Fackelwanderung zu den Fledermäusen
4.8.2024
Entgegen dem Wetterbericht meinte es Petrus gut mit den Ferienkindern letzten Donnerstag. Um 21 Uhr war Nachtwanderung mit Schauergeschichten mit dem Bund Naturschutz in der Sedlmaier-Schleif angesagt. 18 Kinder nahmen teil. Lukas Reif stimmte die Kinder auf eine spannende Wanderung ein. Voller Ungeduld startete die Gruppe anschließend vom Sammelpunkt bei der Josefskapelle den Bockerlradweg bergab in Richtung Isarauwald. Damit nichts passiert, waren drei weitere Helfer des Bund Naturschutz dabei. Die Nacht war inzwischen hereingebrochen.
Plötzlich sah ein Kind etwas am Himmel huschen. Was konnte es sein? Vögel sind so spät nicht mehr unterwegs. Mit dem Fledermausdetektor kam man dem Geheimnis schnell auf die Spur. Zwergfledermäuse jagten über der Gruppe nach Insekten. Immer wieder ertönten im Detektor ihre Ultraschall-Rufe. Um die Tiere den Kindern näher zu bringen, hatte Albert Huber eine präparierte Fledermaus als Anschauungsobjekt dabei. Im Bereich des Waldes wurde es dann abenteuerlich. Ziel war das alte Häuschen in der Sedlmaier Schleif. Um dort hin zu kommen, musste der asphaltierte Radweg verlassen werden. Auf schmalem Pfad ging es plötzlich steil bergab. Noch dazu lagen mehrere Baumstämme quer über den Pfad die über- oder unterklettert werden mussten. Trotz eingeschalteter Taschenlampen war es ziemlich abenteuerlich. Am Häuschen angekommen wurden die Taschenlampen ausgeschaltet. Es war inzwischen stockfinster und auch still. Ein etwas mulmiges Gefühl kam auf. Jetzt war die richtige Atmosphäre gekommen für eine Gruselgeschichte. Mit geheimnisvoller, leiser Stimme erzählte Lukas Reif die Geschichte vom Schloßherrn mit dem Holzbein. Der Geist des Schloßherrn kroch förmlich in jedes Kind hinein. Als Lukas dann endlich ein Zündholz entzündete, war die Erleichterung so richtig zu spüren. Jetzt wurden auch die mitgebrachten Fackeln an die Kinder verteilt und entzündet. Geheimnisvoll im Fackellicht ging es dann die 2 km zurück zur Josefskapelle.
Ausbildung zu Donaupiraten
Ein unvergessliches Abenteuer erlebten letzten Donnerstag 18 aufgeregte Ferienkinder aus Landau, als sie von der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz zu echten Donaupiraten ausgebildet wurden. Unter dem Motto „Entdecke die Donau – Werde ein Donaupirat!“ hatten die Kinder die Gelegenheit, die Schönheit und Bedeutung des Flusses und seiner Umgebung hautnah zu erleben.Das Piratenschiff Takatuka wurde an Land besichtigt, da es wegen eines Motorschadens nicht fahrbereit war. Die Kinder lernen die faszinierende Vielfalt der Tiere sowohl unter als auch über Wasser kennen. Die Fußgängerbrücke nach Fischerdorf, die überquert werden musste aber von 1000 Schafen bevölkert war, stellte eine abenteuerliche Herausforderung dar, die von den jungen Abenteurern bravourös gemeistert wurde. Auf der anderen Seite der Brücke konnten die Kinder dann Wildpflanzen kennenlernen und unter fachkundiger Anleitung essbare von nicht essbaren Pflanzen unterscheiden. Ein weiterer Höhepunkt war die Besprechung des Nutzens des Bibers für den Hochwasserschutz entlang der Donau. Die Kinder waren fasziniert von den erstaunlichen Fähigkeiten dieser Tiere und deren Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume entlang des Flusses. Mit bis zu 23000 Haaren pro Quadratzentimeter hat der Biber das dichteste Fell unserer Wildtiere überhaupt
Kröten haben es heuer schwer
Landau, März 2022
Eigentlich hat die Wanderzeit der Amphibien zu ihren Laichgewässern längst begonnen. Die Schutzzäune an den Straßen stehen schon seit 3 Wochen. 15 Helfer der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau kontrollieren die Zäune täglich.
Die Ausbeute ist aber bisher sehr gering. Am Krötenzaun an der Straße Richtung Kammern fielen erst 14 Tiere in die 20 Sammeleimer. Etwas besser ist es bei dem Krötenzaun an der Straße zwischen Usterling und Mamming, hier sind es bisher 110 Tiere. In den letzten Jahren waren es an beiden Zäunen mehrere Hundert Erdkröten, Molche und Frösche, die durch die Zäune vor dem Verkehrstod gerettet werden konnten.
Den Hauptgrund für die derzeit geringe Wanderlust der Kröten sehen die Naturschützer am fehlenden Regen und den kalten Nächten. Kröten wandern am liebsten bei regnerischem Wetter, wenn die Temperatur am Abend noch mindestens 8 C hat. Diese Bedingungen waren heuer bisher kaum erfüllt. Entweder war es zu trocken, oder die Temperatur zu niedrig. Die Hoffnung ist, dass die Kröten einfach in ihren Winterquartieren noch ausharren und auf die Ideal-Wanderbedingungen warten. Mitte der Woche ist Regen angesagt, dann könnte der Run auf das Laichgewässer noch losgehen, so Franz Meindl vom Bund Naturschutz.
Tragisch wäre es, wenn auch dann leere Eimer am Zaun bei Rappach wären. Das würde heissen, dass eine weitere Krötenpopulation im Landkreis vom Aussterben bedroht wäre. Wer meint, es sei nicht wichtig, dass es Kröten bei uns gibt denkt falsch. Forscher sind sich sicher, dass die Amphibien sehr wichtig für das Funktionieren des Naturkreislaufes sind. Schlussendlich trifft es uns Menschen, wenn die Natur aus den Fugen gerät.
Wem irgendwo im Landkreis totgefahrene Frösche auffallen, der soll sich mit Frau Grunz vom Landschaftspflegeverband Tel. 08731 87377 in Verbindung setzen.
Text und Foto: Franz Meindl
Ein Artenhilfprojekt für die seltene Becherglockenblume
Wallersdorf, März 2022
120 Pflanzen der seltenen Becherglockenblume haben freiwillige Helfer des Landschaftspflegeverbandes und des Bund Naturschutz kürzlich auf einer Naturschutzfläche im Wallersdorfer Moos ausgepflanzt. Zum Schutz gegen Reh- und Hasenverbiss wurden die jungen Pflänzchen mit Einzelschutz Hüllen umgeben.
Angezogen hat die Pflanzen die Stadtgärtnerei Straubing aus Samen der im Gebiet noch vereinzelt vorkommenden Wildbestände. Durch die Nachzucht und Anpflanzung wird dem Aussterben dieser Botanischen Seltenheit entgegengewirkt. In ganz Mittel- und Südosteuropa kommt die Becherglocke außer bei uns nur sehr zerstreut an wenigen Stellen in unseren Nachbarländern vor. Das Hauptareal befindet sich in Russland zwischen der Ukraine und Westsibirien.
Die Becherglocke, auch Schellenblume genannt, ist eine Waldsteppenpflanze und zählt zu den absoluten Raritäten unseres Landkreises. Sie hat den Rote Liste Status 1, was vom Aussterben bedroht bedeutet. Wegen ihrer Seltenheit kümmern sich die Naturschutzbehörden und der Landschaftspflegeverband ganz besonders um die Art. Seit Jahren betreut der vom Landesamt für Umweltschutz beauftragte Botaniker Martin Scheuerer aus Nittendorf die Pflanzen bei uns im Landkreis.. Aber dass es die Blume bei uns überhaupt noch gibt ist vor allem den Waldbesitzern zu verdanken. Durch die extensive Bewirtschaftung ihrer Grundstücke hatte die Becherglocke eine Chance zu überleben.
Seit Jahren ist auch der Bund Naturschutz im Landkreis in Sachen Becherglockenschutz aktiv. Er hat schon mehrere Grundstücke in der Erlau zwischen Landau und Wallersdorf erworben, speziell für diese seltene Pflanze. Botanisch heißt sie Adenophora lilliifolia. Obwohl sie die stattliche Höhe von 1,5 m erreicht ist sie eher eine unauffällige Erscheinung. Das liegt zum Einen an ihren wenig auffällig bäulich-weiß gefärbten Blütenrispen und zum anderen an Ihrem Standort. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze etwas geschützt zwischen anderen Hochstauden unter lichtem Buschwerk oder am Randbereich von Laubwäldern. In Deutschland tritt Adenophora liliifolia nur an der unteren Isar auf, und zwar in den Laubwäldern der Erlau zwischen Landau und Wallersdorf und an der Isarmündung, so steht es in der Fachliteratur. Das Vorkommen bei Landau oder besser Wallersdorf wurde erstmals im Jahr 1950 von dem Botaniker Josef Ludwig Lutz beschrieben.
Text und Fotos: Franz Meindl
Nisthilfen sind ein wichtiger Beitrag für den Vogelschut
Landau, März 2022
Viele Singvögel sind jetzt wieder auf Brautschau und damit auch auf der Suche nach Brutmöglichkeiten. Es wird also Zeit, sich um geeignete Nisthilfen für unsere gefiederten Freunde im Garten zu kümmern.
Manchem stellt sich allerdings die Frage, ob Wildvögel überhaupt eine vom Menschen angebotene Behausung brauchen? Ursprünglich besiedelten Höhlenbrüter, wie Meisen, Stare, Kleiber und Haus -u. Feldsperlinge, vor allem verlassene Spechthöhlen und Faulstellen in Bäumen. Diese finden sie in alten Obstbäumen, denn dort gibt es viel Totholz, das der Specht bevorzugt behacken und zum Höhlenbau nutzt. Leider findet man diese in den stark besiedelten Gegenden kaum noch.
Um Menschen vor Schäden durch umfallende Bäume oder herabstürzende Äste zu schützen, werden tote Äste aus Bäumen regelmäßig entfernt oder gleich ganze Bäume gefällt. Auch unsere Neubaugebiete sind meist noch nicht naturnah genug. Darum finden Höhlenbrüter und auch Nischenbrüter wie Rotkelchen, Bachstelzen usw. kaum noch natürliche Brutplätze. Der Bund Naturschutz organisiert daher dieses Frühjahr wieder eine Nistkastenaktion.
Unterstützt wird der Bund Naturschutz dabei von Schreiner Peter Mandl und Tom Wallinger. In ihrer Schreinerwerkstatt haben sie schon zahlreiche Nistkästen für Kohl- und Blaumeise, Rotschwanz, Star, Buntspecht und andere Vogelarten im Winter auf Vorrat gebaut. Natürlich aus heimischem Holz, das sie von der Zimmerei Obermeier bekommen und in bester Schreinerqualität.
Unterstützt wird der Bund Naturschutz auch von der Ökohalle Landau in der Straubinger Straße 50. Dort kann man die Nistkästen besichtigen und zum Teil auch gleich kaufen. Für Nisthilfen, die nicht vorrätig sind, nimmt die Ökohalle Bestellungen entgegen, auch telefonisch unter 09951 690790. Die Bestellung kann in der Regel innerhalb einer Woche abgeholt werden. Der Erlös bleibt bei der Bund Naturschutz Ortsgruppe, die damit wieder Naturschutzprojekte rund um Landau durchführt.
Text und Foto: Franz Meindl
Wer diese Tipps beachtet hat lange Freude an seinen Obstbäumen
Landau, März 2022
Am 7 März Nachmittag lud der Bund Naturschutz Landau auf die Streuobstwiese am Zanklberg zum Schnittkurs für alte Obstbäume ein. Mit 28 Teilnehmern war der Kurs sehr gut besucht.
Baumpfleger Werner Glück erklärte den Teilnehmern worauf bei der Pflege alter Obstbäume besonders zu achten ist. Bevor man zu Schere und Säge greift, sollte man sich ein Bild vom Zustand des Baumes verschaffen, wobei vor allem auf die Stabilität und Vitalität zu achten ist. Schnittmaßnahme an alten Bäumen sollte auf den Baumerhalt ausgerichtet sein und das Wohl des Baumes in den Vordergrund stellen. Nur so gelingt es den Obstbäumen zu einem langen Leben zu verhelfen damit sich ihr volles ökölogisches Potential entfalten kann.
Vorstand Franz Meindl begrüßte die Teilnehmer auf der Streuobstwiese am Zanklberg. Diese wurde vor 30 Jahren vom Bund Naturschutz auf einem Grundstück der Stadt Landau angelegt.
Werner Glück erklärte eingangs, dass Obstbaumschnitt keine Kunst sondern ein Handwerk ist, das man erlernen kann. Kunst lässt sich oft nur schwer einschätzen, wogegen die Qualität von Handwerksarbeit objektiv beurteilt werden kann. Das gilt auch beim Obstbaumschnitt. Wird ein Baum nach den Gesetzmäßigkeiten der Natur gepflegt, gibt es regelmäßige Erträge und wenig Schnittarbeit. Wie im Handwerk üblich, ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, man lernt durch Beobachtung und Praxis.
Aber warum werden Obstbäume überhaupt geschnitten? Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Lichte Kronen trocknen schneller ab, so dass sich weniger Krankheiten entwickeln, außerdem sind die Früchte größer und färben besser aus. Wachstum und Fruchten sind ausgeglichen, dadurch erzielen wir regelmäßige Erträge. Der wichtigste Grund aber liegt darin, dass Obstbäume züchterisch bearbeitete Kulturpflanzen sind. Im Vergleich zu Wildformen wurden sie auf frühen Fruchtertrag und große Früchte selektiert, aber nicht auf stabilen Kronenaufbau. Ihr natürliches Dickenwachstum reicht nicht aus, um hohe Fruchtlasten zu tragen ohne zu brechen. Ohne "Erziehungsschnitt" würden sie ihr potentiell hohes Lebensalter von 60 bis weit über 100 Jahren nicht annähernd erreichen. Dieser muss daher darauf abzielen, durch Anschneiden die Äste zu "stauchen" und zu mehr Dickenwachstum anzuregen. Aber auch alte Bäume brauchen regelmäßige Pflege um die hohen Fruchtlasten tragen zu können.
Zum Schnittzeitpunkt gibt es unterschiedliche Meinungen, aber wenig wissenschaftliche Erkenntnisse, außer dass es im Spätherbst - Einlagerung der Reservestoffe in die Wurzel - und bei extremem Frost Zeiten gibt, die zum Schnitt von Kernobst ungeeignet wären. Bei Steinobst und Walnuss sieht das etwas anders aus, sie sollten vorzugsweise im Sommer geschnitten werden. Allerdings hat der Schnittzeitpunkt sehr wohl Auswirkungen auf die Reaktion des Baumes:
Winterschnitt, im Zeitraum November bis ca. Mitte April, fördert das Holzwachstum und ist daher bei Jungbaumerziehung und "vergreisten" Bäumen anzuwenden. Der Sommerschnitt, Ende Juni bis Anfang August, beruhigt den Baum bei übersteigerter Triebbildung - sog. "Wasserschosser", er darf daher nicht bei Jungbäumen angewendet werden
Bevor man nun zur Säge und Schere greift, ist es wichtig, ein paar Schritte zurück zu treten, den Baum von allen Seiten zu betrachten und zu versuchen, abzulesen, wie es dem Baum gerade geht und wie er auf frühere Schnitteingriffe reagiert hat. Der Profi nennt dies "Baumansprache". Er betrachtet jeden Baum unter den Gesichtspunkten Standort, Stabilität, Vitalität und Nutzbarkeit.
Auf der Basis dieser Beobachtungen priorisiert man Schnittziele. Wobei die Verbesserung der Statik immer an erster Stelle steht. Danach kommen die Anregung der Vitalität und die Verbesserung der Nutzbarkeit. Größere Schnittmaßnahmen und Kronenumstellungen werden auf mehrere Jahre verteilt . Erst jetzt beginnt man in der beschlossenen Reihenfolge und im geplanten Umfang die Schnittmaßnahmen abzuarbeiten. Dabei sollte nie mehr als 20-30% der Blattmasse/ des Kronenvolumens in einem Jahr geschnitten werden. Man macht sich sonst langfristig viel mehr Arbeit und muss jahrelang korrigieren. Man sollte pro Baum nie länger als 1,5 – 2 Stunden schneiden und zwischendurch immer wieder von der Leiter steigen und sich ansehen, welche der priorisierten Maßnahmen bereits erledigt wurden. Nur so kann man verhindern, dass man sich an einer Stelle im Baum verkünstelt während andere, wichtige Stellen am Ende unbearbeitet bleiben müssen.
Die wichtigsten Schnittregeln:
Motorsägen und Hoch-Entaster sind das falsche Werkzeug, außer man möchte Brennholz machen. Baumsägen mit ziehendem Schnitt und Bypass-Baumscheren sind das richtige Werkzeug und werden auch von Baumpflegern verwendet. Wer sich auf der Leiter unwohl fühlt, dem hilft eine scharfe Stangensäge – auch wenn damit die Schnittführung nicht so sauber ist.
Schnitttechnik "auf Astring" beachten: nicht stammparallel - Schädigung des Stamms - oder auf Stummel schneiden - kann nicht überwallt werden. Der Astring ist meist als Verdickung/ Wulst sichtbar und sollte nach dem Schnitt stehenbleiben – er sorgt für schnelle Überwallung der Wunde. Bei stärkeren Ästen unbedingt außen "Entlastungsschnitt" durchführen, dann erst an geplanter Schnittstelle nachschneiden – sonst reißt diese dort unkontrolliert aus.
Starker Rückschnitt führt zu starkem Neuaustrieb, schwacher Schnitt zu schwächerem Neuaustrieb, kein Schnitt führt zu Beruhigung. Auch "Wasserschosser" kippen unter der Fruchtlast in den nächsten Jahren ab und werden zu Fruchtästen.
Obstbäume sind schlechte Wundabschotter:
Schnittwunden über 10 cm können oft nicht, Schnittwunden über 5 cm nur schlecht und langsam überwallt werden. Daher nur in äußersten Ausnahmefällen Schnitte über 10 cm durchführen, z.B. bei Bruchgefahr. Größere Wunden, mehr als drei bis fünf cm auf der Astoberseite sollten vermieden werden, dort bildet sich an statisch ungünstiger Stelle Fäulnis. Stattdessen sollte man besser astunterseitig "hängende" Fruchtäste durch Ableitungsschnitt entnehmen oder im Fall von problematischen, dicken "Oberseiten-Aufsitzern" die Blattmasse an diesen durch mehrere Ableitungsschnitte auf aufstrebende, aber deutlich dünnere Äste reduzieren („Ableitungsschnitt"). Sogenannte "Schlitzäste" mit einem Ansatzwinkel am Stamm/Ast steiler als 45 – 30° verwachsen selten stabil – sie laufen zeitlebens Gefahr unter Fruchtlast auszubrechen und große Schäden zu verursachen. Solche Äste am besten bereits im dünnen Stadium entfernen.
Oben im Baum mit den Schnittmaßnahmen beginnen und "oben stärker schneiden als unten“, d.h. Überbauungen auflösen, damit mehr Licht auf tiefergelegene Äste fallen kann. Mit wenigen, aber bewussten Schnitten an mittelstarken Ästen (ca. 2-5 cm Durchmesser) lassen sich viele Statik- und Belichtungsprobleme lösen.
Zum Schluss bedankte sich Werner Glück bei den Teilnehmer für ihr Interesse. Mit dem "Werkzeug" Baumansprache und einem vorsichtigen Herantasten, Beobachten der Baumreaktionen und stetigem Verfeinern der Maßnahmen auf Basis Ihrer Beobachtungen werden Sie über die Jahre große Fortschritte machen.
Text und Fotos: Franz Meindl
Landau, Februar 2022
Landauer Zeitung, 18.02.2022
Das Flüstern der Bäume
Dingolfing/Landau, Februar 2022
In den Wintermonaten flüstern manchmal die Bäume, vor allem in älteren Fichtenwäldern. Dieses Flüstern ist aber der leise Sprechgesang der Wintergoldhähnchen, unserer kleinsten heimischen. Singvogelart.
Diese schönen, graugrünen Vögel sieht man dann, wenn man eine Zeitlang ganz still stehen bleibt, Im Winter ziehen die Wintergoldhähnchen oft zusammen mit Meisen in Gruppen umher. Wer im Wald ganz still werden kann, dem öffnet sich eine ganz eigene Welt, Der Bund Naturschutz empfiehlt, den Wald mit allen Sinnen zu erleben, "Millionen von Menschen gehen täglich in den Wald, Seine Ruhe, sowie die hohe Sauerstoffsättigung und die Feuchtigkeit der Luft wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus.
Ein Waldspaziergang tut uns gut und hellt unsere Stimmung auf. Die Bäume sondern unsichtbare Substanzen ab, die unser Immunsystem stärken. Im Wald können wir uns erholen und Stress abbauen. Es ist der perfekte Ort zum Entspannen. Die Natur ist ein Lebensraum für unzählige Lebensformen, und wir müssen respektvoll mit ihr umgehen.
Die Natur gibt uns so viel Kraft. Wir sind es ihr schuldig, sie zu schützen.
Text: Franz Meindl
Foto: NABU
Die Elster
Landau, Februar 2022
Wer hat nicht schon die Elster mit dem wackelnden Gang und dem erhobenenSchwanz gesehen? Mit ihrem kontrastreichen schwarz-weißen Gefieder ist sie unverkennbar.
Die Elster gehört zu den Rabenvögeln und bleibt im Winter bei uns. Sie zählt damit zu den sogenannten Standvögeln. Die in Dauerehe lebenden Elstern bauen gemeinsam ein großes, überdachtes Baumnest in grosser Höhe. Deshalb brüten Elstern nur in Gebieten mit hohen Bäumen. Die Überdachung schützt Eier und Küken vor Fressfeinden aus der Luft.
Sie besiedeln mittlerweile den Kultur- und Siedlungsraum von kleinen Ortschaften bis hinein in die Großstädte, So kann man sie z. B. manchmal auf dem Dach der Dingolfinger Stadthalle beobachten. Was ihre Nahrung angeht, sind Elstern nicht sehr wählerisch. Sie fressen Regenwürmer, kleine Wirbeltiere, Vogeleier, Beeren, Sämereien, Früchte und auch Aas. Elstern sind sehr intelligente und neugierige Tiere. Sie verstecken ihre Nahrung für kurze Zeit in kleinen Löchern im Boden und müssen sich die Stelle genau einprägen, um sie später wiederzufinden.
Wenn sie bemerken, dass sie von anderen Vögeln beim Vergraben ihrer Nuss beobachtet wurden, graben sie ihren Schatz wieder aus und verstecken ihn woanders. Elstern haben schon lange den Ruf als diebische Langfinger, jedoch völlig unbegründet. Es kann schon einmal vorkommen, dass die neugierigen Vögel Drähte zum Nestbau verwenden.
Das gezielte Stehlen von glitzernden Gegenständen konnte ihnen aber nicht nachgewiesen werden. Auch ihr Ruf, für den Rückgang kleiner Singvögel verantwortlich zu sein, ist unbegründet. Zwar fressen Elstern auch mal Vogeleier, doch in zu geringem Ausmaß, um wirklich für den Rückgang der Singvogelbestände verantwortlich zu sein.
Text und Foto: Franz Meindl
Die Winterlinge sind da
Dingolfing/Landau, Februar 2022
Vielen Landkreisbürgern wird es schon aufgefallen sein: Seit ein paar Tagen blühen in unseren Gärten die gelben Winterlinge. Ihre Blütenkelche bleiben ganz nahe am Boden, so können sie kalte Temperaturen besser überstehen. Eranthis hyemalis, wie der Winterling botanisch heißt, ist verwandt zu Buschwindröschen und Leberblümchen und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse.
Verspeisen sollte man diesen wunderbaren Frühlingsblüher nicht, denn er ist in allen Teilen giftig, besonders die Wurzelknöllchen. Für Bienen und andere Insekten ist er aber eine der ersten Nahrungspflanze im Jahr. Sein Pollen enthält viel Zucker und somit wertvolle Energie für die Bienen.
Bei uns findet man Winterlinge fast ausschließlich in Gärten. Wild wachsen sie im Mittelmeerraum. Die ursprüngliche Heimat reicht von Südostfrankreich über Italien und Ungarn bis in die Türkei. In diesen Ländern wächst er vor allem in feuchten Laubwäldern, in Gebüschen und Weinbergen. Der kleine Frühblüher wächst am besten auf nährstoffreichen, lockeren Lehmböden
Die Verwendung als Zierpflanze im Garten begann schon im 16. Jhd. Ab Ende des 18. Jhd, wurde der Winterling dann sehr oft in Landschaftsparks angepflanzt, da er sich besonders in weitläufigen Wiesen wohl füllt.
Text und Foto: Franz Meindl
Heimische Naturfotografen zeigen ihre schönsten Bilder im Internet
Landau, Januar 2022
Der Fotoabend „Heimische Natur in Bildern“ ist jährlich die erste Veranstaltung im Jahresprogramm der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau. Mehrere Hobbyfotografen präsentieren dabei ihre besten Schnappschüsse, die sie bei ihren Naturstreifzügen im vergangenen Jahr machen konnten.
Corona bedingt kann diese Veranstaltung heuer leider nicht im Saale stattfinden. Stattdessen kann man die Bilder jetzt zu Hause am Computer, oder auch am Handy anschauen. Zu sehen gibt es heuer 4, Musik untermalte, Diashows von je 4 – 6 Minuten Länge.
Alois Schrögmeier aus Simbach gibt 2021 faszinierende Einblicke in die Vielfalt der Wildpflanzen und Insekten in seinem Umfeld.
Fred Gruber aus Frichlkofen haben es ganz besonders die Pilze angetan. In Stacking Technik fotografiert er winzig kleine Pilze und gibt damit faszinierende Einblicke in den Mikrokosmos unseres Landkreises. Er zeigt aber auch brillante Tieraufnahmen.
Sepp Harpaintner aus Pilsting durchstreift mit seiner Spiegelreflexkamera hauptsächlich die Natur rund um Pilsting. Seine Aufnahmen bestechen durch besondere Perspektiven, seine Vogelbilder untermalt er sogar mit dem zugehörigen Gesang. Heuer hat er Vögeln und Libellen seine besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Albert Huber, Franz Dick, Günter Wutz und Franz Meindl, alle aktiv bei der Bund Naturschutz Ortsgruppe, haben heuer eine gemeinsame Diashow aus ihren schönsten Bildern zusammengestellt, die sie ins Netz gestellt haben. Die Diashows sollen nicht nur Einblicke in die wilde Tier– und Pflanzenwelt unseres Landkreises geben, sondern vor allem Appetit darauf machen, selber mit dem Fotoapparat oder der Handykamera auf Pirsch zu gehen. Denn Fotografieren weckt das Interesse für unsere Wildarten ganz entscheidend. Wer Tiere und Pflanzen fotografiert möchte sie auch kennenlernen. Und wer die Arten kennt, ist auch bereit, sie zu schützen, so der Bund Naturschutz Kreisvorsitzende Alois Aigner.
Zu sehen sind die Diashows auf der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau, unter der Rubrik Aktuelles im Bereich Natur in unserem Landkreis. https://dingolfing-landau.bund-naturschutz.de/natur-in-unserem-landkreis. Der Zugang ist kostenlos.
Text: Franz Meindl
Der Kleiber – ein fleißiger Maurer
Dingolfing/Landau, Dezember 2021
Im Winter kann man jetzt am Futterhäuschen den schönen Kleiber beobachten. Mit seiner blaugrauen Oberseite, der orangebraunen Unterseite und dem schwarzen Augenstrich, der wie eine Räubermaske aussieht, ist er nicht zu verwechseln. Wegen seines Schnabels wird er auch Spechtmeise genannt.
Der Kleiber lebt vorwiegend in Laub- und Mischwäldern, aber auch in Parks und in größeren Gärten mit altem Baumbestand. Kleiber Klettern an Baumstämmen hinauf und sogar mit dem Kopf voran am Stamm abwärts. Dabei sucht er in den Ritzen der Baumrinde nach Insekten und Raupen.
Der kleine Singvogel braucht zum Brüten Baumhöhlen und nutzt gerne alte Spechthöhlen. Selber kann er sich, trotz seines kräftigen Schnabels keine Bruthöhle zimmern. Er nimmt auch Nistkästen an, wenn sie groß genug sind. Dabei gibt sich der Kleiber selten mit der vorgefundenen Behausung zufrieden.
Vor allem passt er den Höhleneingang exakt seiner Größe an und schützt das Nest so vor Eindringlingen und Nesträubern. Zum Zurechtmauern des Höhleneingangs verwendet der Kleiber feuchten Lehm. Mit dem Schnabel festgeklopft und dann ausgehärtet, ist der Eingang dennoch enorm fest. Nun sucht sich der Kleiber mit Vorliebe recht große Höhlen mit entsprechend großen Fluglöchern aus.
Leicht werden dann ein bis anderthalb Kilo Lehm für die Eingangsverkleinerung benötigt, bei wenig mehr als einem Gramm Schnabel-Transportkapazität kommen unzählige Flüge zur Baustelle zusammen. Der Kleiber ist also ein wirklich fleißiger Maurer.
Text: Franz Meindl
Foto: Fred Gruber
Die Mistel - eine heilige Pflanze
Dingolfing/ Landau, Dezember 2021
An der Isar, besonders im Bereich Dingolfing, kann man jetzt an den kahlen Zweigen von Weiden, Pappeln und anderen Laubbäumen die Misteln (Viscum album) sehr gut sehen. Wie große grüne Kugeln hängen sie in den Baumkronen.
Die Botanik kennt drei Unterarten von der Mistel, die Laubholz Mistel, die Tannen-Mistel und die Kiefern Mistel. Die Alle drei Arten leben als Halbschmarotzer meist im oberen Kronenbereich der Bäume und entzieht dem Baum Wasser und Mineralsalze. Die weißen oder gelblichen, glänzenden, erbsengroßen Beeren gedeihen im November und Dezember und enthalten einen klebrigen Schleim mit einem Kern. Die für Menschen ungenießbare Frucht hat nach dem ersten Frost einen süßen Erdbeergeschmack.
Die immergrüne Mistel hat keine Rinde und auch keine echte Wurzel und wächst auch nicht dem Licht entgegen oder nach der Schwerkraft. Um den Samen für die Fortpflanzung unter die Rinde zu bekommen, bedient sie sich eines Tricks. Ihrem Hauptverbreiter der Misteldrossel bietet sie ein wohlschmeckendes Fruchtfleisch. Diese Nahrung ist jedoch äußerst zäh und schleimig und läßt sich auf Anhieb gar nicht gut fressen, ohne dass der innen steckende Samen am Schnabel kleben bleibt. Der Vogel muß sich eine Rindenritze suchen und sein Anhängsel darin abstreifen. Auf diese Weise bekommt der Samen ideale Keimbedingungen.
Die Mistel ist eine alte Heilpflanze. In der Homöopathie werden sowohl die Beeren als auch die Blätter verwendet. Wegen ihrer Inhaltsstoffe werden Mistelpräparate zur Stärkung der Abwehr Kräfte verabreicht und außerdem in hohen Potenten bei der alternativen Krebstherapie. Bei den Germanen und Kelten galt die Mistel als eine heilige Pflanze. Nach einer Sage öffnet ein Mistelzweig die Pforten zur Unterwelt und soll vor Zauberei und Krankheit schützen.
Der Mistel hängt schon immer etwas geheimnisvolles mystisches an. Wer kennt zum Beispiel nicht die Asterix – Geschichten, in denen der Druide Miraculix dieses wundersame Gewächs mit einer Goldsichel von den Bäumen schlägt und mit anderen Kräutern zusammen einen Zaubertrank braut. Gerade zur Weihnachtszeit werden in bestimmten Gegenden Mistelzweige im Haus aufgehängt.
Text und Foto: Franz Meindl
Bund Naturschutz bittet um Spenden für Biotopschaffungen
Dingolfing/Landau, Dezember 2021
Zu Weihnachten soll man auch an die Natur denken, so die Aktiven der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau.
Sie bitten daher auch heuer wieder um Spendengelder. Die Spenden bleiben zu hundert Prozent im Landkreis. Verwendet werden sie in erster Linie für Grundstücksankäufe und Biotopschaffungen. Hier sind die Gelder besonders gut angelegt, da diese Maßnahmen vom Bayerischen Umweltministerium und vom Bayerischen Naturschutzfond zusätzlich bezuschusst werden.
So konnte der Bund Naturschutz in den letzten Jahren schon zahlreiche Grundstücke erwerben und anpachten, um sie ökologisch zu optimieren. Im Jahr 2021 kamen 3 neue Flächen dazu, die für Wiesenbrüter, für den vom Aussterben bedrohten Grubenlaufkäfer und für seltene Blumen und Insekten optimiert werden.
2022 möchte der BN weitere Flächen ankaufen. Da die Grundstückspreise im Landkreis in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen sind, wird der Erwerb von Flächen zum Zwecke der Biotopneuschaffung für den BN aber immer schwieriger. Was viele nicht wissen: Im Landkreis, gibt es noch mehrere sehr seltene Wildtier- und Wildpflanzenarten. So brüten im Isarmoos noch die meisten Kiebitze in Bayern. Auch Brachvogel, Wachtel, Rebhuhn und sogar der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig kommen hier noch vor. Laubfrosch und Wechselkröte, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Amphibien stehen, dokumentieren ebenfalls die Wichtigkeit dieses Gebietes für die Natur.
An der Isarhangleite gibt es an manchen Stellen noch den vom Aussterben bedrohten Grubenlaufkäfer. Auch die sehr seltene Frauenschuh-Orchidee kommt dort noch an sehr wenigen Stellen vor und braucht Schutz. Leider werden auch bei uns im Landkreis die Bedingungen für die Wildarten immer schlechter, die Bestandszahlen gehen zurück. Diesem Negativtrend möchte der Bund Naturschutz durch Schaffung weiterer Biotopflächen entgegenwirken.
Der Bund Naturschutz hofft daher auch heuer zu Weihnachten wieder auf ein weiches Spenderherz der Landkreisbürgerinnen und Bürger. Von den Biotopen haben nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch wir Menschen Vorteile. Der Klimawandel bedroht die Menschheit und wir sind inzwischen fast alle bereit, was dagegen zu tun. Noch dramatischer zeichnen Wissenschaftler aber die Gefahr für uns Menschen durch das weltweite Artensterben an die Wand. Darum ist die Erhaltung unserer Arten nicht nur ein Hobby, sondern überlebensnotwendig für die Menschheit.
Spendenkonto: Sparkasse Niederbayern Mitte, IBAN: DE61 7425 0000 0000 4279 06 Verwendungszweck „Artenschutzspende“ . Spendenquittungen werden ab 20 € ausgestellt sofern der Spender seine Adresse bei der Überweisung angibt. Fragen dazu beantwortet BN-Ortsvorsitzender Franz Meindl Tel 09951 601318.
Text und Foto: Franz Meindl
Zaunkönige tauchen in Gärten auf
Dingolfing/Landau, November 2021
Der Zaunkönig ist ein sehr kleiner, rundlicher Vogel, seinen Schwanz richtet er oft steil auf. Dadurch lässt er sich leicht bestimmen, wenn er im Herbst und Winter auch im naturnahen Garten vorbeischaut.
Der Zaunkönig ist sehr beweglich. Er schlüpft wie eine Maus durch niedriges Gestrüpp und verschwindet oft in der Uferböschung oder in einem Reisighaufen. Dort sucht er auch bevorzugt seine Nahrung, die hauptsächlich aus Insekten und Spinnen besteht. Ans Futterhaus kommt er nur sehr selten, obwohl er im Winter auch Sämereien frisst. Er brütet in sogenannten Nistkugeln, die hauptsächlich aus Moos bestehen und mit Federn und Haaren ausgepolstert werden.
Unsere Zaunkönige sind Teilzieher, manche wandern im Winter ins Mittelmeergebiet, andere bleiben auch hier. Unsere Standvögel, so nennt man Vögel die im Winter nicht wegziehen, bekommen dann oft Besuch von ihrer nordeuropäischen Verwandtschaft aus Norwegen und Schweden, wie man durch Beringungen feststellte.
Zaunkönig Männchen bauen nicht nur eins, sondern mehrere Nester, von denen sich das Weibchen eins aussuchen kann. Eigentlich sind die kleinen Vögel ausgeprägte Einzelgänger, aber in kalten Wintern ändern sie ihr Verhalten und übernachten oft in großen Gruppen von 20 Vögeln und mehr eng zusammen gekuschelt in Meisen-Nistkästen.
Wer dem Zaunkönig helfen möchte, muss etwas Unordnung in seinem Garten dulden denn unter überhängendem Altgras, zwischen Laub, in Holzstapeln und Reisighaufen und zwischen stehen gelassenen Stauden fühlt er sich am wohlsten.
Text und Foto: Franz Meindl
Mit Gabel und Rechen für Kiebitz und Gottesgnadenkraut
Landau, November 2021
9 Freiwillige trafen sich kürzlich zu einem Arbeitseinsatz im Wiesenbrütergebiet Zeholfinger Moos.
Der Bund Naturschutz hat zusammen mit dem Landschaftspflegeverband schon vor mehreren Jahren in den Wiesenbrüterlebensräumen Zeholfinger-, Wallersdorfer und Ettlinger Moos an verschiedenen Stellen Feuchtbiotope angelegt. Hier wachsen seltene Wildpflanzen, der seltene Laubfrosch und Springfrosch kommt vor und mehrere stark bedrohte Libellen- und Heuschreckenarten haben hier ihr Zuhause. Aber vor allem sind diese offenen Feuchtbereiche wichtig für Vögel die im Offenland brüten, wie Kiebitz, Großer Brachvogel, Bekassine, Flußregenpfeifer und Schafstelze. Sie brauchen die Feuchtstellen zur Nahrungssuche, als Nistplatz, als Badeplatz und zur Jungenaufzucht. Voraussetzung ist, dass sie freien Zugang zu den Wasserstellen haben und keine Deckung für Feinde vorhanden ist. Damit diese Feuchtstellen nicht zuwachsen, müssen sie zumindest einmal im Jahr gemäht werden.
Leider ist das nicht ganz einfach, weil keine schweren Maschinen eingesetzt werden können. Hier ist Handarbeit angesagt. Aktive des Bund Naturschutz sind daher derzeit mit Rechen, Gabeln und Sense im Moos im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes unterwegs. Was mit dem Traktor nicht gemäht werden kann übernimmt Motorsense und Balkenmäher. Um das Mähgut abfahren zu können, wird es per Hand aus den Feuchtbereichen herausgerecht und auf Strangen gelegt. Biolandwirt Xaver Starzer holt das Gras dann mit dem Ladewagen ab und verwertet es auf seinem Hof.
Als Lohn gab es nach getaner Arbeit noch eine gemütliche Brotzeit mit Apfelmost aus der BN-eigenen Obstwiese.
Der nächste Arbeitseinsatz findet am 23.11. statt. Treffpunkt ist um 9 Uhr bei der Ökohalle in der Straubinger Straße 50 in Landau.
Text und Foto: Franz Meindl
Qelle: Landauer Zeitung, 20. November 2021
Eisvögel kommen im Herbst auch in Siedlungen
Dingolfing/Landau, November 2021
Es ist schon ein Glüicksfall, den kleinen, blau und orange schillernden Eisvogel zu Gesicht zu bekommen, Nicht umsonst wird er deshalb als fliegender Edelstein bezeichnet.
Der Eisvogel ist auch im Landkreis Dingolfing/Landau zuhause. Jetzt, im Herbst, kommen sie wieder mehr in Siedlungsnähe und sind wegen des abgefallenen Laubes auch leichter zu entdecken. So wurden zwei Exemplare in diesem Jahr schon am Altwasser bei Gottfrieding nahe der Isar gesichtet.
Der Eisvogel braucht langsam fließende oder stehende Gewässer mit Sitzwarten, von denen er nach Kleinfischen, Kaulquappen, Kleinkrebsen und Insekten Ausschau hält. Seine Beute fängt er, indem er sich von seiner Sitzwarte kopfüber ins Wasser stürzt. Sein rund 4 cm langer Schnabel ist ihm dabei eine große Hilfe. Der Eisvogel braucht zum Brüten Steilwände aus Lehm oder Sand, in denen er schmale 40-80 cm lange Höhlen gräbt.
Der Eisvogel ist ein Indikator für saubere, naturnahe Gewässer. Ihr Schutz und Erhalt dient nicht nur dem Eisvogel, sondern einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen.
Text und Foto: Franz Meindl
Baumpächter pflegten Hecke um Zanklberg
Landau, November 2021
Baumpächter und Bund Naturschutz Aktive trafen sich letzten Samstag zu einem Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese am Zanklberg.
Neben den 60 Obstbäumen wurde bei der Anlage der Streuobstwiese vor 28 Jahren an der Südgrenze auch eine Vogelschutzhecke gepflanzt. Um den ökologischen Wert dieser Hecke zu erhalten benötigt sie von Zeit zu Zeit einen Rückschnitt. Allerdings nicht radikal, sondern in Abschnitten so dass die Gehölze verschiedene Altersstrukturen aufweisen. Die Hecke wurde daher in 4 Abschnitte eingeteilt, von denen jährlich 1 Abschnitt auf Stock gesetzt wird. Diesmal war der letzte Abschnitt dran.
Einfach waren die Arbeiten nicht, denn es waren viele Schlehenbüsche und Wildrosen mit langen Dornen im Abschnitt. Robuste Kleidung und vor allem Lederhandschuhe waren da wichtig. Die dickeren Stämme werden nun zu Scheitholz weiterverarbeiten. Das Gebüsch wurde am Straßenrand aufgerichtet, so dass es leicht abgeholt werden kann, ohne dass die Wiese befahren werden muss.
Dank der vielen Helfer waren die Arbeiten nach 2,5 Stunden erledigt. Vorstand Franz Meindl bedankte sich bei den Helfern ganz herzlich. Mit einer gemütlichen Brotzeit, bei der es Brezen und Apfelmost gab, brachte man den Arbeitseinsatz zum Abschluss.
Text und Foto: Franz Meindl
Der Eichelhäher, Hüter des Waldes
Dingolfing/Landau, November 2021
Wer öfters im Wald spazieren geht, hat bestimmt schon den lauten Ruf des Eichelhähers gehört.
Der bunte Rabenvogel wird daher von Manchen als Hüter des Waldes bezeichnet. Sein lautes, rääh, rääh, das er bei Gefahr hören lässt, ist auch ein Warnsignal für andere Waldbewohner. Besonders bekannt ist der Eichelhäher für seine Gewohnheit, das ganze Jahr über, vor allem aber vor dem Winter, eine große Menge an Samen als Vorrat zu sammeln und zu verstecken. Dafür braucht er hohe kognitive Fähigkeiten, vor allem eine gute Gedächtnisleistung, um die Verstecke auch wiederzufinden.
Ein einziger Eichelhäher kann bis zu 10 Eicheln in seinem dehnbaren Kropf transportieren. Diese werden dann in selbst gehackten Erdlöchern versteckt. Dabei achtet der Vogel darauf, möglichst nicht entdeckt zu werden und bedeckt die Verstecke wieder mit Laub und Erde. Auf diese Weise kann ein Häher in nur einem Monat bis zu 3000 Samen vergraben. Bei Wintereinbruch muss er sich an so viele Verstecke wie möglich erinnern, um gut durch die schwierige Zeit zu kommen. Die er nicht mehr findet keimen im Frühling und wachsen zu neuen Bäumen heran.
Ein besonderes Verhalten zur Körperpflege ist das sogenannte „Einemsen“. Dabei setzten sich Eichelhäher gezielt auf Waldameisenhaufen, um sich mit der zur Verteidigung verspritzten Ameisensäure zu benetzen. Wahrscheinlich dient dies als Schutz gegen Parasiten.
