Gesucht: Der Märzschneckling
Der Märzschneckling, wissenschaftlich Hygrophorus marzuolus, ist schon ganz was Besonderes. Laut Literatur erscheint er in Bergwäldern, kurz nach der Schneeschmelze. Bei uns im Landkreis dürfte es den Pilz eigentlich demnach nicht geben. Inzwischen ist dies durch 2 Funde widerlegt . Mitglieder der Pilzgruppe des Landkreises entdeckten ihn 2009 bei Frontenhausen und 2013 südlich von Landau. Genau hinschauen muss man schon, um den Märzschneckling zu entdecken denn oft schiebt der in Nestern vorkommende Pilz nur die Erde etwas nach oben.
Der auf der Roten Liste stehende Märzschneckling liebt kalkreiche Böden. Sein Hut kann bis zu 15 cm Durchmesser haben. Der Stiel ist kompakt, also im Vergleich zum Hut meist kurz und relativ dick. Jung ist der Pilz weiß, wird aber schnell gelblich-graulich. Der Hut ist jung gebuckelt, alt in der Mitte etwas eingesenkt und der Hutrand aufgeschlagen, eingewachsen bräunlich, faserig oder gefleckt. Der Geruch ist angenehm und der Geschmack mild. Er schmeckt ausgezeichnet, ist aber wegen seiner relativen Seltenheit zu schonen. Die Sporen sind weiß, länglich und glatt.
Bisher ist der Märzschneckling an den 2 bisher bekannten Fundstellen noch nicht erschienen, da es zu trocken ist. Sollte aber in den nächsten Wochen das Wetter feuchter werden, besteht immer noch die Chance ihn zu finden. Seine Wuchszeit reicht nämlich von Februar bis Mai. Über Fundmeldungen würde sich die Pilzgruppe sehr freuen. Dabei ist der genaue Fundort nicht so wichtig. Es genügt eine ungefähre Ortsangabe. Vielleicht stellt sich dann heraus, dass der Pilz doch nicht so selten ist wie vermutet, sondern sich eben nur gut tarnt. Fundmeldungen nimmt Pilzsachverständiger Alfred Hussong von der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft unter Telefon 08702 919082 entgegen.