Zur Startseite

Aktuelles

    Veranstaltungen

    Rückblick auf Veranstaltungen

    Brennpunkte vor Ort

    Pilze in unserem Landkreis

    Kreisgruppe und Untergruppen

    Geschäftsstelle/Spenden/Kontak

    Blaukehlchen im Wallersdorfer Moos

    Die Wallersdorfer dürfen stolz auf ihr Moos sein. Vogelexperte Walter Franziszi hat bei seiner Kartierung eine hohe Besiedlungsdichte mit Blaukehlchen festgestellt, vermutlich die größte in Bayern. Blaukehlchen sind wunderschöne Singvögel und haben einen beeindruckenden Gesang. Ausschlaggebend für den guten Bestand im Moos seien die mit Schilf und lockeren Büschen bewachsenen Gräben und die künstlich geschaffenen Feuchtstellen auf Ausgleichs- Biotopflächen, so der Bund Naturschutz Landau. Als Schlammzonen und Feuchtflächen-Bewohner fühlt es sich hier besonders wohl. Blaukehlchen sind Zugvögel. Der überwiegende Teil von ihnen ist in den Wintermonaten in Nordafrika in den Oasen der Sahara und südlich derselben anzutreffen. Ende März kommen sie aus dem afrikanischen Winterquartier zu uns zurück. Schon vor etwa 2 Wochen wurde das erste Männchen dieses Jahr im Wallersdorfer Moos beobachtet. Es huschte am Ufer des Moosgrabens entlang und flog dann zu einem Busch, wo es zaghaft zu singen begann. Vielleicht war es noch auf der Durchreise, vielleicht blieb es auch schon bei uns. Inzwischen, zwei Wochen später,  sind die Vögel aber nicht mehr so vorsichtig. Sie haben ihre Reviere besetzt.  Jetzt müssen die Männchen zeigen, wie schön sie sind und wie gut sie singen können. So haben sie die besten Chancen, möglichst schnell ein Weibchen für die Familiengründung zu finden. Das Nest in Form eines Napfes wird ausschließlich vom Weibchen am Boden oder in Bodennähe gebaut. Es wird gut in der Vegetation verborgen und besteht aus Grashalmen, Schilfrispen- oder Rohrkolben-Blättern. Das Weibchen legt 5-6 Eier und nach ca. 2 Wochen Brutzeit schlüpfen die Küken. Wer die Blaukehlchen im Moos finden will, sucht sich für seinen Spaziergang am besten einen Feldweg entlang eines Grabens aus. Fliegt am Grabenrand ein spatzengroßer, dunkler Vogel auf, um nach 10-20 m wieder im Uferbereich zu landen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Blaukehlchen. Die Vögel sind nicht scheu, leben aber sehr versteckt. Ihren Gesang lassen sie am liebsten in der Morgen- und Abenddämmerung von einem erhöhten Punkt aus hören.  Die Intensität von Gesang und Singflügen ist nach der Ankunft der Weibchen und vor der Eiablage, also jetzt am stärksten. Danach verstummt das Männchen fast vollständig. Blaukehlchen sind Insektenfresser, nur im Herbst ergänzen sie ihren Speisezettel gelegentlich durch Beeren und Obst. Das Blaukehlchen ist durch die Vogelschutzrichtlinie der EU geschützt.