Jetzt im Herbst kommen die Eichelhäher manchmal auch in unsere Siedlungen.
Text und Foto: Franz Meindl
Jetzt kommen die Grünspechte wieder in unsere Gärten
Dingolfing/Landau, November 2021
Jetzt, im Herbst, suchen Grünspechte wieder vermehrt Nahrung in unseren Gärten. Den Bund Naturschutz erreichen daher zurzeit immer wieder Anrufe von Grünspecht Beobachtungen.
Der Lebensraum des Grünspechts sind lichte Laubwälder, aber auch Obstgärten und Parks. Hier kann man mit etwas Glück diesen ziemlich großen, grünen Vogel mit roter Kopfplatte und schwarzer Räubermaske hören und sehen. So zum Beispiel auch auf der Zirkuswiese am Stadtrand von Dingolfing oder an der Isar bei Landau. An seinem lauten, volltönenden und lachenden Reviergesang ist der Grünspecht leicht zu bestimmen. Im Gegensatz zum Buntspecht trommelt er aber nur sehr selten. Der Grünspecht besucht gerne Wiesen und Weiden und sucht am Boden nach Ameisen, von denen er sich ausschließlich ernährt. Er ist ein ausgesprochener Ameisenspezialist.
Wie alle Spechte ist er ein Höhlenbrüter. Dabei besetzt er oft vorhandene Höhlen, zimmert sich aber auch eigene Höhlen im morschen Laubholz. Der Grünspecht ist, wie alle unsere Spechte, ein sogenannter Standvogel, das heißt, er bleibt auch im Winter hier. In ganz Mitteleuropa ist sein Bestand noch relativ verbreitet.
Foto: Fred Gruber
Text: Franz Meindl
Waldkauz aus Kaminrohr gerettet
Ruhstorf, Oktober 2021
Vergangene Woche hatten Lena Kempfler und Manuel Hochhäusl in ihrem neu gebauten Eigenheim immer wieder seltsame Kratzgeräusche vernommen, die sie sich zunächst nicht erklären konnten. Schließlich gingen sie der Sache auf den Grund, öffneten vorsichtig die Kamintüre und wagten einen Blick hinein. Es schauten ihnen zwei große Augen entgegen und es war kein Kobold, sondern eine Eule, die sich aus der misslichen Lage nicht mehr selbst befreien konnte.
Ilona Wojahn vom Tierheim Passbrunn, die Lena und Manuel um Rat fragten, verständigte den Landauer Greifvogelexperten Dieter Aichner, der sich sofort auf den Weg nach Ruhstorf machte. Ja es war ein Waldkauz, der in das Kaminrohr abstürzte und es nicht mehr schaffte wieder nach oben zu klettern. Eulen können jetzt im Herbst auch in Ortschaften unterwegs sein, um einen Unterschlupf für einen Tagesruheplatz zu suchen.
Mit geübtem Griff befreite der Experte den Kauz über die Kamin-Reinigungsöffnung und überprüfte auch gleich, ob er Verletzungen hatte. Zum Glück war er vollkommen gesund und auch das Gefieder war nicht verschmutzt, da sich noch kein Ruß im Kaminrohr befand. Sonst hätte ihn Dieter Aichner für eine Gefiederreinigung mitnehmen müssen. So konnte die schöne Eule gleich wieder von der Terrasse aus in die Nacht hinaus frei gelassen werden.
Text und Foto: Fanz Meindl
Efeublüten sind wahre Insektenmagnete
Dingolfing-Landau, Oktober 2021
Besonders in Gärten und Siedlungen kann man zur Zeit an sonnigen Tagen den schweren Duft des blühenden Efeu riechen, dazu das Summen vieler Insektenflügel. Kommt man näher sieht man, wie unzählige Bienen, Schwebfliegen, Wepen, Schmetterlinge und andere Insekten an den grüngelben Blütendolden saugen und eilig weiterfliegen.
Der Efeu zählt zu den wenigen Pflanzen, die erst im Herbst ihre Blüten öffnen und ist damit eine sehr wichtige Futterquelle für Insekten. Mit seinen Haftwurzeln kann er bis zu 20 Meter hochklettern. Seine Blätter.sind immergrün. Daher ist er ideal geeignet für die Begrünung von Zäunen, Mauern und Fassaden. Auch als Bodendecker für schattige Standorte wird er geschätzt.
Der Efeu wird gerne von Vögeln als Nistplatz genutzt und seine blauen Früchte sind im Frühjahr begehrt bei Amseln, Rotkehlchen oder Mönchsgrasmücke. Im Siedlungsraum muss seine positive Wirkung auf die Luftreinigung erwähnt werden. Der Efeu senkt nachweislich die Schadstoffbelastung in Städten. Er kann Benzole und Formaldehyd binden und abbauen. Auch wenn Vögel die schwarzen Beeren fressen sollten
Menschen sie nicht verzehren. Sie enthalten wie auch Blätter und Holz Saponine, die zu Brechdurchfällen und Krämpfen führen können. Allerdings schmecken sie sehr bitter und sind hart was nicht gerade zum Essen verführt.
Text und Foto: Franz Meindl
Die Herbstzeitlose- eine giftige Schönheit
Dingolfing-Landau, Oktober 2021
Von September bis hinein in den November blühen nun die Herbstzeitlosen. Die Herbstzeitlose ( Colchium autumnale) gehört zur Familie der Liliengewächse.
Besonders zahlreich sind sie in Auwäldern und auf den Wiesen an der Isar. Mit ihren rosafarbenen Blüten, die stets aus sechs Blütenblättern. besteht, sehen sie aus wie Krokusse. Erst im Frühling, wenn sie wieder verblüht sind, erscheinen die Blätter und am Grund der Blattrosetten die Samenkapseln.
Die Herbstzeitlose ähnelt im Frühjahr dem Bärlauch. Auch mit Maiglöckchen wird sie nicht selten verwechselt. Kräutersammler müssen also ganz genau hinschauen. Bärlauchblätter haben einen Stiel. Die Blätter der Herbstzeitlose wachsen dagegen ohne Stängel direkt aus einer Rosette heraus. Maiglöckchen sind ein wenig später dran, außerdem bevorzugen sie andere Standorte. Letzte Sicherheit gibt der Schnuppertest: Weder die Herbstzeitlosen noch die ebenfalls giftigen Maiglöckchen riechen nach Lauch oder Knoblauch.
Die imposante Mischung von über 20 Alkaloiden macht die Herbstzeitlose so gefährlich. Das giftige Alkaloid Colchizin ist in allen Teilen der Pflanze enthalten. Schon fünf Gramm der Samen können für den Menschen tödlich sein.
Text und Foto: Franz Meindl
„Mariä Geburt fliegen die Schwalben wieder fort“
Dingolfing-Landau, September 2021
Doch bleiben die Schwalben noch lange, sei vor dem Winter nicht bange“. Diese alte Bauernregel wissen auch heute noch Viele.
Und in der Tat – in der ersten Septemberhälfte sammeln sich die Schwalben und ziehen in großen Schwärmen gen Süden. Unsere Vorfahren, die beobachtet hatten, dass die Schwalben um Mariä Verkündigung (25. März) kommen und um Mariä Geburt (8. September) wieder zurückfliegen, haben die Schwalbe zum Symboltier Mariens gemacht. Die Schwalbe gilt deshalb als Marien- oder Muttergottesvogel.
Hunderte von Schwalben sammelten sich früher im Herbst auf Telefon- und Stromleitungen über den Hausdächern. Heute sind diese Leitungen großenteils verschwunden und damit auch die Sammelplätze für die Schwalben. Als Ersatz dienen den Vögeln nun hauptsächlich Bäume mit guten Einflugmöglichkeiten. Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz, Bauernverband und Landschaftspflegeverband haben den Schwalben heuer besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Ein Herz für Schwalben“ haben sie im Frühjahr Haus- und Hofbesitzer aufgerufen, ihre Schwalben zu melden.
Ziel der Aktion war es, die Schwalbenbestände zu erfassen und denen, die Schwalben eine Nistmöglichkeit bieten, eine Anerkennung in Form einer Plakette zukommen zu lassen. Inzwischen ist das Schwalbenjahr schon fast vorüber und deshalb Zeit, ein Resümee zu ziehen. 140 Melderinnen und Melder haben ihre Schwalben mitgeteilt. Darunter waren viele Landwirte, Reiterhöfe, Kleintierhalte aber auch Privathausbesitzer. Die Organisatoren der Aktion möchten sich nochmal ganz herzlich für die Meldungen bedanken. Dass es daneben noch weitere Schwalbenvorkommen im Landkreis gibt, ist den Organisatoren klar, mit einer Plakette konnte allerdings nur bedacht werden, wer seinen Bestand meldete.
Um die Durchführung kümmerten sich im Wesentlichen Rosi Nebauer und Gisela Meindl vom Bund Naturschutz Landau. Sie überbrachten einen Großteil der Plaketten auch persönlich, schauten die Nester vor Ort an und dokumentierten die Bestände. Dabei kam Interessantes zutage. Die meisten Nester fanden sich in Ställen mit Rindern und Pferden. Da diese aber immer weniger werden scheinen sich die Schwalben inzwischen etwas um zu orientieren. Rauchschwalbennester wurden auch in Schuppen, auf Dachböden, in Garagen und Werkstätten gefunden. Mehlschwalben bauen ihre Nester außen an Gebäude und sind deshalb nicht so sehr auf die Symbiose mit Stalltieren geprägt. Entscheidend sind für beide Arten aber Insekten als Nahrung und da boten früher die Fliegen über den Misthaufen reiche Beute. Insgesamt konnten 1365 Rauchschwalbenpaare und 796 Mehlschwalbenpaare kartiert werden. Schwalben brüten in der Regel 2-mal mit durchschnittlich 4 Jungen.
Hochgerechnet ergibt sich daraus eine Gesamtzahl von rund 17000 Jungschwalben die jetzt bald 5000 km nach Afrika südlich der Sahara ziehen. Da Schwalben sehr brutplatztreu sind, kommen sie, wenn alles gut geht und sie den Fangnetzen in den Mittelmeerländern entkommen nächstes Jahr im März – April zurück, um ihre alten Nester zu beziehen. Jungschwalben die noch kein altes Nest haben, bauen ihre neuen Nester oft daneben und dafür sind sie darauf angewiesen, dass es in der Nähe Baumaterial gibt, das sie in Lehmpfützen, schlammigen Stellen in Viehweiden oder an Bachufern finden. Eine Alternative sind auch Kunstnester, aber noch mehr Erfolg bei der Ansiedlung wird durch Baumaterial in der Nähe erzielt.
Text und Fotos: Franz Meindl
Bund Naturschutz hilft beim Eidechsen Umsiedeln an der Isarstaustufe
Pilsting, Oktober 2021
An der Stützkraftstufe Harburg wird eine sogenannte Fischtreppe gebaut. Über sie bekommen Fische die Möglichkeit vom Unterlauf des Stauwerks in den oberen Teil, den Stausee zu gelangen.
Viele Fischarten sind für ihren Laichzug auf durchgängige Flüsse und Bäche ohne Sperren angewiesen. Durch die Fischtreppe wird der Laichzug in der Isar wieder möglich. Gebaut wird diese Aufstiegshilfe auf der Nordseite der Staustufe. Sie wird unter der Straße durchführen wenn sie fertig ist.
Vor mehreren Monaten schon wurden Amphibienschutzzäune im Bereich der geplanten Baumaßnahme aufgestellt. Der Grund sind die dort lebenden Zauneidechsen. Zauneidechsen gehören zu den nach EU-Recht besonders streng geschützten Arten. Sie dürfen bei der Baumaßnahme nicht getötet werden. Damit dies nicht geschieht, werden sie zur Zeit gefangen und ausserhalb die Amphibienzäune gebracht. Dort wurden extra Optimallebensräume für sie geschaffen, in Form von Todholzhaufen mit Flußsand und Bruchsteinen. Hier finden die Eidechsen aus der Bauzohne beste Bedingungen vor.
Zurück in ihren alten Lebensraum können sie wegen des Amphibienzauns nicht mehr. Leider lassen sich Eidechsen als Insektenfresser nicht gut anlocken und mit einer Falle fangen. Sie wohnen verstreut im ganzen Baubereich, auf Wiesen, in Gebüschen, zwischen den Ufersteinen, an den Wegrändern und müssen einzeln gefangen werden. Dazu ist viel Man- und Frau-Power notwendig.
Das Planungsbüro Naturgutachter aus Freising ist zur Zeit täglich mit 5-8 Leuten vor Ort zum Fangen und Umsiedeln. Unterstützt wird das Büro seit letztem Samstag von der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau.
Eine Chance, die Tiere zu erwischen hat man nur vormittags bei Sonnenschein. Ab 8.30 Uhr kommen die wechselwarmen Echsen langsam aus ihren Verstecken um sich von der Sonne aufwärmen zu lassen und auf Jagd zu gehen. Bis Mittag kann man sie dann aufspüren und fangen. Jungeidechsen lassen sich wegen ihrer mangelnden Erfahrung leichter erwischen aber die Alttiere sind sehr vorsichtig und sie zu fangen ist nicht einfach. Bekanntermaßen werfen sie einen Teil des Schwanzes ab, wenn man sie nur hinten fasst. Damit das nicht passiert werden spezielle Silk-Schlingen verwendet. Den Umgang damit muß man aber erst trainieren.
Jede gefangene Eidechse wird registriert und auf das Geschlecht untersucht. Inzwischen konnten rund 300 Tiere umgesiedelt werden, aber es werden täglich noch Neue entdeckt. Dauern wird die Aktion voraussichtlich noch diese Woche bzw. solange die Schönwetterperiode anhält. Ziel ist, möglichst alle Zauneidechsen außerhalb der Bauzohne zu bringen.
Mit dem Bau der Fischtreppe soll diesen Herbst begonnen werden. Bis zur endgültigen Fertigstellung wird voraussichtlich mehr als ein Jahr vergehen.
Text und Fotos: Franz Meindl
Multitalent im Verborgenen
Bund Naturschutz gedenkt dem vor 10 Jahren verstorbenen Hans Ristl
Wallersdorf, Juli 2021
Hans Ristl aus Wallersdorf ist vor 10 Jahren gestorben. Er war einer der ersten Naturforscher im Landkreis. Er hat mehrere sehr seltene Pflanzen im Landkreis entdeckt, wie z.B. Becherglockenblume, Gottesgnadenkraut, Sibirische Schwertlilie und sie vor dem Aussterben bewahrt. Seine gesamten Aufzeichnungen und auch sein sonstiges Erbe hinterließ er dem Bund Naturschutz. Aus Dankbarkeit und Erinnerung an seine Leistungen haben sich am Sonntag Abend die Mitglieder der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau zu einer Erinnerungsfeier am Hans-Ristl-Denkmal im Wallersdorfer Moos getroffen.
Das Denkmal steht am Rande einer Brachvogelwiese, die mit Hilfe des Ristl Erbes angekauft werden konnte. Franz Meindl begrüßte die Teilnehmer. Zusammen mit seiner Frau Gisela Meindl stellte er die Person Hans Ristl vor und erzählte verschiedene Begebenheiten aus seinem Leben. Besondere Anerkennung gebühre der Familie Franziszi. Sie hätten sich in den letzten Jahren sehr um ihn gekümmert. Anschließend wurden mehrere Kapitel aus seinen philosophischen Werken verlesen.
Anhand einiger Beispiele aus dem Nachlass von Ristl verdeutlichte Gisela Meindl seine vielfältigen Interessen. Hans Ristl war ein Multitalent im Verborgenen. Er war Botaniker, Zoologe, Naturschützer, Gärtner, Kakteenspezialist Maler, Musiker, Komponist, Philosoph, Bildhauer, Mineralienkenner und Vieles mehr.
Bürgermeister Franz Aster zollte dem Bund Naturschutz Anerkennung, dass er die Erinnerung an Hans Ristl so hoch hält, denn das sei nicht selbstverständlich. Allgemein lobte er das Engagement der Bund Naturschutz Ortsgruppe, sowie die gute Zusammenarbeit in vielen Bereichen.
Bund Naturschutz Kreisvorsitzender Alois Aigner stellte die Wichtigkeit des Erbes Ristl für den Bund Naturschutz im Landkreis heraus. Die Handlungsmöglichkeiten des Verbandes wurden dadurch stark verbessert, insbesondere wenn es darum geht, neue Biotopflächen für die Natur anzukaufenkaufen und auszuweisen.
Der Bund Naturschutz sei ein Verband, der in Sachen Natur- und Umweltschutz weit voraus denkt. Das sei nicht immer angenehm und laufe kommunalen Planungen manchmal entgegen. Miteinander reden sei gerade da sehr wichtig und der halbe Weg zur Lösung von Problemen. Mit dem Markt Wallersdorf sei dies möglich, wofür er sich bei seinem Kreistagskollegen Aster bedankte.
Abschließend lauschten die Teilnehmer noch den Klängen des von Ristl selbst komponierten und vertonten Oratoriums. Eine Brotzeit mit kühlem Apfelmost, Saft, Bier und selbsgebackenem Kuchen rundete den Erinnerungsabend gemütlich ab.
Ein Schwerpunkt im Leben von Hans Rist war die Musik. Dies gipfelte in der Komposition eines klassischen Musikstückes von zweieinhalb Stunden Länge, dem Oratorium mit dem Titel „Das ewige Leben“. Gespielt wurde es allerdings bisher nur einmal im Jahr 1980 vom Bayerischen Rundfunkorchester bei der Plattenaufnahme im Münchner Tonstudio. Das Interesse an seinem Werk hatte Rist wohl überschätzt und so waren noch rund 950 von den 1000 gefertigten Platten in seinem Nachlass vorhanden und jetzt im Eigentum vom Bund Naturschutz.
Wenn jemand Interesse an dem Werk hat, soll er sich bei Franz Dick vom Bund Naturschutz Tel. 09951 2116 melden.
Trxt und Fotos: Franz Meindl
Faszinierende Vielfalt im Naturschutzgebiet erwandert
Bund Naturschutz Ortsgruppe besuchte Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Isarleite“
Landau, Juli 2021
Im Osten von Landshut gibt es seit 20 Jahren das Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Isarleite“. Am Sonntag Nachmittag stattete die Bund Naturschutz Ortgsruppe Landau dem Gebiet einen Besuch ab.
Geführt wurde die Gruppe vom dortigen Gebietsbetreuer Fabian Hertrich. Magere Wiesen voller Blumen und Schmetterlinge, seltene Vogelarten, der alte Hangleitenwald und viele seltene Amphibien und Pilze sind die Schätze des Gebietes. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 wird das Gebiet rein naturschutzfachlich bewirtschaftet und das hat Folgen so Hertrich. Besonders stolz ist der Gebietsbetreuer auf die seltene Heidelerche. „Nach 16 Jahren wieder Bruterfolge verzeichnen zu können – und das gleich vier Mal – kann kein Zufall sein“. Denn neben der Heidelerche sind es viele weitere stark gefährdete oder sogar vom Aussterben bedrohte Arten, die sich auf ihrem Zug im Naturschutzgebiet niederlassen, sei es nur zur Zwischenstation oder für ihr Brutgeschäft. Dazu zählen zum Beispiel der Bienenfresser, das Braunkehlchen, der Wiedehopf oder der Wendehals. All diese Arten profitieren von der nachhaltigen Pflege im Naturschutzgebiet.
Als ideale Bewirtschaftungsform zeigt sich hier die langjährige Beweidung des Gebietes. Diese schützt die Flächen vor Sukzession und begünstigt die artenreichen Mager- und Trockenwiesen, die optimale Lebensraumbedingungen für viele Tier- und Pflanzenarten darstellen. Ein zusätzlicher Effekt der Beweidung ist, dass die Artenvielfalt der Pflanzen und somit das Vorkommen der Insekten steigen, welche wiederum eine gute Nahrungsgrundlage für die Vogelwelt bilden. So betont Hertrich, „dass man an diesem Beispiel erneut sehen kann, wie wichtig es ist, dass Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen“. Beispielsweise werden, um Störungen in den Brutgebieten der Heidelerche zu vermeiden und um bestimmte Pflanzen zu schützen, betroffene Flächen in der „heißen Phase“ aus der Beweidung genommen. Davon profitieren nicht nur die eine, sondern auch viele andere Vogelarten wie der Baumpieper oder der Steinschmätzer. Eine enge Absprache mit den vielen Akteuren im Gebiet ist dabei von großer Bedeutung. Um die Besucherlenkung noch zu optimieren, sind bereits Erneuerungen und Ergänzungen bei den Beschilderungen geplant. „Die Schilder sind in die Jahre gekommen und müssten beizeiten ausgetauscht werden“, erläutert Hertrich.
Beim Rundgang kam man an mehrere kleine Tümpel. Gelbbauchunken sind die typischen Bewohner solcher Lebensräume. Hertrich fischte eine aus dem Wasser und erklärte die Besonderheit dieser Art. Der grell gelbe Bauch ist ein gutes Erkennungszeichen und zugleich ein Hinweis für Freßfeinde, dass die kleinen Amphibien ungenießbar sind. Ihr Hautsekret kann insbesondere in Augen und Gesicht Entzündungen hervorrufen.
Zu dem Gesamtkonzept des Naturschutzgebietes gehört auch ein Beweidungsprojekt. 4 Graurind-Ochsen übernehmen quasi die Pflege der 4 ha großen Ochsenau, die Bestandteil des Naturschutzgebietes ist. Die Graurinder sind eine alte ungarische Rasse, die sehr robust ist. Als Gastgeschenk überreichte Vorstand Franz Meindl dem Gebietsbetreuer noch Most von der BN Streuobstwiese und Getöpfertes von der Landauer Lanze. Bei einer gemütlichen Brotzeit im Biergarten der Tafernwirtschaft Schönbrunn ließ man den interessanten Nachmittag ausklingen.
Text und Fotos: Franz Meindl
Bund Naturschutz sucht neue Mitglieder in Landau und Umgebung
Landau, Juni 2021
Derzeit sind Yannis Branke, Jonathan Dietze,Rosa Leona Ziemer,Rebecca Strobel ,Paula Grothe, Andreas Mehlich, Malte Wilkes, Phillip Knaak, Josef Seyam und
Noah Grothe im Raum Landau, Pilsiting, Wallersdorf im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern e.V. unterwegs, um über die Arbeit des Naturschutzverbandes zu informieren und neue Mitglieder zu werben. Viele Mitglieder sind für den Bund Naturschutz sehr wichtig, denn nur dadurch kann er in der Politik das entsprechende Gehör finden. Um nicht abhängig von Wirtschaft und Politik zu werden, verzichtet der BN ganz bewusst auf Firmensponsoring und ist daher auch finanziell auf seine Mitglieder angewiesen.
„Wir wollen mit dieser Aktion direkt auf die Menschen zugehen und ihnen unsere jahrzehntelange Arbeit persönlich vorstellen. Es geht darum, die Bevölkerung für den Nutzen von Naturschutzarbeit und Umweltbildung in unserem schönen Landkreis zu begeistern“, so Franz Meindl, BN Ortsvorsitzender von Landau. Mit mehr als 220.000 Mitgliedern wuchs der Bund Naturschutz in seinem über 100-jährigen Bestehen zum bayerweit größte Natur- und Umweltschutzverband heran.
„Als Vollmitglied oder auch als förderndes Mitglied kann jede*r mithelfen, die Umweltbildung in unserem Landkreis zu unterstützen, oder die zahlreichen BN-Flächen, die Moore und Naturschutzgebiete zu bewahren und den hier heimischen Tieren und Pflanzenarten dauerhaft ihre natürliche Heimat zu sichern“.
Die Werber sind von Montag bis Samstag von 12 bis 20 Uhr unterwegs und sind an ihren weißen BN-Pullovern gut zu erkennen. Sie sind mit personalisierten Tablets unterwegs und tragen Mitarbeiterausweise des BN. Bargeldspenden werden keine entgegengenommen. Bei weiteren Fragen wenden sie sich bitte an die BN-Kreisgeschäftstelle Tel. 08731 60981.
Text und Foto; Franz Meindl
Sommerspaziergang zu den Wildpflanzen
Landau, Juni 2021
Endlich dürfen wieder Exkursionen stattfinden. Der Bund Naturschutz Landau lädt für kommenden Samstag 19.6. zu einer Wildpflanzenwanderung mit Kräuterpädagogin Christine Aigner ein. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Wertstoffhof Landau.
Ganz ohne Coronakonzept geht es aber noch nicht. Die Teilnehmer müssen Abstand halten und eine FFP2 Maske tragen. Während des Spaziergangs werden die gefundenen Wildkräuter bestimmt und ihre Anwendung erklärt. Es können auch Pflanzen zur Bestimmung mitgebracht werden.
Zum Schluss gibt es ein aus den Funden hergestelltes leckeres Sommergetränk Mitbringen sollen die Teilnehmer eine Korb oder eine Stofftasche, eine mit Leitungswasser befüllte Glasflasche 500 ml, Schere, Block und Stift. Die Gebühr beträgt 12.-€, Kinder bis 12 Jahre sind frei.
Anmeldung bei der Volkshochschule Landau Tel: 09951 90180
Text und Foto: Franz Meindl
Abschluss der Schwalbenaktion am 17.06.2021 auf dem Able Hof in Jungholzen
Fotos zum Abschluss der Schwalbenaktion
Fotos: Werner Reich, BN Ortsgruppe Landau Isar
Einladung zu Online-Vortrag am 11.5.2021, 19.00 Suttner: Die 10 Gebote ökologisch gesehen
Liebe Bund Naturschutz Mitglieder,
die in unserem Veranstaltungsprogramm vorgesehene Vortrag von Bernhard Suttner zum Thema "Die 10 Gebote ökologisch gesehen" am 11.5. , 19.00 Uhr findet wegen Corona Online statt. Es ist eine Anmeldung notwendig. Bitte dazu auf den keb-Link unten klicken und dort anmelden.
Franz Meindl
Gemeinsam dem Kiebitz helfen
Naturschutz und Landwirte setzen sich für Projekt ein
Ettlingermoos, April 2021
Am Donnerstagvormittag, 15.04.2021, begrüßte der Vorsitzende vom Bund Naturschutz in Bayern Kreisgruppe Dingolfing-Landau und Initiator des Projekts Franz Meindl Gäste in den Fluren im Ettlingermoos, beim „Hans-Ristl-Gedenkstein“. Gekommen waren Richard Mergner, Landesvorsitzender des BN Bayern, Friedhelm Dickow, BBV-Kreisobmann Dingolfing-Landau und Bürgermeister Franz Aster. „Schön, dass ihr euch Zeit genommen habt und dass wir uns in einem der wichtigsten Brutgebiete Bayerns treffen können“.
Die Zahlen sprechen für sich: In ganz Bayern geht man von 2 500 Kiebitz-Brutpaaren aus (Erfassung 2015). Die Bestände der Wiesenbrüter sind stark rückläufig. Deutschlandweit und bayernweit nahmen die Bestände in den letzten zwei Jahrzehnten um 80 Prozent ab. Der Kiebitz steht deswegen auf der bayerischen „Roten Liste“ in der Kategorie 2 – stark gefährdet. Anderen Wiesenbrütern geht es genauso.
Franz Meindl blickte kurz zurück. „Dass wir hier so genau über den Kiebitz Bescheid wissen, ist das Ergebnis mehrerer Jahre intensiver ehrenamtlicher Arbeit der Naturschützer. Mit unseren Partnern haben wir gute Vorarbeit geleistet.“ So rief im Jahr 2018 rief der Bund Naturschutz mit einem Plakat die Bevölkerung auf, Kiebitz-Brutplätze zu erfassen. In über 80 Sichtungen wurden dann von den Spezialisten vor Ort die Zahl der Eier und des erfolgreichen Nachwuchses vor Ort kontrolliert und erfasst. 2018 zählte man 774 Brutreviere, im Frühling 2020 nur noch 676, das ist ein Rückgang von 12 Prozent innerhalb zwei Jahren. „Da war uns klar, wir müssen etwas tun, das Kiebitzschutzprojekt war geboren“. Ein Drittel aller bayerischen Kiebitze nutzt das Königsauer Moos, das Wallersdorfer Moos und die umliegenden Gebiete als Brut- und Rastgebiet. Der Landkreis Dingolfing-Landau ist der einzige Landkreis mit einer kompletten Erfassung aller Kiebitz-Brutplätze. „Jetzt muss sich der Freistaat Bayern einbringen, wir haben deswegen Vorschläge für ein mehrjähriges Forschungsprojekt ausgearbeitet“.
Eine weitere Erkenntnis aus den Kartierungen bestätigt eine Entwicklung auch in anderen Kiebitz-Gebieten. Die Kiebitze brüten mangels Lebensraum infolge des immensen Verlustes an Grünland inzwischen vor allem in den Äckern zwischen den Ackerschollen oder in den Winterbrachen. Hier kommt es zum Konflikt mit der Bodenbearbeitung, mit der anstehenden Düngung und Aussaat. Die Küken flüchten bei Gefahr nicht, sondern ducken sich. Die gute Tarnung sorgt dafür, dass Landwirte die meisten Nester schlicht nicht sehen können.
Der Bund Naturschutz im Landkreis Dingolfing-Landau hat in einem bayernweit einzigartigen Bündnis zwischen Naturschützern und Landwirten dann das Projekt “Gemeinsam dem Kiebitz helfen“ ins Leben gerufen, weil der Landkreis eines der bayernweit wichtigsten Brutgebiete für den Kiebitz ist und die Rückgänge in den Beständen alarmierend sind. Aufgrund dieser besonderen Verantwortung arbeitet man nun gemeinsam mit Bauernverband, Landesbund für Vogelschutz, Landschaftspflegeverband und Kommunen an praktischen Lösungsvorschlägen und nimmt jetzt den Freistaat Bayern in die Pflicht.
„Wenn wir ihn hier verlieren, wird es für die Art in ganz Bayern schwierig, am leichtesten schützen wir die Kiebitze da, wo sie bereits vorkommen“ so Richard Mergner. „Nötig ist daher ein besserer Flächenschutz, die Renaturierung der Moore und eine Ökologisierung der Agrarzahlungen. Als Sofortmaßnahme schlagen wir konkrete Schutzmaßnahmen vor, die in einem Forschungsprojekt begleitet werden sollen“.
Die Brutsaison der Kiebitze hat bereits begonnen, die Bewirtschaftung der Flächen allerdings auch. Etwa 90 Prozent der ersten Brut gingen dabei in früheren Jahren verloren – im Landkreis sind das etwa 500 Nester und 2000 Küken. Dieses Jahr werden aber hoffentlich rund 250 Eier mehr erhalten werden als in den Vorjahren, denn die BN-Kreisgruppe hat im Vorfeld des erhofften staatlichen Forschungsprojekts in diesem Jahr schon eigene Bemühungen startet:
16 Landwirte mit 70 Hektar Fläche beteiligen sich an einem kleinen Vorprojekt. Sie bewirtschaften ihre Felder erst ab 1. Mai oder später, so dass die Vögel in Ruhe brüten und ihre Küken großziehen können; mit anderen Landwirten wurde letzte Woche ein Feldversuch zur Direkteinsaat durchgeführt und nachgewiesen, dass diese schonende Ansaatmethode nicht nur dem Boden guttut, sondern auch einen Teil der Nester schont; mit Jägern werden zurzeit Infrarotkameras zum Auffinden von brütenden Kiebitzen, Eiern und Küken getestet; auch laufen derzeit Gespräche mit einem örtliche Maschinenhersteller und einer Software-Entwicklungsfirma wegen technischer Möglichkeiten zum Nest- und Kükenschutz. Kameras mit künstlicher Intelligenz auf der Motorhaube des Traktors sollen künftig die Nester im Feld erkennen und den Landwirt warnen oder die Maschine automatisch anheben. Derzeit ist man dabei möglichst viele Fotos von Kiebitznestern und Küken zu sammeln, um das künstliche Gehirn damit zu füllen. Wenn autonomes Autofahren heutzutage keine großen Schwierigkeiten mehr bereitet, ist das Erkennen von Nestern und Küken bestimmt auch kein unlösbares Problem. Zweitbruten sind bei Kiebitzen nur eine Art Notfallprogramm, wenn die erste Brut ausfällt, sie sind bei weitem nicht so vital, ihre Überlebenschancen sind deutlich niedriger. „Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass die Erstbruten durchkommen, wir müssen die Nester für die 30 Tage Brutzeit schützen und dann die geschlüpften Küken für die nächsten zwei bis drei Wochen“.
„Mit staatlicher Unterstützung könnten wir hier beim Schutz des Kiebitz und der anderen Offenlandarten wie Brachvogel, Rebhuhn oder Schafstelze deutlich vorankommen. Diese Chance müssen wir nutzen“, so Franz Meindl, der als Naturschutzwächter der Unteren Naturschutzbehörde und als Wiesenbrüterbetreuer des Landesamtes für Umweltschutz ausgebildet ist. Alle Kooperationspartner – der BBV-Kreisverband, der Landesbund für Vogelschutz, der Landschaftspflegeverband und der Bund Naturschutz versuchen nun in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde ein großes, mehrjähriges Forschungsprojekt für den Landkreis zu initiieren und haben sich dafür schon an die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gewandt.
Doch es sind noch sehr viele Fragen offen: Können die ersten positiven Erfahrungen, die es mit einer Bewirtschaftungsruhe gibt, bestätigt werden? Mit welchen Fruchtarten könnte eine spätere Ansaat durchgeführt werden? Wir hoch müsste eine finanzielle Entschädigung für die Bauern ausfallen, um eventuelle Ertragseinbußen auszugleichen? Könnten die Maschinen mit Sensoren ausgestattet werden, die die Kiebitzgelege automatisiert aussparen? Neben der fachlichen Unterstützung fordern die Kooperationspartner auch mehr Geld für den Kiebitzschutz im Landkreis. Wegen der bayernweiten Bedeutung sollte der Freistaat die Kosten übernehmen, der Landkreis und Gemeinden deutlich entlastet werden. Es müssten Gelder bereitgestellt werden für eine sinnvolle wissenschaftliche Begleitung des Projekts, für Kartierungen, Monitoring und nicht zuletzt für eine gute Beratung und für Ausgleichszahlungen an die Landwirte.
„Wir wissen, dass wir von Seiten der Landwirtschaft etwas tun können“ so Friedhelm Dickow und lobt Franz Meindl für die gute Zusammenarbeit.
Bürgermeister Franz Aster teilte mit, dass die Gemeinde stolz ist, dass sich die Kiebitze hier wohlfühlen. „Danke dem Bund Naturschutz und seinen ehrenamtlichen Helfern. Die Marktgemeinde hat sich auf die Fahnen geschrieben, dieses Projekt zu unterstützen“.
Text und Foto: Veronika Lengfelder, Landauer Zeitung.
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Erste Kiebitze geschlüpft
Wallersdorf, April 2021
Die ersten Kiebitzküken sind geschlüpft. Entdeckt haben sie gestern die beiden Kartierer Günter Wutz und Gabriele Mayer im Gebiet zwischen Wallersdorf und Haunersdorf, es sind 3 Stück.
Das Nest, in dem sie ausgebrütet wurden, lag in einem Winterweizenfeld, auf dem heuer noch keine Arbeiten durchgeführt wurden. Kiebitzküken sind Nestflüchter, das heißt, sie verlassen kurz nach dem Schlüpfen schon das Nest und gehen dann auf Suche nach kleinen Insekten, die sie vom Boden aufpicken. In den ersten 2 Wochen nach ihrer Geburt entwickeln sie noch nicht genügende eigene Körperwärme und müssen daher gehudert werden. Das heißt sie laufen immer wieder zu ihrer Mutter, um sich unter ihren Federn zu verkriechen und auf zu wärmen.
Da Kiebitze 28-30 Tage brüten, wurden die Eier schon Mitte März gelegt, obwohl es da noch sehr kalt war. Wegen des starken Rückgangs in den letzten Jahren erfahren die Kiebitze in unserem Landkreis derzeit besondere Aufmerksamkeit. Naturschützer und Landwirte sind aktuell dabei, mit dem Projekt „Gemeinsam dem Kiebitz helfen“ die Bedingungen für die Kiebitze wieder zu verbessern.
Derzeit sind 10 Kartiererinnen und Kartierer des Landesbundes für Vogelschutz , des Landschaftspflegeverbandes und des Bund Naturschutz unterwegs, um im Rahmen der bayernweiten Wiesenbrüterkartierungen des Landesamtes für Umweltschutz die Vorkommen zu dokumentieren.
Text und Foto: Franz Meindl
Ein ganz besonderer Gast
Bedrohter Wildvogel rastet in Niederhöckinger Garten
Landau/Niederhöcking, April 2021
„Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der bringt der Braut einen Blumentopf“, so singen Kinder auch heute noch im Lied der Vogelhochzeit. Allerdings wissen nur noch wenige, wie der früher auch bei uns heimische Wiedehopf überhaupt aussieht.
Aufgetaucht ist jetzt einer dieser seltenen Vögel im Garten der Familie Stömmer in Niederhöcking. Zufällig schaute Stefanie Stömmer aus dem Wintergartenfenster. Sie traute ihren Augen nicht. Ein schwarz-weiß gebänderter Vogel mit langem, gebogenem Schnabel, einer Federhaube am Kopf, etwas kleiner als eine Taube stocherte im Rasen und flog dann auf den Kirschbaum. Ein Wiedehopf, schoss es ihr durch den Kopf. Als Jägerin und Vogelliebhaberin erkannte sie den Vogel sofort und wusste auch dass diese Beobachtung ganz was Besonderes ist.
Sie rief beim Landauer Naturschutzwächter Franz Meindl an und teilte ihm diese aussergewöhnliche Beobachtung zur Aufnahme in die Vogelkartierung des Landkreises mit. Der Vogel dürfte auf dem Zug von seinem Überwinterungsgebiet in Afrika zu seinem Brutgebiet, irgendwo in Deutschland sein. Die Brutgebiete des Wiedehopfs liegen in klimatisch begünstigten und vor allem niederschlagsarmen und warmen Gebieten. Er bevorzugt offene Landschaften mit lockeren Baumbestand, extensiv bewirtschafteten Weinberge vorzugsweise mit Stützmauern aus Naturstein, und verwilderte, großen Gärten mit altem Baumbestand wie man sie z.B. in Franken findet. Die Nahrung besteht vor allem aus Maulwurfsgrillen, Käfern und Engerlingen sowie größeren Schmetterlingsraupen. Er erbeutet aber auch Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken. Er brütet in großen Baumhöhlen, Kopfweiden aber auch in Nistkästen.
Anders als bei den meisten Vögeln sind Wiedehopfnester selbst bei knapp über dem Erdboden befindlichen Brutplätzen keine Beute für Marder. Das verdanken sie ihrer speziellen Marderabwehr: Sollte ein Marder versuchen, in den Brutraum des Vogels einzudringen, spritzen sowohl das Weibchen als auch die Jungen dem Fressfeind den Inhalt des Darms entgegen. Zusammen mit dem übel riechenden Sekret der Bürzeldrüse bedeutet dies eine äußerst wirksame Abwehrstrategie. Dies ist auch der Grund, warum man Wiedehopfbrutplätze oft schon von weitem riechen kann. Der Wiedehopf ist einer der am stärksten bedrohten Wildvögel in Deutschland und steht auf der Roten Liste.
Helfen kann man ihm durch die Erhaltung alter Bäume u Obstgärten, durch Nistkästen und möglichst wenig Gifteinsatz. Es könnte sein, dass zur Zeit weitere Wiedehopfe durch unseren Landkreis ziehen.
Wer einen beobachtet soll ihn dem Bund Naturschutz in Landau, Tel 09951 601318 melden, oder in das Meldeformular auf der Internetseite des LBV eingeben.
Text; Franz Meindl
Foto: BN Archiv
Die Schwalben sind zurück
Dingolfing/Landau, 6. April 2021
Letzte Woche, KW 13, erreichten den Bund Naturschutz 2 Meldungen von Landwirten im Landkreis, dass die ersten Schwalben in ihrem Stall aufgetaucht sind. Es handelt sich um Rauchschwalben, denn die Mehlschwalben kommen etwas später aus ihren afrikanischen Winterquartieren zurück.
Unterscheiden kann man die beiden Arten leicht an den Nistplätzen. Rauchschwalben bauen ihre Nester in Gebäuden, während Mehlschwalben sie an die Außenfassade unter den Dachüberstand bauen. Beide Arten bauen ihre Nester selber aus feuchten Lehmklümpchen. Damit beginnen auch die Probleme. Beim Anflug verlieren die Vögel zum Teil das Baumaterial, was zu einer gesprenkelten Fassade führen kann und die Jungvögel hinterlassen Kot. Nicht jeder Hausbesitzer ist glücklich darüber. Erfreulicherweise haben Schwalben aber den Ruf als Glücksbringer und werden daher trotzdem von vielen Haus- und Hofbesitzern geduldet.
Landschaftpflegeverband, Bauernverband, Landesbund für Vogelschutz und Bund Naturschutz haben heuer das gemeinsame Projekt „Ein Herz für Schwalben“ gestartet. Hauptansprechpartner ist der Bund Naturschutz Landau, gesponsert wird es auch durch die Sparkasse Niederbayern-Mitte. Ziel des Projekts ist es zum Einen, mehr über die Schwalbenbestände im Landkreis zu erfahren und zum Anderen, sich bei Haus- und Hofbesitzern, die Nester an Haus, Hof oder im Stall haben, zu bedanken. Wer seine Nester meldet unter Tel. 09951 601318 bekommt eine Emaille-Plakette, die extra für die Schwalbenaktion in unserem Landkreis entworfen wurde. Die Plakette zeigt, dass hier Leute wohnen, die ein „Herz für Schwalben“ haben.
Es bleibt zu hoffen, dass wieder viele der anmutigen Vögel bei uns im Landkreis die Möglichkeit haben zu brüten und für Nachwuchs zu sorgen.
Text: Rosi Nebauer
Foto: BN Archiv
Jetzt die Wildbienenwand frühlingsfit machen
Landau, April 2021
Ein Bienenholz oder eine Wildbienenwand findet sich seit dem Bienenvolksbegehren in vielen Gärten.
Meistens sind aber die Hartholzklötze mit den Löchern inzwischen schon mit Bienenbrut besetzt. Es ist kein Platz mehr für neue Bienen. Dafür gibt es aber eine einfache Lösung.
Meistens ist noch viel Platz zwischen den Löchern.Hier kann man einfach selber neue Löcher bohren. Am besten werden Löcher zwischen 4 und 6 mm angenommen, wenn sie möglichst tief sind und am Eingang keine Holzfransen aufweisen, so Franz Meindl vom Bund Naturschutz. Wer einen Totholzhaufen oder einen alten Baumstumpf im Garten hat, kann auch da Löcher bohren und so Brutraum für Wildbienen schaffen.
Machen können das auch Kinder, wenn ihnen Mama oder Papa einen Akkuschrauber leiht. Verschlossene Löcher dürfen nicht aufgebohrt werden, denn damit würden bereits vorhandene Bruten zerstört.
Bei Fragen Tel. 09951 601318 anrufen.
Text: Franz Meindl
Foto: Werner Glück
Turmfalke beim Frühjahrsputz
Pilsting, April 2021
Ein sensationelles Foto ist dem Pilstinger Hobbyfotografen josef Harpaintner gelungen. Er hat ein Turmfalkenweibchen vor die Linse bekommen, wie es sich genüsslich in einer Wasserlache gebadet hat.
Bei Amseln, Spatzen und anderen Singvögeln ist das Baden nichts Ungewöhnliches, Vogelfreunde stellen daher extra Vogeltränken im Garten auf. Einen Greifvogel konnte ich dabei aber noch nie beobachten, so Franz Meindl vom Bund Naturschutz.
Das Baden bringt den Vögeln nicht nur Genuß und Abkühlung sondern befreit sie auch von Parasiten im Gefieder.
