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    Die Türkenbundlilie: Botanische Schönheit in der Erlau

    Die Türkenbundlilie blüht zur Zeit auf einem Grundstück des Bund Naturschutz

    Eine echte botanische Rarität ist bei uns die Türkenbundlilie. Wer gerne Bergwanderungen macht ist sicher schon auf diese attraktive Wildpflanze gestoßen. Dass sie auch in unserem Landkreis vorkommt, ist nur Wenigen bekannt. Jetzt ist die Hauptblühzeit des Türkenbundes. Finden kann man die Pflanzen vereinzelt im Laubwald an der Isar Hangleite oder auch in den Laubwaldflächen südlich der Bahnstrecke Landau-Wallersdorf, der sogenannten Erlau. Vor einigen Jahren hat hier der Bund Naturschutz schon Flächen angekauft um seltenen Wildpflanzen einen Lebensraum zu geben. Die Fläche wurde mit einem Wildschutzzaun umgeben und seitdem entwickeln sich hier seltene Auwaldpflanzen wie Becherglockenblume, Seidelbast und auch die Türkenbundlilie prächtig. Ihren Namen hat die seltene Wildlilie von der turbanähnlichen Form der Blüte mit den zurückgeschlagenen Blütenblättern (Perigonblätter). Auch wenn sie noch keine Blüten trägt ist diese Lilie gut an ihren quirlig angeordneten Blättern zu erkennen Die attraktiven Lilienblüten befinden sich am Ende des Stängels und haben eine hellpurpurne Färbung mit dunkleren Tupfen. Sie erfreuen uns auf Waldspaziergängen von Juni bis Juli.
    Wie fast alle anderen Vertreter der Liliengewächse bildet sie unterirdisch eine Zwiebel aus. In Sibirien werden die gekochten Zwiebeln auch gegessen.
    Besonders abends und nachts wird von der Pflanze ein Duft abgegeben, der insbesondere frei vor der Blüte schwirrende Schwärmer, wie das Taubenschwänzchen,  anlockt. Auf der Suche nach dem süßen Nektar in der Blüte bewirken diese  Insekten die Bestäubung. Sollte auf die Nachtfalter mal kein Verlass sein, kann auch Selbstbestäubung stattfinden,. So sind von dieser Seite alle Möglichkeiten zum Bestand der Art gesichert.
    Allerdings macht ein zu hoher Rehbestand nicht nur Jungbäumen sondern auch dieser Pflanze Probleme, da ihre Blütenknospen offenbar gut schmecken. Man sieht oft nur noch den Stängel mit den Blättern als Überrest stehen. Die Pflanze gedeiht in krautreichen Laub- oder Nadelwäldern auf Kalk- und Urgesteinsböden in halbschattiger, kühler Lage. Im Hangleitenwald der Isar und in der Erlau sind diese Voraussetzungen gegeben. Nur im Bergland wächst sie oberhalb des montanen Waldes in freien Lagen auf Wiesen und Matten, Als Mullbodenpflanze bevorzugt sie sickerfrische, nährstoff- und basenreiche Ton- und Lehmböden, die locker und mehr oder weniger tiefgründig sind.
    Wegen ihrer Seltenheit und Attraktivität ist die Türkenbundlilie gesetzlich geschützt.