Ältere Artikel der Ortsgruppe Moosthenning
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Nanai-Kunst am Schwarzen Regen
7.1.2017
Seit 25 Jahren erprobt die Bund Naturschutz Ortsgruppe Moosthenning in den ersten Januartagen die Möglichkeit mit der Bahn interessante Ausflüge durchzuführen. In diesem Jahr bot sich mit der Wiedereröffnung der Bahnlinie Gotteszell-Viechtach im zweijährigen Probebetrieb die Möglichkeit ab Dingolfing nach Viechtach zu fahren. Die Bahnfahrt selbst war für die 20 Teilnehmer schon ein Erlebnis. Mit geringer Geschwindigkeit ging es bei eisigen Temperaturen nach dem Umsteigen in Gotteszell entlang des zugefrorenen Teisnachbaches und später entlang des Schwarzen Regen durch "Bayrisch-Kanada" bis zum Bahnhof Viechtach. Ab dort läuft auf der ehemaligen Bahntrasse heute ein Radweg bis Blaibach. In Viechtach gibt es nur noch kurze Zeit etwas Erstaunliches zu erleben. Anatol Donkan entstammt dem Volk der Nanai aus dem ostasiatischen Amur-Gebiet und kam mit seiner deutschen Frau, die er in Wladiwostok kennen lernte, in den Bayerwald. Sein sehr naturverbundenes Volk musste es ertragen, dass seine Tradition in der Sowjetzeit gleichgeschaltet wurde. Vieles ist verloren gegangen, einige hölzerne Kultfiguren konnten die beiden allerdings vor der Zerstörung retten und in Viechtach ausstellen. Die größte Leistung von Anatol Donkan ist aber, die alte Kunst des Gerbens von Fischleder wieder erlernt zu haben. Das Wissen darum war vollkommen verloren gegangen. Mit einem der letzten Gerber der Schweiz gelang es, diese Kunst wieder zu entwickeln. Fischleder ist ein überraschend zähes, festes und wasserabweisendes Material mit großer Aussagekraft seiner Oberfläche. Man kann damit jedes denkbare Textilwerkstück herstellen. In der Werkstatt entstehen vor allem kleine Gegenstände wie Taschen und Gürtel, es sind aber auch Mäntel und Jacken ausgestellt. Ein lokaler Verein kümmert sich darum, dass Donkan Nachahmer findet, denn Fischhaut ist heute leider vor allem ein Abfallprodukt. Im Laufe des Jahres werden Donkan und seine Frau, die Künstlerin Mareil Onodeira, ihr Haus in Viechtach auflösen und nach Japan auswandern. Die Gruppe informierte sich dann über ein gravierendes städtebauliches Problem. An mehreren Stellen klaffen Baulücken im Viechtacher Markplatz, eine davon riesig. Auch das Umfeld der Innenstadt wirkt heruntergekommen. Große Anstrengungen sind nötig, um wieder Leben in diese Stadt zu bringen. Nach einem Spaziergang durch Viechtach fand der Ausflug im gemütlichen Cafe Venus seinen Abschluss. Dieses Wochenendcafe ist künstlerisch geprägt und zwar von Reinhard Schmid, einem der besten Hinterglaskünstler unserer Region. Auf der Rückfahrt erlaubte der zunehmende Mond noch nächtliche Eindrücke einer großartigen Naturlandschaft am Schwarzen Regen. Noch eineinhalb Jahre wird der Betrieb auf dieser Strecke erprobt, dann werden letztlich die Nutzerzahlen über den Weiterbetrieb entscheiden.
www.donkan.de
Bahnausflug 2017: Nanai-Volkskunst am Schwarzen Regen
25 Jahre Bund Naturschutz Moosthenning
26.9.2015
1990 wurde die Ortsgruppe Moosthenning des Bundes Naturschutz gegründet. Viele der damaligen Vorstandsmitglieder sind auch heute noch dabei. Statt einer offiziellen Feier wollten die Aktiven dieses Jubiläum denen widmen, um die es eigentlich geht: einer artenreichen Natur- und einer vielfältige Kulturlandschaft und deren Bewohner. Dafür wurde in der Nähe von Töding am neuen Radweg ein großes Insektenhotel gebaut und mit einer Erinnerungstafel versehen. Am letzten Wochenende wurde dieses Hotel offiziell seiner Bestimmung übergeben und danach wurde am Lagerfeuer gefeiert.
In seiner Eröffnungsrede blickte Ortsvorsitzender Franz Anneser auf die Zeit vor 25 Jahren zurück. Begriffe wie Streuobst, Trockenrasen oder Niedermoor waren noch Fachbegriffe für Spezialisten, auch unter einem Landschaftspflegeverband konnte sich noch kaum jemand etwas vorstellen. Wie ein Recyclinghof auszusehen hatte, darüber machte man sich erste Gedanken, Bio-Bier musste von weit her importiert werden und Dinkel war nur etwas für Anhänger von Hildegard von Bingen. Ganz oft musste noch der Unterschied zwischen Solarzelle und Sonnenkollektor erklärt werden. "Aber auch wir selbst waren zunächst Lernende", so Franz Anneser, "denn wer von uns wusste schon Bescheid über die Lebensraumansprüche von Kiebitz, Biber oder Rohrweihe?" Das Wissen wuchs, und auch der Zusammenhalt untereinander.