Text: Franz Meindl
Foto: Josef Harpaintner
Neue Nistkästen für Stadtpark und Mehrgenerationenpark
Landau, 18.März 2021
Gestern, 17. März, wurden kaputte Nistkästen im Landauer Stadtpark von Uli Höhl erneuert. Vom Meisenkasten fehlte die Vorderwand und vom Starenkasten das Dach.
Uli hat 5 neue Nistkästen für Höhlenbrüter an den Bäumen im Mehrgenerationenpark aufgehängt, damit auch hier Singvögel eine Nistmöglichkeit bekommen. Die Kästen sind solide Handwerksarbeit aus der Schreinerwerkstatt von Peter Mandl und Tom Wallinger. Sie haben die Kästen dem BN kostenlos zur Verfügung gestellt. Befestigt wurden sie mit Aluminiumnägeln, damit die Bäume keinen Schaden nehmen und nach Osten ausgerichtet.
Spannend wird, wann die ersten Vögel einziehen. Wer was beobachtet, soll das unter Tel. 09951 601318 melden.
Text und Bild: Franz Meindl
Winterschlaf unterbrochen
Landau, 18. März 2021
Wolfgang Glindemann aus der Gansmühlstraße teilte mit, dass aktuell ein junger Igel an seine Futterstelle zum Fressen kommt. Normalerweise sind die Igel jetzt noch im Winterschlaf, offenbar konnte der sich im Herbst nicht mehr genügend Speck anfressen, so dass er jetzt nach Nahrung sucht. Gut dass er bei Glindemann was findet.
Das Beispiel zeigt, dass es sinnvoll ist jetzt für Igel Trockenfutter bereit zu stellen. Das hat gegenüber Naßfutter den Vorteil, dass es von Katzen nicht gefressen wird.
Text: Franz Meindl
Foto: Wolfgang Glindeman
Seltenen Springfrosch entdeckt
Landau, März 2021
Ein ganz normaler Grasfrosch dachte, sich Franz Meindl vom Bund Naturschutz als er die Sammeleimer des Krötenzauns Dietelsberg leerte.
Bei genauerem Hinschauen entpuppte sich das Tier aber als Seltenheit. Vor allem die langen Hinterbeine, aufgrund dessen er über 2m weit springen kann, fielen ihm auf. Es war ein Springfrosch, den er da vor dem Verkehrstod gerettet hatte.
Er ist nicht nur bei uns sondern in ganz Bayern selten und daher in der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere als gefährdet eingestuft.
Text und Foto: Franz Meindl
März 2021
Quelle: Landauer Zeitung
Die Störche sind zurück
Landau, 05. März 2021
Die Landauer Störche sind wieder da.
Franz, das Männchen, wurde schon vor einer Woche gesichtet. Am Donnerstag spät abends kam nun auch Sissi, das Weibchen, zum Kamin der Brauerei Krieger zurück.
Gesehen hat ihre Ankunft als Erster Sepp Hofmeister beim Gassigehen mit seinem Dackel. Aufgefallen ist ihm ihr lautes Schnabel klappern zur Begrüßung.
Text und Foto: Franz Meindl
Erste Schneeglöckchen
Landau, 05. März 2021
Ein Meer von Schneeglöckchen blüht zur Zeit in einem alten Obstgarten bei Poldering. Das Vorkommen ist eine grosse Besonderheit und wirklich sehenswert. Es ist der größte und beeindruckendste Bestand dieses Frühblühers weit und breit.
Vom Isarradweg ist der Hang nur wenige hundert Meter entfernt.
Text und Foto: Franz Meindl
Bund Naturschutz verteilt Poster „Natur des Jahres 2021“ an Schulen und Kindergärten
Landau, März 2021
Wie schon in den letzten Jahren gestaltete die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau auch heuer wieder ein Poster zur Natur des Jahres. Franz Dick verteilt es in den nächsten Tagen an alle Schulen und Kindergärten im gesamten Landkreis. Es hat eine Auflage von 110 Stück.
Die Posteraktion ist Teil der BN Umweltbildung im Landkreis. Von den zuständigen Instituten und Forschungseinrichtungen wird jedes Jahr eine Pflanze, ein Tier oder ein Pilz zur Art des Jahres ausgewählt. Diese Arten trägt Franz Meindl vom BN-Landau jedes Jahr zusammen und gestaltet aus ihren Bildern und Beschreibungen das Landauer „Natur des Jahres Poster“.
Dieses Jahr fehlt der Vogel des Jahres auf dem Poster da seine Wahl noch nicht abgeschlossen ist. Das Poster soll als Unterrichtshilfe dienen und Lehrer und Schüler dazu animieren, sich mit der Natur und den ökologischen Zusammenhängen zu beschäftigen. Außerdem ist es gut dazu geeignet, kahle Wände schöner zu machen. Es stellt sich immer mehr heraus, dass eine große Artenvielfalt existenziell wichtig für uns Menschen ist und viele Arten mehr Schutz brauchen.
Aber nur wer die Arten kennt, wird sich auch für ihren Schutz einsetzen, so Franz Dick. Leider sind in unserer Generation nicht nur viele Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste sondern auch die Artenkenner. Immer Weniger wissen was über unsere wildlebenden Pflanzen und Tiere. Umfragen bei Schülern zeigten in letzter Zeit diesen Mangel auf. Dem will der Bund Naturschutz mit dem Poster entgegenwirken und die Botschaft geben, dass es spannend und interessant ist, unsere Wildarten zu entdecken und sie kennen zu lernen.
Text und Foto: Franz Meindl
Projekt „Ein Herz für Schwalben“
Vorstellung Rauch- und Mehlschwalbe
Landau, März 2021
Im Hinblick auf die Aktion des Bund Naturschutz „Ein Herz für Schwalben“, die heuer zusammen mit dem Bauernverband, dem Landschaftspflegeverband, dem Landesbund für Vogelschutz sowie dem Sponsor, der Sparkasse Niederbayern-Mitte, gestartet wird, werden die Hauptakteure heute näher vorgestellt.
Wie bereits angekündigt, soll ab April oder Mai, je nach Ankunft, die Anzahl besetzter Nester am Haus, sowohl von Rauch- als auch von Mehlschwalben, gezählt und gemeldet werden unter Tel. 09951 601318.
Der Frühling lässt zwar noch ein wenig auf sich warten, aber mit ihm erwarten wir einen beliebten Frühlingsboten: die Schwalbe.
Kaum ein Vogel löst so viel menschliche Sympathie, Freude und auch Verbundenheit aus wie die Schwalbe – jedoch vordergründig. Schon seit Jahren offenbart sich, dass der Lebensraum der Zugvögel bei uns immer begrenzter wird und sie ihre angestammten Plätze verlieren. Das heißt, an manchen Orten, an welchen früher die Schwalben noch Heimat fanden, werden sie fehlen.
Ab Ende März bis Mitte Mai kommen die Schwalben aus ihren Winterquartieren nach Mitteleuropa zurück. Dabei treffen Rauchschwalben früher bei uns ein als Mehlschwalben. Häufig können wir sie schon Ende März sichten. Den ersten Vorboten folgen nach und nach auch ihre Artgenossen. Ihre Ankunftszeit variiert von Jahr zu Jahr, da der Heimzug auch durch die jeweilige Wetterlage auf dem Zugweg beeinflusst wird.
Rauchschwalben und Mehlschwalben sind häufig gemeinsam über Feldern oder Gewässern zu beobachten. Die anmutigen Flieger sind teilweise so schnell, dass es schwerfällt, die feinen Unterschiede zwischen den Arten zu beobachten. Hat man diese einmal erfasst, ist die Bestimmung jedoch ganz leicht. Interessant ist, dass sie auf der Jagd Fluggeschwindigkeiten von bis zu achtzig Stundenkilometern erreichen können und zu äußerst schnellen und überraschenden Richtungswechseln fähig sind.
Die Mehlschwalbe
Die Mehlschwalbe, circa 11 bis 13 cm groß, ist insbesondere durch einen strahlend weißen Bürzel von anderen Schwalbenarten zu unterscheiden, der im Kontrast zu ihrem sonst blau-schwarzen Rücken steht. Außerdem kann die Mehlschwalbe von der Rauchschwalbe durch den tief gekerbten und relativ kurzen Schwanz ohne lange Spieße problemlos unterschieden werden.
Mit der Rauchschwalbe teilt sie sich zwar bei der Futtersuche einen Lebensraum, sie nisten aber unter unterschiedlichen Umständen. Mehlschwalben halten sich gerne in Kolonien auf, wobei die geschlossenen Mörtelnester mit wenig Pflanzenhalmen gebaut werden und ein rundliches Einflugloch aufweisen, mit einem Durchmesser von 11-15 cm. Das Nest ist wie jenes anderer Schwalbenarten mit Ausnahme eines kleinen Einfluglochs gänzlich verschlossen und weich mit Federn, Pflanzenmaterial und Haaren ausgepolstert.
Die Nester befinden sich an Gebäuden fast ausschließlich außen. Die Mehlschwalbe nutzt vor allem rau verputzte Hauswände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Bau ihres Nestes. Ab Mai werden pro Saison zwei Gelege ausgebrütet. Aus zwei bis fünf Eiern pro Gelege schlüpfen nach sechzehn Tagen die Jungvögel.
Meist besiedeln Mehlschwalben Brutgebiete in der Nähe von Gewässern, um geeignetes Material für den Nestbau zu finden. Sie erbeuten ihre Nahrung ausschließlich im Flug. Zu ihren wichtigsten Nahrungsquellen zählen Schmetterlinge, Mücken, Fliegen und Eintagsfliegen, was auch für die Rauchschwalbe gilt.
Die maximale Lebenserwartung der Mehlschwalbe beträgt zehn Jahre. Viele Vögel fallen Eulen, Falken oder Sperbern zum Opfer. Weitere natürlicheFeinde sind Elster, Habicht und Marder.
Der größte Feind ist jedoch der Mensch. Mehlschwalben sind, ebenso wie Rauchschwalben, als Kulturfolger in vielen Gebieten von der Toleranz des Menschen abhängig. Viele Nester werden heute zerstört, da brütende Schwalben die Hausfassaden verschmutzen. Auch der Abriss alter Gebäude führt zu einem kontinuierlichen Rückgang ihrer Brutgebiete.
Die Rauchschwalbe
Die Rauchschwalbe ist sehr schlank und fällt insbesondere durch ihren tief gegabelten und langen Schwanz auf. Sie ist mit ca 19 cm größer als die Mehlschwalbe. Gut erkennbar ist sie an der dunkelblau bis blauschwarzen Oberseite, der rötlich-weißen Unterseite sowie der rostbraunen Färbung auf Stirn und Kehle, vor allem aber an den langen unverkennbaren Schwanzspießen.
Rauchschwalben brüten in kleinen Kolonien an den Hausfassaden von Bauernhöfen, bevorzugt aber auf Balken oder Mauervorsprüngen in Scheunen oder Ställen, die sich inmitten offener Kulturlandschaften befinden. Leider bleiben die notwendigen Einflugluken nach Renovierungen zunehmend verschlossen oder sind bei Neubauten gar nicht erst vorhanden.
Die Weibchen legen ab April vier bis sechs Eier und bebrüten diese etwa vierzehn bis achtzehn Tage lang. Viele Paare brüten daraufhin ein weiteres Gelege aus. Sie sind nesttreu und kommen immer wieder zu ihrem Geburtsort zurück.
Die Rauchschwalbe hat eine Lebenserwartung von etwa acht Jahren. Viele Tiere fallen jedoch Falken oder Sperbern zum Opfer.
In der Vergangenheit waren Rauchschwalben in jeder ländlichen Siedlung anzutreffen, in Dörfern und auf Gehöften. Dieses idyllische Bild gerät allerdings seit einigen Jahrzehnten zunehmend ins Wanken: Kleinbäuerliche Betriebe werden immer weniger, Feldwege werden asphaltiert und das Insektenangebot sinkt drastisch. Hinzu kommen Verluste durch direkte Bejagung in ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten. Aufgrund dieser Probleme geht der Bestand der Rauchschwalben stetig zurück und der einstige „Vogel des Jahres 1979“ steht heute auf der Roten Liste in Deutschland und wird dort als gefährdet eingestuft.
Die Rauchschwalbe steht wie Mehlschwalbe und Mauersegler auch auf der Vorwarnliste der bayerischen Brutvögel.
Es bleibt nur zu hoffen, dass in diesem Jahr viele unserer Frühlingsboten zurückkehren und bei uns Unterkunft und damit Brutmöglichkeiten finden.
Text: Rosi Nebauer
Fotos: BN Archiv
Bald beginnt die Krötenwanderung
Der Bund Naturschutz bereitet das Aufstellen der Schutzzäune für Amphibien vor
Februar 2021
Quelle: Sebastian Schmid, Landauer Zeitung
Februar 2021
Februar 2021
Januar 2021
Januar 2021
Januar 2021
Bund Naturschutz bittet um Spenden für Biotopschaffungen
Landau,Dingolfing, Dezember 2020
Zu Weihnachten soll man auch an die Natur denken, so die Aktiven der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau
Im Jahr 2008 wurde die Spendenaktion „Biotopkauf “ ins Leben gerufen, was sich als sehr gut erwies. Mit dem Erlös aus dieser Aktion und mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds konnte der Bund Naturschutz in den letzten 12 Jahren zahlreiche Grundstücke erwerben und anpachten um sie ökologisch zu optimieren. Im Jahr 2020 kamen 3 neue Flächen dazu und 2021 möchte der BN weitere Flächen ankaufen.
Da die Grundstückspreise im Landkreis in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen sind, wird der Erwerb von Flächen zum Zwecke der Biotopneuschaffung für den BN aber immer schwieriger. Um weiter effektiven Naturschutz betreiben zu können, ist man auf Spendengelder angewiesen.
Was viele nicht wissen: Im Landkreis, besonders im Isartal, gibt es noch mehrere sehr seltene Wildtier- und Wildpflanzenarten. So brüten im Isarmoos zwischen der westlichen Landkreisgrenze bei Rimbach und der östlichen Landkreisgrenze bei Karlshof noch die meisten Kiebitze in Bayern. Auch Brachvogel, Wachtel, Rebhuhn und sogar der vom Aussterben bedrohte dieses Gebietes für die Natur. Leider werden aber auch in diesem Gebiet die Bedingungen immer schlechter, die Bestandszahlen gehen zurück. Diesem Negativtrend möchte der Bund Naturschutz durch Schaffung weiterer Biotopflächen entgegenwirken.
Der Bund Naturschutz hofft daher auch heuer zu Weihnachten wieder auf ein weiches Spenderherz der Landkreisbürger. Es wird zugesichert, dass 100% der Spendengelder für die Naturschutzarbeit im Landkreis verwendet werden. Von den Biotopen haben nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch wird Menschen Vorteile. Für Radler und Wanderer wird unsere Landschaft interessanter und erlebnisreicher. Schulen und Kindergärten können die Flächen als „Grünes Klassenzimmer“ nutzen, in dem es immer was zu entdecken gibt.
Spendenkonto: Sparkasse Niederbayern Mitte, IBAN: DE61 7425 0000 0000 4279 06 Verwendungszweck „ Aktion Biotopkauf“. Spendenquittungen werden ab 20 € ausgestellt sofern der Spender seine Adresse bei der Überweisung angibt.
Fragen dazu beantwortet BN-Ortsvorsitzender Franz Meindl Tel 09951 601318
Wildbienen gerettet
Stadtwerke und Bund Naturschutz sorgen für Erhalt der Artenvielfalt
Dezember 2020
Eulen statt Gift
Mäuse stark vermehrt: Eulenkästen und Sitzstangen für Greifvögel an Aufforstungsstation installiert
Dezember 2020
Bund Naturschutz vergibt Heu von Obstwiese
Landau, Juni 2020
Die Bund Naturschutz Ortsgruppe hat am Zanklberg , an der oberen Straße von Landau nach Zulling eine 6700 qm große Streuobstwiese. Angelegt wurde die Wiese vor 27 Jahren auf einem Maisacker der Stadt. Sie hat sich inzwischen zu einem hochwertvollen Biotop für Vögel und Insekten entwickelt.
Die darauf befindlichen Obstbäume werden von 16 Baumpächtern genutzt und gepflegt. Es sind durchgehend alte traditionelle Sorten wie Roter Eiserapfel, Kaiser Wilhelm, Wachrenette und verschiedene alte Birnen-, Zwetschgen-, Mirabellen und Nüsse die inzwischen auch bei uns immer seltener werden. Unter den Bäumen wächst eine Blumenwiese. Für das Gras der Blumenwiese wird aktuell ein neuer Nutzer gesucht.
Die Wiese soll ab 15.Juni gemäht werden. Für die Bewirtschaftung sind kleinere Maschinen notwendig und das ist das Problem. Der bisherige Nutzer hat sich einen größeren Traktor angeschafft und kann damit nicht mehr zwischen den Obstbäumen durchfahren.
Interessenten sollen sich beim Bund Naturschutz Landau Tel 09951 601318 melden.
Text und Foto: Franz Meindl
Aus einer "Schuttfläche" wurde eine Weide für Bienen und das Auge
Landau, Mai 2020
Eine Augen- und Bienenweide bietet zur Zeit der Kreisverkehr an der Isarbrücke Landau. Wer hätte sich das letztes Jahr gedacht, als auf Altbürgermeister Dr. Steininger die Kritik erboster Bürger niederprasselte als die Fläche neu angelegt wurde. Schutthaufen, Steinwüste, Unkrautfläche, einfach greislich war zu hören.
Gut dass die Stadt nicht immer gleich auf solche Kritiken reagiert. Wie von Kreisfachberater Kinateder prophezeit, blüht und summt es jetzt im Kreisverkehr. Noch dazu sind es pflegeleichte, heimische Wildpflanzen die jetzt blühen. Margarite, Wiesensalbei, Ochsenauge, Ziest, usw. , allesamt kommen auch wild bei uns vor und sind an unsere Region angepasst. Ein wahres Eldorado für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten. Und sie überwintern und blühen nächstes Jahr wieder.
Manche mögen trotzdem der Erstansaat vor 2 Jahren mit großblütigen Hybridpflanzen in allen Farben nachtrauern. Ihr Nachteil war aber, dass sie Insekten kaum Nahrung boten, nicht winterhart waren und so jedes Jahr eine Neuansaat mit chemischer Unkrautunterdrückung notwendig gewesen wäre.
Schade dass der Landkreis bei der Verkehrsinsel Abzweigung Kühgasse diesem guten Beispiel nicht gefolgt ist sondern seine Verkehrsinseln durchgehend mit Granit pflastert.
Text: Franz Meindl
Fotos: LZ, Franz Meindl
Der Löwe auf dem Dach
Landau, Mai 2020
Dass es in Landau Löwen gibt die auf einem Grasdach leben war auch der Bund Naturschutz Ortgruppe neu. Die Kontrolle ergab aber, dass es stimmt.
Franz Meindl fand allerding keinen afrikanischen Löwen sondern mehrere Ameisenlöwen. Sie haben in einem besonders trockenen und sandigen Bereich des Grasdaches ihre Fallgruben für Ameisen angelegt. Ameisenlöwen werden die Larven der Gemeinen Ameisenjungfer, einer seltenen, libellenähnlichen Insektenart genannt. Der Ameisenlöwe lebt räuberisch und hat es vor allem auf Ameisen abgesehen. Kommt eine Ameise in die von ihm gegrabene, trichterförmige Fallgrube gibt es kein Entrinnen mehr.
Der feine Sand transportiert sie immer tiefer in den Trichter wo der Ameisenlöwe mit seinen starken Zangen schon wartet. Er spritz ihr ein lähmendes Sekret in den Körper und saugt sie dann langsam aus. Droht eine Ameise zu entkommen bewirft sie der Ameisenlöwe sogar mit feinem Sand, damit sie wieder nach Unten rutscht. Wegen seiner Seltenheit steht der Ameisenlöwe auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere. Im Jahr 2010 war er Insekt des Jahres. Für den Menschen ist der Ameisenlöwe völlig ungefährlich und sehr nützlich.
Text und Foto: Franz Meindl
Mauersegler suchen nach Brutplätze
Landau, Mai 2020
Peter Mandl und seine Freunde haben was für Vögel und die Natur übrig. In Mandls Hobbyschreinerei in der Strelinstraße fertigen sie Vogelnistkästen und geben sie an Vereine weiter. Viele Kästen für Meisen, Star, Rotschwanz und einen Schleiereulenkasten erhielt die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau heuer schon.
Rechtzeitig zur Ankunft der Mauersegler produzierten sie aktuell einen 5-fach Mauerseglerkasten. Die Mauersegler kamen in der ersten Maiwoche aus ihren Winterquartieren in Afrika zu uns zurück und suchen jetzt nach Brutplätzen. Als Nistplatz bevorzugen sie Einschlupfe im Dach von hohen Häusern, am liebsten da, wo schon andere Artgenossen brüten. Mauersegler sind Koloniebrüter. Diese Einschlupfe werden allerdings immer weniger, denn in neuen Häusern werden die Dachzwischenräume gegen Spatzen, Mäuse und anderes Getier mit Gitter verschlossen, ebenso wenn ältere Dächer saniert werden. Darum sind Nisthilfen für Mauersegler besonders wichtig.
Geld nimmt Peter Mandl für die Kästen nicht. Er möchte der Natur helfen, das Material bekommt er aus Abfällen der Firma Obermeier kostenlos und da er Rentner ist, kostet auch die Arbeit nichts, wie er selber sagt. Inzwischen wurde der Mauerseglerkasten schon an einer geeigneten Stelle in der Stadt aufgehängt. Um den Vögeln die neue Heimat schmackhaft zu machen wurden kleine Nester aus Grashalmen in die 5 Brutkammern gelegt, so steht es in der Fachliteratur.
Spannend wird es trotzdem, wann die neue Mauerseglerheimat bezogen wird, so Franz Dick vom Bund Naturschutz.
Text und Foto: Franz Meindl
Bund Naturschutz bedankt sich bei Gartenrotschwanz -Meldern
Dingolfing/Landau, Mai 2020
In der ersten Maihälfte rief der Bund Naturschutz im Landkreis die Bevölkerung auf, Sichtungen vom seltenen Gartenrotschwanz zu melden. Bisher haben 25 Leute angerufen.
Die Anrufe kamen hauptsächlich aus dem Raum Landau, Dingolfing, Loiching und Niederviehbach und Pilsting. Ein Brutpaar wurde aus Englmannsberg in der Gemeinde Reisbach gemeldet und 2 aus dem Nachbarlandkreis Rottal-Inn. Dies zeigt, dass der Gartenrotschwanz bei uns im Landkreis schwerpunktmäßig im Isartal verbreitet ist. Da der Gartenrotschwanz leicht mit dem nahe verwandten Hausrotschwanz verwechselt werden kann, wurden die gemeldeten Vorkommen teilweise vor Ort überprüft. Auch 3 Doppelmeldungen lagen vor. Insgesamt wurden aufgrund der Meldungen 22 Brutpaare im Landkreis bekannt. Ohne die Mithilfe der Bevölkerung wäre das nicht möglich gewesen.
Der Bund Naturschutz bedankt sich bei den Melderinnen und Meldern und bittet auch in den nächsten Wochen noch anzurufen, wenn jemand einen Gartenrotschwanz sieht unter Tel. 09951 601318 oder am Handy oder per WhatsApp unter 015229574416.
Text unf Foto; Franz Meindl
Naturgartenart des Monats: Die Nachtviole
Dingolfing/Landau, Mai 2020
Abends duftet sie besonders intensiv: Daher der Name. Die Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis) gehört zu den Kreuzblütengewächsen und wird wegen ihrem betörenden Duft schon seit Jahrhunderten im Garten kultiviert. Man hat sie ab und an auch für heilkundliche Zwecke benutzt. Hier hat die Gewöhnliche Nachtviole aber nie große Bedeutung erlangt. Ihre dünnen, rauhaarigen Stängel sind locker besetzt mit hellgrünem lanzettlichem Laub, das an den Blatträndern gesägt ist. Obenauf sitzen langgestielte, lockere Blütentrauben.
Die Gewöhnliche Nachtviole erreicht eine ordentliche Höhe. Man kann sie direkt am Zaun pflanzen, wo sie im Frühsommer mit ihren freundlichen Blüten die Besucher begrüßt. Oder im Beet mit historischen Rosen zu farbenprächtigen Pflanzungen kombinieren. Die Nachtviole ist im gesamten europäische Raum zu finden. Sie wächst bis in Höhen von etwa 1200 m. Bevorzugte Standorte der Nachtviole sind schattige Auwälder und Gebüsche, sowie die Böschungen von Fluss- und Bachläufen. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Der Boden sollte durchlässig, humos und nährstoffreich sein. Die Gewöhnliche Nachtviole ist nicht sehr langlebig, erhält sich aber zuverlässig durch Selbstaussaat.
Die Nachtviole ist eine gute Bienenweide und auch gut als Schnittblume geeignet.
Wer Fragen zum Naturgarten, hat kann sich an die Bund Naturschutz Geschäftstelle in Dingolfing Tel. 08731 60981 oder Gartenfachberater Kinateder am Landratsamt 08731 87310 wenden.
Foto: Werner Glück
Text: Franz Meindl
Jetzt wächst der Schwefelporling, ein eßbarer Baumpilz
Landau, Mai 2020
An einer alten abgebrochenen Silberweide am Isarradweg zwischen der Landauer Isarbrücke und der Bockerlbrücke wächst zur Zeit zwischen den Nistkästen der Schwefelporling. Zu finden wird dieser Pilz in den nächsten Wochen auch an vielen anderen Stellen im Auwald sein.
Er zersetzt langsam das weiche Kernholz der Weide und macht den Baum so für Spechte nutzbar. Sie können jetzt ihre Nisthöhlen bauen. Die gelben, saftig jungen Fruchtkörper des Pilzes sind eßbar. Im englischen Sprachraum wird dieser Pilz „Chicken of the wood“ genannt – das Hühnchen des Waldes. Der Pilz schmeckt, in Scheiben geschnitten und angebraten, ähnlich wie Hühnchen. Ganz wichtig ist es allerdings, den Pilz richtig durch zu garen, denn im Rohzustand ist der Pilz stark unverträglich und kann Durchfall und Erbrechen verursachen. Erhitzen ist nicht nur beim Schwefelporling, sondern auch bei vielen anderen Pilzarten sehr wichtig.
Bei Veganern und Vegitariern erfreut sich dieser Pilz größter Beliebtheit. Selten ist der Pilz nicht und das Abschneiden einiger Fruchtkörper auch kein Naturfrevel. Eher hilft man damit dem Baum, länger zu überleben, so die Pilzexperten vom Bund Naturschutz.
Text und Foto; Franz Meindl
Landauer Störche bekommen vielleicht Nachwuchs
Landau, April 2020
Erstmals hat sich in der Geschichte Landaus ein Storchenpaar auf dem Kamin der Brauerei Krieger angesiedelt. Vorletztes Jahr zogen sie erfolgreich 2 Junge auf, letztes Jahr gab es leider keinen Nachwuchs.
Heuer sieht es wieder gut aus. Seit mehreren Wochen sitzt einer der beiden im Horst beim Brüten. Es könnte sogar sein, dass die Jungen schon geschlüpft sind, ganz sicher ist das aber noch nicht, denn den Grund des Nestes kann man mit dem Fernglas nicht einsehen.
Sollte jemand schon ein oder zwei kleine Köpfe gesehen haben, die über das Geländer des Horstes ragen, würde sich der Bund Naturschutz über eine Rückmeldung unter Tel. 601318 freuen.
Text: Franz Meindl
Fotos: Franz Dick, Franz Meindl
Dingolfing/Landau, April 2020
In einem richtigen Naturgarten kreucht und fleucht es überall. Möglichst viele Wildtiere finden darin Heimat und Nahrung. Vögel kann man gut mit Nistkästen und Blühsträuchern helfen, dem Igel mit einem Reisighaufen und Fledermäusen mit Hangbrettern. Ganz besonders wichtig im Naturgarten sind aber die Insekten. Sie sind nicht nur wichtig für die Bestäubung unserer Nutzpflanzen sondern auch als Nahrung für andere Wildtiere. Deshalb stellen naturbewusste Gärtner in ihrem Garten oft ein Wildbienenhotel auf.
Der Bau einer Wildbienenwand ist nicht schwer, und wäre in Corona Zeiten eine sinn- und spaßvolle Beschäftigung für Väter und Kinder. Allerdings kann man beim Bau auch Einiges falsch machen. Hier die wichtigsten Fehler und wie man es richtig macht. Ein gutes Futterangebot in Form von Blühsträuchern und Blumen in nächster Umgebung ist ganz entscheidend für den Erfolg es soll nicht weiter als 400 m vom Bienenhotel entfernt sein.
Die Hölzer sollten möglichst seitlich angebohrt werden und nicht in das Stirnholz. Dies kommt der natürlichen Situation im Wald am nächsten und hat den Vorteil, dass die Löcher beim Trocknen des Holzstückes nicht so leicht aufreissen. Verwendet werden ausschließlich Harthölzer wie Eiche, Esche, Buche keine Fichte. Die Bohrlöcher sollten einen Durchmesser von 4 – 8 mm haben und 6-8 cm tief sein. Sie dürfen nicht ausgefranst sein, da sich die Wildbienen daran die zarten Flügel aufreissen können. Sehr gut geeignet sind Schilfrohr, Holundertriebe mit Mark, dünne Bambus oder auch Pappröhrchen von 2-8 mm Innendurchmesser. Damit die Röhrchen von den Vögeln nicht einzeln herausgezogen werden, muß man sie mit Lehm oder Holzleim zusammenkleben oder mit Draht zusammenbinden. Die Röhrchen kann man auch in die Kammern von Ziegelsteine kleben, Ziegel alleine habe zu große Löcher und sind für die Bienenwand wertlos. In Vollziegel kann man allerdings Löcher wie in Hartholz bohren.
Der idealer Standort für das Wildbienenhotel ist sonnig, regen- und windgeschützt mit Ausrichtung nach Süden und sollte frei anfliegbar sein. Es muß nicht unbedingt ein Extra Häuschen gebaut werden sondern das Nistmaterial kann auch in die Hohlräume aufgeschichteter Paletten gesteckt werden. So einen Palettenturm kann man sogar noch mit einem Blumenwiesendach versehen. Die einfachste Variante sind aufgestellte 1m lange Brennholzriegel in die von allen Seiten Löcher gebohrt werden.
Wer Fragen dazu hat kann sich an die Bund Naturschutz Kreisgruppe Tel. 08731 60981 oder an die Kreis-Gartenfachberatung beim Landratsamt wenden.
Text und Foto: Franz Meindl
Wendehälse ziehen durch unseren Landkreis
Dingolfing/Landau, April 2020
Ein ungewöhnlicher Vogel fiel Elke Wesp am Ostersonntag in ihrem Garten in Zeholfing auf. Größe wie ein Star, das Gefieder graubraun beschuppt und von Aussehen eher einem Specht ähnelnd als einem Star. Noch dazu machte er mit einer lauten Rufreihe, wie es Spechte tun, auf sich aufmerksam.
einen Vogel hatte sie noch nie gesehen obwohl sie mit Fernglas und Kindern öfter in den Isarauen zu Vogelbeobachtung unterwegs ist und unsere heimischen Arten kennt. Sie kontaktete den Bund Naturschutz Landau und hier konnte man das Rätsel lösen. Diese Beschreibung passt nur auf den seltenen Wendehals, sie sind zur Zeit auf dem Rückzug von Afrika zu ihren Brutgebieten in Mitteleuropa. Umgangssprachlich haben Wendehälse eher keinen guten Ruf. Denn damit wurden bei der DDR Grenzöffnung Menschen bezeichnet die aus Opportunismus plötzlich das politische Lager wechselten. In der Natur dagegen ist das ganz anders.
Der Wendehals zählt zu den absoluten Raritäten unserer Vogelwelt. Nur ganz selten brütet er bei uns im Landkreis. Mitte April bis Anfang Mai kehrt der Wendehals aus seinem afrikanischen Winterquartier zurück. Bei uns taucht er aber meistens nur als Durchzügler auf. Die bayerischen Hauptbrutgebiete liegen in den fränkischen Streuobstgebieten. Der Wendehals ist ein Höhlenbrüter der aber nicht selber baut sondern auf Spechtlöcher, natürliche Baumhöhlen, Nistkästen oder andere Höhlenangebote angewiesen ist. In der Roten Liste der Brutvögel Bayerns ist er als vom Aussterben bedroht geführt. Systematisch gehört er zu den Spechten und nicht zu den Singvögeln. Er ist der Feinschmecker unter den Spechten und sucht seine Nahrung, wie auch der Grünspecht, hauptsächlich am Boden. Besonders während der Brutzeit ist er unermüdlich auf der Suche nach Wiesen- und Wegameisen, deren Larven und Puppen. Nur gelegentlich frisst er auch weiche Früchte.
Langfristig helfen kann man der Art am besten durch die Erhaltung einer reich strukturierten Kulturlandschaft durch extensiv genutzte Weiden und Streuobstwiesen und die Reduktion des Düngemittel und Biozid Einsatzes. An Nisthilfen hat er keine besonderen Ansprüche er brütet in Meisen- und Starenkästen.
Sollte jemand noch einen Wendehals bei uns im Landkreis entdecken, bitte dem Bund Naturschutz unter bn.landau@t-online.de oder 015229574416 melden zur Aufnahme in die Artenschutzkartierung.
Text und Foto: Franz Meindl
Scharbockskraut für den Frühlingssalat
Dingolfing/Landau, April 2020
An Bach- und Wegrändern in Gärten und Parks findet man zur Zeit überall im Landkreis das heimische Scharbockskraut. Es ist eine Wildpflanze, die schon im zeitigen Frühjahr erscheint. Mit Schlüsselblume, Gänseblümchen und Leberblümchen gehört es zu den ersten Farbtupfern in unsere Landschaft. Die frühe Blüte hat einen Grund. Scharbockskraut wächst an nährstoffreichen Stellen, wo auch Bäume und Büsche gut gedeihen.
Um im Konkurrenzkampf um das Sonnenlicht eine Chance zu haben, blüht es, bevor die Gehölze Blätter bekommen. Vorher müssen beim Scharbockskraut mehrere Vorgänge abgewickelt werden. Zunächst einmal gilt es, selbst zu wachsen und die Blätter zu vermehren. Dann müssen Blüten und Brutknöllchen für die Fortpflanzung gebildet werden. Und nicht zuletzt sind die Energietanks in Form von Wurzelknollen, die es den Pflanzen überhaupt erst ermöglichen, so früh im Jahr zu sprießen und dabei ihre Energievorräte weitgehend aufbrauchen, neu zu befüllen.
Schon im Mittelalter wusste man, dass Scharbockskraut ein hervorragender und wohlschmeckender Vitaminspender ist. Denn Scharbock ist die alte, volkstümliche Bezeichnung für Skorbut. Diese Vitamin C-Mangelkrankheit endete vor allem bei Seefahrern des Mittelalters, die lange Zeit auf Frischkost verzichten mussten und deshalb fast immer darunter litten, oft tödlich. Frische Vitamine in Form eines Wildsalates sind aber auch heute noch sehr beliebt und die glänzenden, jungen Blätter des Scharbockskrautes schmecken noch dazu sehr gut. Allerdings müssen die Blätter unbedingt vor der Blüte gepflückt und verarbeitet werden, denn blühendes Scharbockskraut bildet in seinen Blättern einen Stoff aus, der bitter und brennend scharf schmeckt.
Zum Sammeln ist genau jetzt die richtige Zeit, Pflanzen die an sonnigen Standorten stehen blühen allerdings schon. Ranunculus fiscaria, wie das Kraut wissenschaftlich heißt, wurde früher auch Feigwurz genannt. Der aus dem Wurzelstock gewonnene Saft wurde früher häufig gegen Feigwarzen eingesetzt.
Wer genaueres zu eßbaren Wildpflanzen wissen möchte, kann sich an den Bund Naturschutz 08731 60981 oder einen Kräuterpädagogen wenden.
Text und Foto: Franz Meindl
Flussregenpfeifer sind im Landkreis angekommen
Dingolfing/Landau, April 2020
Sehr früh, kam heuer der seltene Flussregenpfeifer aus Afrika in sein Brutgebiet im Wallersdorfer Moos und an den Lohgraben zurück. Will man Flussregenpfeifer finden, darf man nicht auf Bäumen suchen, sondern am Boden.
Wie der Name schon sagt hält sich der Flussregenpfeifer gerne an Flüssen auf. Sein Nest legt er am liebsten auf Kiesinseln mitten im Fluss oder an kiesigen Ufern an. Da es diese Situation an unseren Flüssen seit vielen Jahrzehnten wegen der Flussregulierungen kaum noch gab, mussten sich die Vögel andere Brutplätze suchen. Heute brüten sie in Kiesgruben, auf Kieswegen auf kiesigen Stellen in Feldern oder manchmal sogar auf kiesigen Flachdächern. Erst mit dem Rückbau der Isar durch das Wasserwirtschaftsamt im Rahmen des Life Projekts bekommen die Vögel wieder die Chance, an den Fluss zurück zu kehren.
Der Flussregenpfeifer bewegt sich hauptsächlich laufend fort. Wie auf Rädern rollt er über den Kies oder Schlamm, bleibt plötzlich stehen und verharrt regungslos. Dabei hält er auf dem Boden nach Beute Ausschau. Findet er nichts, greift er zum Trick mit dem Fuß: Er trommelt mit einem Bein sekundenlang auf den Boden und treibt damit potentielle Beutetiere aus dem Versteck: Käfer, Spinnen, Ameisen und Würmer stehen bei ihm auf der Speisekarte. Der Flussregenpfeifer (Charadrius dubius), alias "Sandläufer", alias "Seelerche" ist nicht viel größer als ein Spatz, hat aber viel längere Beine. Auf der Oberseite ist er sandbraun, auf der Unterseite weiß gefärbt. Zu entdecken ist er ziemlich schwer, denn seine Gefiederfarbe lässt ihn förmlich mit dem kiesigen Untergrund verschmelzen. Charakteristisches Erkennungszeichen für die Art ist ein gelber Lidring um das Auge. Die Überwinterungsgebiete liegen in Westafrika und südlich der Sahara. Eine immense Flugleistung die der kleine Vogel auf dem Bild in den letzten Tagen absolviert hat, was ihm sicher alles abverlangt hat.
Erfreulicherweise ist zur Zeit das Wetter günstig so dass er genügend Nahrung finden wird. Flussregenpfeifer fressen kleine Insekten, Schnecken und manchmal auch Sämereien.
Text und Foto: Franz Meindl
Seltene Zugvögel am Lohgraben-Biotop
Wallersdorf, März 2020
Wer mit dem Rad von Haidenkofen oder Haidlfing Richtung Norden fährt, vermutet nicht, dass hier wertvolle Natur sein könnte. Ebenes Land ohne Bäume und Sträucher. Nur große Felder, keine Wiesen. Eigentlich die typische Nicht-Natur-Landschaft möchte man meinen. Wer aber mit dem Fernglas genau hinschaut und auch hinhört wird eines Besseren belehrt.
Etwa 1km nördlich der Ortschaften liegt das von der Teilnehmergemeinschaft Flurneuordnung vor wenig Jahren geschaffene Großbiotop Lohgraben. Es handelt sich um einen 3 km langen Grünlandstreifen, der die große Agrarebene von Westen nach Osten durchzieht und von einem kleinen Bach, dem Lohgraben durchflossen wird. Dieses Biotop mit Umfeld ist hochwertvoll für die Natur. Es zieht selten gewordene Offenlandarten wie Wechselkröte, Kiebitz, Flußregenpfeifer, Rebhuhn, Wiesenweihe und Feldlerche magisch an. Sie alle suchen die offene Landschaft mit guter Rundumsicht und verschwinden, wenn zu viele Bäume, Hecken und Büsche aufwachsen oder Logistikhallen entstehen.
Zwei echte Raritäten konnten Gisela und Franz Meindl vom Bund Naturschutz letzten Sonntag entdecken. Auf einem Winterweizenfeld suchten viele Kiebitz-große, langbeinige, graubraune Vögel quirlig nach Futter am Boden. Bei genauerem Hinschauen mit dem Fernglas entpuppten sie sich als Goldregenpfeifer, eine hochseltene Vogelart des Nordens. Insgesamt waren es 68 Stück, die hier Rast machten auf ihrer langen Reise von der Marokkanischen Atlantikküste zu ihren isländischen Brutgebieten. In ihrer Nähe war auch noch eine weitere seltene Zugvogelart zu beobachten. Ein Bussard-großer, brauner Greifvogel der langsam und knapp über dem Boden fliegend nach Mäusen suchte. Es war eine weibliche Kornweihe. Auch sie brütet im hohen Norden und ist nur in den Wintermonaten bei uns.
Neben diesen beiden seltenen Durchziehern kehren in diesen Tagen wieder seltene Brutvögel in das Gebiet zurück. Beobachtet wurden mehr als 60 Kiebitze, 18 singende Feldlerchen, 2 Rebhühner, 2 Flußregenpfeifer, mehrere Goldammern und Fasane. Daneben noch mehr als 30 Rehe und zahlreiche Feldhasen. Leider droht auch diesem Gebiet, kaum dass es geschaffen wurde, schon wieder die Entwertung durch Logistikhallen.
Das bayerische Naturschutzgesetz ist leider zu schwach um das zu verhindern, aber das laufende Bürgerbegehren gibt trotzdem Hoffnung für die Natur.
Text und Foto: Franz Meindl
Die Brachvögel sind im Landkreis zurück
Dingolfing/Landau, März 2020
Bereits am 25.Februar meldete der Frichlkofener Naturfotograf Fred Gruber dem Bund Naturschutz den ersten Großen Brachvogel. Inzwischen sind sie fast alle aus ihren südlichen Winterquartieren bei uns zurück. Unter den Schnepfenvögeln ist er mit Größe und Gewicht eines Fasans der imposanteste seiner Art. Seine langen Beine lassen ihn noch größer erscheinen.
Das auffälligste Erkennungsmerkmal ist aber sein langer sanft gebogener Schnepfenschnabel mit dem er nach Schnecken , Würmern , Krebsen , Insekten , Spinnen und kleinen Fröschen pickt und stochert . Er mag jedoch auch Vegetarisches und Samen von Gräsern und Knötericharten. Der trillernde Gesang der Brachvögel gehört wohl zu den klangvollsten Vogelstimmen . Mit dem Nest macht er sich nicht viel Mühe . Er kratzt lediglich eine Mulde aus , die dann mit Halmen und Krautstengel etwas ausgekleidet wird . Ihr Nest bauen unsere Brachvögel fast ausschließlich in Wiesen von wo aus sich die Umgebung gut überblicken lässt . Die jungen Brachvögel sind gleich nach dem Verlassen des Nestes außerordentlich geschickt im Verstecken und daher auch schwer zu finden . Bei Gefahr werden sie von den Altvögeln gewarnt und bei großer Bedrohung fliegen die Alten gegen den Eindringling Attacken.
Letztes Jahr verzeichnete unsere Landkreis einen drastischen Rückgang bei den Brachvogelbruten, innerhalb eines Jahres um mehr als 20% im Königsauer Moos. Beim Naturschutz haben deshalb die Alarm Glocken geläutet. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, wird es in ein paar Jahren keine Brachvögel mehr im Landkreis geben. Der Rückgang ist im Bereich Gottfrieding am stärksten, genau da wo die neuen Hallen neben der Autobahn entstanden. Der Bund Naturschutz sieht hier einen Zusammenhang. Der Landkreis will dem Negativtrend jetzt durch Vernässung von Grundstücken entgegensteuern, vorausgesetzt das Vorhaben findet die Zustimmung der Grundeigentümer. Der Bund Naturschutz begrüßt dies sehr und hofft auf die Umsetzbarkeit. Der Große Brachvogel ist in Bayern und deutschlandweit vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste ganz oben. Unser Landkreis hat einen Großteil der bayerischen Population und damit eine ganz besondere Verantwortung für diese Tierart. Als Schnepfenvogel und Bodenbrüter benötigt der Große Brachvogel einen offenen Landschaftstyp ohne Sichtbarrieren, keine Störung durch Menschen und feuchten, moorigen Boden für die Nahrungssuche. Hundehalter und Spaziergänger bittet der Bund Naturschutz in den Monaten März, April, Mai möglichst nicht ins Moos zu gehen um die brütenden Vögel nicht zu stören.
