Der Sumpfhaubenpilz
Anders als bekannte Hutpilze erinnern die glasig-weiß gestielten Fruchtkörper mit ihren gelben bis orangen Köpfchen an Streichhölzer. Der Pilz besiedelt naturnahe, sumpfige und nährstoffarme Gewässer auf sauren Böden. Dort zersetzt er Pflanzenreste wie zum Beispiel Laub, Nadeln und Fichtenzapfen. Der Sumpfhaubenpilz kommt zwar in ganz Europa vor, ist jedoch auf Lebensräume in naturnahen Wäldern mit sauberem Wasser angewiesen. Um auf die Gefährdung dieser Lebensräume hin zu weisen, hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie Sumpf-Haubenpilz zum „Pilz des Jahres 2023“ ernannt. Vor allem längere Trockenperioden infolge der Klimaerwärmung und der Biotopverlust durch großflächigen Waldumbau machen dem Sumpf-Haubenpilz verstärkt zu schaffen. In Deutschland liegen die Hauptverbreitungsgebiete dieses kleinen Pilzes in den sauren Mittelgebirgen wie Bayerischer Wald, Harz, Thüringer Wald und Schwarzwald. Die hübschen Fruchtkörper erscheinen schon im zeitigen Frühjahr und können in Bergregionen bis in den Sommer hinein gefunden werden. Die glasig-weißen Stiele sind 2–4 cm lang und 2–3 mm dick. Sie heben den zitronengelben bis satt orangenen und 3–6 mm lange Kopfteil aus dem Wasser. In diesen Köpfchen entwickelt der Sumpf-Haubenpilz seine Sporen, um sich zu vermehren. Über Luft und Wasser gelangen sie dann in geeignete, neue Lebensräume. Der Sumpfhaubenpilz ist als ungenießbar eingestuft. Die Frage nach der Essbarkeit erübrigt sich aber bei diesem Pilz wegen seiner geringen Größe von selbst. Im Landkreis Dingolfing-Landau wurde der Sumpfhaubenpilz bisher noch nicht gefunden. Falls ihn jemand entdecken sollte, bitte der Pilzgruppe des Bund Naturschutz Tel. 09951 601318 melden.