Die Aufgaben haben sich geändert, die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden. Viele alte Prognosen haben sich leider als richtig herausgestellt. Der Klimawandel hat richtig an Fahrt gewonnen, auch die gegenwärtigen Flüchtlingsströme gehen letztlich auf eine Jahrhundertdürre zurück, die viele in die Städte getrieben hat, wo Unruhen entstanden sind. Das Artensterben ist dramatisch, beispielsweise hat sich die Zahl der nutzbaren Arten in der Nordsee auf ein Sechstel reduziert, die Zahl der Tierarten im Meer ist um 40% gesunken.
Die Gärten sind kaum bienenfreundlicher geworden, von einer "Verkehrswende" sind wir noch meilenweit entfernt. Der Bund Naturschutz wird weiterhin gebraucht.
Zweiter Bürgermeister Siegfried Müller gratulierte der Ortsgruppe und lobte sie für die bemerkenswerte Kontinuität. Auch wenn es für die Verantwortlichen oft unangenehm ist, so wichtig ist es aber auch, dass jemand den Finger hebt und rechtzeitig warnt, und Alternativen aufzeigt. Eine Zusammenarbeit von Gemeinde und Naturschutz ist möglich und nötig.
Franz Meindl überbrachte Grüße von der Nachbarortsgruppe Landau, lobte die Ortsgruppe für die große Breitenwirkung ihrer Arbeit und stiftete ein Fass Most von der Streuobstwiese.
Franz Anneser dankte allen Stiftern von Material und Arbeitszeit und enthüllte das Insektenhotel, das Nisthilfen vor allem für Wildbienen anbietet und ein gutes Anschauungsobjekt am Radweg darstellt. Zwei Birkenstämme sind als Stühle hergerichtet worden und werden im Laufe der Zeit als Totholz in den Kreislauf der Natur eingehen.
Anschließend marschierten die 40 Gäste zum Feuerwehrhaus in Töding, wo dann bei Pichelsteiner aus dem Feuertopf und reichlich Biobier und Streuobstmost noch ein überraschend lauer Herbstabend bei Vollmond genossen werden konnte.
Auf den Spuren Rumfords
4.1.2015
Graf Rumford ist vor 200 Jahren gestorben. Er hat als Minister vielfältige Spuren in München hinterlassen. Mit seinen Bemühungen um Effizienz und Ressourcenschonung könnte er auch als früher Wegbereiter modernen Umweltschutzes gelten. Die Ortsgruppe hat sich auf seine Spuren in München begeben.Die Neujahrs-Bahnfahrt der Ortsgruppe Moosthenning ging wieder einmal nach München. Der 200. Todestag war Anlass sich auf die Spuren von Graf Rumford zu begeben. Auf Umwegen kam dieser amerikanische Royalist 1784 nach München, wurde bald zum Minister und leitete auf vielfältigen Feldern Reformen ein. Hier nur einige der Spuren, die Rumford innerhalb von 15 Jahren hinterlassen hat und die Franz Anneser auf seiner Führung rund um die Innenstadt ansprach: Öffnung der Stadtbefestigung und Pläne für einen Boulevard (Sonnenstraße), Entdeckung der oberbayerischen Landschaft und Landschaftsmalerei, Gründung einer Art Gymnasium im Jesuitenkolleg.Soldatengärten an der Schönfelderstraße, die später zum Englischen Garten wurden, Chinesischer Turm, Beweis des ersten Hauptsatzes der Thermodynamik, Entwicklung von Küchenöfen mit sparsamer Befeuerung, Integration Obdachloser durch Arbeit, Gründung von Großküchen zur Armenspeisung, holzsparendes Kalkbrennen, Entwicklung von Funktionskleidung für Soldaten, Erfindung der Espressomaschine, gewaltfreie Beendigung von Konflikten (Österreicher und Franzosen vor München), Gründung von landwirtschaftlichen Musterbetrieben im Englischen Garten.
Archiv der Ortgruppe Moosthenning
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Kontakt mit der Ortsgruppe Moosthenning
Franz Anneser
Kapellenweg 3
84164 Thürnthenning
Tel 08731/91615
In den einzelnen Ortsteilen stehen Ihnen folgende Kontaktpersonen zur Verfügung:
Ottering: Thomas Piechotka, Holzbuch 09427 1086
Dornwang: Andreas Hölzl, 08731 91356 und Dennis Hörl, 08731/326456
Töding: Hans Schachtner, 09955 1054
Vorstandschaft gewählt
Neuwahlen der Ortsgruppe Moosthenning.
1. Vorstand: Franz Anneser 2. Vorstand: Thomas Piechotka Kasse: Marion Koszta Beisitzer: Hans Schachtner, Dennis Hörl, Andreas Hölzl, Ursula Anneser