Der Landesbund für Vogelschutz hat vor drei Jahren Brachvögel aus dem Königsauer Moos mit einem kleinen Sender ausgestattet, so dass man nun im Internet mitverfolgen kann, wo sich die Vögel aktuell aufhalten. Besonders bekannt wurde dadurch die Brachvogeldame mit Namen „Schnepfinger“. Im Schlepptau der Brachvögel kommen derzeit auch die Kiebitze wieder in unseren Landkreis zurück. Sie besiedeln die gleichen Lebensräume wie der Brachvogel. Die Kiebitze erleiden zur Zeit das selbe Schicksal wie die Brachvögel. Ihre Bestände nehmen drastisch ab um 88% in den letzten 20 Jahren. Daher führt der Bund Naturschutz heuer zum zweiten mal im Landkreis eine Kiebitz-Volkskartierung durch.
Jeder der einen Kiebitz oder einen Brachvogel im Landkreis sieht, soll das dem Bund Naturschutz Landau Tel. 09951 601318 melden. Hier werden die Daten erfasst und anschließend an die Naturschutzbehörden weitergegeben.
Texr und Foto: Franz Meindl
Poster Natur des Jahres 2020 für die Umweltbildung
Landau, April 2020
Wie schon in den letzten Jahren gestaltete die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau auch heuer wieder ein Poster zur Natur des Jahres. Bisher kamen nur die Schulen und Kindergärten im Umfeld der Ortsgruppe Landau in den Genuss des Posters, heuer wurde es erstmals Im ganzen Landkreis verteilt.
Die Posteraktion ist Teil des Naturschutz Bildungsprogramms im Landkreis. Von den zuständigen Instituten und Forschungseinrichtungen wird jedes Jahr eine Pflanze, ein Tier oder ein Pilz zur Art des Jahres ausgewählt. Diese Arten trägt Franz Meindl vom BN-Landau jedes Jahr zusammen und gestaltet aus ihren Bildern und Beschreibungen das Landauer „Natur des Jahres Poster“. Es soll als Unterrichtshilfe dienen und Lehrer und Schüler dazu animieren, sich mit der Natur und den ökologischen Zusammenhängen zu beschäftigen.
Außerdem ist es gut dazu geeignet, kahle Wände schöner zu machen. Es stellt sich immer mehr heraus, dass eine große Artenvielfalt existenziell wichtig für uns Menschen ist und viele Arten mehr Schutz brauchen. Aber nur wer die Arten kennt, wird sich auch für ihren Schutz einsetzen, so die beiden Vertreter des Bund Naturschutz. Leider sind in unserer Generation nicht nur viele Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste sondern auch die Artenkenner. Immer Weniger wissen was über unsere wildlebenden Pflanzen und Tiere. Umfragen bei Schülern zeigten in letzter Zeit diesen Mangel auf. Dem will der Bund Naturschutz mit dem Poster entgegenwirken und die Botschaft geben, dass es spannend und interessant ist, unsere Wildarten zu entdecken und sie kennen zu lernen.
Mit dem Poster wurde den Landauer Kindergärten und Schulen auch die Einladung zum Bund Naturschutz Tag der Artenvielfalt 2020 übergeben. Eine Woche im Juni werden im Rahmen dieser Aktion Schulklassen und Kindergartengruppen in die Natur gehen und alle Wildtiere, Wildpflanzen und Pilze aufschreiben, die sie finden können. Unterstützt werden sie dabei von den Bund Naturschutz-Artenkennern. Den Klassen mit den meisten Arten winken schöne Preise und eine Urkunde.
Insgesamt wurden heuer 150 Poster gedruckt 20 davon sind übrig. Sie können für 4 € das Stück bei der Bund Naturschutz Geschäftsstelle in Dingolfing, Pfarrplatz 5, 08731 60981 oder direkt bei Franz Meindl 09951 601318 erworben werden. Diese Einnahmen kommen der Naturschutzarbeit im Landkreis zugute.
Text und Foto: Franz Meindl
Naturfotografen zeigen Ihre schönsten Bilder
Landau, Januar 2020
Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau veranstaltet am Freitag den 10.01.2020 um 19.30 Uhr im Restaurant „Match In“ einen Vortragsabend mit dem Thema Heimische Natur in Bildern.
Es ist faszinierend zu sehen, was aufmerksame Fotografen und Naturbeobachter rund um Landau alles entdeckt haben. Teils in der freien Natur, teils im eigenen Garten. Eingeladen ist die gesamte Bevölkerung. Fred Gruber aus Gottfrieding, Josef Harpaintner aus Pilsting, Alois Schrögmeier aus Simbach, sowie Werner Glück und Franz Dick von der Bund Naturschutz Ortsgruppe, zeigen ihre schönsten Naturfotos und erzählen im Rahmen eines Beamer-Vortrages, wie die Fotos entstanden sind.
Der Eintritt ist frei, für Spenden ist der Bund Naturschutz allerdings immer dankbar.
Text: Franz Meindl
Foto: Fred Gruber
Januar 2020
Bund Naturschutz stellt neues Veranstaltungsprogramm vor
Landau, Dezember 2019
Kürzlich trafen sich die Aktiven der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau zu ihrer Jahresabschluss Versammlung Im Restaurant Match in.
Mittels einer Video Präsentation brachten Werner Reich und Vorstand Franz Meindl die Aktivitäten der Gruppe vom vergangenen Jahr nochmal in Erinnerung. Im Frühling 2019 hielt das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ die Gruppe in Atem und es wurde eine landkreisweite Blühflächen Aktion mit kostenlosen Blumensamen durchgeführt.
Daneben kümmerte sich die Ortsgruppe wieder um mehrere Krötenübergänge auf Straßen rund um Landau. Die Erneuerung des Storchenhorstes am Kamin der Brauerei Krieger war ein weiterer Aktivitätsschwerpunkt im Frühling. In der Jahresmitte standen dann Umweltbildung und Arbeitseinsätze auf den BN-eigenen Grundstücken im Vordergrund. Den Themenbereich Naturgarten mit der Ausstellung Tatort Garten im Kastenhof bearbeitete die Gruppe dann im Herbst. Auch für 2020 hat die BN-Ortsgruppe Landau wieder viel vor. Franz Meindl stellte dazu das neue Veranstaltungsprogramm vor.
Am 10.1. um 19.30 Uhr im Restaurant Match In zeigen mehrere Naturfotografen aus dem Landkreis ihre besten Bilder vom vergangenen Jahr. Am 29.3. um 17 Uhr findet im Königsauer Moos bei der Autobahnausfahrt Dingolfing Ost die Stunde der Wiesenvögel mit Beobachtung von Brachvogel, Kiebitz und Co. Statt. Um unsere heimischen Heilkräuter geht es am 4.4. um 14 Uhr bei der Wanderung mit Kräuterpädagogin Angela Prechtl im Schindergraben. Wer das Erstellen eines Wildpflanzen Herbariums erlernen will, soll sich bei dem Kurs von Kräuterpädagogin Christine Aigner am 22.4. um 13.30 Uhr im Gymnasium Landau anmelden. Die traditionelle vogelkundliche Wanderung mit Burkhard Werthmann am 1.5. um 8 Uhr findet diesmal an der neu gestalteten Isar statt, Treffpunkt ist bei der Landauer Feuerwache. Mitte Mai, am 15.5. um 18 Uhr am Amt für Landwirtschaft lädt Kräuterpädagogin Christine Aigner zur Exkursion „Wildkräuter für die Küche“ ein. Am 19.5.um 19 Uhr im Herzogsaal referiert Regionalreferent Bernhard Suttner zum Thema „Die 10 Gebote – eine Ethik für das 21. Jahrhundert“.
Weiter geht es am 6.6. um 13 Uhr mit einer Ausflugsfahrt nach Landshut zum Naturschutzgebiet ehemaliger Truppenübungsplatz Schönbrunn. Bei Geotag der Natur für Kinder wird Mitte Juni eine Woche lang mit Schulklassen und Kindergartengruppen die heimische Natur unter die Lupe genommen. Im August beteiligt sich die Ortgruppe mit 3 Veranstaltungen am Landauer Ferienprogramm. Am 3., 17., und 31.10. jeweils ab 8 Uhr finden am Volksfestplatz die diesjährigen BN-Streuobstmärkte statt. Die traditionelle Pilzwanderung startet am 10.10. um 8 Uhr beim Amtsgericht Landau.
Und auch beim Christkindlmarkt der Förderer im Heimatmuseum wird die Bund Naturschutz Ortsgruppe wieder Glühmost und Nistkästen anbieten. Schlussendlich ist die gesamte Bevölkerung noch jeden letzten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr eingeladen, bei den Monatsversammlungen der BN-Ortgruppe im Restaurant Match In vorbei zu schauen.
Das Veranstaltungsprogramm liegt im Rathaus und mehreren Geschäften und Arztpraxen aus. Es kann auch von der Internetseite www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de unter Downloads als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Text und Foto: Franz Meindl
Aktiv gegen den Klimawandel
Landau, Dezember 2019
Wie jede Woche trafen sich am 27.12.2019 von 13 – 14 Uhr wieder einige besorgte Bürgerinnen und Bürger zur Klimaschutz Mahnwache am Volksfestplatz Landau.
Das Wetter war schön und bei Glühmost und Stollen ergaben sich interessante Diskussionen so dass die Stunde im Nu verging. Entstanden ist diese einstündige Mahnwache aus der friday for future Bewegung. Leider hat der Klimaschutz-Eifer der Jugendlichen ziemlich nachgelassen, so dass inzwischen hauptsächlich Erwachsene bei der Mahnwache sind.
Man will damit den verantwortlichen Politikern die Notwendigkeit zum Handeln im Klimaschutz bewusst machen und sie ermutigen, was zu tun. Die Klimawissenschaftler warnen immer eindringlicher vor einem weiter wie bisher. Sie prognostizieren apokalyptische Zustände für unsere Umwelt, wenn sich nicht rasch was ändert. Von den Forschern für die Zukunft vorausgesagte Veränderungen, wie das Auftauen der Permafrostböden und die Eisschmelze an den Polkappen hat bereits in großem Umfang begonnen und damit viel früher als berechnet.
Bei uns sterben die Wälder und zwar auch wesentlich schneller als angenommen. Ein weiteres Abwarten ist unverantwortlich. Mit einer drastischen Reduzierung unseres CO2 Ausstoßes muss sofort begonnen werden, sonst wird es die Erde, wie wir sie gewohnt sind, nicht mehr geben. Diese Reduzierung wird für uns alle nicht bequem sein, aber in jedem Fall erträglicher als der Zustand der Welt beim Nichtstun. Veränderungen brauchen immer Mut und zu diesem Mut, alles in ihrer Macht stehende zu tun, sollen Politiker und Bevölkerung durch die Mahnwache ermutigt werden.
Die Landauer Klimaschutz-Mahnwache findet jeden Freitag am Volksfestplatz gegenüber dem Gymnasium von 13 bis 14 Uhr statt. Die gesamte Bevölkerung ist dazu herzlich eingeladen.
Text und Foto: Franz Meindl
September 2019
Landau, August 2019
Wilde Kräuter sind gesund und schmackhaft
Landau, Mai 2019
Viele unserer Wildkräuter sind sehr gesund und schmackhaft aber man muss sie gut kennen, das war die Quintessenz der zweistündigen Wanderung mit Kräuterpädagogin Christine Aigner am letzten Freitag . Eingeladen dazu hatten die Volkshochschule und der Bund Naturschutz.
Zum Einstieg überreichte Kräuterpädagogin Christine Aigner den 19 Teilnehmern einige Blätter vom Giersch. Viele erkannten diesen im Garten oft weniger beliebten Doldenblütler. Wie gesund und vielfältig verwendbar dies Pflanze ist, darüber waren die meisten dann doch ziemlich erstaunt. Dies stand aber erst mal nicht im Vordergrund sondern Christine Aigner forderte erst mal zum genauen Hinschauen auf und erklärte anhand dieser Blätter, wie man bei der Bestimmung einer Pflanze vorgeht. Nach der Beantwortung erster Fragen, marschierte die Gruppe mit der Kräuterpädagogin in Richtung Auwald. schon nach ein paar Meter wurden am Straßenrand neue Pflanzen entdeckt.
Der Kompass Lattich z.b. habe seinen Namen von der Ausrichtung seiner Blätter in die vier Himmelsrichtungen, so die Kursleiterin. An einer kiesigen Stelle entdeckte man die unterseits wolligen Blätter des Huflattichs. Tee aus Huflattichblätter schmecke nicht nur gut sondern sei ein bewährtes Mittel bei Erkältung und Husten. Das echte Johanniskraut, das sich ebenfalls hier breit machte, finde hauptsächlich Anwendung bei depressiven Verstimmungen . Allzuviel sei aber ungesund so Christine Aigner und man solle daher Tees aus Heilkräutern nicht zu lange trinken. Wie Medikamente können sie bei falscher Anwendung Nebenwirkungen haben.
Heilkräuter waren auch nicht der Schwerpunkt ihrer Wanderung , sondern die Verwendung in der Küche als Salat, Gemüse, Gewürz oder Getränk.Als Beispiel nannte sie den aus Österreich bekannten Almdudler. Diese Kräuterlimonade könne man z.b. leicht selber herstellen Das Rezept dazu erklärt sie zum Mitschreiben. Wilder Hopfen findet sich im Auwald häufig. Seine jungen Triebe lassen sich ebenfalls gut in der Küche verwenden.
Am Isardamm fielen die blauen Teppiche des Wiesensalbeis auf. Er sei nicht nur eine gute Insekten Futterpflanze sondern seine fein herben Blätter ließen sich auch gut in der Küche als Gewürz verwenden. Viele weitere Wildpflanzen wurden entdeckt und besprochen.
Am Ende der Wanderung hatten die Teilnehmer ihre Körbe voll mit wilden Raritäten und die Schreibblöcke voller Kräuterwissen.
Text und Foto: Franz Meindl
Der Kiebitzradweg
Landau/ Dingolfing, Mai 2019
Die Naturgarten-Art des Monats: Die Zimtrose
Landau/ Dingolfing, Mai 2019
Garten ohne Gift heißt die Naturgarten-Aktion des Bund Naturschutz . Im Rahmen dieser Aktion wird die Bund Naturschutz Kreisgruppe heuer jeden Monat eine Pflanze, einen Vogel ,einen Schmetterling oder einen Käfer des Naturgartens in der Presse vorstellen.
Die erste Art ist Rosa majalis, die Zimtrose, wörtlich übersetzt heißt sie Mairose. Und die Bezeichnung trifft es recht genau, gehört sie doch neben der Bibernellrose zu den früh blühenden heimische Wildrosen. Von Mai bis Juni erscheinen die mittelgroßen, leicht duftenden, hell- bis karminrosa Blüten, die meist in kleinen Büscheln zusammen stehen. Man kann die Rose leicht an ihrer braun- bis purpurroten Holzfarbe erkennen. Ihr Laub ist ebenfalls auffällig matt grün und mit einem leichten Flaum behaart.
In der Natur wächst sie gerne an feuchten Stelle, kommt aber auch auf trockenen Böden gut zurecht. An zusagenden Standorten bildet die zarte Rose gerne Ausläufer, so dass dichte Gebüsche entstehen. Im Garten kann man sie deshalb gut für niedrige katzensichere Hecken verwenden. Auch an halbschattigen Plätzen gedeiht die Rose gut und wird bis ca. 1,5 bis 1,8m hoch. Die orangeroten kleinen Hagebutten reifen ab Anfang August, sie sind sehr vitaminreich und bei den Vögeln begehrt. Die Zimtrose wird seit dem Mittelalter als Gartenrose verwendet.
Wer Fragen zum Naturgarten hat kann sich an die Bund Naturschutz Geschäftstelle in Dingolfing Tel. 08731 60981 oder Gartenfachberater Kinateder am Landratsamt 08731 87310 wenden. Auf der Internetseite des BN kann die Broschüre der Wildgarten kostenlos heruntergeladen werden.
Text: Fanz Meindl, Foto: Werner Glück
Landau, Mai 2019
Zu einer vogelkundlichen Exkursion im Isarauwald hatten die Volkshochschule und der Bund Naturschutz Landau am Morgen des 1.Mai eingeladen. Als Experten konnte Franz Meindl vom BN Burkhard Werthmann vom Landesbund für Vogelschutz und seine Frau begrüßen.
Start der zweistündigen Wanderung war um 8 Uhr an der Sparkassenfiliale bei der Landauer Isarbrücke. Das Wetter war sonnig und warm und es wehte nur ein leichter Wind. Beste Voraussetzungen für ein Vogelstimmentraining. Ziel war es, dass die Teilnehmer möglichst viele Vögel zu hören und sehen bekommen und den einen oder anderen zukünftig an seinem Gesang erkennen. Bei der Begrüßung und den einführenden Worten gab Werthmann Tipps, wie man bei der Beobachtung von Wildvögeln am besten vorgeht.
Voller Entdeckergeist und Tatendrang und ausgerüstet mit Ferngläsern marschierte die Gruppe dann los. Die Marschroute führte vom der Isarbrücke am Uferweg flußaufwärts und am Isardamm wieder zurück zum Ausgangspunkt. Unterwegs wurden immer wieder Horch- und Beobachtungsstopps eingelegt, bei denen Werthmann die Besonderheiten der singenden Arten erläuterte. Ein Teilnehmer hatte seine Zoomkamera dabei und konnte ein paar der entdeckten Vögel sogar fotografieren. Häufig zu hören und sehen waren ZilpZalp, Buchfink, Zaunkönig, Star, Kohlmeise, Blaumeise, Möchsgrasmücke, Singdrossel und Türkentaube.
Über dem Wasser konnte eine Flußseeschwalbe beim Fischen beobachtet werden, Graugänse flogen in V-formation isarabwärts und am anderen Isarufer waren Bachstelzen und Stockenten beim Futter suchen. Besonders gute Beobachtungs- und Fotomöglichkeiten boten ein Meisen- und ein Kleiber Nistkasten, da hier die Altvögel regelmäßig mit Futter im Schnabel für die Jungen anflogen. Sogar der seltene Gartenbaumläufer wurde entdeckt. Er hatte sein Nest hinter der abgeplatzen Borke eines abgebrochenen Baumes und versorgte dort seine Brut.
Auch mit dem Fernglas ungeübte Teilnehmer konnten den Vogel so wunderbar betrachten. Insgesamt 33 verschiedene Vogelnamen hatte Monika Werthmann zum Schluss in ihre Kartierliste eintragen. Nach zweieinhalb Stunden wieder am Ausgangspunkt angekommen erntete Burkhart Werthmann viel Applaus für seine fachlich fundierte Führung.
Abschließend wies er noch auf die Stunde der Gartenvögel hin, die heuer vom 10.-12. Mai stattfindet, verteilte Flyer und bat um möglichst rege Beteiligung. Als Hauptpreis gibt es auch heuer wieder ein Zeiss-Fernglas im Wert von 1200€ zu gewinnen.
Text und Foto: Franz Meindl
100 neue Blumenwiesen im Landkreis
Landau/ Dingolfing, Mai 2019
Begleitend zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“ hat die Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau in diesem Frühjahr eine Blühflächen-Aktion für Privatgärten in Form von kostenlosem Samen, Merkblättern und Vorträgen gestartet.
Die kostenlose Samenaktion lief bis 18.April. Wer sich bis dahin beim BN-Naturgarten Spezialist Werner Glück gemeldet hatte bekam hochwertiges, regionales Blühflächensaatgut für 20qm Fläche kostenlos. Teilweise wurde auch Samen für wesentlich mehr Flächen bestellt, der allerdings bezahlt werden mußte. Die Aktion war ein voller Erfolg. Über 100 Personen haben sich bisher an der Aktion beteiligt. Sie alle wandeln einen Teil ihres Gartens in eine Blumenwiese um und tun damit was Gutes für Insekten, Vögel und auch für ihr eigenes Auge.
Es ist daran gedacht, die Aktion zu wiederholen, aber derzeit gibt es Lieferengpässe der Samenlieferanten. Der BN verteilt nämlich nicht irgendwelche Samen. Das Saatgut muß aus unserer Region stammen, wenig Gräser enthalten und mehrjährig sein und diese Ansprüche erfüllen leider viele Baumarkt-Saatmischungen nicht. Wie man eine Blumenwiese erfolgreich anlegt, dafür stehen auf der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe unter www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de mehrere Merkblätter im Download bereit.
Einladen möchten der Bund Naturschutz und die Katholische Erwachsenenbildung noch alle Bienen- und Blumenwiesenfreunde am 4., 5., oder 6. Mai ins Landauer Kino Kuki. An diesen 3 Tagen läuft der brandneue Film von Naturfilmer Jan Haft: "DIE WIESE - EIN PARADIES NEBENAN" , der auch besonders gut für Familien mit Kindern geeignet ist.
Text und Foto: Fanz Meindl
Anlage eines Naturgartens
Landau, April 2019
Zu einem Vortrag über naturnahe, bienenfreundliche Gärten laden Bund Naturschutz, Kreisverband für Gartenbau und Imker am 23. April um 19 Uhr in den Pfarrsaal Sankt Maria in der Landauer Stadthalle ein. Der Eintritt ist frei. Mehr Natur im Garten, das wünschen sich mittlerweile immer mehr Gartenbesitzer. Wie man einen Garten naturnah gestalten kann darüber informieren Werner Glück vom Bund Naturschutz und der Garten-Kreisfachberater Andreas Kinateder. Der Kreisverband der Gartenbauvereine stellt dabei auch kurz die Aktion „Naturgartenzertifizierung" vor.
Zum Einstieg berichtet Werner Glück über seine Erfahrungen im Naturgarten. Er zeigt auf, wie durch die gezielte Verwendung heimischer Wildpflanzen das Leben in den Garten zurückkehrt, wie sich der eigene Blick auf die Natur ändert und wie man lernt ökologische Zusammenhänge besser zu verstehen. Außerdem gibt es Informationen zu Bezugsquellen für Pflanzen und Saatgut, Tipps aus der Praxis und natürlich schöne Bilder.
Anschließend informiert Andreas Kinateder über Blühpflanzenmischungen und Wildblumenwiesen. Kurz gemähte Rasenflächen dominieren meist das private Grün. Die Geräuschkulisse des Rasenmähens ist in Siedlungen ein fester Bestandteil des täglichen Feierabends, der viel Zeit frisst. Für das Auge und besonders für die Tier- und im speziellen für die Insektenwelt aber auch aus ökonomischen Gesichtspunkten sieht man immer mehr Rasen- oder Wiesenflächen die mit Blühpflanzenmischungen oder Bienenweiden neu angesät werden oder Bestandsflächen die im Mähverfahren umgestellt werden. Die Biodiversität, also der Artenreichtum steigt dort nachweislich und es siedeln sich besondere Insektenarten und deren Fressfeinde (Vögel usw.) an. Jede Fläche zählt dabei.
Im Vortrag geht es um die Anlage solcher Flächen. Es geht darum zu klären was einjährige, mehrjährige, Exoten oder heimische Wildblumenmischungen sind und wie die Pflege erfolgen sollte.
Text: Franz Meindl
Landau/ Eichendorf, April 2019
Quelle: Landauer Zeitung, 13. April 2019
Landau/ Fichtheim, April 2019
Quelle: Landauer Zeitung vom 13. April 2019
Stunde der Wiesenvögel im Dornwanger Moos
Wallersdorf, April 2019
Überraschend viele Naturinteressierte konnten Bund Naturschutz und Landschaftspflegeverband kürzlich zur Stunde der Wiesenvögel im Dornwanger Moos begrüßen.
Besonders erfreut war man über die zahlreich teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. In der Einführung erklärte Franz Meindl vom Bund Naturschutz, was es mit dieser Aktion auf sich hat. Die Initiatoren wollen damit über längere Zeit Daten zur Vogelwelt im Isarmoos sammeln, aber auch auf die Schönheit und die aktuellen Bedrohungen der Natur in diesem Lebensraum hinweisen.
Anschließend informierte Wiesenbrüter-Gebietsbetreuer Manfred Röslmair vom Landschaftspflegeverband über seine Aufgaben und die derzeit laufenden Schutzprojekte. Für fachliche Fragen stand auch Naturschutzreferent Matthias Walch vom Landratsamt zur Verfügung. Lange dauerte die Einführung allerdings nicht, denn die Kinder drängten schon, endlich mit dem Suchen und Zählen der Vögel an zu fangen. Schnell waren auch die ersten Tiere entdeckt. Ein Kiebitz bei der Futtersuche, ein Großer Brachvogel, ein Rebhuhn und eine Feldlerche, die hoch aus den Lüften ihr Lied erklingen ließ. Um die Vögel noch genauer zu sehen, standen zwei Vogelbeobachtungsfernrohre zu Verfügung. Beobachtet wurde von der Straße aus, um die Vögel nicht zu stören.
Zum Schluß der Beobachtungsstunde fanden sich 28 Kiebitze, 3 Brachvögel, 4 Feldlerchen, Rehe, Feldhasen, Möwen und sogar ein Waldwasserläufer als seltenste Art auf der Liste. Die Stunde der Wiesenvögel im Landkreis gibt es nun seit 3 Jahren. Die Bevölkerung ist auch heuer wieder aufgerufen, die Vögel im Isarmoos zu zählen und diese an den Bund Naturschutz zu melden. Mitmachen kann bei der Aktion „Stunde der Wiesenvögel“ jede und jeder. Einfach den Zählbogen von der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing Landau herunterladen, an einem Punkt wo die Vögel nicht gestört werden Position beziehen und eine Stunde lang mit dem Fernglas die Feld- und Wiesenvögel zählen.
Ins Brutgebiet hineingehen oder hineinfahren ist dabei tabu. Genaueres steht auf dem Zählbogen. Sehr kritisch sieht der Bund Naturschutz die neuen Logistikhallen und Industriegebiete im Isarmoos. Bisher sei das Isartal in unserem Landkreis von der Bebauung mit Gebäuden weitgehend frei gehalten worden. Dieses Tabu wurde mit der Ausweisung der Gewerbegebiete an den Autobahnausfahrten bei Gottfrieding und Großköllnbach gebrochen. Wenn weitere Bebauungen entlang der Autobahn folgen, werde das langfristig zum Verschwinden der Wiesenbrüter in unserem Landkreis führen, so Franz Meindl.
Da in unserem Landkreis noch die meisten Kiebitze in Bayern brüten, wäre dies nicht nur ein herber Verlust für die Natur in unserer Heimat, sondern für den ganzen Freistaat.
Text und Foto: Franz Meindl
Bund Naturschutz startet Blumenwiesen-Aktion für Privatgärten mit kostenlosem Samen
Landau/ Dingolfing, April 2019
Das Volksbegehren zur Bewahrung der Artenvielfalt scheint einen neuen Gartentrend ausgelöst zu haben. Täglich erreichen zur Zeit viele Telefonanrufe den Bund Naturschutz im Landkreis mit Fragen zur Anlage von Blumenwiesen und Blühflächen. Viele Landkreisbürger möchten gerne was für Bienen und Insekten tun und einen Teil Ihres Gartens zur Blühwiese umgestalten.
Aber wie geht das, reicht es einfach Samen in den Rasen zu streuen oder ist mehr notwendig und wo bekommt man gute Ansaatmischungen möglichst aus heimischen Blumen her. Viele Fragen die so manchen Gartenbesitzer schließlich doch von der Umwandlung ihres Wimbledon Rasens in ein blühendes Bienenparadies abhalten. Damit das nicht passiert, bietet der Bund Naturschutz nun zusätzlich zu den Blühflächeninitiativen der Gartenbauvereine, der Gemeinden und des Landkreises Unterstützung in Form von Merkblättern und Saatgut an. Private Gartenbesitzer erhalten Regionales Saatgut für mehrjährige Blühwiesen bis 20 qm kostenlos vom BN.
Dazu gibt es auf der Internetseite des BN 4 Merkblätter über die richtige Anlage und Pflege von Blühflächen sowie Bezugsquellen für regionale Samen und Wildstauden. Um den Bedarf an Samen abschätzen zu können, wird eine Sammelbestellung organisiert. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte muß eine E-mail mit Flächengröße, Name, Adresse, Telefonnummer an den BN-Naturgartenspezialist Werner Glück, naturgartenglueck@web.de, bis spätestens 18.April schicken . Erfolgreiche Ansaaten sind möglich, aber man muss sich mit dem Thema Blumenwiese bzw. Blühmischung auseinandersetzen, bevor man zu Fräse, Spaten und Rechen greift.
Ganz zu Anfang muß man sich entscheiden, ob man eine einjährige oder mehrjährige Blühfläche will. Denn daraus resultiert die Vorbereitung der Fläche und der Einkauf des Saatgutes. Einjährige Samenmischungen haben den Vorteil, dass sie weniger Ansprüche an den Boden stellen und bereits im ersten Jahr blühen. Sie müssen allerdings jedes Jahr neu angesät werden. Da viele großblütige Hybrid- und Zuchtsorten dabei sind, wirkt ihr Blütenflor besonders bunt, für Bienen und Insekten haben sie aber keinen so großen Wert wie dauerhafte Blumenwiesen.
Eine dauerhafte Blumenwiese dagegen wird nur einmal angesät und kann bei richtiger Pflege viele Jahre bestehen bleiben. Bei der Ansaat muß man hier allerdings große Sorgfalt walten lassen. In jedem Fall muß der bestehende Rasen entfernt, umgegraben oder gefräst werden. Am besten eignet sich ein sonniger Standort im Garten. Für die Vorbereitung der Ansaatfläche stehen je nach Größe und vorhandenem Gerät drei verschiedene Methoden zur Auswahl:
Die Vertikutiermethode, bei welcher der bestehende Bewuchst möglichst tief und gründlich vertikutiert wird, die Fräsmethode, bei der bestehende Rasen eingefräst wird, oder die Bodenaustauschmethode, bei welcher der bestehende Boden gegen mageres Substrat aus Kies und Kompost ausgetauscht wird. Im Detail sind alle 3 Methoden auf den neuen BN-Merkblättern beschrieben. Allen 3 Methoden ist gemeinsam, dass der Samen gut gewalzt oder festgetreten werden muß. Wichtig ist es im Ansaatjahr weiter mit dem Rasenmäher zu mähen allerdings mit der höchsten Einstellung um auflaufende Ackerbeikräuter zu entfernen. Im nächsten Jahr 3-mal (erstmals Ende Mai) später 2-mal, (erstmals Mitte Juni) mit Sense oder Balkenmäher mähen.
Die Blühflächen-Märkblätter stehen auf der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau unter www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de Downloads zum Herunterladen bereit.
Text und Foto: Franz Meindl
Im Reich von Kiebitz und Brachvogel
Landau, März 2019
Der Bund Naturschutz Landau lud zu einem Beobachtungs- und Kartierungstreffen zu den Bärnschädel wiesen südlich Ganacker ein.
Herrlich sonniges und warmes Wetter. Gebiet zwischen B20 im Westen, Straße Landau-Ganacker im Osten, A92 im Süden und Moserweiher im Norden. Das Gebiet ist seit ca. 40 Jahren Teil des europaweiten Natura 2000 Netzes, in dem der Schutz von wildlebenden Vogelarten Vorrang hat.
Die Begrüßung erfolgte durch den BN-Ortsvorsitzenden, Franz Meindl: Zahlreiche Teilnehmer (25),
Fachliche Leitung durch Wildvogelexperten Burkhard Werthmann aus Großköllnbach. Er dämpfte in seiner Einführung die Erwartungen für den Beobachtungserfolg wegen des starken Windes etwas. Auch Wiesenbrüter-Gebietsbetreuer Manfred Röslmair vom Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau war gekommen und stand mit fachlichem Rat zur Verfügung. Er stellte seine Arbeit und Aufgaben im Wiesenbrüterschutz kurz vor.
Ziele der Exkursion waren einerseits die Teilnehmer über die vorkommenden Arten zu informieren aber auch den Bestand zu erfassen.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Kiebitze gesichtet wurden. Werthmann erläuterte ihre Erkennungsmerkmale, Brutverhalten und Bedrohung. Deutschlandweit sei der Kiebitzbestand in den letzten 25 Jahren um 88 % zurückgegangen und das obwohl der Kiebitz es geschafft hat, vom Feuchtwiesen- zum Ackerbrüter zu werden.
Mit diesem Schicksal sei der Kiebitz allerdings nicht alleine sondern das teile er sich mit vielen andere Arten die auf landwirtschaftlichen Flächen brüten wie z.B. Brachvogel, Feldlerche, Rebhuhn, Schafstelze und Wachtel. Eine Verbesserung der Lebensbedingungen für diese Arten sei unbedingt notwendig, wenn sie nicht ganz verschinden sollen.
Das untere Isartal, insbesondere unser Landkreis, trage eine ganz besondere Verantwortung für diese Vogelarten, da hier bayernweit noch die meisten Kiebitze und Brachvögel vorkommen. Mit 774 Brutpaaren brüten bei uns rund ein Drittel der gesamten bayerischen Kiebitze. Man dürfe nicht warten bis sie auch bei uns verschwinden um dann mit großem Aufwand zu versuchen, sie wieder an zu siedeln.
Während die Teilnehmer den Ausführungen Werthmanns folgten, spähten sie mit ihren Ferngläsern in die Fluren. Neben die Kiebitzen wurden noch Silber- und Graureiher, Rabenkrähen, Ringeltauben, Graugänse, Fasane, Krick- und Schnatterenten, Rehe und Feldhasen dem Aufschreiber gemeldet.
Nach einem Standortwechsel wurde weit drausser auf der Wiese auch der erste Brachvogel entdeckt. Dies nahm Gebietsbetreuer Röslmair zum Anlass, das stark vergrößernde Vogelbeobachtungs-Fernrohr aufzubauen. Nun konnten alle den Brachvogel wunderbar bei der Nahrungssuche aus nächster Nähe beobachten.
Für große Überraschung sorgte die Meldung einer Rauchschwalbe, die über den Feldern nach Insekten jagte. Es sei zwar sehr früh meinte der Vogelexperte, aber nicht die erste in diesem Jahr. Er habe schon vor ein paar Tagen Schwalben an der Isar beobachtet.
Zum Schluß bedankte sich Meindl bei den Teilnehmern für Ihr Interesse und bei den Experten für Ihre Unterstützung. Trotz des starken Windes wurden fast 100 Vögel gesichtet.
Er lud noch zu 2 weiteren Wiesenbrüter-Exkursionen im Rahmen des Projekts „Stunde der Wiesenvögel“ ein: 6.4., 18.00, A92-Ausfahrt Dingolfing West, Nordseite und 7.4., 18.00 Moosfürth, Kirchenvorplatz.
Text und Fotos: Franz Meindl, H. Gruber
Landau, März 2019
Landau, März 2019
(Landauer Zeitung, 16.03.2019)
Landau, März 2019
Landau, März 2019
Landau, März 2019
Landau, Januar 2019
Landau, September 2018
Obstwiesenfest des Bund Naturschutz am Zanklberg
Landau, August 2018
Gemütlich ging es am Samstagabend auf der Streuobstwiese am Zanklberg zu. Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau hatte zum Obstwiesenfest eingeladen.
Bei der Streuobstwiese am Zanklberg handelt es sich um ein Grundstück der Stadt Landau ,das der Bund Naturschutz vor 25 Jahren gepflanzt hatte. Genutzt werden die 56 Obstbäume von 21 verschiedenen Baum Pächtern.
Gerade noch rechtzeitig hatte sich das Gewitter verzogen , so dass ab 18 Uhr gefeiert werden konnte . Viele waren gekommen darunter auch 2. Bürgermeister Xaver Hagn. Er lobte die Mitglieder der Ortsgruppe für Ihr positives Wirken in der Natur und bedankte sich für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Ausgeschenkt wurde der selbst gekelterter Apfelmost vom letzten Jahr. Neben normalem Apfelwein gab es auch Most Hugo und eisgekühlten Gewürz Most.
Für Stimmung sorgten Fips Brunner mit seiner Diatonischen Harmonika und Rudi Pritzl mit der Gitarre. Zum Mitsingen wurden Text Zettel ausgeteilt. Bis in die späte Nacht wurde noch am Lagerfeuer gespielt und gesungen.
Text und Foto: Franz Meindl
Nistkästen für den Storchenturm spenden
Landau, August 2018
Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau ist zurzeit dabei, den aufgelassenen Transformatorturm der Stadtwerke Nähe Wertstoffhof in eine Unterkunft für Wildtiere um zu bauen.
Der Außenputz wurde bereits ausgebessert, im oberen Bereich eine Holzverschalung für Fledermäuse angebracht und die Fassade neu gestrichen. Die Klasse 2a der Landauer Grundschule mit ihrer Lehrerin Renate Scholz bemalte den Turm mit Tiermotiven. In den nächsten Wochen werden verschiedene Nisthilfen angebracht.
Innen sind 2 Nistkästen für Eulen und Turmfalken vorgesehen. Außerdem Hangsteine und Hangbretter für Fledermäuse. An der Außenfassade werden an allen 4 Seiten Nistkästen für verschiedene Vogelarten angebracht. An der Südseite wird außerdem eine Wildbienenwand und ein Eidechsenhügel errichtet. Wegen der längeren Haltbarkeit werden für die Außenanbringung professionelle Holzbeton-Kästen gekauft.
Die Kästen kosten im Schnitt 30 €. Wer einen Kasten spenden möchte, kann die 30 € auf das Sparkassenkonto der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau IBAN: DE61 7425 0000 0000 4279 06 mit Verwendungszweck Storchenturm einzahlen. Als Spendenquittung gilt bei Kleinbeträgen der Überweisungsbeleg. Werden mehr Nistkästen gespendet als gebraucht werden, verwendet der BN das Geld, um die bereits entstandenen Kosten von ca. 3300 € zu decken.
Alle Spenderinnen und Spender die ihre Adresse angeben werden zur Einweihungsfeier am 4.9.2018 um 18 Uhr eingeladen.
Text: Franz Meindl, Foto: Werner Reich
Storchenhotel in Landau
Text: PNP, Fotos: PNP, Werner Reich
Radltag in Landau
Landau, Juli 2018
Am Sonntag, 01.07.2018 findet der erste Landauer Radltag im Rahmen des Volksfestes statt. Dabei sein wird auch der Bund Naturschutz mit einem Stand.
Neben Sensen-Dengelrad, Radlflickkurs, Informationen rund um Radlfahren und Naturschutz gibt es dort auch eine kostenlose Armbrust-Schieß-Station für Kinder. Dabei ist zum einen Treffsicherheit und zum anderen Naturschutzwissen gefragt. Für besonders Zielsichere liegen auch kleine Preise bereit.
Während die Kinder sich an der Armbrust testen können die erwachsenen Begleiter ihre Meinung zur Situation als Radfahrer in Landau abgeben. Folgende Fragen sollen benotet werden:
Wie sicher ist man in Landau als Radfahrer unterwegs? Gelangen Kinder sicher mit dem Fahrrad zur Schule? Ist die obere Stadt mit dem Rad gut erreichbar? Gibt es genug Radl-Parkplätze? Ist Landau für Radltouristen attraktiv? Bekommen Radtouristen genügend Iinfos? Ist die Beschilderung für auswärtige Radfahrer ausreichend? Toiletten für Radler? E-bike Ladestationen und Pannenservice für Radler? Einkehr und Übernachtungsmöglichkeiten?
All diese Fragen können durch Vergabe einer Note von 1 bis 6 bewertet werden. Zusätzlich können Lob, Kritik und Vorschläge zum Radfahren in und um Landau auf Pinkarten geschrieben werden.
Das Ergebnis wird der Bund Naturschutz nach dem Radltag mit der Stadt besprechen.
Text und Fotos: LZ, Franz Meindl
„Geistersträucher“ sind nicht gefährlich
Dingolfing-Landau, Mai 2018
Wer zur Zeit mit dem Radl oder zu Fuß in unserem Landkreis unterwegs ist, dem wird es schon aufgefallen sein. Immer wieder gibt es Sträucher und Büsche, die nicht grün, sondern völlig von silbrigen Spinnweben überzogen sind. Man könnte vermuten, hier wohne eine riesige Spinne. Traut man sich trotzdem näher an den Strauch ran, kommt man dem Rätsel auf die Spur.
Keine riesige Spinne, sondern tausende kleine Schmetterlingsraupen finden sich unter den Spinnfäden. Es sind die Raupen der Traubenkirschen- oder auch Pfaffenhütchen Gespinnstmotte, je nach dem, um welchen Strauch es sich handelt. Die Weibchen der kleinen weißen Schmetterlinge haben ihre Eier schon letztes Jahr an die Winerknospen ihrer Wirtspflanzen abgelegt. Die jungen Raupen überwinterten unter den Knospenschuppen und wurden mit deren Austreiben im Frühling aktiv. Sie fressen bis Ende Mai oder Anfang Juni und seilen sich dann an einem Spinnfaden zum Boden ab. Das sieht dann aus, als ob der Strauch mit Lametta geschmückt wäre.
In dicht gepackten Gemeinschaftsgespinsten am Stamm oder in der Krautschicht verpuppen sie sich dann. Aus diesen Puppen schlüpfen von Anfang Juli bis Mitte August kleine weisse Falter mit schwarzen Punkten. Die Falter sind wichtige Nahrung für unsere Singvögel. Nach der Paarung, die nur einige Tage bis Wochen nach dem Schlüpfen erfolgt, legen die Weibchen ihre Eier an die Winterknospen ihrer Wirtspflanze ab und der Kreis ist geschlossen. Die Schmetterlinge und auch die Raupen sind aus gesundheitlicher Sicht völlig harmlos. Auch die Sträucher verkraften den Befall in der Regel recht gut. Sei treiben um Johanni ein Zweites mal aus, so dass man Anfang Juli meist nichts mehr von dem Raupenüberfall sehen kann.
Eine Bekämpfung mit Insektizid ist völlig unnötig und wegen der schützenden Gespinnste auch nur schwer durch zu führen. Ausserdem gehen bei solchen Gifteinsätzen nicht nur die Schadinsekten, sondern auch viele Nutzinsekten zu Grunde. Die Naturkreisläufe werden nachhaltig gestört und es muß noch mehr Chemie eingesetzt werden. Mit dem Eichenprozessionsspinner, dessen Brennhaare beim Menschen Dermitis auslösen können, haben Gespinnstmotten nichts zu tun. Weitere Infos gibt’s beim Bund Naturschutz Tel. 09951 601318.
Text und Foto: Franz Meindl
Erste Kiebitze sind schon geschlüpft.
Dingolfing, Landau, April 2018
Das Isarmoos im Landkreis Dingolfing-Landau und das Vilstal östlich von Eichendorf gehören zu den wichtigste Lebensräumen für Wiesenbrütende Vogelarten in ganz Bayern. Deshalb engagiert sich hier der Naturschutz ganz besonders. Heuer wurde erstmal auch eine Kiebitz-Volkskartierung ins Leben gerufen mit großem Erfolg.
Viele Landkreisbürger haben mitgemacht und durch ihre Meldungen einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Wiesenbrüter geleistet. Blaukehlchen, Großer Brachvogel, Kiebitz und Flußregenpfeifer sollen dauerhaft eine Heimat bei uns haben. Die Brutsaison der Wiesenvögel, die von März bis Ende Juni dauert verläuft bisher dieses Jahr gut. Erste Kiebitzküken wurden schon Mitte letzter Woche beobachtet. Die warmtrockene Witterung in diesem Frühjahr kommt den Jungvögeln entgegen. Wie es allerdings mit dem Nahrungsangebot aussieht ist noch nicht ganz klar. Wiesenbrüter ernähren sich von Insekten, Larven und Würmern , die sie vom Boden aufpicken bzw. aus dem Boden ziehen. Gerade Regenwürmer sind für Kiebitze eine der wichtigsten Nahrungsquellen. Bei trockenem Wetter sind sie aber tiefer im Boden und deshalb für die Vogelschnäbel nicht mehr erreichbar.
