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    Ein neuer Speisepilz war das Ziel

    Landau/Simbach: Zu einer pilzkundlichen Führung hatten letztes Wochenende der Bund Naturschutz Arnstorf und die Pilzgruppe Dingolfing-Landau in die Radlerrast Simbach eingeladen. Pilzsachverständiger Franz Meindl konnte dazu am Sonntag früh zahlreiche Teilnehmer begrüßen.

    24.10.2018

    Landau/Simbach: Zu einer pilzkundlichen Führung hatten letztes Wochenende der Bund Naturschutz Arnstorf und die Pilzgruppe Dingolfing-Landau in die Radlerrast Simbach eingeladen. Pilzsachverständiger Franz Meindl konnte dazu am Sonntag früh zahlreiche Teilnehmer begrüßen. Die richtige Ausrüstung ist für  Pilzsucher sehr wichtig, so Meindl.  Mindestausstattung seien  Korb, Messer und ein Bestimmungsbuch.  Da unsere Wälder inzwischen häufig von Brombeeren und Kratzbeeren durchsetzt seien, empfehle er unbedingt Gummistiefel .Dies sei zudem ein guter Schutz gegen Zecken.  Trotzdem  sei es sehr ratsam, sich abends nach Zecken abzusuchen und die verwendet die Kleidung am nächsten Tag nicht wieder anzuziehen. Die Gefahr, an Hirnhautentzündung oder Borreliose zu erkranken durch einen Zeckenbiss, könne dadurch stark vermindert werden. Anschließend erläuterte er die Wichtigkeit einer gesunden Pilzflora für die Waldbäume. Sie könnten dadurch schneller und gesünder wachsen. Wichtig seien dafür nicht nur unsere bekannten Speisepilze sondern die gesamte Pilzvielfalt. Die einen Pilzarten würden den Bäumen wichtige Nährstoffe erschließen, indem sie mit den Wurzeln Lebensgemeinschaften eingehen, andere wiederum würden Nadeln, Blätter und Todholz zersetzen und diese  in wertvollen Humus umwandeln. Es sei daher nicht gut, vermeintlich giftige Pilze einfach um zu stoßen oder mit ihnen Fußball zu spielen. Grundsatz beim Pilze sammeln sollte sein, im Wald keine Spuren zu hinterlassen. Wird ein Pilz herausgedreht oder abgeschnitten, muss die Wunde unbedingt wieder zugedeckt werden. Das schützt zum einen das unterirdische Pilzgeflecht vor Austrocknung und zum anderen wird der Fundplatz nicht preisgegeben. Wurmige Pilzkörper sollen möglichst stehen bleiben, um aussporen zu können. Am besten testet man das am stehenden Pilz durch Drücken auf den Hut und Einschneiden und Aufklappen des Hutes, so dass man sieht, ob Wurmlöcher im Fleisch sind. Auch alte und teilweise verschimmelte Pilze sollen stehen bleiben. Grundsätzlich müssen Waldpilze für die Küche, auch wenn sie nichts kosten, mindestens so frisch aussehen wie Pilze, die man im Geschäft kauft. Alte, vergammelte Speisepilze können schwere Magen-Darm-Probleme auslösen, ähnlich einer Fleischvergiftung. Anschließend suchte jeder etwa eine halbe Stunde selbst im Wald, mit dem Auftrag, von jedem gefundenen unbekannten Pilz ein Exemplar heraus zu drehen, so dass auch der im Boden steckende Fuß zu sehen ist. Für die Bestimmung sei das oft von entscheidender Bedeutung. Zurück am Sammelplatz wurden die Pilze dann am mitgebrachten Tisch ausgebreitet und zusammen besprochen. 34 verschiedene Arten konnten identifiziert werden, darunter kein problematisch Giftigen. Am sichersten sei es, für Speisezwecke nur Röhrenpilze (Pilze mit Schwamm auf der Hutunterseite) zu sammeln. Darunter gebe es keine tödlich giftigen Arten und auch nur wenige Ungenießbare. Trotzdem müsse man bei jedem Pilz hundertprozentig sicher sein, um welche Art es sich handelt, bevor man ihn verspeist. Problematischer seien die Lamellenpilze (Pilze mit Blättern an der Hutunterseite). Knollenblätterpilze, Rauhköpfe, Kleine Schirmlinge, Häublinge, Rißpilze und einige weitere können schwere bis tödliche Vergiftungen auslösen. . Ein paar Faustformeln hatte Meindl trotzdem für die Teilnehmer bereit. So gebe es keine giftigen Leistenpilze, alle mild schmeckenden Täublinge seien essbar ebenso alle Bauchpilze mit kugeligen Fruchtkörpern, wenn ihr sich in Sporenpulver auflösendes Fruchtfleisch noch weiß und fest ist. Beim Parasol müsse man auf den verschiebbaren Stielring achten und bei den Stoppelpilzen wozu Semmelstoppelpilz und Habichtspilz gehören, gebe es auch keine giftigen Arten. Ganz wichtig sei es, unsere Waldpilze mindestens 10 Minuten auf Kochtemperatur zu bringen, denn auch viele in den Pilzbüchern als Speisepilze deklarierten Arten seien im Rohzustand unverträglich bis giftig. Durch das Erhitzen würden die problematischen Stoffe aber zerstört. Die Schlußfrage, ob er/sie einen neuen Speisepilz sicher kennengelernt hat, konnten alle mit ja beantworten.  Vor dem Abschied  kontrollierte Meindl noch alle Körbe, so dass nur noch Eßbares drin war. Im Zweifelsfall gibt die Pilzgruppe des Bund Naturschutz 09951 601318 Auskunft.