Bahnlinie Frontenhausen-Marklkofen-Neumarkt-Sankt Veit
Marklkofen verfügt seit knapp 150 Jahren über einen Schienenanschluss. Die Bayerische Ostbahn-Aktiengesellschaft schuf damals in nur drei Jahren eine 81 Kilometer lange Strecke als Teil der Zugverbindung von Italien über Tirol und Bayern nach Böhmen. Besonders der aufblühende Güterverkehr führte schon um die Wende zum 19. Jahrhundert zu einem merklichen wirtschaftlichen Aufschwung im Ort und in der Region. Seit den 1960er Jahren werden die Weichen im Güterverkehr stark zugunsten des LKW-Verkehrs gestellt. 1970 wurde Marklkofen-Frontenhausen zum Endbahnhof, als man die 1969 stillgelegte Strecke zwischen Marklkofen und Pilsting abbaute. Seit 2017 ist die Bahnstrecke nach Neumarkt-Sankt Veit (rund 23 Kilometer) aufgrund ihres schlechten baulichen Zustands gesperrt. Seitdem steigt die Belastung im Ort durch die jetzt ausschließlich auf der Straße beförderten Güter. Diese fließen aus zahlreichen Quellen: Müllumladestation, Filterwerk, Logistikzentrum, Lagerhaus und Ziegelei sorgen für mehrere hundert Lastwagen-Bewegungen täglich. Die Ortsgruppe hält es für unerlässlich, angesichts schwindender Ressourcen den sparsamen Verkehrsweg Eisenbahn zu erhalten. Gesellschaft und Politik haben sich das Ziel gesetzt, den Verkehr umweltfreundlicher und in Zukunft auch möglichst „klimaneutral“ zu gestalten. Kurz: eine Mobilitätswende wird von allen Seiten gefordert und vorangetrieben. In dieser Situation eine bereits bestehende Bahnlinie nicht instand zu setzen, wäre da nach Ansicht der BN-Vorstandsmitglieder im Ort ein falscher Schritt.
Nicht zu unterschätzen ist aber auch die ökologische Bedeutung der Bahnlinie vor Ort. Für verschiedene Reptilienarten wie Zauneidechse und Schlingnatter sowie für die Wechselkröte, Amphibie des Jahres 2022, sind der Damm und die Schotterflächen ein wichtiger Lebensraum, der dank seiner linearen Führung durch einen Teil des Gemeindegebietes eine Lebensraum verbindende Bedeutung hat.