Obwohl der Kiebitz auch in Maisfeldern brütet, sind angrenzende Wiesen für ihn sehr wichtig. Nur hier finden die Jungvögel genügend Insektennahrung. Wo nur noch Felder sind, verabschiedet sich der Kiebitz. Noch wesentlich mehr auf Wiesen ist der Große Brachvogel angewiesen. Hier legt er seine Nestmulde an und zieht seine Jungen groß. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Wiese nicht zu wüchsig sein darf, da sich die flugunfähigen Küken in zu dichtem Gras kaum fortbewegen können. Dies ist einer der Gründe, warum die Naturschutzwiesen nicht gedüngt werden dürfen. Ein Nebeneffekt der Nichtdüngung ist es, dass mehr Blumen wachsen, auf denen sich Insekten aufhalten, die wiederum Nahrung für die Vögel sind.
Da der Große Brachvogel mit seinem langen Schnabel im Boden nach Nahrung stochert, benötigt er Mulden und Seigen, in denen die Erde lange feucht bleibt. Auf Ausgleichsflächen der Gemeinden, des Landkreises und des Bund Naturschutz werden daher immer wieder solche Feuchtstellen künstlich mit dem Bagger geschaffen. Ganz nebenbei profitieren auch viele Frösche und Libellen von diesen Biotopen. Deshalb werden auch weiterhin Flächen für Naturschutzzwecke im Moos angekauft. Ansprechpartner beim Bund Naturschutz sind Franz Peterhans und Franz Meindl, Tel. 09951 601318.
Text und Fotos: Franz Meindl
Wendehälse ziehen durch unseren Landkreis
Dingolfing, Landau, April 2018
Umgangssprachlich haben Wendehälse eher keinen guten Ruf. Denn damit wurden bei der DDR Grenzöffnung Menschen bezeichnet die aus Opportunismus plötzlich das politische Lager wechselten.
In der Natur dagegen ist das ganz anders. Der Wendehals zählt zu den absoluten Raritäten unserer Vogelwelt. Nur ganz selten brütet er bei uns im Landkreis. Mitte April bis Anfang Mai kehrt der Wendehals aus seinem afrikanischen Winterquartier zurück. Bei uns taucht er aber meistens nur als Durchzügler auf. Die bayerischen Hauptbrutgebiete liegen in den fränkischen Streuobstgebieten. Der Wendehals ist ein Höhlenbrüter der aber nicht selber baut sondern auf Spechtlöcher, natürliche Baumhöhlen, Nistkästen oder andere Höhlenangebote angewiesen ist.
In der Roten Liste der Brutvögel Bayerns ist er als vom Aussterben bedroht geführt. Systematisch gehört er zu den Spechten und nicht zu den Singvögeln. Er ist der Feinschmecker unter den Spechten und sucht seine Nahrung, wie auch der Grünspecht, hauptsächlich am Boden. Besonders während der Brutzeit ist er unermüdlich auf der Suche nach Wiesen- und Wegameisen, deren Larven und Puppen. Nur gelegentlich frisst er auch weiche Früchte.
Langfristig helfen kann man der Art am besten durch die Erhaltung einer reich strukturierten Kulturlandschaft durch extensiv genutzte Weiden und Streuobstwiesen und die Reduktion des Düngemittel und Biozid Einsatzes. An Nisthilfen hat er keine besonderen Ansprüche er brütet in Meisen- und Starenkästen.
Sollte jemand noch einen Wendehals bei uns im Landkreis entdecken, bitte dem Bund Naturschutz unter Telefon 09951 601318 melden zur Aufnahme in die Artenschutzkartierung.
Text und Foto: Franz Meindl
Neue Brutreviere des Kiebitz im Landkreis entdeckt
Dingolfing, Landau, März 2018
Die Meisten fühlen sich genervt, wenn alle halbe Stunde das Telefon läutet. Nicht so der Landauer Naturschutzwächter und BN-Ortsvorsitzende Franz Meindl und seine Frau Gisela.
Sie sind Ansprechpartner für die Kiebitz-Volkskartierung, die dieses Jahr vom Bund Naturschutz und Landschaftspflegeverband durchgeführt wird. Die Kartierung hat zum Ziel, erstmals alle Brutreviere des Kiebitz im Landkreis zu erfassen und zu dokumentieren. Dazu setzten die Naturschützer auf die Mithilfe der gesamten Bevölkerung. Seit Anfang März erscheinen Hinweise in der örtlichen Presse, die zum Mitmachen aufrufen. Viele, viele naturinteressierte Landkreisbürger haben seitdem schon angerufen. Seit Ende März sind mehrere Vogelkenner nun im Landkreis unterwegs um die Meldungen genauer zu untersuchen.
Inzwischen haben alle Brutpaare ihre Reviere fest bezogen und bebrüten ihre Nester. Meistens sitzen die Weibchen auf den 4 Eiern und das Männchen steht in einiger Entfernung Wache. Das ist auch die Chance für die Beobachter die Brutplätze zu entdecken, denn auf dem Nest sitzende Vögel sind meist sehr versteckt. Durch die Bürgermeldungen konnten schon viele neue Brutplätze entdeckt werden. So zum Beispiel rund um Simbach, bei Frontenhausen, bei Mengkofen, östlich von Eichendorf und im Isartal südlich der Autobahn. All diese Brutreviere können neu in die amtliche Artenschutzkartierung aufgenommen werden und erstmals bekommt man jetzt auch verlässliche Zahlen, wie viel Kiebitze im Landkreis wirklich brüten. Sicher ist aber schon jetzt, dass in unserem Landkreis über 70% der niederbayerischen und über 30% der bayerischen Kiebitze brüten. Wir haben damit eine ganz besondere Verantwortung für diese hübschen Feldvögel mit ihrem langen Federschopf. Interessant ist auch die Erkenntnis, dass Kiebitze ziemlich lange in ihren angestammten Brutplätzen bleiben, auch wenn die Umgebung aufgrund Bebauung nicht mehr passt.
Ein Beispiel ist Gaubitzhausen bei Kronwieden. Wie der Name schon vermuten lässt brüteten hier früher sehr viele Vögel. Obwohl jetzt das BMW-Dynamikzentrum auf den früheren Wiesen steht gibt es immer noch 4 Brutpaare auf den verbliebenen Landwirtschaftsflächen. Leider wird dieses Vorkommen in den nächsten Jahren trotzdem erlöschen, da die Industriehallen den Nistplätzen immer näher rücken. Das Gebiet südlich der Autobahn zwischen den Anschlussstellen Dingolfing-Ost und Pilsting-Großköllnbach müsste unbedingt von weiterer Bebauung freigehalten werden. Hier kommen Kiebitze noch häufig vor, ein Zeichen dafür, dass die Natur noch intakt ist. Denn wo der Kiebitz kein Auskommen mehr hat, sieht es auch für Feldhase, Rebhuh, Fasan, Feldlerche, Wachtel und weitere Offenlandbewohner schlecht aus.
Und schlussendlich hat das auch Auswirkungen auf die Gesundheit und die Psyche von uns Menschen. Für die vielen Anrufe möchten sich die Organisatoren nochmals ausdrücklich bedanken. Abgeschlossen ist die Suche noch nicht, sondern man ist weiter um jede Meldung froh. Tel. 09951/601318.
Text und Foto:Franz Meindl
Auf der Pirsch nach Brachvogel, Kiebitz und Co
Bund Naturschutz bezeichnet Industrieansiedlungen im Wiesenbrütergebiet als Generationensünde
Landau, Dingolfing, März 2018
Landschaftspflegeverband, Landesbund für Vogelschutz und Bund Naturschutz luden letztes Wochenende die Bevölkerung zur “Stunde der Wiesenvögel” ein. Exkursionsleiter waren Gebietsbetreuer Manfred Röslmeier, Wildvogelexperte Burkhard Werthmann und Naturschutzwächter Franz Meindl.
Beobachtet wurde je eine Stunde lang im Gottfriedinger Moos, im Großköllnbacher Moos und im Moosfürther Moos mit folgendem Ergebnis: 162 kiebitze, 50 große Brachvögel, 4 Rohrweihen, mehrere Bussarde und Turmfalken, sowie Fasane, Rehe und Feldhasen.Die großen Seltenheiten waren 6 Kampfläufer und 16 Kraniche. Sie sind zurzeit auf dem Zug zu ihren Brutgebieten in Nordeuropa und machen bei uns Rast. Das Isarmoos im Landkreis Dingolfing-Landau habe einen außerordentlich hohen Wert für seltene Vogelarten und die Natur insgesamt, so Wiesenbrüter-Gebietsbetreuer Manfred Röslmeier. In keinem anderen bayerischen Landkreis gibt es so viele Kiebitze und Brachvögel wie in Dingolfing-Landau. Hier brüten 60% der Niederbayerischen Brachvögel und sogar 74 % der niederbayerischen Kiebitze. Bayernweit sind es 17% und 30%. Damit habe unser Landkreis eine ganz besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Arten. Burkhard Werthmann stand den Teilnehmern mit Rat und Tat zur Seite und erläuterte ihnen die Biologie und Erkennungsmerkmale der Vögel.
Franz Meindl vom Bund Naturschutz wies in diesem Zusammenhang auf das aktuelle Problem der Industrieansiedlungen im Wiesenbrütergebiet hin. Er bezeichnete es als Generationensünde, dass immer mehr Industrie- und Logistikhallen mitten im Isar Moos gebaut würden. Der Lebensraum für die Vögel, die auf große weite Landschaften angewiesen sind, werde immer weiter eingeschränkt so dass sie schließlich ganz verschwinden würden. Damit gehe wieder ein Stück Heimat unwiederbringlich für kommende Generationen verloren. Leider seien bisher alle Bemühungen der Naturschutzverbände vergebens gewesen, diese negative Entwicklung im Isartal zu stoppen.
Ganz im Gegenteil, derzeit seien schon wieder Landhändler im Raum Gottfrieding und Pilsting unterwegs um neue, gigantische Industrieprojekte im Isarmoos vorzubereiten. Es herrsche eine regelrechte Goldgräberstimmung, bei der auf die Natur keine Rücksicht genommen wird. Da dieser Trend nicht nur unseren Landkreis ergriffen hat, sondern landesweit so viel Land verbraucht wird wie noch nie, wurde von ökologisch orientierten Parteien und Verbänden das Volksbegehren gegen den Flächenfraß in Bayern gestartet.
Meindl forderte die Teilnehmer auf, das Volksbegehren zu unterstützen und so den ungezügelten Spekulationen mit der Natur Einhalt zu gebieten.
Text und Fotos: Franz Meindl
Flussregenpfeifer sind angekommen
Dingolfing-Landau, März 2018
Natur im Landkreis heißt eine Aktion des Bund Naturschutz. Bürger haben dabei die Möglichkeit besondere Naturbeobachtungen zu melden. Kürzlich schickte Naturfotograf Fred Gruber aus Frichlkofen das Bild eines Flussregenpfeifers , den er am 18.03 auf der Straße zwischen Mamming und Töging fotografieren konnte.
Ein Grund für den Bund Naturschutz den Vogel genauer vorzustellen. Wie der Name schon sagt hält sich der Flussregenpfeifer gerne an Flüssen auf. Sein Nest legt er am liebsten auf Kiesinseln mitten im Fluss oder an kiesigen Ufern an. Da es diese Situation an unseren Flüssen seit vielen Jahrzehnten wegen der Flussregulierungen nicht mehr gibt, mussten sich die Vögel andere Brutplätze suchen. Heute brüten sie in Kiesgruben, auf Kieswegen auf kiesigen Stellen in Feldern oder manchmal sogar auf kiesigen Flachdächern.
Trotzdem ist der Flußregenpfeifer sehr selten und ist in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Erst mit dem derzeitigen Rückbau der Isar durch das Wasserwirtschaftsamt im Rahmen des Life Projekts bekommen die Vögel wieder die Chance, an den Fluss zurück zu kehren.
Flussregenpfeifer sind Zugvögel die nur im Sommer bei uns sind.Den Winter verbringen die meisten in Westafrika und südlich der Sahara. Eine immense Flugleistung die der kleine Vogel auf dem Bild in den letzten Tagen absolviert hat, was ihm sicher alles abverlangt hat. Und jetzt auch noch das frostige Wetter bei uns bei dem er kaum Nahrung findet. Flußregenpfeifer fressen kleine Insekten, Schnecken und manchmal auch Sämereien. Helfen kann man dem kleinen Kerl durch Fütterung nicht, bleibt nur zu hoffen dass er es trotzdem schafft.
Text: Franz Meindl, Foto: Fred Gruber
Dingolfing/Landau, März 2018
An insgesamt 15 Straßen im Landkreis werden in den nächsten Wochen wieder die Amphibien von ehrenamtlichen Helfern aufgesammelt und sicher über die Straße gebracht. In den Sammeleimern finden sich nicht nur Erdkröten sondern manchmal auch Teichmolche. Sie wandern nach der Überwinterung an Land bereits sehr früh und bei noch kühler Witterung zu ihren Laichgewässern. Dort warten sie, bis die Wassertemperatur über 8 Grad C steigt. Dann erst entfalten sie ihre volle Aktivität und ihre Hochzeitsspiele.
Der Teichmolch ist noch unsere häufigste Molchart, ist aber trotzdem schon so selten, dass er in die Vorwarnliste der vom Aussterben bedrohten Tiere aufgenommen werden musste. Die Art ist ab März bevorzugt in besonnten, wasserpflanzenreichen Teichen anzutreffen. In abwechslungsreichen, naturnahen Gärten nimmt sie auch Gartenteiche bereitwillig an, die aber nicht mit Fischen besetzt sein dürfen.
Interessant ist bei allen Molchen die Balz: Im Gegensatz zu Fröschen und Kröten, die ihre Balz durch Rufe anzeigen, sind die Molche stumm. Paarungsbereite Männchen geben im Wasser Duftstoffe ab, die dem Schwanz zugefächelt werden. Hat sich das Weibchen beeindrucken lassen, so setzt das Männchen ein Samenpaket auf dem Gewässerboden ab, das von der Partnerin mit dem Hinterleib aufgenommen wird.
Die 100- 200 Eier werden einzeln an gefaltete Blätter von Wasserpflanzen geheftet. Nach 2 – 4 Wochen, je nach Wassertemperatur, schlüpfen die Jungmolche. Sie sind bis Ende Juli fertig entwickelt und verlassen dann zusammen mit den Altmolchen ihr Geburtsgewässer. Eine Broschüre über unsere heimischen Amphibien befindet sich bei den Downloads auf der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de
Text und Foto: Franz Meindl
Seltene Durchreisende im Landkreis unterwegs
Dingolfing/Landau, März 2018
Eine seltene Beobachtung machten 11.03. Vogelbeobachter des Bund Naturschutz. Auf einer Wiese bei Pilsting waren Kiebitze zur Rast gelandet. Darunter pickten auch Vögel nach Nahrung, die man normalerweise nur bei einem Nordsee-Urlaub zu Gesicht bekommt. Es war ein kleiner Trupp Goldregenpfeifer. Der Goldregenpfeifer ist mit seinem hübschen Gefieder, dem runden Kopf und dem trippelnden Gang ein sehr charmanter Anblick. Goldregenpfeifer sind etwas kleiner als Kiebitze. Im Prachtkleid haben sie einen gelb, braun, schwarz und weiß gemusterten Rücken, der vor allem im Sonnenlicht goldig leuchtet.
Der Goldregenpfeifer ist ein typischer Vogel Nordeuropas, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Island, den Britischen Inseln, Irland und Teilen Skandinaviens bis nach Zentralsibirien.
Den Winter verbringen die Vögel in wärmeren Gefilden zum Beispiel im Mittelmeerraum und an der Atlantikküste.
Die Hälfte der europäischen Goldregenpfeifer brütet auf Island (dort gilt seine Ankunft als Vorzeichen des Frühlings), ein weiteres Viertel in Norwegen.
Zum Lebensraum der hübschen Vögel zählen vor allem Moore und Heiden mit niedriger Vegetation und wenigen Bäumen. Unser Isartal erüllt zumindest ansatzweise diese Bedingungen noch und deshalb gehört es noch zu den bevorzugten Reiserouten von seltenen Küstenvögeln. Wichtig wäre es deshalb für die Vögel, dass unser Isartal nicht noch weiter zugebaut und so als Rast- und Nahrungsgebiet verloren geht. Der Bund Naturschutz weist in diesem Zusammenhang auf die derzeit laufende Landkreis-Kiebitzkartierung hin. Wer einen Kiebitz sieht, soll dies dem Bund Naturschutz Tel 09951 601318 melden. Am interessantesten sind dabei Beobachtungen vom Vilstal, Aitrachtal oder vom Hügelland.
Text und Foto: Franz Miendl
Wiesenbrüterbeobachtung
Ganacker, März 2018
Am Sonntag 18.3.2018 um 15 Uhr werden in den Bärnschädelwiesen
zwischen Ganacker und der Autobahn Kiebitze und Brachvögel beobachtet.
Treffpunkt ist beim Sportplatz Ganacker. Jeder der unsere Wiesenbrüter
näher kennenlernen will ist herzlich dazu eingeladen.
Geleitet wird die Exkursion vom Wildvogelexperten Burkhard Werthmann. Ferngläser sollen
mitgebracht werden, leistungsstarke Vogelbeobachtungs-Fernrohre stellt
der Bund Naturschutz bereit.
Text:Franz Meindl
Ureinwohner im Wallersdorfermoos eingetroffen
Dingolfing, Landau, Februar 2018
In der KW 9 hat der Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau den großen Brachvogel als Ureinwohner des Landkreises gekürt.
Der Große Brachvogel gehört zu den Zugvögeln und kommt erst Anfang März in unseren Landkreis zum Brüten zurück. Dabei ist es jedes Jahr spannend wann der erste Vogel im Landkreis gesichtet wird. Heuer waren es vermutlich die Helfer des Bund Naturschutz beim Arbeitseinsatz letzten Samstag im Wallersdorfer Moos.
Zuerst hörten sie die typischen Rufe, etwas später wurde der Vogel mit dem Fernglas dann an seinem früheren Brutplatz auf der Ausgleichswiese des Landkreises entdeckt. Die Feuchtstellen und auch der Boden im Wallersdorfer Moos sind noch zugefroren. Das Nahrungsangebot für den Brachvogel ist daher sehr gering. Wahrscheinlich deswegen war er einen Tag später schon wieder nicht mehr da. Die Naturschützer vermuten, dass er an offene Uferstellen an der Donau zur Futtersuche ausgewichen ist und sobald es etwas wärmer wird wieder erscheinen wird.
Der Große Brachvogel ist Bayern und deutschlandweit vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste ganz oben. Bei uns im Landkreis brüteten in den letzten Jahren noch um die 90 Paare und damit am meisten in ganz Bayern. Unser Landkreis hat damit eine ganz besondere Verantwortung für diese Tierart. Die meisten Brutpaare leben im Königsauer Moos zwischen Moosthenning und Autobahn aber auch im Wallersdorfer Moos gibt es noch 16 Paare. Der Landesbund für Vogelschutz hat vor zwei Jahren Brachvögel aus dem Königsauer Moos mit einem kleinen Sender ausgestattet. Über Satellit kann man die Tiere nun das ganze Jahr hindurch orten.
Es zeigte sich, dass unsere Brachvögel in Portugal an der Atlantikküste überwintern. Von hier fliegen sie jedes Jahr quer durch Europa zu uns in den Landkreis um hier zu brüten. Auf der Internetseite des LBV kann man den Standort der Vögel sogar aktuell abfragen. Im Schlepptau der Brachvögel werden in den nächsten Tagen auch die ersten Kiebitztrupps zu uns zurückkommen.
Im Rahmen der Kiebitz-Volkskartierung-2018 ist die gesamte Bevölkerung im Landkreis aufgerufen, Kiebitzsichtungen an den Bund Naturschutz Landau Tel. 09951 601318 zu melden.
Text und Foto: Franz Meindl
Wieviele Kiebitze brüten wo im Landkreis?
Dingolfing-Landau, Februar 2018
Kiebitze sind faszinierende Vögel. Leider gehen ihre Bestände in den letzten Jahren rapide nach unten. Auch in unserem Landkreis gingen die Bruten stark zurück, trotzdem sind hier noch mit Abstand die meisten Kiebitze in ganz Bayern. Etwa 750 Brutpaare wurden bei der letzten Erfassung im Jahr 2014 gezählt. Das ist sehr viel denn die besten anderen Landkreise in Bayern liegen bei 200 Brutpaaren. Wir sind damit in Bayern ungekrönter Kiebitzsieger und es könnten bei uns sogar noch mehr sein. 2014 wurde nur in den bekannten Wiesenbrüter Gebieten im Isar und Vilstal gezählt, ob es außerhalb dieser Hauptvorkommen noch Kiebitze gibt ist nicht dokumentiert.
Aus Zufallsbeobachtungen weiß man, dass auch im Hügelland und den anderen Fluß- und Bachtälern vereinzelt Kiebitze brüten aber wo und wie viele ist nicht bekannt. Die Erfassung dieser Bestände werden jetzt Naturschutzwächter Franz Meindl und seine Frau Gisela in Zusammenarbeit mit den Naturschutzstellen am Landratsamt und den Naturschutzverbänden nachholen. Sie hoffen dabei stark auf Hinweise aus der Bevölkerung. Da im Isartal gute Zahlen vorhanden sind konzentriert sich ihre Suche auf den Rest des Landkreises. Wer im Vilstal, im Aitrachtal, im Hügelland oder im Gäuboden Kiebitze sieht, soll dies melden. Die beiden Naturexperten fahren dann raus, um das Vorkommen mit Fernglas und Spektiv genauer zu untersuchen. Die gewonnenen Daten werden anschließend zusammengefasst und in die amtliche Artenschutzkartierung aufgenommen.
Der Grund für die Erfassung ist folgender: Kiebitze gehören mittlerweile zu den am stärksten bedrohten Vogelarten in ganz Bayern und sogar in Deutschland. Vielerorts kämpfen Naturschützer inzwischen für den Erhalt der letzten Brutpaare. Das geht sogar soweit, daß Nester eingezäunt werden um sie vor Feinden zu schützen. Um frühzeitig dem Verschwinden der Kiebitze entgegenwirken zu können, ist es erst einmal wichtig zu wissen wo die Vögel überhaupt noch brüten. Dies zu ermitteln kann nur gelingen, wenn die gesamte Bevölkerung mithilft, so Meindl. Durch seine Größe, sein auffälliges Aussehen und vor allem seine auffälligen Flugmanöver ist der Kiebitz auch für Laien und ohne Fernglas gut erkennbar.
Wer bei dieser Volks-Kiebitz-Kartierung also mitmachen möchte braucht keine besondere Erfahrung und hat auch keinen bürokratischen Aufwand. Er muss nur seine Sichtungen melden. Wichtig ist nur, bei der Meldung seinen Namen mit Adresse und den ungefähren Sichtungsort an zu geben. Meldungen können per Telefon: 09951 601318 (mit Anrufbeantworter), per e-mail: bn.landau@t-online.de oder per Whatsapp unter 015229574416 abgegeben werden. Im Zusammenhang mit dieser Kiebitzerfassung finden folgende Wiesenbrüter-Beobachtungstreffen statt, wozu alle Interessierten eingeladen sind:
So. 18.3., 15.00 Uhr, Sportplatz Ganacker, 23.3., 17.00 A92-Ausfahrt Dingolfing-Ost-Parkplatz Südseite, 24.3., A92-Ausfahrt Pilsting-Großköllnbach-Parkplatz Südseite, 25.3., 17.00 Moosfürth Kirchenvorplatz.
Text und Fotos: Franz Meindl
Für die Natur: Jede Stimme zählt
Landau, Februar 2018
In der Woche vom 29.2. – 3.3. sind 6 Studenten im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern e.V. in Landau und Umgebung unterwegs, um allen Bürgern den Natur- und Umweltschutz vorzustellen und zu einer Unterstützung für den Bund Naturschutz einzuladen. Zum Start dieses Einsatzes traf sich Vorsitzender Franz Meindl am Mittwoch mit den Studenten zum Arbeitsfrühstück und besprach mit ihnen die Projekte des BN in Landau
„Wir wollen mit dieser Aktion direkt auf die Menschen zugehen und ihnen unsere jahrzehntelange Arbeit persönlich vorstellen. Es geht darum, die Bevölkerung für den Nutzen von Naturschutzarbeit und Umweltbildung in unserem schönen Landkreis zu begeistern“, so Franz Meindl. Mit mehr als 220.000 Mitgliedern wuchs der Bund Naturschutz in seinem über 100-jährigen Bestehen zum bayerweit größte Natur- und Umweltschutzverband heran.
„Als förderndes Mitglied beim BN kann man mithelfen, die Umweltbildung in unseren BN-Kindergruppen zu finanzieren, oder die zahlreichen BN-Flächen, die Moore und Naturschutzgebiete zu bewahren und den hier heimischen Tieren und Pflanzenarten dauerhaft ihre natürliche Heimat zu sichern“.
Die Werber sind von Montag bis Samstag von 12 bis 20 Uhr unterwegs und sind an ihren weißen BN-Pullovern gut zu erkennen. Sie sind mit personalisierten Tablets unterwegs und tragen Mitarbeiterausweise des BN. Bargeldspenden werden keine entgegengenommen. Bei Fragen zur BN-Unterstützungsaktion wenden sie sich bitte an die BN-Kreisgeschäftstelle Tel. 08731 60981.
Text und Foto: Franz Meindl
Nisthilfen sind ein wichtiger Beitrag für den Vogelschutz. Bund Naturschutz organisiert Sammelbestellung
Landau, Januar 2018
Es dauert nicht mehr lange, dann beginnen die ersten Singvögel bei uns schon wieder mit der Balz und der Suche nach geeigneten Brutmöglichkeiten. Es wird also Zeit, sich um geeignete Nisthilfen für unsere gefiederten Freunde im Garten zu kümmern.
Die Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz organisiert dieses Frühjahr wieder eine Sammelbestellung für professionelle Nistkästen aus Holzbeton. Der Vorteil dieser Nistgeräte gegenüber normalen Holznistkästen sind vor allem die unbegrenzte Haltbarkeit und das bessere Brutklima. Sie können außerdem vom Specht nicht aufgehackt werden und beinhalten besondere Schutzmaßnahmen gegen Katzen, Marder und andere Nesträuber. Kaufinteressenten können sich einer Sammelbestellung anschließen. Sie sparen dadurch Fracht und Porto und bekommen außerdem 10 % Rabatt auf den Listenpreis.
Eine Auswahl der Nistgeräte mit Preisangabe kann derzeit in der Ökohalle Landau in der Straubinger Straße besichtigt werden. Hier liegt auch ein Katalog über das gesamte Angebot aus und man kann sich bis Ende Februar in die Bestellliste eintragen. Die Auslieferung erfolgt ebenfalls in der Ökohalle.
Daneben können auch normale Holznistkästen bestellt werden. Das Aufhängen von Nistgeräten für Vögel oder Fledermäuse ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz. Viele Arten sind infolge schwindender natürlicher Nistmöglichkeiten auf das künstliche Angebot geradezu angewiesen.
Ein Grundsatz im Naturschutz ist es, nicht die häufigen, sondern die seltenen Arten zu fördern. Kohlmeisen sind nicht selten, daher ist es sinnvoll, Nisthilfen auch für andere Arten aufzuhängen. Angeboten werden inzwischen professionelle Nistgeräte für Gartenrotschwanz, Baumläufer, Schnäpper, Mehl- und Rauchschwalbe, Mauersegler, Dohle, für Fledermäuse sowie für Hummeln, Wildbienen, Igel und viele mehr.
Weitere Auskünfte gibt es beim Bund Naturschutz, Tel. 09951 601318.
Text und Foto: Franz Meindl
Zuschauer fasziniert von heimischer Natur
Landau, Januar 2018
Faszinierende Bilder aus unserer heimischen Natur bekamen die Besucher des Vortragsabends der Bund Naturschutz Ortsgruppe im Pfarrheim St Johannes Freitag, den 12. Januar zu sehen . Fünf Hobby Naturfotografen zeigen ihre Bilder des Jahres 2017 und gaben Erläuterungen dazu.
Den Anfang machte Alois Schrögmeier aus Simbach. Seine Spezialität sind Detail Aufnahmen von seltenen Blumen und Insekten. In brillianter Schärfe zeigte er Nahaufnahmen von Knabenkräutern, Ragwurzen und anderen seltenen Pflanzen. Regelmäßig besucht er mit seiner Spiegelreflex-Kamera die Naturschutzgebiete unseres Landkreises und immer wieder entdeckt er neue, interessante Motive bei seinen Naturspaziergängen.
Das Thema Garten greift er bei seinen Fotostreifzügen ebenfalls gerne auf. Angetan haben es ihm dabei Gärten mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Als abstoßenden Gegenpol zeigte er die neue Gartenmode ohne Blühpflanzen nur mit Steinen und toten Materialien.
Eine besondere Art der Präsentation zeigte Werner Reich, der zweite Referent des Abends. Im Rahmen einer Videoshow aus Fotos und kurzen Filmsequenzen, untermal mit fetziger Musik, zeigte er die vielfältige Natur in seinem eigenen Garten in Fichtheim und der unmittelbaren Umgebung seines Hauses. Ein Hermelin auf Futtersuche, ein Sperper auf der Jagd, Feldhasen und Rehe die sich vorsichtig der Futterstelle nähern. Aufnahmen, die nur dem aufmerksamen Naturbeobachter gelingen.
Franz Dick und Klaus Klobe präsentierten ihre Bilder wieder als klassischen Bildvortrag mit Erklärung des Bildinhaltes, kleinen Kommentaren zu deren Entstehung. Franz Dick ging dabei mehr ins Detail mit Aufnahmen von seltenen Tieren und Pflanzen, während Klaus Klobe sich mehr der Landschaft und humorvollen Dingen widmete.
Als letzter Fotograf zeigte Ulli Höhl noch Lichtbilder in Analog Fototechnik von seinen Naturstreifzügen. Besonders angetan hat es ihm der sogenannte Schinderbach, der von Thalham zur Isar fließt. Er ist sehr stadtnah und in unmittelbarer Nähe des stark frequentierten Bockerlradweges. Trotzdem ist der kleine Bach tief unten in der Erosionsschlucht noch wild und unberührt. Da gibt es ausgeschwemmte Steilwände, Uferabbrüche, Kiesbänke und umgefallene Baumstämme. Bei Höhls Bilder fühlte man sich eher in Kanada als in Thalham.
Am Schluss bedankte sich Bund Naturschutz Vorsitzender Meindl bei den Referenten und auch bei den Teilnehmern für Ihr Interesse. Als Tipp gab er den Zuhörern mit, ebenfalls mit dem Fotoapparat auf Natur Entdeckungstour zu gehen. Die Kamera sei ein hervorragendes Mittel sein Interesse für die Natur zu schärfen, denn wer Tiere und Pflanzen fotografiert möchte auch wissen, wie sie heissen. Ganz automatisch und ohne große Lernerei werde man so zu einem guten Artenkenner.
Text und Foto: Franz Meindl
Herbstlaub einfach liegen lassen
Dingolfing-Landau, November 2017
Laub liegen lassen, das hilft Insekten, Vögeln, Igeln und anderen Wildtieren im Garten am allermeisten, dessen ist sich der Bund Naturschutz sicher. Die Angst, dass unter dem Laub der Rasen verfault ist unbegründet. Sofern die Laubschicht nicht zu dick ist und in Lücken noch Rasen zwischen dem Laub zu sehen ist, nutzen die Blätter dem Rasen mehr als sie ihm schaden, so die Erfahrung der Naturschützer.
Beseitigen muss man sie nur, wenn sie mehrere Zentimeter dick liegen und kein Licht mehr zum Boden durchkommt. Aus diesen Blättern und denen von Gehwegen und Terrasse soll dann unter einem Baum, Strauch oder im Gemüsebeet ein Haufen aufgeschichtet werden. Er dient als Unterschlupf für Igel, Asseln, Schmetterlingslarven, Glühwürmchen, Marienkäfer, Molche und Falter. Weggeräumt wird das Laub erst im Frühling sofern es nicht schon von Regenwürmern verarbeitet und von selbst zu Humus geworden ist.
Viele Insektenarten und deren Larven brauchen das schützende Laub um den Winter zu überstehen. Amsel, Drossel und viele andere Singvögel wiederum drehen Blatt für Blatt um und suchen nach diesen Tieren. Wird das Laub im Herbst penibel weggeräumt, wird dieser Kreislauf der Natur zerbrochen. Angesichts der aktuellen Erkenntnisse, dass unsere Insektenarten in den letzten Jahrzehnten um 80% und die Singvögel um 60% abgenommen haben ist solches Tun in unseren Gärten nicht mehr zu verantworten.
Nicht nur Industrie, Verkehr und intensive Landwirtschaft sondern auch die Saubermann Mentalität in unseren Hausgärten ist für den Niedergang der Natur verantwortlich. Ein Garten ist kein Wohnzimmer, in dem jedes Krümel sofort weggeräumt werden muss. Eine weitere Negativentwicklung in unseren Gärten sind nun Laubsauger. Sie machen nicht nur viel Lärm zum Leidwesen der Nachbarn, sondern saugen mit hoher Geschwindigkeit alles vom Garten weg, was da kreucht und fleucht.
Am schlimmsten sind Laubsauger mit Häckselwerk. Sie zerkleinern die Insekten auch gleich noch in ihre einzelnen Bestandteile.
Text und Foto: Franz Meindl
Leserbrief zum LNP-Artikel vom 7.11.2017: Dieser Kreuzungsumbau war eine Meisterleistung
Keine Meisterleistung, sondern ein Trauerspiel.
Landau, November 2017
Als Meisterleistung feierten Landrat, Bürgermeister, Politiker, Straßenbauamt und Volksbankvertreter die Fertigstellung der neuen Brücke über die Bundesstraße 20 an der Anschlussstelle DGF 3 im Norden Landaus. Die Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz ist da anderer Meinung.
Die Gründe sind folgende: Der angebundene Autohof Hietzinger Wiesen wird täglich 1500 LKW Fahrten mehr in das Gebiet bringen und das in 10 Meter Höhe. Lärm, Luftverschmutzung und nächtliche Lichtverschmutzung werden stark zunehmen, abgesehen von dem Schaden für den Klimaschutz. Besonders die Anwohner im Norden Landaus und im Pilstinger Moos werden das negativ zu spüren bekommen. Das umweltfreundlichste Verkehrsmittel, das Fahrrad, blieb dagegen unberücksichtigt. Für eine Fahrradspur über die Brücke hat es nicht gereicht, obwohl dies die kürzeste und sicherste Radverbindung zwischen Pilsting und Landau ohne gefährliche Straßenüberquerungen gewesen wäre. Eine für Jahrzehnte hinaus vertane Chance.
Die Kosten für die B20-Brücke sind von den ursprünglich geplanten 4,5 Millionen auf 10 Millionen gestiegen. Nicht auszudenken, wenn eine solche Fehlkalkulation einem privaten Hausbauer passieren würde. Die Brücke über den Längenmühlbach wurde falsch gebaut, die Wildkorridore entlang des Baches nicht plangemäß ausgeführt, die ökologisch wichtigen Wanderachsen an den Ufern des Längenmühlbach damit für die Natur abgeschnitten. Die Natur wurde großflächig zerstört. Hasen, Rehe, Fuchs, Dachs, Waldohreule, Neuntöter, Blaukehlchen, Zauneidechse, Laubfrosch, Fledermäuse und viele andere Wildtieren mussten das Gebiet räumen.
Stattdessen gibt es hier zukünftig nur noch Asphalt, Lkws, Autos und Abgase. Eine Meisterleistung sieht anders aus. In Erinnerung kommt einem da die alte indianische Weissagung: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
Wer derselben Meinung ist, kann sich dem BN gerne anschließen, denn je mehr Mitglieder wir haben, desto gewichtiger wird unsere Stimme.
Franz Meindl, Vorsitzender der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau
Was machen mit kleinen Igeln?
Landau, November 2017
Jeden Herbst rufen zahlreiche Natur- und Tierliebhaber beim Tierschutzverein oder Bund Naturschutz an, sie hätten einen untergewichtigen Igel gefunden und wüssten nicht, was sie damit tun sollten. Solange es nicht zu kalt ist, genügt es in der Regel, im Garten eine katzensichere Futterstelle ein zu richten, damit sich der Igel noch das nötige Wintergewicht anfuttern kann. Eine solche Futterstelle mit ca. 12cm Höhe kann man ganz einfach aus vier Ziegelsteinen mit Abdeckung oder einer Holzpalette, ebenfalls mit regensicherer Abdeckung, herstellen.
Problematisch kann es allerdings bei sehr kleinen und geschwächten Tieren werden, die Ende November erst 300 – 400 g wiegen. Sie sind manchmal schon so schwach und ausgekühlt, so dass die Futterstelle nicht mehr ausreicht. Ohne menschliche Hilfe sind sie zum Sterben verurteilt. Ob man diesen Tieren Hilfe anbieten soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Nicht eingreifen in die natürliche Auslese sagen die einen. Eingreifen ist wegen der vielen Verkehrsopfer notwendig, auch wenn es sich um ein Wildtier handelt, sagen die anderen.
Bund Naturschutz und Tierschutzverein schließen sich eher der zweiten Meinung an, allerdings nur im wirklichen Notfall. Nachdem es keine Igel-Aufnahmestation im Landkreis gibt, bieten sie Hilfe zur Selbsthilfe an.
Tiere die ins Haus genommen werden, brauchen erst einmal Wärme. Mindestens 10-15 °C muss der Raum haben, stark unterkühlte Tiere setzt man auf eine handwarme Wärmflasche. Der Igel wird mit einem Handtuch zugedeckt. Die Wärmflasche sollte so lange angeboten werden, bis das Tier seine normale Körpertemperatur erreicht hat. Die Unterbringung für die nächsten Wochen, kann nie groß genug sein, sie sollte einen Quadratmeter nicht unterschreiten.
Dafür kann man zwei oder mehrere Kartons verwenden, in die man Durchschlupflöcher schneidet und dann verbindet. Achtung sehr wichtig,die Kartons sollten aber mindestens 60 cm hoch sein. Die Behausung wird mit Zeitungen ausgelegt, die täglich gereinigt werden müssen. Ein zusätzlicher Karton von der Größe eines DIN A4 Blattes dient dem Igel als Nest. In dieses Schlafhaus wird ein Schlupfloch geschnitten, zerrissene Zeitungen dienen als Füllmaterial. Zum Fressen wird Katzennassfutter mit ca. ¼ Trockenfutter vermischt. Bitte die Futterschüssel so reichlich füllen, dass morgens noch etwas Futter übrig ist. Futter und Wasser sollte 24 Stunden zur Verfügung stehen. Niemals Milch geben! Der Igel sollte anfänglich mindestens jeden zweiten Tag auf die Waage. Denn das Gewicht sagt viel über seinen Gesundheitszustand aus.10 Gramm Zunahme pro Nacht ist wünschenswert und realistisch.
Wenn das Tier nicht frisst, oder sehr schlecht zunimmt, muss es zur Bekämpfung der Parasiten zum Tierarzt. In seiner Kartonbehausung wird der Igel nun so lange gepflegt, bis er sein Gewicht erreicht hat und dann wird auch er sich, in seinen wohlverdienten Winterschlaf begeben. Diesen sollte er unbedingt in Außentemperatur halten dürfen, denn sonst fällt er in einen Kräfte zehrenden Dämmerschlaf. Der Igel entscheidet selbst, wann es so weit ist. Anzeichen für das langsame Einsetzten des Winterschlafs sind es, dass der Igel weniger frisst und auch seine Hinterlassenschaften weniger werden. Nun ist es an der Zeit den Igel an einen kühlen trockenen Ort zu bringen. Dafür geeignet sind Garage, Schuppen usw. das wichtigste ist der Igel steht trocken und kühl.
Das Schlafhaus sollte nun noch einmal auf Verunreinigen kontrolliert werden. Dieses Schlafhaus stellt man dann in einen Karton, der zwar mindestens wieder 60 cm Höhe aufweisen sollte, aber von der Grundfläche her kleiner sein darf als die vorherige Behausung. Nun füttert man im Kühlen wie gehabt mit Katzennassfutter weiter. Solange bis der Igel definitiv nicht mehr aus seinem Schlafhaus raus kommt. Dann erst wird das Katzennassfutter gegen Igel oder Katzentrockenfutter ausgetauscht, dies dient als Notration.
In der Regel schlafen die Igel bis Anfang Ende April. Nach dem Aufwachen sollte dem Igel wieder normales Futter angeboten werden. Solange bis er wieder sein Herbstgewicht erreicht hat. Und wenn es die Natur erlaubt, kein Schnee mehr liegt, seine Nahrungstiere im Garten wieder zu finden sind, dann kann er Abends mit seinem Schlafhaus an der Futterstelle im Garten ausgesetzt werden.
Einen Bauplan für ein Igelhaus, eine Futterstelle sowie eine Igelbroschüre mit weitergehenden Informationen findet man unter Kontakte und Service im Downloadbereich auf der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau.
Trxz und Foto: Franz Meindl
Naturschutz mit der Heugabel
Ganacker, Juli 2017
Einige Aktive und Helfer der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau trafen sich letzten Freitag im Ganackerer Moos zu einem Arbeitseinsatz.
Der Landschaftspflegeverband hat auf einer Ausgleichsfläche des Marktes Pilsting mit dem Bagger mehrere große Feuchtmulden angelegt. Damit auf dem nackten Boden möglichst schnell wieder eine geschlossene Grasnarbe entsteht, wurde angesäät. Allerdings nicht mit gekauftem Samen, dessen Herkunft meist nicht bekannt ist, sondern mit Samen aus der Umgebung. Dazu mähte Biobauer Starzer verschiedene blumenreiche Dauerwiesen im Wallersdorfer Moos und brachte das Gras mit dem Ladewagen nach Ganacker.
In Handarbeit mit Heugabeln wurde das Mähgut mit den wertvollen Samen von den BN-Helfern auf den Abschiebeflächen dünn verteilt. Diese unkonventionelle Ansaatmethode wurde inzwischen auf Naturschutzflächen schon oft angewandt und hat sich bewährt. Die aus dem Mähgut ausfallenden Samen keimen unter
dem Schutz der dünnen Heudecke schnell und wachsen rasch zu einer schönen Blumenwiese heran. Nach zweieinhalb Stunden waren die Arbeiten erledigt und es gab eine kleine Brotzeit mit selbst gekeltertem Apfelmost und Brezen. Ganz abgeschlossen ist die Ansaat damit allerdings noch nicht. In den besonders feuchten Stellen der Abschiebeflächen wird im Herbst noch Heu von Binsen- und seggenreichen Streuwiesen aufgebracht, damit sich auch diese Zonen möglichst schnell begrünen.
Text und Foto: Franz Meindl
Urkunden für die Teilnahme am Geotag der Artenvielfalt
Landau, Juli 2017
Die ersten Klassen der Grundschule beteiligten sich auch heuer wieder am Geotag der Artenvielfalt vom 29.Mai bis zum 2. Juni. Am Donnerstag, 13.Juli, bekamen sie Besuch von Franz Meindl und Franz Dick vom Bund Naturschutz.
Meindl stelle dabei fest, dass alle teilnehmenden Kindergärten und Schulen rund 1000 Funde aufgeschrieben haben, von denen 952 auch anerkannt wurden. Dabei wurden 384 verschiedene Arten beobachtet, die Klasse 1 a fand 66, die Klasse 1 b 102 und die Klasse 1 d 76 Arten.
Die Klassen 1 c und 1 e hatten ebenfalls mitgemacht.
