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    25 Jahre Bund Naturschutz Moosthenning

    Vor 25 Jahren wurde die Ortsgruppe Moosthenning gegründet. Für dieses Jubiläum wurde ein großes Insektenhotel gebaut, mit einem Gedenktafel versehen. Die Eröffnung wurde jetzt mit einem großen Pichelsteinertopf und reichlich Streuobstmost gefeiert.

    26.09.2015

    1990 wurde die Ortsgruppe Moosthenning des Bundes Naturschutz gegründet. Viele der damaligen Vorstandsmitglieder sind auch heute noch dabei. Statt einer offiziellen Feier wollten die Aktiven dieses Jubiläum denen widmen, um die es eigentlich geht: einer artenreichen Natur- und einer vielfältige Kulturlandschaft und deren Bewohner. Dafür wurde in der Nähe von Töding am neuen Radweg ein großes Insektenhotel gebaut und mit einer Erinnerungstafel versehen. Am letzten Wochenende wurde dieses Hotel offiziell seiner Bestimmung übergeben und danach wurde am Lagerfeuer gefeiert.
    In seiner Eröffnungsrede blickte Ortsvorsitzender Franz Anneser auf die Zeit vor 25 Jahren zurück. Begriffe wie Streuobst, Trockenrasen oder Niedermoor waren noch Fachbegriffe für Spezialisten, auch unter einem Landschaftspflegeverband konnte sich noch kaum jemand etwas vorstellen. Wie ein Recyclinghof auszusehen hatte, darüber machte man sich erste Gedanken, Bio-Bier musste von weit her importiert werden und Dinkel war nur etwas für Anhänger von Hildegard von Bingen. Ganz oft musste noch der Unterschied zwischen Solarzelle und Sonnenkollektor erklärt werden.  "Aber auch wir selbst waren zunächst Lernende", so Franz Anneser, "denn wer von uns wusste schon Bescheid über die Lebensraumansprüche von Kiebitz, Biber oder Rohrweihe?" Das Wissen wuchs, und auch der Zusammenhalt untereinander.
    Die Aufgaben haben sich geändert, die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden. Viele alte Prognosen haben sich leider als richtig herausgestellt. Der Klimawandel hat richtig an Fahrt gewonnen, auch die gegenwärtigen Flüchtlingsströme gehen letztlich auf eine Jahrhundertdürre zurück, die viele in die Städte getrieben hat, wo Unruhen entstanden sind. Das Artensterben ist dramatisch, beispielsweise hat sich die Zahl der nutzbaren Arten in der Nordsee auf ein Sechstel reduziert, die Zahl der Tierarten im Meer ist um 40% gesunken.

    Die Gärten sind kaum bienenfreundlicher geworden, von einer "Verkehrswende" sind wir noch meilenweit entfernt. Der Bund Naturschutz wird weiterhin gebraucht.
    Zweiter Bürgermeister Siegfried Müller gratulierte der Ortsgruppe und lobte sie für die bemerkenswerte Kontinuität. Auch wenn es für die Verantwortlichen oft unangenehm ist, so wichtig ist es aber auch, dass jemand den Finger hebt und rechtzeitig warnt, und Alternativen aufzeigt. Eine Zusammenarbeit von Gemeinde und Naturschutz ist möglich und nötig.
    Franz Meindl überbrachte Grüße von der Nachbarortsgruppe Landau, lobte die Ortsgruppe für die große Breitenwirkung ihrer Arbeit und stiftete ein Fass Most von der Streuobstwiese.
    Franz Anneser dankte allen Stiftern von Material und Arbeitszeit und enthüllte das Insektenhotel, das Nisthilfen vor allem für Wildbienen anbietet und ein gutes Anschauungsobjekt am Radweg darstellt. Zwei Birkenstämme sind als Stühle hergerichtet worden und werden im Laufe der Zeit als Totholz in den Kreislauf der Natur eingehen.
    Anschließend marschierten die 40 Gäste zum Feuerwehrhaus in Töding, wo dann bei Pichelsteiner aus dem Feuertopf und reichlich Biobier und Streuobstmost noch ein überraschend lauer Herbstabend bei Vollmond genossen werden konnte.