Franz Meindl gratulierte den Klassen mit einer Urkunde und einer Foto-CD von der Exkursion. Die erfolgreichste Klasse 1 b erhielt zudem ein Biber-Plüschtier.
Quelle: Landauer Zeitung
Informationen für Schwammerlsucher am Bockerlradweg
Simbach, Juli 2017
Pilze sind das Thema von 3 neuen Informationstafeln am Bockerbahnradweg. Sie stehen seit ein paar Tagen in der Nähe der Radlerrast 1 km nördlich von Simbach.
Aufgestellt wurden sie von der Pilzgruppe Dingolfing-Landau zusammen mit der Gemeinde Simbach und der Familie Haderer. Gestaltet hat sie der Landauer Pilzsachverständige Franz Meindl. Im Rahmen eines Pressetermins mit anschließender Brotzeit wurden sie nun der Öffentlichkeit übergeben. Gewählt wurde der Platz bei der Radlerrast, weil hier viele Schwammerlhölzer in der Umgebung sind und viele Schwammerlsucher hier vorbei kommen. Ein Standort direkt im Wald erschien den Beteiligten zu gefährlich wegen der Vandalismusgefahr.
Die erste Tafel zeigt die wichtigsten Speisepilze unserer heimischen Wälder, auch solche, die nur fortgeschrittene Pilzsammler mitnehmen. Die zweite Tafel geht auf die 15 gefährlichsten Giftpilze ein und erklärt was zu tun ist, wenn Vergiftungserscheinungen auftreten. Die dritte Tafel behandelt die Themen Sammeln und Verwerten von Pilzen, Naturschutz, Radioaktivität und Schwermetalle in Wildpilzen.
Bürgermeister Herbert Sporrer freute sich über diese Bereicherung des Bockerlradwegs in seiner Gemeinde und dankte der Pilzgruppe für ihr Engagement. Besonders bedankte er sich bei Franz Haderer, der die Halterungen kostenlos gebaut und aufgestellt hat. Christine Aigner verwies auf die Wichtigkeit der Pilze in der Natur und bedankte sich ebenfalls bei allen für das Engagement.
Text und Foto: Franz Meindl
Beinahe neue Tier-Katastrophe auf der Großbaustelle Hietzinger Wiesen
Pilsting, Juni 2017
Die Naturschutzprobleme auf der Großbaustelle Hietzinger Wiesen an der Autobahnkreuzung A92-B20 reißen nicht ab.
Letzte Woche verendeten bei einer Weiherverfüllung hunderte von Fischen. Nur 4 Tage später kam es letzten Freitag beinahe zur nächsten Öko-Katastrophe. Aufgrund des einsetzenden Regens in der Nacht verließen tausende Jungfrösche, die ihr Kaulquappenstadium beendet hatten, die alten Regenrückhaltebecken am Rande des neuen Industriegebiets.
Bemerkt wurde es am frühen Morgen von Daniela Blankenburg, die mit dem Hund unterwegs war. Überall wo man hintrat kleine Grasfrösche aber in solchen Mengen, dass man kaum noch gehen konnte ohne welche zu zertreten so ihre Aussage. Währenddessen fuhren schon Baumaschinen hin und her. Angesichts der drohenden Gefahr für die geschützten Amphibien musste schnell gehandelt werden. Als Sofortmaßnahme wurden Helfer mit Eimern organisiert, die die kleinen Hüpferlinge, so werden Jungfrösche genannt, einsammelten und so vor dem sicheren Tod bewahrten. Inzwischen waren auch Herr Able von der VR-Immobilien, die ökologische Bauleitung, Gewässerbiologe Dr. Holzner und Franz Meindl vom Bund Naturschutz informiert.
Die Ursache war schnell gefunden. Es fehlte ein Froschzaun, der den Tieren den Zugang zur Baustelle versperrt hätte. Die Jungfrösche konnten in die Baustelle hineinwandern, wo der sichere Tod auf sie wartete. Um sie auf den richtigen Weg zu bringen musste umgehend ein Amphibienzaun um das Laichgewässer errichtet werden, was dann auch geschah. Das drohende Massen-Froschsterben konnte gerade noch abgewendet werden.
Kritik übte Dr. Holnzer an den schon früher stattgefundenen Abholzungsmaßnahmen bei den Tümpeln. Unterhaltungsmaßnahmen seien, wenn schon notwendig, naturnah und mit Fachstellen abgestimmt durchzuführen. Franz Meindl vom Bund Naturschutz erinnerte daran, daß das „Beinnahe Froschsterben“ und das Fischsterben bisher nicht die einzigen Mängel gegen verpflichtende Naturschutzmaßnahmen auf der Baustelle waren.
Schon zu Beginn wurde widerrechtlich Schmutzwasser in den Längenmühlbach gepumpt, bei der neuen Längenmühlbachbrücke seinen die Tier-Wanderkorridore einfach vergessen oder auch bewusst weggelassen worden und die Umsiedlung der Zauneidechsenpopulation habe nicht funktioniert. Es sei einfach hochproblematisch, in so naturnahen Gebieten wie diesem ein Industriegebiet und einen Autohof hoch zu ziehen, ohne der Natur zu zerstören.
Das könnten auch Ausgleichsflächen auf Dauer nicht richten. Er stellte die Genehmigung der Maßnahme durch die Behörden insgesamt in Frage und sah die ablehnende Haltung des Bund Naturschutz gegen die Baumaßnahme bestätigt.
Text und Foto: Franz Meindl
Der Duft der Prachtnelke
Dingolfing, Landau, Juni 2017
Zur Zeit gibt es in Biotopflächen des Isarmoos eine botanische Rarität zu bewundern: Die Prachtnelke. Wenn die Prachtnelken blühten, konnte man früher das Moos förmlich riechen. Besonders in den Abendstunden verströmte „Dianthus superbus“ ihren schweren Duft. Von Fachleuten wird er als blumiger Vanilleduft bezeichnet .
Blütezeit dieser attraktiven Wildnelke ist zwischen Juni und August. Da der Duft auch beim Trocknen nicht vergeht, werden Kultursorten dieser Nelkenart heute als Duftpflanze vermarktet. In den Wiesen des Isarmooses war die Prachtnelke früher nicht selten. Dem Heu verliehen die getrockneten Blüten ein besonders gutes Aroma.
Inzwischen ist diese wunderbare Wildblume, mit ihren großen, fiedrigen, weiß-violetten Blüten aus Wirtschaftflächen verschwunden. Es gibt sie nur noch in eigens ausgewiesenen Biotopen, wo sie wieder angepflanzt wurde. Wie die meisten anderen Blumen des Königsauer Mooses braucht auch die Prachtnelke eine gute Wasserversorgung.
Wie der Trollblume, der Bachnelkenwurz und der Mehlprimel wurde auch ihr die Entwässerung des Isarmooses zum Verhängnis. Was für die Landwirtschaft gut war erwies sich für die Wildblumen schlecht. Die Prachtnelken wurden immer schwächer und an irgendeinem heißen Sommertag vertrockneten ihre Wurzelstöcke ganz. Die Pracht des Mooses war vergangen, der Duft des Mooses verschwand. Gerade noch rechtzeitig wurden aus den letzten Samen in unserem Landkreis neue Pflanzen nachgezüchtet und in Biotopflächen ausgepflanzt.
Text und Foto: Franz Meindl
Kiebitze bekommen immer mehr Probleme
Pilsting, Juni 2017
Auf den Feldern und Wiesen unseres Isarmooses sind zur Zeit junge Kiebitze zu beobachten. Wie kleine Federballen mit langen Füßen laufen sie über Felder und Wiesen zur Nahrungssuche. Kommt man ihnen zu nahe versucht ihre Mutter den Feind mit Warnrufen und Scheinangriffen zu vertreiben.
Kiebitze legen in der Regel vier Eier und wenn alles gut geht, schlüpfen daraus auch 4 Küken. Da sie frei auf dem Boden in Wiesen und Feldern brüten, sind sie vielerlei Gefahren ausgesetzt. Fuchs, Marder, Raben und Greifvögel stellen ihnen nach und viele Gelege gehen durch die Bewirtschaftung der Flächen verloren. Neueste Untersuchungen haben ergeben, dass die Kiebitze von allen Vögeln mit am stärksten bedroht sind.
Die Bestände in Deutschland sind in den letzten Jahrzehnten um 80 % zurückgegangen. Unser Landkreis hat trotzdem noch die höchste Anzahl an Kiebitzbruten in Bayern. Fragt sich nur wie lange noch. Das Foto mit dem Jungkiebitz entstand genau da, wo nächstes Jahr schon das neue Industriegebiet der Pilsting Immobilien Gmbh an der Autobahnausfahrt Großköllnbach entstehen wird. Mehrere Kiebitzbrutpaare, 1 Brachvogelbrutplatz und verschiedene andere bedrohte Vogelarten werden ihren Lebensraum verlieren.
Die Einwände der Bund Naturschutz Kreisgruppe dagegen wurden wieder einmal vom Tisch gefegt. Das Hauptproblem sei, so die Verantwortlichen des Bund Naturschutz, dass man mit Kiebitz und Brachvogel kein Geld verdienen könne und alles andere zähle zur Zeit nicht.
Die Zukunft für das Kiebitzküken sehe in unserem Landkreis nicht gut aus, denn zwischen Industriehallen wird es nicht wohnen wollen.
Text und Foto: Franz Meindl
Der Storch kann kommen
Landau, Wallersdorf, Mai 2017
Der Storch nimmt in Bayern zu, das beobachten Vogelkundler schon seit längerem. Auch im Moosgebiet östlich von Landau werden in den letzten Jahren wieder verstärkt Weißstörche gesichtet. Leider waren bisher keine geeigneten Nistmöglichkeiten im Gebiet vorhanden, damit die Vögel hier brüten hätten können.
Storchenspezialist Martin Maierund Franz Meindl vom Bund Naturschutz machten sich daher diesen Frühling auf die Suche nach einem geeigneten Standort. Es war nicht ganz einfach, denn Störche sind bei ihrem Nest wählerisch. Sie wollen hoch hinaus, einen freien Anflug möglichst gegen die Hauptwindrichtung, freie Sicht zu den Nahrungsbiotopen und natürlich genug Futterangebot in der Nähe.
Der Sichtkontakt zum Horst ist den Vögeln besonders in der Brutzeit wichtig, damit sie dem brütenden Partner bei Gefahr möglichst schnell helfen können. Fündig wurden sie am Biohof Unger zwischen Kleegarten und Wallersdorfermoos. Das alte Mühlengebäude eignet sich hervorragend zur Installation eines Horstes. Bei der Familie Unger rannten sie mit ihrer Anfrage offene Türen ein. Aufgrund der Biotopschaffungen des Bund Naturschutz in den letzten Jahren, noch vorhandenen Wiesen und mehreren Ausgleichsflächen ist genügend Futterangebot rund um den Horst in Form von Fröschen und Mäusen vorhanden. Mit der Umsetzung wurde umgehend angefangen. Als Baumaterial verwendete man Lärchenholz, konstruiert wurde das Nest nach den Plänen des Naturschutzbundes. Um den Horst möglichst naturnah und attraktiv für die Vögel zu machen, wurde er mit Weidenruten und Birkenreisig verkleidet.
Das alles war unproblematisch und konnte ganz gefahrlos in der Werkstätte von Martin Maier im Pilstinger Moos erledigt werden. Die Hauptschwierigkeit bei der ganzen Aktion bestand darin, den schweren, großen Horst sturmsicher auf dem 18m hohen Dach zu befestigen. Mit Leitern zu arbeiten war bei dieser Höhe viel zu gefährlich und auch nicht möglich. Die Feuerwehr konnte aus versicherungstechnischen und organisatorischen Gründen leider nicht helfen.
So musste ein LKW mit Hebebühne in Landshut ausgeliehen werden. Dies war zwar kostenintensiv, Gott sei Dank konnte der Bund Naturschutz hier auf den Erlös der letztjährigen Weihnachtsspenden zurückgreifen. Die Installation in luftiger Höhe erfolgte dann durchMartin Maier und den Landauer Stadtrat Thomas Muncz. Um die Ansiedlung zu beschleunigen, wurde zum Schluss mit weißer Farbe Kotspritzer um das Nest imitiert, denn bereits benutzte Nester werden von Störchen lieber angenommen.
Bleibt nun zu hoffen, dass die Störche das neue Nest im Wallersdorfer Moos möglichst bald finden. Die Chancen sind gut, denn auch auf dem Kamin der Brauerei Krieger in Landau sind zur Zeit immer wieder Störche zu beobachten. Wer als erster einen Storch im neuen Horst beobachtet und dies durch ein Foto belegen kann, bekommt von der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau ein Buchgeschenk.
Text und Foto: Franz Meindl
Die Vogelwelt in der Stadt erkundet
Landau, Mai 2017
Sonnenschein, milde Temperaturen und kein Wind, das sind die idealen Bedingungen zum Vögel beobachten, so Franz Meindl bei seinen einführenden Worten für die vogelkundliche Exkursion der Bund Naturschutz Ortsgruppe am 1.Mai.
Neben den 20 Teilnehmern konnte er als Experten Burkhard Werthmann vom Landesbund für Vogelschutz begrüßen. Beginn der Wanderung war um 8 Uhr an der Isarbrücke. Von hier führte die Route am nördlichen Isardamm bis zur Bockerlbrücke und dann an der Isar wieder zurück zum Startpunkt.
Gleich am Anfang gab es zwei Besonderheiten zu bewundern. Im Storchenhorst am Kamin der Brauerei Krieger standen 2 Weißstörche. Mit den Ferngläsern konnten sie wunderbar beobachtet werden. Kurz darauf tauchte direkt über dem Taubenschwarm an der Isarbrücke ein Wanderfalke auf, ebenfalls eine große Seltenheit. Dann wurde aber losmarschiert.
Bei mehreren Horchstopps brachte der Experte den Teilnehmern die Stimmen der verschiedenen Arten näher, denn Grünfink, Buchfink, Mönchsgrasmücke oder Rotkehlchen am Gesang zu erkennen ist nicht ganz einfach. Besonders auffallenden war eine Singdrossel im angrenzenden Auwald. Mit ihrem schmetternden Gesang übertönte sie alle anderen. Mit seinem auf Vögel trainierten Gehör spürte Werthmann zahlreiche weitere Singvogelarten auf und gab Erläuterungen über ihr Verhalten und ihre Biologie.
In der Nähe der Bockerlbrücke endeckte er dann auch den seltenen Gartenrotschwanz. Leider ließ dieser seine Stimme nicht erklingen. Werthmann spielte sie aber den Teilnehmern aus seinem mitgebrachte Tablet-Computer vor. In unserem Landkreis ist der Gartenrotschwanz mit nur 15 Brutpaaren sehr selten. Die meisten davon gibt es im Stadtgebiet von Landau.
Am Schluß der Wanderung wurden alle gesehenen und gehörten Vogelarten zusammengezählt. Es waren 42 Arten, eine beachtliche Anzahl, so der Vogelexperte. Wer einen Gartenrotschwanz weiß, sollte ihn an die Bund Naturschutz Orstgruppe Landau Tel. 09951 601318 melden.
Text und Foto: Franz Meindl
Süßer Duft im Auwald
Landau, April 2017
Wer zur Zeit einen Spaziergang an der Isar oder im Auwald unternimmt wird immer wieder von einem schweren, süßlichen Duft umhüllt. Es sind die Blütentrauben von „Prunus padus“, der Frühen Traubenkirsche. Sie blüht dieses Jahr wieder besonders üppig und die bis zu 8 Meter hohen Sträucher sehen aus wie weiße Wolken im üppigen Grün des übrigen Auwaldes.
Im Volksmund ist die Traubenkirsche als wilder Flieder bekannt. Der wilde Flieder wächst an grundwassernahen Standorten und verträgt im Gegensatz zu den meisten anderen Gehölzen Staunässe sehr gut. In allen Teilen des Strauches wurde Blausäure gefunden, auch im Holz. Er ist daher den giftigen Stäuchern zu zuordnen. Systematisch gehört er zur Pflanzenfamilie der Kirschen. Die Blausäureeinlagerung ist eine Eigenart der Kirschen, wie man auch aus dem Kerninneren von Süßkirschen weiß.
Text und Foto: Franz Meindl
Kräuterwanderung in Landau
Landau, April 2017
Schon die Germanen bereiteten eine kräftige Kräutersuppe zu Ostara, dem germanischen Frühlingsfest, zu. Später, nach der Christianisierung, wurde der Brauch, zu Gründonnerstag eine Kräutersuppezu kochen, übernommen. Welche 9 Kräuter in der Suppe waren ist nicht überliefert worden und war auch regional unterschiedlich.
Mit diesen Worten begrüßte die Kräuterpädagogin Angela Prechtl die zahlreichen Interessenten, die sich letzten Samstag zu einer speziellen Kräuterwanderung am Schindergraben einfanden.
Nach den Wintermonaten wird den neu ausgetriebenen, grünen Kräutern besondere Kräfte nach gesagt. Ob das kleine Gänseblümchen oder der jetzt wieder hochgeschätzte Bärlauch, es müssen 9 verschiedene Kräuter, die alle im Schindergraben gefunden und von der Käuterpädagogin erklärt wurden, sein.
Nach der fast zweistündigen Exkursion bedankte sich Franz Meindl, Vorsitzender der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau, bei der Referentin für ihre detaillierten Ausführungen und regte an, nicht nur zu Gründonnerstag diese gesunde Suppe öfters in den Speiseplan aufzunehmen.
Text und Foto: Franz Dick
Stunde der Wiesenvögel im Großköllnbacher Moos
Fischadler überraschte sogar die Experten
Großköllnbach, April 2017
22 Naturinteressierte trafen sich am Palmsonntag Abend zum Naturbeobachtungstreff Stunde der Wiesenvögel im Großköllnbacher Moos. Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz haben diese Aktion heuer im Landkreis Dingolfing-Landau ins Leben gerufen. Es soll damit auf die Schönheit aber auch auf die aktuelle Bedrohung der Natur im Isarmoos hingewiesen werden.
Jedes Jahr im Frühling ist die Bevölkerung aufgerufen, die im Moos vorkommenden Vögel zu zählen und diese an den Bund Naturschutz zu melden. Da die Aktion auf Landfristigkeit ausgelegt ist, bekomme man dadurch Daten, welche die Veränderungen der Natur im Moos frühzeitig erkennen lassen. Sehr kritisch sehen die Naturschutzverbände die derzeitige Ausweisung von Industriegebieten im Isarmoos.
Bisher sei das Isartal in unserem Landkreis von der Bebauung mit Gebäuden frei gehalten worden. Dies sei der Hauptgrund, dass es hier noch die meisten Brachvögel, Kiebitze, Blaukehlchen und vermutlich auch Feldlerchen in ganz Bayern gebe. Alles Vögel, die große weite Landschaften ohne Gebäude brauchen. Unverständlich sei, dass Staat und Landkreis im Königsauer Moos viel Geld zur Erhaltung der Natur ausgegeben hätten, um das Ganze jetzt mit Industriegebieten wieder aufs Spiel zu setzen. Die Bebauungen werden zum Verschwinden der Vögel führen, so die Naturschutzverbände. Der aktuelle Beschluss der Staatsregierung zur Lockerung des Anbindegebots für Industrie- und Gewerbegebiete werde dieser Negativentwicklung noch mehr Schwung geben, so dass schlußendlich nur noch Logistikhallen zu bewundern sein werden. Dabei sei schon viel zu viel Natur im Isartal verloren gegangen. Franz Meindl zählte eine lange Liste von Pflanzen und Tieren auf, die vor fünfzig Jahren noch wie selbstverständlich im Moos vorhanden waren: Trollblume, Mehlprimel, Prachtnelke, Fettkraut, Sibirische Schwertlilie und Lungenenzian, Weißstorch, Braunkehlchen, Grauammer, Bekassine und Wiesenpieper. Sogar der Allerweltsvogel und früher wichtiger Bestandteil jeder Jagdstrecke, das Rebhuhn, ist verschwunden. Wir können und dürfen es uns nicht leisten, noch mehr Arten zu verlieren, so Meindls Appell.
Schade fand er es, dass so wenige Großköllnbacher dabei waren. Für sie wäre es eine gute Möglichkeit gewesen, Solidarität für die Natur in ihrem Moos zu zeigen. Um den Teilnehmern die Vögel einmal zum Greifen nah vorzuführen, hatte er einen präparierten Brachvogel, einen Kiebitz, ein Rebhuhn und einen Laubfrosch als Leihgabe vom Tierpräparator Busch aus Pilsting dabei. Begleitend ließ er die Stimmen der Vögel erklingen. Beobachtet wurde dann von der Straße aus und es gab viel zu sehen. Auf der Beobachtungsliste fanden sich am Schluss 22 Kiebitze, 8 Brachvögel, 2 Feldlerchen, 1 Blaukehlchen, 1 Rohrweihe, 1 Stockente und eine Goldammer.
Nach der Veranstaltung, als leider schon die meisten heimgefahren waren, entdeckte man sogar noch einen Fischadler, eine außerordentliche ornithologische Seltenheit bei uns.
Mitmachen kann bei der Aktion „Stunde der Wiesenvögel“ jede und jeder. Einfach den Zählbogen von der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing Landau herunterladen, am Rand des Isarmooses Position beziehen und eine Stunde lang mit dem Fernglas die Feld- und Wiesenvögel zählen. Ins Brutgebiet hineingehen oder hineinfahren ist dabei tabu. Genaueres steht auf dem Zählbogen. Am Gründonnerstag findet noch eine Beobachtungsstunde im Ganackerer Moos und am Karfreitag im Moosfürther Moos, jeweils um 18 Uhr statt.
Text und Foto: Franz Meindl
Natur im Isarmoos: Flußregenpfeifer lieben kahle Kiesflächen
Dingolfing, Landau, April 2017
Mit den anderen Zugvögeln kam Ende März auch der Flußregenpfeifer aus Afrika zu uns ins Isarmoos zurück. Will man Flussregenpfeifer finden, darf man nicht auf Bäumen suchen, sondern am Boden. Seine angestammten Lebensräume sind Kiesbänke und kiesige Ufer von Flüssen. Leider gibt es die an Isar und Vils infolge Flußbegradigungen schon lange nicht mehr. Ersatzweise brüten die Vögel in Kiesgruben und auf kiesigen Ackerflächen im Isarmoos.
Der Flußregenpfeifer bewegt sich hauptsächlich laufend fort. Wie auf Rädern rollt er über den Kies oder Schlamm, bleibt plötzlich stehen und verharrt regungslos. Dabei hält er auf dem Boden nach Beute Ausschau. Findet er nichts, greift er zum Trick mit dem Fuß: Er trommelt mit einem Bein sekundenlang auf den Boden und treibt damit potentielle Beutetiere aus dem Versteck: Käfer, Spinnen, Ameisen und Würmer stehen bei ihm auf der Speisekarte.
Der Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), alias "Sandläufer", alias "Seelerche" ist nicht größer als ein Haussperling, hat aber viel längere Beine. Auf der Oberseite ist er sandbraun, auf der Unterseite weiß gefärbt. Zu entdecken ist er ziemlich schwer, denn seine Gefiederfarbe lässt ihn förmlich mit dem kiesigen Untergrund verschmelzen. Charakteristisches Erkennungszeichen für die Art ist ein gelber Lidring um das Auge.
Der Flußregenpfeifer steht auf der Roten Liste, eingestuft in Kategorie 3 (gefährdet). Vogelkundler schätzen ihn in Deutschland nur noch auf etwa 2000 - 3000 Paare.
Für Sonntag, den 9.4. laden Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz ins Großköllnbacher Moos zur Stunde der Wiesenvögel ein. Dabei sind die Chancen gut, einen Flußregenpfeifer zu sehen. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Pendlerparkplatz auf der Südseite der Autobahnzufahrt Pilsting-Großköllnbach.
Text und Foto: Franz Meindl
Stunde der Wiesenvögel im Isarmoos
Dingolfing, Landau, April 2017
Das Isarmoos in unserem Landkreis ist bayernweit das wichtigste Brutgebiet für Wiesen- und Feldvögel. Hier brüten noch am meisten Brachvögel, Kiebitze, Blaukehlchen und Feldlerchen. Um der Bevölkerung diese herausragenden Naturschätze näher zu bringen, haben Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz im Landkreis die Aktion „Stunde der Wiesenvögel“ ins Leben gerufen.
Im Rahmen dieser Aktion finden heuer 4 Beobachtungstreffen im Isarmoos statt, bei der von bestimmten Punkten aus unter fachkundiger Begleitung die Vögel eine Stunde lang beobachtet, gezählt und aufgeschrieben werden. Neben allen Naturinteressierten sind dazu besonders Familien mit Kindern eingeladen.
Wer von den Kindern die meisten Vögel entdeckt bekommt einen kleine Preis. Sofern vorhanden sollen Ferngläser mitgebracht werden. Beobachtungsfernrohre stellen die Veranstalter bereit. Folgende Beobachtungstreffs finden in den nächsten 2 Wochen statt:
Königsauer Moos: Donnerstag 6.4. 18 Uhr, Treffpunkt Pendlerparkplatz Autobahnausfahrt Dingolfing-Ost.
Großköllnbacher Moos: Sonntag 9.4. 18 Uhr, Treffpunkt Pendlerparkplatz Autobahnausfahrt Pilsting-Großköllnbach.
Ganackerer Moos: Donnerstag 13.4., 18 Uhr, Treffpunkt Sportplatz Ganacker
Moosfürther Moos: Freitag 14.4., 18 Uhr, Treffpunkt Kirchenvorplatz Moosfürth.
Text und Foto: Franz Meindl
Blaukehlchen sind im Isarmoos zurück
Dingolfing, Landau, März 2017
Unser Isarmoos ist trotz vieler negativer Veränderungen immer noch das wichtigste Verbreitungs- und Brutgebiet für das seltene Blaukehlchen in Bayern. Die Vögel sind vor Kurzem aus ihren afrikanischen Winterquartieren zu uns zurück gekehrt.
Blaukehlchen sind wunderschöne Singvögel und haben einen beeindruckenden Gesang. Allerdings kann man sie nicht im eigenen Garten bestaunen sondern sie bewohnen nur die freie Landschaft. Ausschlaggebend für den noch einigermaßen guten Bestand im Moos sind die mit Schilf und lockeren Büschen bewachsenen Gräben und die künstlich geschaffenen Feuchtstellen auf Ausgleichs- Biotopflächen,. Als Schlammzonen und Feuchtflächen-Bewohner fühlt es sich hier besonders wohl. Blaukehlchen sind Zugvögel. Der überwiegende Teil von ihnen ist in den Wintermonaten in Nordafrika in den Oasen der Sahara und südlich derselben anzutreffen. Ende März kommen sie aus dem afrikanischen Winterquartier zu uns zurück. Vor etwa zwei Wochen wurde das erste Männchen dieses Jahr im Wallersdorfer Moos beobachtet. Es huschte am Ufer des Moosgrabens entlang und flog dann zu einem Busch, wo es zaghaft zu singen begann. Vielleicht war es noch auf der Durchreise, vielleicht blieb es auch schon bei uns. Inzwischen, zwei Wochen später, sind die Vögel aber nicht mehr so vorsichtig. Sie haben ihre Reviere besetzt.
Jetzt müssen die Männchen zeigen, wie schön sie sind und wie gut sie singen können. So haben sie die besten Chancen, möglichst schnell ein Weibchen für die Familiengründung zu finden. Das Nest in Form eines Napfes wird ausschließlich vom Weibchen am Boden oder in Bodennähe gebaut. Es wird gut in der Vegetation verborgen und besteht aus Grashalmen, Schilfrispen- oder Rohrkolben-Blättern. Das Weibchen legt 5-6 Eier und nach ca. 2 Wochen Brutzeit schlüpfen die Küken. Wer die Blaukehlchen im Moos finden will, sucht sich für seinen Spaziergang am besten einen Feldweg entlang eines Grabens aus. Fliegt am Grabenrand ein spatzengroßer, dunkler Vogel auf, um nach 10-20 m wieder im Uferbereich zu landen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Blaukehlchen.
Die Vögel sind nicht scheu, leben aber sehr versteckt. Ihren Gesang lassen sie am liebsten in der Morgen- und Abenddämmerung von einem erhöhten Punkt aus hören. Die Intensität von Gesang und Singflügen ist nach der Ankunft der Weibchen und vor der Eiablage, also jetzt am stärksten. Danach verstummt das Männchen fast vollständig. Blaukehlchen sind Insektenfresser, nur im Herbst ergänzen sie ihren Speisezettel gelegentlich durch Beeren und Obst.
Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz führen im April mehrere Exkursionen im Isarmoos durch. Wer sich daran anschließt, hat gute Chancen, dem Blaukehlchen in freier Wildbahn zu begegnen. Die Termine und Orte werden in der Presse und auf den Internetseiten von BN und LBV bekannt gegeben.
Text und Foto: Franz Meindl
Kiebitzfreundlicher Ackerbau kann Nester retten
Landau, Dingolfing, März 2017
Die heimischen Kiebitze kehren um diese Jahreszeit aus ihren Winterquartieren an den Meeresküsten in den Landkreis zurück, um hier etwa Anfang April zu brüten. Die Bestände des Kiebitz sind in den letzten Jahrzehnten wie in ganz Bayern auch im Landkreis Dingolfing-Landau stark zurück gegangen. Die Bund-Naturschutz-Kreisgruppe gibt an, dass die Zahl der Vögel in den letzten 25 Jahren um 75 Prozent gesunken ist.
Brutzeit und Ackerbau überschneiden sich
Trotzdem sei das Isarmoos zwischen der westlichen Landkreisgrenze bei Rimbach und der östlichen Landkreisgrenze bei Moosfürth mit mehr als 700 Brutpaaren das wichtigste Fortpflanzungsgebiet für den Kiebitz in Bayern. Der Landkreis trage damit eine ganz besondere Verantwortung für diese Vogelart.
Doch die Industrie frisst im Landkreis immer mehr Flächen. Im Schnitt gehen dort laut Bund Naturschutz etwa 100 Hektar pro Jahr verloren – Tendenz steigend. Mit dem Verschwinden von Wiesen brüten die Kiebitze inzwischen hauptsächlich auf Feldern. Ihre Nester mit bis zu vier Eiern bauen die Vögel auf blankem Boden mit weiter Sicht nach allen Seiten. Die Brut dauert in der Regel von Ende März bis Ende April. Ein Problem für den Vogelnachwuchs: Mitte April bestellen die meisten Landwirte ihre Felder und bauen zum Beispiel Mais an. Die meisten Nester gehen verloren, Jungkiebitze gibt es nur, wenn die Vögel ein zweites Mal brüten.
Besonders naturbewusste Landwirte verwenden im Moos die Direkt-Ansaat-Methode. Der Unterschied zur gängigen Methode: Der Boden wird mit der Egge nicht glatt gemacht und schätzungsweise 70 Prozent der Nester bleiben unversehrt. Noch besser für den Kiebitz ist es, so Franz Meindl, wenn sich Landwirte entschließen, die Ansaat vor oder nach die Brutzeit der Vögel zu verlegen. Das Problem: Dadurch können den Landwirten Ertragsverluste entstehen.
Ein eigenes Förderprogramm für den Kiebitz gibt es vom Freistaat nicht. Allerdings gebe es Programme, die den Erhalt und die Steigerung der Biodiversität fördern würden, Wiesenbrüter wie der Kiebietz profitieren, heißt es vom Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Agrarumweltmaßnahmen zielen unter anderem auf die vom Bund Naturschutz vorgeschlagene Bewirtschaftungsruhe ab.
Für Ackerflächen ermöglichen diese Maßnahmen, Feldrand- und Pufferstreifen sowie Brachflächen anzulegen, auf denen keine landwirtschaftliche Erzeugung und damit auch kein Ausbringen von Pflanzenschutz- oder Düngemitteln stattfindet. Im Bayerischen Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) trage die Förderung fürs Anlegen von Landschaftselementen dazu bei, auf Acker- wie Grünland Lebensraum für Wiesenbrüter zu schaffen. Im Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) fördert das Ministerium die extensive Ackernutzung, die unmittelbar dem Wohle von Feldbrütern zugute komme, weil der Mensch so wenig wie möglich in die Natur eingreift. Auch beim Grünland unterstütze der Freistaat eine extensive Mähnutzung mit Schnittzeitpunktauflagen. Zudem wird die tierschonende Mahd von innen nach außen sowie der Einsatz von Messerbalken und handgeführten Motormähern statt Kreiselmähern honoriert.
Diese Maßnahmen seien auf fünf Jahre angelegt, damit sich die positiven Auswirkungen verfestigen. Der Landwirt müsste sich dann aber auch fünf Jahre lang vertraglich verpflichten. Für die schonende Feldbestellung bereitet das aber einigen Landwirten Kopfzerbrechen. "Direktsaat zum Beispiel ist nicht jedes Jahr vorteilhaft", sagt Martin Wenninger vom Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Landau. Mit der Bodenbearbeitung kann der Bauer nämlich nicht nur den Boden für die Saat vorbereiten, sondern auch Unkrautpflanzen auf natürlichem Weg loswerden. Bei der Direktsaatmethode ist die Gefahr größer, dass sich Unkraut ausbreitet. Dann wäre Glyphosat als Unkrautvernichter wieder eine Option. "Und das wollen Naturschützer ja auch nicht", sagt Franz Meindl vom Bund Naturschutz.
Wachsende Industrie bedroht den Vogel
Landwirten, die sich nicht so lange vertraglich binden möchten, könnten das "Greening" nutzen, so das Ministerium. In dem Programm gebe es Prämien für die Anlage von ökologischen Vorrangflächen (ÖVF), wie zum Beispiel Brachflächen, Feldränder und Pufferstreifen, die wiederum auch den Kiebitzen Schutz bieten. Dem Vogel hilft es auch, wenn Landwirte auf Feldcrn, auf dem der Kiebitz brütet, die einzelnen Arbeitsschritte bis zur Aussaat zügig in einer Woche erledigt.
Auch wenn Landwirte sich auf diese Maßnahmen einlassen: Derzeit kommen weitere Gefahren auf die bedrohte Vogelart zu, sagt Meindl. Die Ausweisung von Industriegebieten an der A92 vernichtet Brutplätze und entwertet ihren Gesamtlebensraum. Als Bodenbrüter müssen sie einen weiten Radius überschauen können, um Gefahren rechtzeitig sehen zu können. Optische Einengungen wie Industriehallen und mehr Unruhe tags und nachts sind für den Kiebitz ein Problem. Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz wehren sich weiter vehement gegen neue Industriegebiete im Isarmoos.
Text: Franz Meindl
Schwalben werden umgesiedelt
Landau, Wallersdorfer Moos, März 2017
Die Schwalben werden auch in unserem Landkreis von Jahr zu Jahr weniger. Die Gründe dafür sind mehrschichtig. Da immer weniger Insekten in der Luft schwirren, leiden die Schwalben als reine Luftinsektenfresser an Nahrungsmangel. Die immensen Wildfänge in Nordafrika und den Mittelmeerländern sind ein weiterer Grund. Schaffen sie es aber trotzdem den Vogelfängern zu entkommen, finden sie bei uns immer weniger Möglichkeiten zum Brüten vor. Auch an Baumaterial scheitert es in unserer Sauberlandschaft häufig.
Die Vögel finden keine lehmigen Pfützen mehr, aus denen sie ihren Mörtel für die Nester gewinnen können. Rauchschwalben brüten in Gebäuden am liebsten in Tierställen, wo es noch Fliegen gibt. Damit können sie ihre Jungen auch in Schlechtwetterperioden füttern. Mehlschwalben als ehemalige Felsbrüter kleben ihre Nester dagegen außen an Hausfassaden. Da sie beim Anflug aber manchmal was fallen lassen und damit die Fassade verschmutzen, werden sie von Vielen nicht mehr geduldet.
Im Biohof Unger in Kleegarten ist die Welt für die Schwalben allerdings noch in Ordnung. An den Wirtschaftsgebäuden brüten Mehlschwalben und in den Gebäuden Rauchschwalben. Leider suchen sie sich aber auch hier manchmal Stellen für ihre Nester aus, an denen sie aus hygienischen Gründen nicht geduldet werden können. Am Biohof werden sie aber nicht einfach ausgesperrt, sondern Anna Unger startete jetzt mit dem Bund Naturschutz zusammen eine Umsiedlungsaktion. Mit Kunstnestern ist das möglich, denn auch Schwalben sind faul und nehmen gerne bereits fertige Nester an. Rauchschwalben und Mehlschwalben bekamen je 6 neue Nester in der Werkstatt und an der Fassade eines Wirtschaftsgebäudes mit Dachüberstand.
Dass die neuen Nester auch angenommen werden, dessen ist sich der Wallersdorfer Vogelexperte Walter Franziszi sicher.
Text und Foto: Franz Meindl
Lebensraum für seltene Amphibien geschaffen
Großköllnbach, März 2017
Amphibien gehören zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Wildtieren nicht nur in Bayern sondern weltweit. Die Ursachen sind sehr vielschichtig, aber an erster Stelle steht der Verlust von Lebensräumen. Viele Feuchtbiotope sind in den letzten Jahrzehnten auch in unserem Landkreis verschwunden, jährliche Überschwemmungen an Isar und Vils gibt es nicht mehr.
Besonders betroffen sind Knoblauchkröte und Kreuzkröte. Die Knoblauchkröte wurde vor etwa 20 Jahren letztmals bei uns nachgewiesen und ist seitdem verschollen, die Kreukröte kommt zwar noch vor, die Bestände sind aber stark rückläufig. In der alten Kiesgrube in Winkl bei Oberdaching wurde nun für diese beiden Lurcharten eine Artenhilfsmaßnahme gestartet. Es entsteht ein Biotop, das den speziellen Ansprüchen besonders der Knoblauchkröte gerecht wird. Knoblauchkröten brauchen sehr nährstoffreiche Tümpel mit trübem Wasser und vielen Algen als Nahrungsgrundlage für ihre riesigen Kaulquappen. Mit bis zu 22 Zentimetern Gesamtlänge zählen die Kaulquappen der Knoblauchkröte zu den größten Froschlurch-Larven unserer Erde. Die fertig entwickelten Knoblauchkröten sind dagegen klein und haben eine Länge von 6-7 cm. Als ursprünglicher Steppenbewohner und ökologisch anspruchsvolle Art ist die Knoblauchkröte auf Landlebensräume mit relativ lockeren, warmen Böden angewiesen. Diese Bedingungen sind in der Umgebung des neuen Biotops erfüllt, so dass die Chancen für die Ansiedlung dieser seltenen Lurche hier gut sind. Da die Kreuzkröte ähnliche Lebensraumansprüche hat, wird sie ebenfalls von dem neuen Biotop profitieren.
Leider ist der Boden in der alten Kiesgrube ziemlich wasserdurchlässig, so dass mit Kunststofffolie gearbeitet werden musste. Zum Einbau der 6 Zentner schweren Folie war viel Manpower notwendig. Amphibienspezialist Bernhard Pellkofer, der für die Durchführung verantwortlich war, brauchte Mitarbeiter. Er mobilisierte Verwandte und Bekannte und die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau. Unter seiner Anleitung brachten dann die Helfer die schwere Folie bald an ihren Platz. Um keine Löcher in die Folie zu treten wurde mit Plastiküberziehern an den Schuhen gearbeitet. Nun kommen noch ein starkes Fließ und eine Erdschicht von ca. 40 cm Dicke darüber. Dadurch ist der Schutz der Folie gewährleistet, auch wenn die aus der Fläche weidenden Rinder draufsteigen sollten. Sehen wird man von der Folie nach Fertigstellung der Maßnahme nichts mehr.
Finanziert wird sie über den Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau. Eigentümer der abgebauten Kiesgrube ist der Landesbund für Vogelschutz. Eine bereits verlorene Tierart wird durch die Maßnahme wieder in unseren Landkreis zurückkehren.
Text und Foto: Franz Meindl
Bund Naturschutz bittet: Den Torf im Moor lassen.
Landau, Dingolfing, März 2017
Laut Bund Naturschutz werden nach wie vor Moore zur Torfgewinnung vernichtet. Und mit ihnen viele seltene Pflanzen und Kleintiere. Moore sind nicht nur Lebensraum für Arten wie den Sonnentau oder das Birkhuhn, sie speichern auch das Klimagas Kohlendioxid. Daher ruft der BN zur naturnahen Gestaltung sowie gift- und torffreien Garten- und Grünflächenpflege auf.
Derzeit beginnt die Gartensaison und Millionen Beete und Blumentöpfe werden neu bepflanzt. In Gartencentern und Baumärkten stapeln sich bereits die Säcke mit Blumen- oder Pflanzenerde. Da Garten- und Blumenerde bis zu 90 Prozent aus Torf besteht, rät der BUND jedoch vom Kauf herkömmlicher Erden ab. Die Torfgewinnung vernichtet Moore.
In Deutschland werden jährlich etwa zehn Millionen Kubikmeter Torf verarbeitet. Zwei Millionen davon durch privaten Verbrauch. Geht die Zerstörung der Moore weiter wie bisher, rechnet der BUND mit einer Erschöpfung der zum Abbau genehmigten Torfvorräte in etwa zehn Jahren. Für den Klimaschutz hätte dies dramatische Folgen. Allein in Deutschland setzt die Torfgewinnung jährlich rund zwei Millionen Tonnen CO2 frei. Zusatzstoffe wie Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern können den Torf-Anteil der Gartenerde problemlos ersetzen.
Eines der besten Mittel zur Bodenverbesserung ist der eigene Kompost. Wer einen Garten hat, kann selbst kompostieren, führt dem Boden mit Kompost organisches Material mit hoher biologischer Aktivität zu und hat gleichzeitig eine organische Düngung. Gute, torffreie Gartenerde gibt es in unserem Landkreis ausserdem in jeder gemeindlichen Kompostieranlage.
Text und Foto: Franz Meindl
Zwischen weißen Blütenteppichen gewandert
Landau, März 2017
Wilde Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblumen waren im Fokus der Naturexkursion der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau letzten Sonntag. Erstes Ziel war die Ortschaft Poldering östlich von Zeholfing. Hier gibt es an einen Hang mit Millionen Blüten des kleinen Schneeglöckchens (Galanthus nivalis) zu bewundern. Viele haben bei uns diesen wunderbaren Vorfrühlingsblüher selber im Garten, aber sicher nicht in solchen Mengen wie am Polderinger Hang.
Franz Meindl erklärte die Botanik der Pflanzen und die Verbreitung in Deutschland. Laut Landesamt für Umweltschutz liegt unser Landkreis im Hauptverbreitungsgebiet dieser kleinen Zwiebelpflanze in Bayern. Das kleine Schneeglöckchen gilt bei uns als heimisch und steht auf der Roten Liste der bedrohten Pflanzen. Es darf weder ausgegraben noch gesammelt werden. Anschließend fuhr die Gruppe weiter zum Grieshaus an der Isar Mündung östlich von Moos. Hier ist der Boden des Auwaldes hektarweise mit den weißen Blüten der Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum)bedeckt. Auf den Wegen kann man den Auwald durchwandern, ohne die weiße Pracht zu schädigen.
Die Frühlingsknotenblume sieht ähnlich aus, wie das kleine Schneeglöckchen. Die weißen Blüten tragen aber 6 Kronblätter anstatt 3, haben grüne Spitzen und sind etwas größer. Ihren Namen hat die Frühlingsknotenblume von einer knotenartige Verdickung des Stängels hinter der Blütenkrone. Sie gilt ebenfalls bei uns als heimisch und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Pflanzen. Auch sie darf nicht gepflückt oder ausgegraben werden. Bei der Auwaldwanderung entdeckten die Teilnehmer auch noch andere Frühblüher wie den Blaustern, das Lungenkraut, die hohe Schlüsselblume oder die Haselwurz mit ihrem pfeffrigen Geruch. Auffallend waren die zahlreichen Mistelkugeln in den Bäumen, die ebenfalls eine Besonderheit für dieses Gebiet sind.
In der Grieshaus Gaststätte ließ man den Tag bei Kaffee, Kuchen und Brotzeit gemütlich ausklingen.
Text und Foto:Franz Dick
Kröten und Frösche beginnen zu wandern
Landau, Dingolfing, März 2017
Die Sonne wird immer stärker, die Luft langsam wärmer. Das merken auch die Kröten und Frösche, die den Winter eingegraben oder unter Laub im Wald verbracht haben. Steigen jetzt Anfang März die Abendtemperaturen auf 10 Grad C oder mehr wird ihr Wandertrieb wach. Nun ist nur noch eins für sie wichtig: möglichst schnell zu dem Gewässer, wo sie selber geboren sind wandern und dort für Nachwuchs sorgen.
Leider müssen sie dabei oft Straßen überqueren, wo ihnen die Autos zum Verhängnis werden. Schon 10 Autos in der Stunde reichen aus, um fast alle wandernden Tiere zu töten. Erdkröten sind dabei am stärksten gefährdet, weil sie nur langsam gehen und nicht hüpfen wie andere Frösche. Die Wanderung beginnt in der späten Abenddämmerung zwischen 19 und 20 Uhr. Gerade um diese Zeit fahren noch viele von der Arbeit oder vom Einkaufen nach Hause, so dass das Verkehrsaufkommen an den Krötenkreuzungen viel höher als 10 Autos pro Stunde ist. Alle Tiere würden überfahren.
Deswegen werden seit Jahren im Landkreis Anfang März an den bekannten Stellen Amphibienschutzzäune aufgebaut, die von den Tieren nicht überklettert werden können. Hinter dem Zaun ist alle 50m ein Eimer im Boden vergraben, in den die Kröten beim Suchen nach einem Durchgang fallen. Von Ehrenamtlichen Helfern werden sie dann auf die andere Seite der Straße getragen und dort wieder abgesetzt. Direkt zum Laichtümpel sollen die Erdkröten nicht gebracht werden, weil sie sonst ihre Orientierung verlieren. Wer meint, es sei nicht wichtig dass es Kröten bei uns gibt denkt falsch.
Forscher sind sich sicher, dass die Amphibien sehr wichtig für das Funktionieren des gesamten Naturkreislaufes sind. Schlussendlich trifft es uns alle, wenn die Natur aus den Fugen gerät. Koordiniert wird die Aktion vom Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau Tel. 08731 87307.
Text und Foto: Franz Meindl
Natur im Landkreis: Kiebitzschwärme ziehen durchs Isarmoos
Landau, Dingolfing, März 2017
Unsere Kiebitze kommen derzeit aus ihren Winterquartieren an den Meeresküsten zu uns zurück um hier zu brüten. Die Bestände des Kiebitz sind in den letzten Jahrzehnten wie in ganz Bayern auch in unserem Landkreis stark zurück gegangen. Trotzdem ist unser Isarmoos zwischen der westlichen Landkreisgrenze bei Rimbach und der östlichen Landkreisgrenze bei Moosfürth mit mehr als 700 Brutpaaren das wichtigste Fortpflanzungsgebiet für den Kiebitz in Bayern.
Unser Landkreis trägt damit eine ganz besondere Verantwortung für diese Vogelart. Der Kiebitz (vanellus vanellus) ist ein etwa taubengroßer Regenpfeifer mit grünlich-schwarz schimmernder Oberseite, schwarzer Brust und weißer Unterseite. Auffällige Kennzeichen sind die lange, strähnige Haube, die rostroten Unterschwanzdecken und die schwarze Schwanzbinde. Weibchen und Männchen sehen gleich aus. Im Flug erkennt man den Kiebitz an seinen breiten und runden Flügeln und an seinen gewagten Flugmanövern. Wie kleine Sturzkampfbomber drehen sich die Vögel in der Luft, stürzen sich zu Boden um kurz vor dem Auftreffen wieder senkrecht in die Luft zu steigen. Ein Flugschauspiel der besonderen Art, das die Männchen hauptsächlich in der Balzzeit zur Revierabgrenzung vollbringen. Kiebitze werden bis zu 26 Jahren alt. Sie ernähren sich von Spinnen, Insekten, Larven, Weichtieren und kleinen Pflanzenteilen. Mit dem Verschwinden von immer mehr Wiesen, brüten die Kiebitze inzwischen hauptsächlich in Feldern. Ihre Nester mit 4 Eiern legen die Vögel auf blankem Boden mit weiter Sicht nach allen Seiten an. Die Brut dauert in der Regel von Ende März bis End April.
Leider ist das auch genau die Zeit, in der bei uns die Felder bestellt und angebaut werden. Die allermeisten Nester gehen verloren, Jungkiebitze gibt es nur, wenn die Vögel ein zweites mal brüten. Besonders naturbewusste Landwirte verwenden daher im Moos die Direkt-Ansaat-Methode, bei der keine flächige Saatbeetbereitung erfolgt. Schätzungsweise 70% der Nester bleiben bei dieser Methode unversehrt. Noch besser ist es, wenn sich Landwirte entschließen, die Ansaat vor oder nach der Brutzeit der Vögel zu verlegen. Da dadurch aber Ertragsverluste für die Landwirte entstehen können, sollten sich die zuständigen Behörden entsprechende Entschädigungszahlungen überlegen. Derzeit kommen allerdings weitere Gefahren auf unsere Kiebitze zu.
Die Ausweisung von Industriegebieten an der A92 vernichtet Brutplätze und entwertet den Gesamtlebensraum durch optische Einengung und mehr Unruhe tags und nachts. Darum kämpfen Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz auch weiter vehement gegen neue Industriegebiete im Isarmoos.
Terxt und Foto: Franz Meindl
Der Raubwürger, ein seltener Wintergast im Isarmoos
Landau, Februar 2017
Unser Isarmoos liegt in der Winterstarre. Wiesen und Äcker sind immer noch zugefroren und sogar zugeschneit. Nur selten sieht man in der Ferne ein Rudel Rehe, einen Feldhasen oder ein paar Krähen. Trotz der ungewöhnlich langen Kälte hat es sich aber auch dieses Jahr ein seltener Gast aus dem hohen Norden zur Überwinterung ausgesucht. Im Zeholfinger Moos und im Wallersdorfer Moos kann zur Zeit wieder ein Raubwürger beobachtet werden. Raubwürger sind Einzelgänger. Der gefährliche Name hat mit seiner besonderen Angewohnheit zu tun, Beutetiere wie z.B. Mäuse an Dornsträuchern auf zu spießen, vielleicht aber auch ein wenig mit der schwarzen Augenbinde, die wie eine Räubermaske aussieht. Er sitzt meist hoch auf der Spitze eines Busches. Wer mit einem Ferrnglas ausgerüstet einen Spaziergang durchs Moos macht, hat gut Aussicht, den seltenen Vogel zu entdecken. Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass er einen Hakenschnabel wie einen Greifvogel hat. Zur Jagd stürzt er sich von seiner Sitzwarte aus immer wieder zum Boden und dann und wann hat er auch Erfolg
Der Raubwürger ist ein Charaktervogel der offenen Heckenlandschaften mit extensiver Bewirtschaftung. Er kommt aus Nordeuropa nur im Winter zu uns in den Landkreis. Vorwiegend handelt es sich dabei um Vögel im ersten Lebensjahr wie man durch Beringungen feststellte. Die Altvögel bleiben meist in ihren nördlichen Brutgebieten. Seine Ernährungsstrategie ermöglicht dem Raubwürger die Überwinterung auch bei hohen Schneelagen. Mit dem robusten, ca. 18 mm langen Schnabel erbeutet der 60-75 g schwere Überraschungsjäger neben Insekten auch Kleinvögel und Mäuse. Bei reichlichem Futterangebot schafft er sich Vorräte, indem er ganze Beutetiere oder Teile davon in dichten, dornenbewehrten Sträuchern wie Schlehen oder Weißdorn aufhängt. Diese werden bei Bedarf wieder hervorgeholt und gefressen. Stürmische und regnerische Tage können so gut überstanden werden, ohne übermäßig Energie zu verbrauchen.
Neben der Ansitzjagd beherrscht er auch den Rüttelflug, das heißt er kann wie ein Hubschrauber in der Luft stehen bleiben. Die Beutetiere werden mit dem Schnabel durch Genickbiss getötet. Der Oberschnabel besitzt, wie der von Greifvögeln, einen Widerhaken, der das Festhalten und Zerreißen der Beute erleichtert. Früher war der Raubwürger auch bei uns heimisch. Die grundlegende Umgestaltung der ländlichen Gebiete Mitteleuropas hat seit etwa 1960 zu einer dramatischen Abnahme des Raubwürgerbestandes geführt. Laut Roter Liste der gefährdeten Tiere ist der Raubwürger in ganz Deutschland vom Aussterben bedroht. Im Isarmoos könnte diese seltene Art wieder eine Heimat finden. Der Bund Naturschutz wird dieses Jahr verstärkt die Arten unseres Isarmooses vorstellen, um auf den Wert dieses wichtigen Lebensraumes in unserem Landkreis hin zu weisen. Besondere Naturbeobachtungen im Isarmoos können dem BN unter Tel. 09951 601318 mitgeteilt werden.
Text und Foto: Franz Meindl
Plakat Natur-des-Jahres wird an der Hans-Carossa-Schule in Pilsting vorgestellt
Bund Naturschutz, Kreisgruppe Landau, lädt Kinder von 29. Mai bis 2. Juni zu Ausflug in Natur ein
Pilsting, Januar 2017
Jedes Jahr zeichnen verschiedene Institutionen, darunter
der Bund Naturschutz, Wildtier-Stiftungen und Angler-Verbände,
wissenschaftliche und akademische Verbände ihre „Jahreswesen“ aus. Seit
vier Jahren beteiligt sich der Bund Naturschutz (BN), Ortsgruppe Landau,
indem es 16 Arten auswählt und mit knackigen Kernpunkten versehen ein
Plakat erstellt. Dieses Plakat haben Franz Meindl, Vorsitzender der
Ortsgruppe Landau, zusammen mit Franz Dick, Schriftführer, am
Dienstagvormittag Karolina Schober, Rektorin der Hans-Carossa-Grund- und
Mittelschule vorgestellt. Zusammen mit dem Plakat wird es in diesem Jahr
auch wieder den „Geotag der Artenvielfalt“ geben, zu dem auch die
Schüler der Pilstinger Schule eingeladen sind.
Im letzten Jahr war dem „Geotag der Artenvielfalt“ ein guter Erfolg
beschieden gewesen. Sowohl der Kindergarten Friedenskirche Landau wie
auch die Grund- und Mittelschule Landau und die Grund- und Mittelschule
Wallersdorf hatten teilgenommen. Bei den Naturwanderungen einzelner oder
mehrerer Klassen wurden mittels Bücher und Becherlupen, jeweils vom BN
gestellt, Pflanzen, Insekten und Wirbeltiere bestimmt. Unterstützt
wurden die Lehrer durch die Experten vom BN. Insgesamt waren 343 Arten
bestimmt worden. In diesem Jahr sind Lehrer, Eltern und Vereine mit
Jugendgruppen angehalten, vom 29. Mai bis 2. Juni mit ihren Kindern
einen Ausflug in die Natur zu unternehmen und möglichst viele
Wildpflanzen und Tierarten zu entdecken. Klassen und Gruppen können sich
bis 19. Mai beim BN anmelden und bekommen leihweise ein Bestimmungsbuch
sowie fünf Becherlupen. Auch besteht nach Absprache die Möglichkeit,
dass ein Experte vom BN die Exkursion begleitet. Schulklassen und
Kindergärten, die die meisten Arten entdecken, haben die Chance auf den
Wanderpreis des BN, der bis zum nächsten Geotag bei den Gewinnern
verbleibt. Hintergrund ist, dass die Naturbildung an junge Menschen
herangetragen wird.
Der Fokus liegt in diesem Jahr auf der „Haselmaus“, dem Wildtier des
Jahres, ausgewählt von der Deutschen Wildtier-Stiftung. Bei der Auswahl
spielen die Gefährdung und die Bedrohung von Lebensräumen eine
wesentliche Rolle. Haselmäuse sind winzige, nachtaktive Nagetiere und
akut gefährdet. Ihr Lebensraum, Agrarlandschaften mit artenreichen
Hecken und Gehölzen, strukturreiche Waldränder mit einer Diversität an
Baumfrüchten, wird immer mehr zerstört. Der kleine Nager ernährt sich im
Frühjahr von Knospen und Blüten, im Sommer auch von Insekten und im
Herbst von den namensgebenden Haselnüssen. Nüsse sind Fettgeber, mit
denen die Haselmäuse über den Winter kommen. Zur Überwinterung bauen sie
sich Nester in der Laubschicht und schlafen bis Ende März. Weitere
Informationen gibt der Bund Naturschutz, Franz Meindl, BN-Ortsgruppe
Landau, Telefon 09951/601318 oder bn.landau@t-online.de.
Quelle: Landauer Zeitung
Bund Naturschutz verteilt Natur-des-Jahres-Plakat im Rathaus
Die Kreisgruppe wirbt auch für den Geotag der Artenvielfalt
Landau, Januar 2017
Dass ein Gänseblümchen ein Gänseblümchen ist, weiß fast
jeder. Dass Gänseblümchen aber auch essbar und sehr gesund sind, weiß
kaum jemand. Um auf die Besonderheiten von - mitunter auch zunächst
gewöhnlich anmutenden - Pflanzen und Tieren aufmerksam zu machen,
bestimmen diverse wissenschaftliche Institute und Naturschutzverbände
jedes Jahr die „Natur des Jahres“. Die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz
hat dazu ein Plakat entworfen, das Schülern als Lernhilfe dienen soll.
Gestern ist das Poster Bürgermeister Helmut Steininger vorgestellt
worden - und ganz nebenbei hat sich das Rathaus noch als
naturfreundliche Heimat für den Getigerten Sägeblättling erwiesen.
„Mit der Aktion soll auf bestimmte Arten hingewiesen werden“, gibt der
Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Franz Meindl zu verstehen. Arten, deren
Lebensräume verloren gehen oder die etwa eine besondere Heilkraft haben
- oder einfach nur sehr selten und schützenswert sind. An den Schulen in
Wallersdorf, Pilsting und Landau ist das Plakat bereits verteilt worden.
„Das soll als Ansporn dienen, sich mit der Natur zu beschäftigen. Wir
versuchen, damit Umweltbildung zu machen.“
Das zweite Modul dieser Umweltbildung ist der Geotag der Artenvielfalt,
eine Aktion des Journals Geo - „und wir von der Ortsgruppe brechen diese
Aktion auf unsere Gegend herunter“, sagt Meindl. „Wir begleiteten
Schulklassen teilweise bei der Exkursion und vergeben einen kleinen
Wanderpreis.“ In den letzten Jahren hat sich gezeigt: „Das funktioniert
gut.“ Rund 300 Kinder haben sich 2016 an der Aktion beteiligt. Sinn der
Aktion ist es, dass Schüler sich einen Tag lang der Natur widmen, sie
fotografieren und ihre Beobachtungen ganz bewusst aufschreiben.
Nicht nur die Schulen, auch das Rathaus erhielt zur Verzierung eines der
Natur-des-Jahres-Plakate. Bürgermeister Steininger nahm es gestern von
Vorsitzendem Meindl und Schriftführer Dick entgegen. Als „großartig“
bezeichnete Steininger die Aktion. Darüber hinaus lobte er die „sehr
aktive“ Ortsgruppe mit ihren „erstklassig gepflegten Naturschutzflächen
- das ist bemerkenswert“.
Die seltene Haselmaus etwa wurde zum Säugetier des Jahres 2017 bestimmt,
der Waldkauz zum Vogel des Jahres die Gottesanbeterin zum Insekt des
Jahres, die Fichte zum Baum des Jahres. Insgesamt 16 Arten wurden
bestimmt und auf dem Plakat mit Fotos und wissenswerten Informationen
aufbereitet.
Der Geotag der Artenvielfalt kann im Zeitraum von 29. Mai bis 2. Juni
abgehalten werden. Kinder machen sich dabei privat oder im Unterricht
auf die Suche nach möglichst vielen Wildpflanzen und Tierarten und
schreiben ihre Beobachtungen auf. Im Unterricht werden alle Listen der
Klasse zusammengefasst und bis zum 17. Juni dem Bund Naturschutz
zugeschickt. Klassen und Gruppen, die sich bis zum 19. Mai anmelden,
bekommen vom BN leihweise ein Bestimmungsbuch und fünf Becherlupen. Die
Schulklasse und der Kindergarten mit den meisten verschiedenen Arten
bekommen je einen Wanderpreis des Bundes Naturschutz. Jede Wildart zählt.
Dem geschulten Auge von Franz Meindl blieb es gestern auch nicht
verborgen, dass sich im Hinterhof des Rathauses auf einem Baumstumpf ein
Pilz angesiedelt hat. „Der Getigerte Sägeblättling. Der ist nicht
giftig“, stellte der Vorsitzende der BN-Ortsgruppe sofort fest. Innen
das Poster des Bundes Naturschutz, außen gedeihen Pilze - das Rathaus
ist jetzt wohl auf bestem Weg, zum Naturparadies zu werden.
Quelle: Landauer Zeitung
Bund Naturschutz gegen weitere Industrialisierung im Isarmoos
Landau, Januar 2017
Bei der Monatsversammlung der Ortsgruppe im Januar waren die neuen Industriegebiete im Isarmoos Thema.
Die Natur werde hier immer mehr verdrängt, die Lebensräume für Kiebitz und Brachvogel immer weiter eingeschränkt. Ein weiterer Schub in diese negative Richtung sei für ganz Bayern durch die von der Staatsregierung geplante Lockerung des Anbindegebotes zu befürchten. Der Bund Naturschutz in Bayern und weitere Umweltverbände haben daher die Petition „Bayerns Schönheit bewahren – Orts- und Landschaftsbilder erhalten“. mit 10 000 Unterschriften gegen diese Gesetzesänderung eingereicht. Die Petition wird demnächst im Landtag behandelt.
Aktuell läuft eine Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms. Unter anderem ist geplant das sog. Anbindegebot noch weiter zu lockern. Es besagt, dass neue Siedlungen nur angebunden an bestehende Siedlungen ausgewiesen werden dürfen. Doch nun sind zu den ohnehin schon bestehenden Ausnahmen, weitere Ausnahmen geplant: Künftig dürften generell Gewerbegebiete an den Ausfahrten aller vierspurigen Straßen entstehen. Wenn Gemeinden sich bei der Gewerbegebietsausweisung zusammentun, dürfen Sie überall auf der Grünen Wiese ausweisen. Auch Freizeiteinrichtungen oder Hotels dürfen künftig auf der Grünen Wiese abseits der Orte entstehen.
Der BN ist davon überzeugt, dass mit dem Vorhaben der ruinöse Wettbewerb der Kommunen um die Ansiedlung von Gewerbebetrieben nochmal deutlich verstärkt wird. Kommunen abseits der großen Verkehrsachsen gehören zu den Verlierern, da selbst dem Kleingewerbe die Ansiedlung in den großen Gewerbegebieten an den Autobahnen erleichtert wird. Der BN geht davon aus, dass die Neuregelung zu mehr Flächenverbrauch, einer zusätzlichen Zersiedelung der Landschaft führt und die Abhängigkeit von fossiler Mobilität fördert.
Mit der Petition fordert der BN daher den Landtag auf, die schon bestehenden Ausnahmen zum Anbindegebot zu streichen und im Landesentwicklungsprogramm Maßnahmen zur Senkung des Flächenverbrauchs und zur Vermeidung von Zersiedelung zu verankern.
Text: Franz Meindl
18 000 gegen Agrarindustrie
Landau/Berlin, Januar 2017
Am Samstag, 21. Januar demonstrierten in Berlin parallel zur Grünen Woche ca. 18 000 Menschen gegen industrielle Tierhaltung, Gentechnik im Essen und die immer stärker werdende Marktmacht von Agrar- und Lebensmittelkonzernen. Die Demonstration wurde von über 130 Traktoren an der Spitze angeführt.
Der Prostest richtete sich auch gegen das geplante Freihandelsabkommen, das die bäuerliche Landwirtschaft bedroht. „Wir brauchen fairen und gerechten Welthandel, der einen echten Betrag von Fluchursachen leistet. Wir brauchen einen Neustart in der Handelspolitik. TTiP, CETA und Co. müssen gestoppt werden.“ so Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN Bayern.
Eine Gruppe der Landauer BN Ortsgruppe beteiligte sich an der Demonstration. Der Demo-Zug führte vom Potsdamer Platz, vorbei am Landwirtschaftsministerium, einigen Botschaften und dem Reichstagebäude, vor das Brandenburger Tor. Währen der Abschlusskundgebung besuchte Prof. Dr. Hubert Weiger, Präsident des BUND, die Landauer Gruppe.
Text und Foto: Franz Dick
Erste Frühlingsboten gesichtet
Landau, Januar 2017
Einen ersten Frühlingshauch konnte Franz Meindl an seiner Bodenfütterung im Garten beobachten. Unter der Amselschar tauchte am Sonntag auch ein Star und eine Singdrossel auf. Bekanntermaßen verbringen diese Vögel den Winter in wärmeren Gefilden in der Mittelmeergegend, denn klirrende Kälte ist nicht ihre Wohlfühltemperatur.
Warum sie aber trotzdem schon wieder zu uns aufbrechen, hat seinen Grund. Gute Brutplätze sind rar und wer früh aus dem Winterquartier zurückkommt, hat die besseren Chancen, einen davon zu ergattern. Ein gutes Brutrevier, das Schutz für die Jungen und viel Nahrung in Nähe des Nestes bietet ist entscheidend für Überleben und Bruterfolg. Verbunden ist die frühe Rückreise allerdings mit der Gefahr, der Kälte und dem Nahrungsmangel zum Opfer zu fallen. Drossel und Stare ernähren sich im Winter gerne von Beeren und Obst. Äpfel zählen zu ihren Lieblingsspeisen. Auch von Amseln werden Äpfel sehr gerne gefressen.
Wer den frühen Heimkehrern also was guten tun will, soll angefaulte Äpfel, Kernhäuser, Schalen etc. nicht in den Kompost werfen sondern jetztl ieber im Garten ausbreiten. Und keine Angst wegen Verschmutzungen, in Kürze wird davon nichts mehr übrig sein.
Text und Foto: Franz Meindl
Igel einen Unterschlupf geben
Landau, Dezember 2016
Unsere Igel haben es im Winter nicht leicht. Je später die Jahreszeit um so weniger Futter in Form von Würmern, Schnecken, Asseln etc. finden sie in den Gärten. Auch mit den Tagesverstecken, die sie im Sommer unter Büschen und in Hecken haben, wird es immer schlechter, da die Gehölze ihr Laub abwerfen Um in Winterschlaf gehen zu können, müssen sie sich aber eine satte Fettschicht anfressen und mindestens 500 g auf die Waage bringen. Ausserdem brauchen sie einen trockenen, möglichst ungestörten Unterschlupf, in dem sie sich mit trockenem Laub einwickeln können. Für Katzen darf dieser Unterschlupf nicht zugänglich sein.
Besonders schwer trifft es spätgeborene Jungigel. Sie erreichen ihr Winterschlafgewicht oft nicht mehr und suchen daher auch an kalten Dezembertagen noch nach Futter. Hier kann man mit einer katzensicheren Futterstelle und einem trockenen Unterschlupf helfen.
Beim Bund Naturschutz können geeignete Futterstellen und Igelquartiere erworben werden. Sie sind vor dem Naturkostladen in der Straubinger Straße ausgestellt und können dort bestellt werden. Hier liegen auch die Informationsbroschüren des Bund Naturschutz zum richtigen Umgang mit Igeln aus. Wenn es noch ein Weihnachtsgeschenk sein soll, ist allerdings Eile geboten, da die Häuschen erst auf Bestellung gebaut werden.
Weitere Informationen zum Igel gibt es unter Tel. 09951 601318.
Text und Foto: Franz Meindl
Bund Naturschutz bedankt sich und bittet um Spenden für Biotopanschaffungen
Landau, Dezember 2016
Erst mal möchte sich die BN-Ortsgruppe Landau bei allen bedanken, die am Christkindlmarkt ihren Stand besucht und so die Naturschutzarbeit rund um Landau unterstützt haben.
Zu Weihnachten soll man auch an die Natur denken, so die Aktiven der Bund Naturschutz Ortgruppe Landau. Im Jahr 2008 gründete man daher die Spendenaktion „Biotopkauf Landau“. Rund 14000 € kamen inzwischen zusammen. Damit und mit Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds konnte die Bund Naturschutz Ortsgruppe auch dieses Jahr wieder zwei Biotopgrundstücke erwerben. Auch für die beiden Wildtierhotels im Frammeringer Moos und in Unterdaching wurden Spendengelder eingesetzt.
Da die Grundstückspreise im Landkreis in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen sind, wird der Erwerb von Flächen zum Zwecke der Biotopneuschaffung für den BN immer schwieriger. Um weiter effektiven Naturschutz betreiben zu können, ist man auf Spendengelder angewiesen. Was viele nicht wissen: In der Umgebung von Landau gibt es noch mehrere sehr seltene Wildtier- und Wildpflanzenarten. So weist das Gebiet zwischen Landau, Wallersdorf und Plattling den zweitgrößten Blaukehlchenbestand in ganz Europa auf und eines der wichtigsten Kiebitzvorkommen Deutschlands. Auch Laubfrosch und Wechselkröte, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen, kommen hier noch vor. Die sehr seltene Knoblauchkröte wurde vor einigen Jahren ebenfalls noch festgestellt. Der größte Naturdiamant im Gebiet östlich von Landau ist allerdings Adenophora lilliifolia, die Becherglockenblume.
Es gibt sie nur im Unteren Isartal zwischen Landau und Deggendorf, sonst nirgens in ganz Deutschland. Es ist also noch wert, sich für die Natur in unserem Landkreis ein zu setzen. Der Bund Naturschutz hofft daher auch heuer zu Weihnachten wieder auf ein weiches Spenderherz der Landkeisbürger. Es wird zugesichert, dass 100% der Spendengelder für die Naturschutzarbeit im Landkreis verwendet werden. Von den Biotopen haben nicht nur Tiere und Pflanzen, sondern auch wird Menschen Vorteile. Für Radler und Wanderer wird unsere Landschaft interessanter und erlebnisreicher. Schulen und Kindergärten können die Flächen als „Grünes Klassenzimmer“ nutzen, in dem es immer was zu entdecken gibt.
Spendenkonto: Nr 427906, Sparkasse Niederbayern Mitte, BLZ 74250000, IBAN: DE61 7425 0000 0000 4279 06 Verwendungszweck „ Aktion Biotopkauf“. Spendenquittungen werden ab 20 € ausgestellt sofern der Spender seine Adresse bei der Überweisung angibt.
Text und Foto: Faranz Meindl
Am Heimatmuseum-Christkindlmarkt wird Glühmost des BN ausgeschenkt
Landau, Dezember 2016
Ungespritzte Äpfel und Birnen von heimischen Obstbäumen sind die Grundlage für den Glühmost, den die Bund Naturschutz Ortsgruppe am Christkindlmarkt im Heimatmuseum am kommenden Wochenende ausschenkt. Ein ganzer Autoanhänger voll Obst wurde dazu im Herbst gesammelt. In der Obstpresse des Gartenbauvereins Kammern entstanden daraus rund 600 Liter Rohsaft. Diesem setzte man dann Gärhefte zu und die Fässer wurden abschließend im Keller mit einem luftdichten Gärverschluss versehen. Inzwischen ist die Gärung abgeklungen und der süße Apfelsaft wandelte sich in Apfelwein oder Most, wie man den Apfelwein in Bayern und Österreich bezeichnet, mit ca. 7% Alkoholgehalt um.
Im Rahmen einer gemütlichen Mostprobe wurde vor ein paar Tagen das erste Fass angestochen. Die Urteile fielen verschieden aus von „sehr trocken“ bis „schmeckt hervorragend“ war von den Kostern zu hören. Frisch, fruchtig, spritzig waren weitere Urteile der Kosterinnen und Koster. Dieser Most ist nun Grundlage für den heißen Glühmost, welchen die Ortsgruppe heuer wieder am Christkindlmarkt der Förderer am Heimatmuseum anbieten wird. Der Apelmost wird dazu mit Weihnachtsgewürzen, Zucker, selbst gepressten Holundersaft und Früchtetee veredelt und heiß serviert. Da er nur ca. 5% Alkohol, also rund halb so viel enthält wie normaler Glühwein, darf man ruhig auch mal eine Tasse mehr davon trinken. Wer es trotzdem stärker liebt, bekommt einen Schuß Rum in die Tasse.
Der Glühmost des Bund Naturschutz schmeckt nicht nur hervorragend sondern ist wegen seiner natürlichen Zutaten auch absolut gesund. Betrachtet man dagegen die Zutatenliste mancher Fertigglühweine, kann man bezüglich Gesundheit schon ins Grübeln kommen. Das genaue Rezeptur ist kein Geheimnis und kann am Christkindlmarkt beim Bund Naturschutz erfragt werden. Indirekt hat der BN-Apelmost auch noch positive Auswirkungen auf unsere Natur. Durch die Verwendung des heimischen Obstes wird die Anpflanzung von Obstbäumen gefördert. Extensive Obstgärten sind wichtige Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen.
Der Verkaufserlös der örtlichen BN Gruppe fließt in den Ankauf und die Schaffung von Biotopflächen ein. Apfelmost hält sich, sofern der Gärverschluss funktioniert im Keller mehrere Jahre ganz ohne chemische Konservierung.
Text und Foto: Franz Meindl
So kann man untergewichtigen Igeln helfen
Landau, November 2016
Jeden Herbst rufen zahlreiche Natur- und Tierliebhaber beim Tierschutzverein oder Bund Naturschutz an, sie hätten einen untergewichtigen Igel gefunden und wüssten nicht, was sie damit tun sollten. Solange es nicht zu kalt ist, genügt es in der Regel, im Garten eine katzensichere Futterstelle ein zu richten, damit sich der Igel noch das nötige Wintergewicht anfuttern kann. Eine solche Futterstelle mit ca. 12cm Höhe kann man ganz einfach aus vier Ziegelsteinen mit Abdeckung oder einer Holzpalette, ebenfalls mit regensicherer Abdeckung, herstellen. Problematisch kann es allerdings bei sehr kleinen und geschwächten Tieren werden, die aktuell nur 300 – 400 g wiegen. Sie sind manchmal schon so schwach und ausgekühlt, dass die Futterstelle nicht mehr ausreicht. Ohne menschliche Hilfe sind sie zum Sterben verurteilt. Ob man diesen Tieren Hilfe anbieten soll, darüber gehen die Meinungen auseinander. Nicht eingreifen in die natürliche Auslese sagen die einen. Eingreifen ist wegen der vielen Verkehrsopfer notwendig, auch wenn es sich um ein Wildtier handelt, sagen die anderen.
Bund Naturschutz und Tierschutzverein schließen sich eher der zweiten Meinung an, allerdings nur im wirklichen Notfall. Nachdem es keine Igel-Aufnahmestation im Landkreis gibt, bieten sie Hilfe zur Selbsthilfe an.
Tiere die ins Haus genommen werden, brauchen erst einmal Wärme. Mindestens 10-15 °C muss der Raum haben, stark unterkühlte Tiere setzt man auf eine handwarme Wärmflasche. Der Igel wird mit einem Handtuch zugedeckt. Die Wärmflasche sollte so lange angeboten werden, bis das Tier seine normale Körpertemperatur erreicht hat. Die Unterbringung für die nächsten Wochen, kann nie groß genug sein, sie sollte einen Quadratmeter nicht unterschreiten. Dafür kann man zwei oder mehrere Kartons verwenden, in die man Durchschlupflöcher schneidet und dann verbindet. Achtung sehr wichtig,die Kartons sollten aber mindestens 60 cm hoch sein. Die Behausung wird mit Zeitungen ausgelegt, die täglich gereinigt werden müssen. Ein zusätzlicher Karton von der Größe eines DIN A4 Blattes dient dem Igel als Nest. In dieses Schlafhaus wird ein Schlupfloch geschnitten, zerrissene Zeitungen dienen als Füllmaterial. Zum Fressen wird Katzennassfutter mit ca. ¼ Trockenfutter vermischt. Bitte die Futterschüssel so reichlich füllen, dass morgens noch etwas Futter übrig ist. Futter und Wasser sollte 24 Stunden zur Verfügung stehen. Niemals Milch geben! Der Igel sollte anfänglich mindestens jeden zweiten Tag auf die Waage. Denn das Gewicht sagt viel über seinen Gesundheitszustand aus.10 Gramm Zunahme pro Nacht ist wünschenswert und realistisch. Wenn das Tier nicht frisst, oder sehr schlecht zunimmt, muss es zur Bekämpfung der Parasiten zum Tierarzt. In seiner Kartonbehausung wird der Igel nun so lange gepflegt, bis er sein Gewicht erreicht hat und dann wird auch er sich, in seinen wohlverdienten Winterschlaf begeben. Diesen sollte er unbedingt in Außentemperatur halten dürfen, denn sonst fällt er in einen Kräfte zehrenden Dämmerschlaf. Der Igel entscheidet selbst, wann es so weit ist. Anzeichen für das langsame Einsetzten des Winterschlafs sind es, dass der Igel weniger frisst und auch seine Hinterlassenschaften weniger werden. Nun ist es an der Zeit den Igel an einen kühlen trockenen Ort zu bringen. Dafür geeignet sind Garage, Schuppen usw. das wichtigste ist der Igel steht trocken und kühl. Das Schlafhaus sollte nun noch einmal auf Verunreinigen kontrolliert werden. Dieses Schlafhaus stellt man dann in einen Karton, der zwar mindestens wieder 60 cm Höhe aufweisen sollte, aber von der Grundfläche her kleiner sein darf als die vorherige Behausung. Nun füttert man im kühlen wie gehabt mit Katzennassfutter weiter. Solange bis der Igel definitiv nicht mehr aus seinem Schlafhaus raus kommt. Dann erst wird das Katzennassfutter gegen Igel oder Katzentrockenfutter ausgetauscht, dies dient als Notration. In der Regel schlafen die Igel bis Anfang Ende April. Nach dem Aufwachen sollte dem Igel wieder normales Futter angeboten werden. Solange bis er wieder sein Herbstgewicht erreicht hat. Und wenn es die Natur erlaubt, kein Schnee mehr liegt, seine Nahrungstiere im Garten wieder zu finden sind, dann kann er Abends mit seinem Schlafhaus an der Futterstelle im Garten ausgesetzt werden. Einen Bauplan für ein Igelhaus, eine Futterstelle sowie eine Igelbroschüre mit weitergehenden Informationen findet man unter Kontakte und Service im Downloadbereich auf der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau. Weitere Auskünfte erhält man unter Tel. 09951 601318.
Text und Foto: Franz Meindl
Keine Igelstation mehr- Bund Naturschutz und Tierschutzverein suchen Lösung
Landau, November 2016
Jeden Herbst rufen zahlreiche Natur- und Tierliebhaber beim Tierschutzverein oder Bund Naturschutz an, sie hätten einen untergewichtigen Igel gefunden. Sie wurden meist auf Birgit Hähnel verwiesen, die sich als Landauer „Igelmutter“ um die kleinen Stacheltiere ehrenamtlich bei sich daheim kümmerte. Leider wurden es von Jahr zu Jahr mehr, die Kapazität von Birgit Hähnel ist nun erschöpft. 160 Igel brachte sie letztes Jahr über den Winter, Freizeit hatte sie keine mehr. Nun ist sie auch beruflich noch stärker belastet, so dass sie Ihre Station auflösen muss. Zur Besprechung des Problems trafen sich letzten Donnerstag Aktive des Bund Naturschutz und des Tierschutzvereins mit Birgit Hähnel. Sie berichtete aus ihrer Arbeit mit den Igeln und den notwendigen Maßnahmen, um sie über den Winter zu bringen. Eine Auffangstation für untergewichtige Winterigel wäre wünschenswert. Allerdings sehen Tierschutzverein und Bund Naturschutz finanziell und personell keine Möglichkeit, diesen Service an zu bieten. Unbedingt sei dieser Service aber auch gar nicht notwendig, denn die Erfahrung zeige, dass viele Naturfreunde auch bereit wären, ihren Gartenigel selber über den Winter zu bringen. Was aber oft fehle, sei das notwendige Wissen und die Erfahrung über die Igelpflege. Eine Informationskampagne wurde schließlich als beste Lösung gesehen. Zeitnah und aktuell soll in der Presse, im Internet und in sozialen Medien darüber berichtet werden, wie man den Igeln helfen kann. Ganz aktuell berichtete Birgit Hähnel Folgendes: Während die großen Igel schon längst in einem kuscheligen Nest Winterschlaf halten, suchen die Jungigel noch verzweifelt nach Futter.
Die Kleinen finden aktuell vielleicht noch genügend Futter, um noch kurze Zeit zu überleben. Aber das Problem um diese Jahreszeit ist, dass die aufgenommene Energie nicht mehr in überlebensnotwendige Fettreserven umgewandelt werden kann. Die Igel brauchen bei diesen niedrigen Temperaturen viel Energie um ihre Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Und mit dem Verschwinden ihrer Nahrungstiere, müssen sie für einen Käfer oder Wurm um ein vielfaches mehr laufen, als im Sommer. All dies kostet wertvolle Energie!
Haben Sie noch aktive Igel im Garten? Dann können Sie durch das Anbieten von katzensicheren Futterstellen eine Gewichtszunahme unterstützen. Auch jetzt noch im November, wäre solch eine Futterstelle für 400-500 Gramm Igel eine wertvolle Hilfe. Sollte auch durch die Futterstelle das Winterschlafgewicht nicht erreicht werden, kann man immer noch überlegen, den Igel in Pflege zu nehmen. Bauen sie ganz einfach und schnell eine katzensichere Futterstelle. Dafür braucht man vier Ziegel oder Pflastersteine. Die Abdeckung in Form von einer Holzplatte, wird mit einem Stein beschwert. Darunter verabreicht man nun täglich genügend Katzennassfutter. Es sollte so viel sein, das am nächsten Tag immer noch ein wenig was im Schlüsselchen ist, dann weiß man die Igel sind wirklich satt geworden so der aktuelle Tipp von Birgit Hähnel. Weitere Auskünfte findet man im Internet unter www.pro-igel.d
Text und Foto: Franz Meindl
Professionelle Nistkästern sind ein schönes Weihnachtsgeschenk
Landau, November 2016
Was soll ich Weihnachten verschenken, diese Frage wird bald wieder viele von uns plagen. Jeder hat schon alles und eine Überraschung zu finden ist wirklich schwer. Warum nicht was für unsere Natur, meint Franz Meindl, Vorsitzender der Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz. Ein professioneller Nistkasten, der über Jahrzehnte hält und der Vogelwelt nützt wäre doch ein schönes Geschenk. Ein Kasten aus Holzbeton ist zwar doppelt so teuer als ein Holzkasten aber dafür hält er auch ewig. Der BN organisiert heuer deshalb bereits vor Weihnachten seine alljährliche Sammelbestellung für professionelle Vogelnistkästen aus Holzbeton. Vorteil dieser Nistgeräte gegenüber normalen Holznistkästen sind vor allem die unbegrenzte Haltbarkeit und das bessere Brutklima. Sie können außerdem vom Specht nicht aufgehackt werden und beinhalten besondere Schutzmaßnahmen gegen Katzen, Marder und andere Nesträuber. Kaufinteressenten können sich einer Sammelbestellung anschließen. Sie sparen dadurch Fracht und Porto und bekommen außerdem 10 % Rabatt auf den Listenpreis
Die Nisthilfen können in der Ökohalle Landau besichtigt und bestellt werden. Hier liegt auch ein Katalog über das gesamte Angebot aus und es sind auch Nistkästen aus Holz hier vorrätig. Die Auslieferung erfolgt ebenfalls in der Ökohalle Landau in der Straubinger Straße. Bestellungen für Weihnachten werden ab sofort bis Ende November angenommen.
Text und Foto: Franz Meindl
Vogelkästen am Tierhotel "Mohnblume" ausgetauscht
Landau, September 2016
Fünf Jahre ist es her, dass die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau
das Trafo-Häuschen an der Kreisstraße DGF 3 zum Vogelhotel Mohnblume
umgebaut hat. Nun mussten einige Brutkästen erneuert werden.Vorstand Franz
Meindl und Erich Klendauer wagten sich in die Höhe und tauschten 7 Kästen
gegen neue aus. Das "Hotel" wird von den verschiedensten Vogelarten zur Brut
genutzt. Auch heuer hatten die Turmfalken wieder vier Jungvögel aufgezogen.
In den frühen Nachtstunden sind auch zahlreiche Federmäuse bei ihren
Ausflügen zu beobachten und Eidechsen sieht man auf den Steinblöcken beim
Sonnen.
Text und Foto: Franz Dick
Traditionelles Mostfest am Zanklberg
Landau, August 2016
Am Samstag, 6. August, fand das traditionelle Most Fest der Bund Naturschutz-Ortsgruppe Landau am Zanklberg statt.
Nachdem kürzlich, die 1993 auf einem Grundstück der Stadt Landau angelegten Streuobstwiese, abgemäht und das Mähgut von einem Pferdbesitzer abgefahren wurde, trafen sich die Mitglieder der OG und einige Baumpächter zu einem gemütlich Zusammensein.
Dabei konnte Vorstand Franz Meindl den 2. Bürgermeister Armin Schrettenbrunner, Stadtrat Rudi Pritzl und eine französische Familie, die in Landau auf Besuch weilt, begrüßen. Andreas Obermeier bereitete auf dem Grill vegetarische Spieße, Steaks und Würstchen zu.Dazu gab es den selbst gekelterten Apfelmost. Nach einem kurzen Regenschauer, den man unter der großen Linde überstand, saß man bis kurz vor Mitternacht an der wärmenden Feuerschale.
Text und Foto: Franz Dick
An Naturforscher Hans Ristl erinnert
Wallersdorf, Juli 2016
Hans Ristl aus Wallersdorf ist vor 5 Jahren gestorben. Er war einer der ersten Naturforscher im Landkreis. Er hat mehrere sehr seltene Pflanzen im Landkreis entdeckt, wie z.B. Becherglockenblume, Gottesgnadenkraut, Sibirische Schwertlilie und sie vor dem Aussterben bewahrt. Seine gesamten Aufzeichnungen und auch sein sonstiges Erbe hinterließ er dem Bund Naturschutz.
Aus Dankbarkeit und Erinnerung an seine Leistungen trafen sich Abend des 1. Juli die Mitglieder der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau zu einer Erinnerungsfeier am Hans-Ristl-Denkmal im Wallersdorfer Moos. Das Denkmal steht am Rande einer Brachvogelwiese, die mit Hilfe des Ristl Erbes angekauft werden konnte.
Franz Meindl begrüßte die Teilnehmer. Zusammen mit Walter Franziszi stellte er die Person Hans Ristl vor und erzählte verschiedene Begebenheiten aus seinem Leben. Anschließend wurden mehrere Kapitel aus seinen philosophischen Werken verlesen. Abschließend lauschten die Teilnehmer noch den Klängen des von Ristl selbst komponierten und vertonten Oratoriums.
Hans Ristl war nicht nur Naturforscher sondern ein Multitalent. Er philosophierte viel und verfasste eine eigene Kreislauflehre für die Welt, den sogenannten Zykluismus. In 182 Artikeln zeigt er darin auf, wie eine umweltfreundliche und friedliche Gesellschaftsordnung aussehen müsste und wie sie zu erreichen wäre. Ein weiterer Schwerpunkt im Leben von Hans Rist war die Musik. Dies gipfelte in der Komposition eines klassischen Musikstückes von zweieinhalb Stunden Länge, dem Oratorium mit dem Titel „Das ewige Leben“. Gespielt wurde es allerdings bisher nur einmal im Jahr 1980 vom Bayerischen Rundfunkorchester bei der Plattenaufnahme im Münchner Tonstudio. Das Interesse an seinem Werk hatte Rist wohl überschätzt und so waren noch rund 950 von den 1000 gefertigten Platten in seinem Nachlass vorhanden und jetzt im Eigentum vom Bund Naturschutz.
Eine Brotzeit mit kühlem Apfelmost, Saft, Bier und selbstgebackenem Kuchen rundete den Erinnerungsabend gemütlich ab.
Wenn jemand Interesse an dem Werk hat, bitte bei Franz Dick vom Bund Naturschutz Tel. 09951 2116 melden.
Text und Foto: Fanz Meindl
Biene mit langen Hörnern entdeckt
Landau, Mai 2016
Im Rahmen der Aktion „Natur im Landkreis“ werden dem Bund Naturschutz immer wieder besondere Naturbeobachtungen gemeldet.
Diesmal schickte eine Frau, die in der oberen Stadt in Landau wohnt und namentlich nicht genannt werden möchte, das Bild einer Langhornbiene. Sie hat es im eigenen Garten aufgenommen, was ungewöhnlich ist. Langhornbienen sind normalerweise eher in mageren Wiesenlandschaften mit spärlichem Bewuchs, so genannten Trockenrasen, zu finden. Wegen dieser speziellen Lebensraumansprüche sind sie bei uns sehr selten an zu treffen. Die auffallend langen Hörner, die an eine afrikanische Gazelle erinnern, sind in Wirklichkeit Fühler. So lang sind sie allerdings nur beim Männchen, beim Weibchen sind sie kurz.
Langhornbienen gehören zu den sogenannten Solitärbienen, d.h. sie leben nicht in Staaten wie die Honigbiene, sondern einzeln. Sie sammeln aber wie Honigbienen Blütennektar und Pollen und sind daher wichtig für die Pflanzenbestäubung. In einer Wildbienenwand kann man sie leider nicht ansiedeln, denn ihre Nester legen die Bienen einzeln im sandigen Boden an. Die Höhle weist mehrere Seitengänge auf. Jeder Seitengang wird mit Pollen und Nektar aufgefüllt und mit einem Ei beimpft. Die Larve frisst, häutet, verpuppt sich und schlüpft hier zur fertigen Biene.
Maikäfer sind eine Seltenheit geworden
Landau, Mai 2016
Die Maikäfer ist zu einer Seltenheit geworden. Über die Gründe des Ausbleibens dieser Käferart streiten sich die Geister. Mag es die tiefere Bodenbearbeitung sein, der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln oder handelt es sich um eine ganz natürliche Entwicklung. Eigentlich wäre für dieses Jahr eine wahre Maikäferschwemme zu erwarten, denn der milde Winter bot den im Boden lebenden Engerlingen gute Überlebenschancen. Bisher ist sie bei uns im Landkreis allerdings ausgeblieben.
Was Viele nicht wissen: Maikäfer ist nicht gleich Maikäfer. Es gibt sogenannte Feld- und Waldmaikäfer wobei der Waldmaikäfer aber noch nie besonders häufig war. Wenn man im Garten auf einen der selten gewordenen Käfer trifft, ist es in der Regel der Feldmaikäfer. Er bevorzugt Wiesen und Obstgärten als Lebensraum.
Interessant ist die Fortpflanzung dieser Art. Die Entwicklung von der Eiablage bis zum flugfähigen Käfer dauert 4 Jahre. Die längste Zeit davon verbringt der Maikäfer als Engerling, wie die Maikäferlarven genannt werden, unter der Erde. Die Engerlinge ernähren sich von Wurzeln. Besonders gut schmecken ihnen die Wurzeln des Löwenzahns. Erst im Herbst des 3. Jahres schlüpft dasfertige Insekt, bleiben aber auch als Käfer noch ein "Grufti".
Es wurde beobachtet, daß die Käfer unter der Erde alle den Kopf in Richtung erdmagnetischem Nordpol haben. Wenn man die Tiere in eine andere Richtung legt,drehen sie sich gleich einer Kompaßnadel wieder in die alte Lage. Im 4. Jahr an einem warmen Tag im Mai schwärmen sie dann wie auf ein geheimes Kommando fast gleichzeitig in der Abenddämmerung aus. Sie sammeln sich an jungen Trieben von Laubbäumen um zu fressen und sich zu paaren. Bei der Partnersuche ist dann übrigens Eile geboten, denn die Käfer leben nur 14 Tage. Die Weibchen legen ihre ca. 60 Eier im Boden ab und es beginnt die Entwicklung einer neuen Maikäfergeneration.
Um zu erfahren, wie es zur Zeit mit dem Maikäfer im Landkreis steht bittet der Bund Naturschutz um Meldungen von Vorkommen auf seiner Internetseite www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de/natur-in-unserem-landkreis oder Tel. 08731/60981.
Neue Margeritensorte entdeckt?
Landau, Mai 2016
Im Rahmen der Aktion Natur im Landkreis werden der Bund Naturschutz Ortsgruppe immer wieder Bilder von Besonderheiten in unserer Natur zugeschickt. Diesmal ist es die abgebildete mutierte Margeritenblüte, die Petra Söltl dem BN zuschickte. Sie wächst im Garten der Söltls.
Aus der normalen Margeritenblüte mit weissen Blütenblättern wächst eine zweite, grün gefärbte Blüte hervor, es ist quasi eine Stockwerkblüte.
Für Züchter könnte das durchaus interessant sein, denn vielleicht gibt es eine neue Margeritensorte. Wem solche Naturphänomene auffallen, der sollte das dem Bund Naturschutz Landau Tel. 09951 601318 melden.
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Mittelschüler übergeben Nistkästen an den BN
Landau, April 2016
Die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz hat immer Bedarf an Nistkästen. Vorsitzender Franz Meindl sprach dies bei der Monatsversammlung an und Lehrer Rudi Pritzl von der Mittelschule griff dies auf.
Rudi Kauer, Lehrer für Werken und Technik, erklärte sich sofort bereit, mit den Schülern der neunten Klasse Nistkästern zu bauen.
Klaus Klobe stellte Holzmaterial und die richtigen Bohrer zur Verfügung. Denn jede Vogelart braucht auch eine bestimmte Bohrlochgröße als Durchschlupf. Kohlmeisen brauchen einen Durchschlupf von 32 Millimetern, bei den Blaumeisen muss er etwas kleiner sein.
Franz Meindl, Franz Dick und Rudi Pritzl vom Bund Natzurschutz bedankten sich bei den Mittelschülern. Schulleiter Rudi Kretschmer freute sich über die Initiative der Neuntklässler.
Heilkräuterwanderung in der "Apotheke Gottes"
Landau, April 2016
Die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau und die Volkshochschule luden am Samstag, 16.4., zu einer Heilkräuterwanderung ein. Etwa 30 Frauen und einige Kinder trafen sich dazu am Eingang zum Schindergraben. Dort wurden sie von der Kräuterpädagogin Angela Prechtl begrüßt. Sie erklärte aus der Sicht der Apothekerin, dass durch die genaueren Untersuchungsmöglichkeiten die Inhaltsstoffe jetzt besser bestimmt werden können.
Auf der anschließenden Wanderung erklärte die Apothekerin von der Brennnessel bis zur Wegwarten die Anwendungsmöglichkeiten der gefundenen Heilkräuter. Auf die Frage, ob die Kräuter bei oder nach der Blüte noch verwenden können, warnte sie nur beim Scharbocks- kraut, das bei der Blüte das Anemonin bzw. das Protoanemonin bildet und deshalb nicht mehr gegessen werden sollte. Am Ende der Veranstaltung legte sie noch bei einer Teilnehmerin einen kühlenden Verband mit dem Spitzwegerich an.
Franz Dick bedankte sich nach der 2stündigen Veranstaltung im Namen des Bund Naturschutz bei der Referentin für ihre aufschlussreichen Ausführungen und bei der Volkshochschule für die Organisation. Weiter verwies er auf die Wildkräuterwanderung am Samstag den 30.04.2016 um 14.00 Uhr. Bei dieser Veranstaltung geht die Kräuterpädagogin Christine Aigner vor allem auf die Verwendung der Kräuter in der Küche ein. Treffpunkt ist beim Landauer Wertstoffhof. Anmeldungen nimmt die Vhs unter der Telefonnummer 09951-90180 entgegen.
Text und Foto: Franz Dick
Das Jagdrevier mitten im Dorf
Eine der attraktivsten Wildvogelarten in unserer Natur: Der Eisvogel
Großköllnbach, Februar 2016
Mehreren aufmerksamen Beobachtern ist es schon aufgefallen. Am Ufer des Köllnbachs sitzt immer wieder ein ungewöhnlich bunter Vogel, der aufmerksam ins Wasser späht. Manche sahen auch schon, wie er sich plötzlich von seiner Ansitzwarte ins Wasser stürzte, um dann wieder an seinen Sitzplatz zurück zu kehren. Es ist ein Eisvogel, der sich den Köllnbach als Jagdrevier ausgesucht hat.
Der Eisvogel zählt zu den attraktivsten Wildvogelarten in unserer Natur. Sein prächtiges Federkleid macht den etwa spatzengroßen Vogel unverwechselbar. Besonders die blau und türkis schillernden Rückenfedern erinnern dabei an einen Edelstein. Der Eisvogel benötigt täglich 15 bis 30 Gramm Nahrung. Er frißt ziemlich alle kleinen Wasserttiere angefangen von kleinen Fischen über Flohkrebse, Insektenlarven bis hin zu Egeln und Würmern. Als Stoßtaucher benötigt er zum Jagen saubere Gewässer, in denen er seine Beute sehen kann. Im Sommer ist der Köllnbach oft trüb von Schwebalgen und Bodeneinträgen aber zur Zeit ist das Wasser klar und durchsichtig, ideal also für den bunten Wasserjäger. Helfen kann man ihm bei der Jagd durch Einstecken von Zweigen um Ufer, die er als Ansitz nutzen kann. Zum Brüten benötigt er allerdings steile, lehmige Uferabbrüche, in die er eine Brutröhre von etwas 80 cm Tiefe selber gräbt, und dort seine Jungen aufzieht.
Im Dorf gibt es solche Stelllen nicht aber ausserhalb des Dorfes Richtung Daching oder Peigen schon. Nach einer Brutzeit von 21 Tagen schlüpfen sechs bis sieben Junge, die nach 23 bis 27 Tagen Nestlingszeit ausfliegen. Zweitbruten sind die Regel, Drittbruten möglich. In Deutschland ist der Eisvogel Standvogel oder Teilzieher. Vor allem die Männchen harren auch im Winter bei uns aus und verlassen nur kurzfristig ihre Reviere bei Vereisung der Nahrungsgewässer. Spätestens im Februar haben sie diese aber wieder besetzt. Wegen der Territorialität des Eisvogels, der sein Revier auch außerhalb der Brutzeit strikt gegen Artgenossen verteidigt, erreicht er nur geringe Siedlungsdichten.
Der Bestand in Deutschland wird derzeit auf etwa 5.600 bis 8.000 Brutpaare geschätzt. Probleme bekommen die Vögel bei besonders kalten Wintern, wenn ihre Nahrungsgewässer zufrieren. Dann bricht ihr Bestand oft bis auf wenige Individuen ein. Dieses Jahr dürften die Vögel in unserem Landkreis aber gut über den Winter gekommen sein.
Text und Foto: Franz Meindl
Zeit für geeignete Nisthilfen
Bund Naturschutz organisiert Sammelbestellung
Landau, Februar 2016
Mit steigenden Temperaturen und wachsender Taglänge kommen unsere Singvögel in Hochzeitsstimmung. Es wird also Zeit, sich um geeignete Nisthilfen für unsere gefiederten Freunde im Garten zu kümmern. Die Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz organisiert zusammen mit der Ökohalle Landau diesen Frühjahr wieder eine Sammelbestellung für professionelle Nistkästen aus Holzbeton. Der Vorteil dieser Nistgeräte gegenüber normalen Holznistkästen sind vor allem die unbegrenzte Haltbarkeit und das bessere Brutklima. Sie können außerdem vom Specht nicht aufgehackt werden und beinhalten besondere Schutzmaßnahmen gegen Katzen, Marder und andere Nesträuber. Kaufinteressenten können sich einer Sammelbestellung anschließen. Sie sparen dadurch Fracht und Porto und bekommen außerdem 10 % Rabatt auf den Listenpreis.
Eine Auswahl der Nistgeräte mit Preisangabe in der Ökohalle Landau besichtigt werden. Hier liegt auch die Bestelliste und ein Katalog über das gesamte Angebot aus. Neben den Holzbetonkästen können auch normale Holznistkästen bestellt werden.
Wer das handwerkliche Geschick und das notwendige Werkzeug zum Selbstbau von Nistkästen hat, kann sich die Baupläne von der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe http://www.dingolfing-landau.bund-naturschutz.de herunter laden oder auch auf telefonische Anforderung zuschicken lassen.
Das Aufhängen von Nistgeräten für Vögel oder Fledermäuse ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz. Viele Arten sind infolge schwindender natürlicher Brutmöglichkeiten auf das künstliche Angebot geradezu angewiesen. Ein Grundsatz im Naturschutz ist es, nicht die häufigen, sondern die seltenen Arten zu fördern. Kohlmeisen sind nicht selten, daher ist es sinnvoll, Nisthilfen für andere Arten aufzuhängen. Im Handel sind inzwischen professionelle Nistgeräte für Gartenrotschwanz, Baumläufer, Schnäpper, Mehl- und Rauchschwalbe, Mauersegler, Dohle, für Fledermäuse sowie für Hummeln, Wildbienen, Igel und viele mehr.
Telefonische Bestellungen von Nistgeräten werden bis spätestens 25. Februar unter Tel. 09951/690790 entgegengenommen.
Text und Foto: Franz Meindl
Motorsägekurs beim Bund Naturschutz
Landau, Januar 2016
Immer mehr werden die Pflegearbeiten auf den Naturschutzflächen des Bund-naturschutzes, die von den Mitgliedern der Ortsgruppe Landau durchgeführt werden. Vor allem sind dabei die Arbeiten mit der Motorsäge gestiegen. Aus diesem Grunde wurde unter der Leitung des Forstfachmanns Martin Maier ein zweitätiger Motorsägekurs organisiert.
Am 22. Januar trafen sich die 8 Teilnehmer im Landauer Kastenhof zum theoretischen Teil. Dabei wurden die Bedienung und die sicherheitsrelevanten Einrichtungen der Motorsäge und der Bekleidung erklärt. Ein großer Teil des Unterrichtes waren die grundlegenden Schnitt- techniken, Gefährdungen und Belastungen bei den Motorsägearbeiten. Den theoretischen Teil schloss eine schriftliche Prüfung ab. Am nächsten Tag trafen sich die Kursteilnehmer zum praktischen Teil in der Werkstatt von Martin Maier.
Um eine sichere und funktionierende Motorsäge für die Arbeiten zu haben, gehören die Wartungsarbeiten und schärfen der Kette zu den Vorbereitungen. Zu den Sägeübungen und der Vertiefung des theoretischen Teiles fuhren die Teilnehmer in ein Waldgrundstück im Zeholfinger Moos. An einer überhängenden Weide zeigte der Forstfachmann die Fällung mit einem Halteband. Danach konnte jeder mit der Motorsäge praktische Arbeiten und Anleitung des Kursleiters machen.
Am Ende des Kurses erhielt jeder Teilnehmer eine Bescheinigung über den Kurs nach der KWF-Empfehlung. Mit diesem Zertifikat, dass auch im Internet bei dem Kuratorium für Waldarbeit und Forst Technik überprüft werden kann, ist man berechtigt Holzarbeiten und Aufarbeitungen im Rahmen der Pflegearbeiten und Durchforstungen durchzuführen.
Text und Fotos: Franz Meindl
Groß- Demo in Berlin
Landau/Berlin, Januar 2016
Unter den ca. 23.000 Teilnehmer bei der Großdemo „Wir haben es satt“ anlässlich der „Grünen Woche“ in Berlin befanden sich auch einige Mitglieder von der Bund Naturschutz Ortsgruppe. Angereist mit einem Kleinbus, beteiligten sie sich an der Kundgebung am Potsdamer Platz am 16. Januar. Vertreter der beteiligten Organisationen sprachen zu den Teilnehmern.
Anschließend eröffneten ca. 130 Traktoren den Demonstrationszug zum Kanzleramt. Mit Plakaten, wie „Unseren Stall ausmisten können wir allein. TTIP und CETRA stoppen wir nur gemeinsam!“ oder „Unabhängige Bauern ernähren die Welt - Agrarindustrie ernährt die Konzerne“ machten die Bauern aufmerksam auf die Gefahren der geplanten Freihandelsabkommen mit der USA und Kanada.
Nach dem Eintreffen vor dem Kanzleramt sprachen Prof. Hubert Weigert (BUND), Thomas Schröder (Tierschutzbund), Kerstin Lanje (Agrarexpertin von Misereor), Chris Methmann (Campact), Christian Henatsch (Demeter-Bäuerin) zu den Teilnehmer der Demo.
Höhepunkt für die Landauer war das Treffen mit dem BN-Vorsitzenden Hubert Weigert, der sich auch die Zeit nahm mit ihnen zu diskutieren und fotografieren zu lassen.
Text und Fotos: Franz Dick
Stare mitten im Winter
Landau, Januar 2016
Frau Meindl traute ihren Augen nicht. Als sie beim Kochen nebenbei einen Blick auf die Vogel-Futterstelle im Garten warf, marschierten da 2 schwarze Vögel mit weissen Tupfen zwischen den Spatzen und Finken herum. Fernglas und Fotoapparat liegen bei der Hobby-Ornithologin immer in greifbarer Nähe und so waren die ungewöhnlichen Vagabunden schnell identifiziert und auf Bild festgehalten.
Um diese Zeit Stare in Landau, das ist sehr ungewöhnlich. Es ist allgemein bekannt, dass Stare Zugvögel sind und den Winter im Süden verbringen. Normalerweise rechnet man erst Ende Februar mit ihrer Rückkunft am Starenhäuschen. Offenbar sparen sich die Vögel aber vermehrt die strapaziöse Reise. Wegen der milden Temperaturen und dem immer späteren Winterbeginn finden sie auch bei uns genug Nahrung. Die sich hauptsächlich von Würmern, Insekten und Früchten ernährenden Stare, fressen im Winter Beeren und Samen.
Ganz so sensationell ist die Beobachtung aber nun doch nicht. Vogelkundler stellen in den letzten Jahren vermehrt die Überwinterung von Staren in Süddeutschland fest. Ob es die in Bayern geborenen Vögel oder Zuzügler aus Skandinavien sind, ist noch nicht restlos geklärt. Zu vermuten ist, dass es sich hier auch um eine Auswirkung des Klimawandels handelt.
Wenn noch jemand Stare in den letzten Tagen beobachtet hat würde sich der Bund Naturschutz Tel 09953 601318 über einen Anruf freuen. Die Meldungen werden in die ornithologische Datensammlung aufgenommen.
Text und Foto: Franz Meindl
Teilnahme an der Donausegnung
Landau, Januar 2016
Am 10. Januar fand in Niederalteich die jährliche Segnung der Donau statt. Trotz strömenden Regens nahmen ca. 300 Personen, darunter auch eine Abordnung der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau, daran teil. Nicht nur das an Christi-Himmelfahrt stattfindende „Donaufest“, sondern auch die seit 1994 stattfinde Segnung der Donau, gehört zum festen Terminplan der Ortsgruppe.
Bei der ökumenischen Andacht, zelebriert von der Pfarrerin Astrid Sieber, evangelischen Gemeinde Hengersberg, Schöllnachs Pfarrer Josef Göppinger, Bogens Pfarrerin Susanne Kim, vom Arbeitskreis „Christen und Ökologie“ und Altabt Emmanuel Jungclaussen OSB, danke dieser der göttlichen Schöpfung und mahnte die Menschen diese zu bewahren. Anschließend wurde die Donau mit dem dreimaligen Wurf des Kreuzes in den noch frei fließenden Fluss, nach der Tradition der orthodoxen Kirche, gesegnet. Danach zogen die Teilnehmer in einer Lichterprozession in die Niederalteicher Basilika, in der Verspergottesdienst abgehalten wurde.
Das gemeinsam gesprochene Schöpfungsgebet „…Wir bestaunen dein Werk und loben dich. Gut, sehr gut ist, was du geschaffen hast….“ beendete die Andacht.
Text und Foto: Franz Dick
Pflegeschnittarbeiten an Silvester
Landau, Dezember 2015
Am Silvestertag nutzten einige Mitglieder der BN Ortsgruppe Landau den sonnigen Vormittag, um die Obstbäume auf der Streuobstwiese auf dem Zanklberg zu pflegen.
Wurden die Bäume vor einigen Wochen mit Leimringe versehen, haben sich diesmal die Baumpächter und Helfer mit Leiter, Sägen und Baumscheren zum Pflegeschnitt der Bäumegetroffen. Durch den Winterschnitt werden die Kronen ausgelichtet, die Wassertriebe und die abgestorbenen Zweige entfernt. Zudem sollte mit dieser Maßnahme der Ertrag der Bäume erhöht werden.
Text und Foto: Franz Dick
Botanische Raritäten gepflegt
Ehrenamtliche Helfer der Kreisgruppe Landau in der Rosenau im Einsatz
Dingolfing/Landau, Dezember 2015
Das Naturschutzgebiet Rosenau gehört zu den Perlen des Naturschutzes. Es ist eines der wertvollsten Kalkmagerrasengebiete in ganz Bayern. Seine Erhaltung verdankt es einem frühen Naturschutzengagement. Es wurde bereit 1943 vom Bund Naturschutz erworben und so vor der Umwandlung in Ackerland bewahrt. Erst kürzlich haben sich hier freiwillige Helfer wieder intensiv um das ‚Gebiert gekümmert.
Viele vom Aussterben bedrohte Pflanzen kommen hier noch vor. So gibt es in der Rosenau zum Beispiel mehrere Arten von Erdorchideen mit ganz besonderen Wachstumsansprüchen. Sie sind nicht nur gegenüber Dünger sondern auch gegen grobe maschinelle Bearbeitung mit viel Bodendruck empfindlich. Die Mahd muss daher ganz schonend durchgeführt werden. Die Sense ersetzt heute der Balkenmäher aber das Zusammenschwaden des Mähgutes wird per Hand mit dem Rechen gemacht, um die frischen Blattrosetten der Hummelragwurz und des Kleinen Knabenkrautes nicht zu schädigen. Nachdem diese Pflanzen nicht flächendeckend, sondern nur noch an wenigen Stellen des Naturschutzgebietes vorkommen, ließ man ihnen eine Sonderbehandlung zukommen. Um die Selbstaussaat zu fördern, wurde in ihrem Umfeld das Moos mit dem Rechen entfernt. Bei maschineller Behandlung wären die jungen Pflanzen ausgerissen worden, durch die Handarbeit dagegen konnten sie geschont werden.
Dr. Jochen Späth, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau organisiert alljährlich die fachgerechte Pflege des Gebietes. Durchgeführt wurden die Arbeiten von freiwilligen Helfern der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing-Landau und von Landwirt Franz Schachtner, der die unempfindlicheren Bereiche mit seinen Maschinen bearbeitet. Erste Erfolge dieser Maßnahmen, die auch letztes Jahr schon durchgeführt wurde, waren dieses Jahr im Juni bereits zu sehen. Die seltene Hummelragwurz blühte so üppig wie noch nie.
Text und Fotos: Franz Meindl
BN Kreisgruppe Landau stach heurigen Apfelmost an
Landau, November 2015
Ungespritzte Äpfel und Birnen von heimischen Obstbäumen sind die Grundlage für den Apfelmost des Bund Naturschutz.
Ein ganzer Autoanhänger voll Winterrambour, Renette, Boskoop, Glockenapfel und Birnen wurde von den freiwilligen Helfern eingesammelt. In der Obstpresse des Gartenbauvereins Kammern entstanden daraus rund 400 Liter Rohsaft. Diesem setzte man dann Gärhefte zu und die Fässer wurden abschließend im Keller mit einem luftdichten Gärverschluss versehen. Inzwischen ist die Gärung abgeklungen und der süße Apfelsaft wandelte sich in Apfelwein oder Most, wie man den Apfelwein in Bayern und Österreich bezeichnet, mit ca. 7% Alkoholgehalt um.
Im Rahmen einer gemütlichen Mostprobe wurde vor ein paar Tagen das erste Fass angestochen. Die Urteile fielen verschieden aus von „sehr trocken“ bis „schmeckt hervorragend“ war von den Kostern zu hören. Frisch, fruchtig, spritzig waren weitere Urteile der Kosterinnen und Koster. Dieser Most ist nun Grundlage für den heißen Glühmost, welchen die Ortsgruppe heuer wieder am Christkindlmarkt der Förderer am Heimatmuseum anbieten wird. Der Apelmost wird dazu mit Weihnachtsgewürzen, Zucker, selbst gepressten Holundersaft und Früchtetee veredelt und heiß serviert. Da er nur ca. 5% Alkohol, also rund halb so viel enthält wie normaler Glühwein, darf man ruhig auch mal eine Tasse mehr davon trinken. Wer es trotzdem stärker liebt, bekommt einen Schuß Rum in die Tasse.
Der Glühmost des Bund Naturschutz schmeckt nicht nur hervorragend sondern ist wegen seiner natürlichen Zutaten auch absolut gesund. Betrachtet man dagegen die Zutatenliste mancher Fertigglühweine, kann man bezüglich Gesundheit schon ins Grübeln kommen. Das genaue Rezeptur ist kein Geheimnis und kann am Christkindlmarkt beim Bund Naturschutz erfragt werden. Indirekt hat der BN-Apfelmost auch noch positive Auswirkungen auf unsere Natur.
Durch die Verwendung des heimischen Obstes wird die Anpflanzung von Obstbäumen gefördert. Extensive Obstgärten sind wichtige Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Der Verkaufserlös der örtlichen BN Gruppe fließt in den Ankauf und die Schaffung von Biotopflächen ein. Apfelmost hält sich, sofern der Gärverschluss funktioniert im Keller mehrere Jahre ganz ohne chemische Konservierung.
Text und Foto: Franz Meindl
Die Schwalben des Winters
Zug der Saatkrähen ist eine der größten Tierwanderungen Europas
Landau.
Ende Oktober sind heuer die ersten Saatkrähen bei uns eingetroffen. Erst nur kleine Grüppchen, inzwischen sind sie zu großen Schwärmen angeschwollen. Der jährliche Zug der Saatkrähen ist eine der größten Tierwanderungen Europas.
Krähen sind doch nichts Besonderes, die kann man doch das ganze Jahr bei uns sehen, wird so mancher Naturinteressierte sagen. Wer allerdings genau hinschaut merkt, dass unsere Sommerkrähen anders aussehen als die, welchen im Winter in Scharen zu uns kommen. Bei den Sommerkrähen handelt es sich um die Rabenkrähe. Sie ist weit verbreitet und brütet auch häufig bei uns. Die Vögel auf dem Bild sind dagegen Saatkrähen. Unterscheiden kann man die beiden Arten am besten am Schnabelansatz, den die Rabenkrähe schwarz und die Saatkrähe hellgrau hat. Trainierte Ornithologen kennen die beiden Arten auch am Krächzen auseinander, aber das ist schwierig.
Alljährlich ziehen hunderttausende Saatkrähen im Herbst von Polen, Finnland und Rußland gen Südwesten in wärmere Gefilde. Was Afrika für unsere Schwalben, ist Niederbayern für die Saatkrähen. Obwohl sie Kälte ganz gut vertragen, würden sie die extrem tiefen Temperaturen Nordosteuropas nicht überstehen, vor allem wegen des fehlenden Futterangebots. Mit unseren Temperaturen dagegen kommen sie gut über den Winter und in unseren Städten und Dörfern findet sich auch immer wieder etwas zu Fressen. Die großen pechschwarzen Vögel lieben die Geselligkeit. Die Nähe des Menschen macht ihnen wenig aus, obgleich sie einem das Nahekommen nicht erlauben.
Besonders abends, wenn sie von der Nahrungssuche zurückkehren und zu Tausenden ihre Schlafbäume aufsuchen, kann diese Neigung zu Schwarmbildung schön beobachtet werden. Ihre Nahrung sucht die Saatkrähe am Boden. Sie ist eine allesfressende Vogelart und ernährt sich von tierischem und pflanzlichem Material. Eine ideale Nahrungsquelle scheinen Komposthaufen zu sein. Wie Hühner auf dem Mist wühlen die Vögel darin und suchen sich die besten Happen heraus. Als vermeintlicher Verursacher bedeutender landwirtschaftlicher Schäden waren Saatkrähen immer wieder massiven Vernichtungsaktionen ausgesetzt, wenngleich neben der Getreidesaat auch viele Schädlinge wie Insekten und Mäuse auf ihrem Speiseplan stehen. Ihr Bestand ging auf nur noch rund 1500 Brutpaare in ganz Bayern zurück, was einen Bestandsrückgang von 96% bedeutete. Dank gezielter Schutzmaßnahmen konnte dieser Negativtrend gestoppt werden, so dass ihre Brutplätze seit ca. 5 Jahren in Bayern wieder zunehmen.
Text und Foto: Franz Meindl
Von der Ansaat bis zum Brot
Landau, Oktober 2015
Wo kommt unser Brot her? Dieser Frage sind Andrea Sandweger, Monika Kindler und Max Winkler mit der Klasse 5-6 der Förderschule Landau genauer nach gegangen.
Projektidee war es, mit den Schülern möglichst praktisch den ganze Weg von der Ansaat über das Dreschen, die Saatreinigung, das Mahlen bis hin zum Brotbacken durch zu arbeiten. Eine geeignete Fläche fand sich mit dem Getreidefeld der Stadt Landau am Bockerlradweg. Darauf säte Landwirt Hans Baierl dieses Jahr Bioroggen mit der seltenen Kornrade, einem vom Aussterben bedrohten Ackerwildkraut, ohne Chemie an. Inzwischen ist der Roggen abgeerntet und gereinigt, d.h. von den Kornradensamen getrennt, so dass er zum Brotbacken verwendet werden kann. Den Roggen für nächstes Jahr hat er vor Kurzem auf dem Feld wieder angesät.
Letzte Woche machte sich nun die Klasse mit ihren Lehrern auf den Weg zu dem Feld und traf sich dort mit Franz Meindl vom Bund Naturschutz. Er hatte den gereinigten und ungereinigten Samen vom letzten Jahr dabei, erklärte die Herkunft der Samen und warum es wichtig ist, auch giftige Pflanzen wie die Kornrade nicht aussterben zu lassen. Die Kinder suchten dann die Samenkörner im Boden und bekamen damit anschaulich die Ansaht des Roggens als ersten Schritt der Brotherstellung mit. In der Schule wurde der Roggen dann gemeinsam gemahlen und Sauerteig für die Brotherstellung angesetzt. Letzten Freitag nun wurden der Roggenlaib in den Ofen geschoben und knusprig gebacken. Nach der Pause war das Brot fertig und konnte angeschnitten werden.
Auch Franz Meindl kam noch mal dazu und hatte Radi aus seinem eigenen Garten dabei. Bei einer Brotzeit mit frischen Butterbroten und Radi fand das Projekt einen gemütlichen Abschluss.
Text und Foto: Franz Meindl
Streuobstmarkt war ein Erfolg
Landau, September 2015
Der erste Streuobstmarkt in diesem Jahr am Samstag, 29. September, den der Bund Naturschutz auf dem Landauer Volksfestplatz veranstaltete, wurde von der Bevölkerung wieder gut angenommen.
Dabei war festzustellen, das sich, wie meistens bei den Streuobstmärkten, mehr Interessierte als Anbieter einfanden. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die Äpfel, Birnen und Zwetschgen schnell an den Mann oder die Frau gebracht werden konnten.
Bei Albert Huber und Ulrich Höhl konnte man sich auch die Sorten der Äpfel bestimmen lassen. Dieses Angebot wurde von zahlreichen Anbietern und Besuchern genutzt.
Der Bund Naturschutz lädt heuer nochmals am 10. Oktober sowie am Samstag, 7.November zu weiteren Streuobstmärkten auf dem Volksfestplatz ein.
Quelle: Landauer Zeitung
Beflügelt von der Ornithologoe
Burgkart Werthmann, Mitglied der Ortsgruppe Landau, wird von der Umweltministerin Ulrike Scharf mit "Grünem Engel" geehrt
Großköllnbach/Landshut, 10. September 2015
Es begann mit einem Storch. Vor 50 Jahren.Burkhart Werthmann hat den Vogel gesehen und schon war es um ihn geschehen. „Die Größe des Tiers, der rote Schnabel, sein Gefieder- ich war fasziniert.“ Die Faszination hat kein Stück nachgelassen. Im Gegenteil. Burkhart Werthmann ist beinahe jeden Tag ehrenamtlich unterwegs, um Vögel zu beobachten, zu zählen, Brutkästen zu reinigen und, und, und. Für sein Engagement ist der 66-Jährige gestern mit einer Auszeichnung belohnt worden. Als einer von fünf Ehrenamtlichen im Landkreis hat ihm die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf in Landshut den „Grünen Engel“ verliehen. Eine Würdigung für seinen langjährigen, freiwilligen Einsatz zugunsten der Natur.
Beinahe jeden Tag zählt er Vögel
Eigentlich gibt es für Burkhart Werthmann keinen Tag, der nicht in irgendeiner Form den Vögeln gewidmet wäre. Wasservogelzählung nennt sich das Steckenpferd, das der Rentner nun seit 17 Jahren betreibt. Von September bis April fährt er jeweils Mitte des Monats am frühen Morgen von seinem Großköllnbacher Wohnhaus hinaus an die Stauseen nach Landau, Ettling und Dingolfing. Dann streift er mit dem Fernglas um den Hals die Ufer entlang, in jeder Hand eine Zähluhr, beschriftet mit „Schnatterente“, „Möwe“ oder anderen Vogelnamen. Immer wenn er ein besagtes Exemplar erspäht, drückt er auf die Zähluhr. Die Daten, die er bei seiner Wasservogelzählung erhebt, übermittelt er schließlich per Computer der Vogelschutzwarte des Bayerischen Landesamts für Umwelt in Garmisch-Partenkirchen. Damit noch nicht genug: Wenn die Wasservögel gezählt sind, beginnt schon das Monitoring. Dabei geht Werthmann verschiedene Rundwege ab und zählt wiederum die Vögel. Außerdem ist er Herr über 300 Nistkästen entlang der Isar, ursprünglich aufgehängt vom Wasserwirtschaftsamt. Jetzt kümmert er sich um die Reinigung, zieht
des Winters mit einem Wägelchen und einer Leiter von Kasten zu Kasten. An der Art des Nestes erkennt er sofort, welcher Vogel im Kasten saß. Dann kommt noch die Vogelzugbeobachtung hinzu oder Kartierungsarbeiten für den Deutschen Brutvogelatlas. Und wenn in irgendeinem Kirchturm der Umgebung - auch der umliegenden Landkreise - ein Wanderfalke oder eine Schleiereule sitzen, dann holen die Betroffenen nur zu gerne Burkhart Werthmann zu Hilfe. 30 Jahre Mitgliedschaft im Landesbund für Vogelschutz mit zeitweiligem Kreisvorsitz, gute 20 Jahre beim Bund Naturschutz und 25 Jahre bei der ornithologischen Gesellschaft in Bayern komplettieren sein Ehrenamtsregister.
Ein bisschen mehr den Ruhestand genießen und aufhören? Burkhart Werthmann schmunzelt:
„Auf keinen Fall.“
Viel zu lieb ist ihm die Vogelwelt geworden, zu der er als Kind so gar keinen Bezug hatte. „Meine Familie stammt aus Thüringen. Wir sind kurz vor der Wende rüber gezogen“, erinnert er sich an eine bewegte Kindheit, in der nicht viel Platz für so ein ausgefallenes Hobby gewesen wäre. Gelandet ist die Familie schließlich in Massing, im Landkreis Rottal-Inn. Der Ort, an dem Werthmann als junger Mann einen Storch sah, der ihn so spontan begeisterte. In Massing hat Werthmann auch seine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker gemacht. Acht Jahre hat er dort gearbeitet, bis er bei BMW anheuerte
und in die Landeshauptstadt zog. Mitten in Schwabing wohnend, war es mit den Vogelbeobachtungen natürlich nicht weit her. „Ich bin aber fast jeden Tag in den Englischen Garten gegangen. Außerdem hat
sich eine Gruppe Gleichgesinnter zusammengefunden“, erinnert er sich. Schnell habe sich der Kreis
vergrößert. Es wurde Kontakt zu verschiedenen Fachstellen geknüpft. Auch als Werthmann schließlich nach Dingolfing versetzt wurde, wo er bei BMW seine spätere Frau Monika kennenlernte, hielt er den Kontakt nach München aufrecht. Noch heute tauscht er sich dort mit Fachleuten aus.
Spätnachts sucht er manchmal Eule.
Seine Gattin, mit der er in Großköllnbach ein Haus bezogen hat, kann der Ornithologie weniger abgewinnen. Sie hält zwei Rassekatzen. „Jeder hat seine Lieblingstiere“, ist Werthmann großzügig. Und freut sich, dass ihm die Frau keine Steine in den Weg legt, wenn er wieder einmal spätnachts durch einen Wald streift - auf der Suche nach einer seltenen Eulenart etwa. Werthmanns Lieblingsvogel allerdings ist relativ klein: der Eisvogel. „Er hat einfach so ein schönes Gefieder“, begründet Werthmann seine Wahl. Schade findet er es allerdings, dass es immer weniger Wiesenvögel gibt. Der große Brachvogel, der Kiebitz und viele andere hat er schon lange nicht mehr gezählt: „Weil es einfach
immer weniger Wiesen gibt.“ Das schmälere nicht nur die Artenvielfalt, sondern trage auch dazu bei, dass es immer mehr Schädlinge gibt. Wenn Werthmann den Brutplatz eines seltenen Vogels entdeckt, behält er ihn wohlweislich für sich. Freilich fließt alles in seine Statistik mit ein und wer Daten braucht, ist bei ihm immer willkommen. "156 Vogelarten gibt es derzeit im Landkreis“, zitiert er aus seinen
aktuellen Zahlen. Die weiteste Reise hat ihn übrigens zu einer Exkursion nach CostaRica geführt. „Da geht man dann im Urwald spazieren. Aber an der Isar ist es auch schön.“
Auszeichnung „Der grüne Engel"
Die Verleihung des „Grünen Engels“ nimmt die bayerische UmweltministerinUlrike Scharf vor, um ehrenamtlich Tätige im Naturschutz in Niederbayern auszuzeichnen. Neben Burkhart Werthmann
wurden aus dem Landkreis ausgezeichnet Franz Anneser aus Moosthenning, Anna Maria Aschenbrenner aus Moosthenning, Bernhard Pellkofer aus Marklkofen und Ludwig Thurl aus Moosthenning
Text und Foto: Monika Bormeth, Landauer Zeitung
Goldgelbe Schönheit
Der Pfirsichtäubling kann zurzeit in den Wäldern oft gefunden werden
Landau, September 2015
Der Pfirsichtäubling (Russula violeipes) - er wird auch Violettstieliger Täubling genannt - ist ein ausgezeichneter und besonders schöner Speisepilz. Normalerweise erscheint er schon Ende Juni und kommt bis in den Oktober vor. Heuer ist bisher ein ausgesprochen schlechtes Schwammerljahr, es war viel zu warm und zu trocken. Der September und der Oktober könnten, wenn das Wetter mitspielt, aber noch gute Pilzmonate werden.
Der Pfirsichtäubling hat einen vier bis acht cm breiten Hut, jung ist dieser halbkugelig, dann gewölbt bis ausgebreitet, zuletzt mit niedergedrückter Mitte, die Oberfläche ist feinsamtig und trocken. Die Hutfarbe ist jung hell schwefelgelb, dann gelb, gelbgrün, lila getönt, später oft violettpurpurn überlaufen. Der Rand ist nicht gerieft, die Huthaut ist teilweise abziehbar. Die Lamellen sind jung weiß, später cremefarbig bis schwefelgelb, alt strohgelb. Der Stiel ist zylindrisch, an der Basis etwas verjüngt, jung weiß, später violett überhaucht. Das Fleisch ist weiß, hart und brüchig und schmeckt mild. Der Geruch ist beim jungen Pilz fruchtig, der ältere Pilz riecht leicht nach Krabben oder Hering.
Der Pfirsichtäubling wächst auf sauren Böden . Er ist ein Mykorrhiza-Pilz, das heißt, er braucht zum Wachsen einen Baumpartner, mit dem er Wasser und Mineralien gegen Kohlenhydrate austauscht. Am liebsten geht er mit der Buche, manchmal auch mit der Fichte, eine Verbindung ein.
Der Pfirsichtäubling kann eigentlich nur mit anderen Täublingen verwechselt werden. Nach der "Täublingsregel" sind alle mild schmeckenden Täublinge essbar, dazu probiert man ein kleines Stück. Die Probe aber nicht schlucken, sondern ausspucken, denn roh sind alle Wildpilze giftig. Diese Regel darf nur angewendet werden, wenn es sich mit Sicherheit um einen Täubling handelt. Stark giftige Pilze dürfen keinesfalls probiert werden. Der Pfirsichtäubling ist standorttreu und ist in den Wäldern des Landkreises regelmäßig zu finden. Wer sich mit der Bestimmung trotzdem nicht sicher ist, kann die Pilzgruppe Dingolfing-Landau kontaktieren Tel. 09951 601318.
Text: Franz Meindl
Foto: Vilsmeier
Eine botanische Rarität
Der giftige Aronstab blüht im Isarauwald- Im Landkreis sehr selten zu finden
Landau, September 2015
Eine botanische Besonderheit gibt es zurzeit im Isarauwald bei Landau zu sehen. Vom Transformatorhaus am Landauer Volksfestplatz führt ein Weg über den Isardamm durch den Auwald zur Isar. Im Auwaldbereich rechts neben dem Weg fallen zurzeit ca. 150, bis 40 cm hohe Kolben mit leuchtend roten Beeren auf. Es sind die Samenstände des gefleckten Aronstabs (Arum maculatum).
Aufgefallen sind sie vor ein paar Tagen dem Landauer Naturliebhaber Helmut Herauf. Interessant wäre, ob es sich bei dem Bestand um bodenständige Pflanzen handelt, oder ob sie über Gartenabfälle an diese Stelle gelangten. Wer weiß, dass es die Pflanzen an dieser Stelle immer schon gab, sollte sich melden. Verwechslungen wären möglich mit dem Italienischen Aronstab oder der Sumpf-Calla. Bei den Pflanzen im Auwald handelt es sich aber tatsächlich um den in Bayern heimischen Gefleckten Aronstab, also der Wildpflanze. Der Name leitet sich von den dunkel gefleckten, pfeilförmigen Blättern und der Form des Blüten- und Samenstandes ab. Ihre kolbenförmigen Blüten entwickeln die Pflanzen im April und Mai, wenn auch Bärlauch und Buschwindröschen im Auwald blühen. Obwohl sie sehr groß sind, fallen sie wegen ihrer hellgrünen Farbe zwischen den hier ebenfalls wachsenden Brennnesseln nur wenig auf.
Was aber auffällt ist der Geruch dieser Blüten, den sie in lauen Mainächten verströmen. Wir Menschen empfinden ihn als ekelerregenden Gestank, auf Insekten wirkt er dagegen unwiderstehlich anziehend. Auf sie hat es der Aronstab auch abgesehen, denn er braucht sie für seinen hoch entwickelten, raffinierten Bestäubungsmechanismus. Die Raffinesse geht sogar so weit, dass die Pflanze in den Blühkolben die Temperatur um bis zu 15°C durch chemische Vorgänge erhöhen kann um den Geruch zu verstärken. Angelockte Fliegen, die auf den Blüten landen, rutschen in den unteren, geschlossenen Teil des Blütenstandes, in dem sich die Blütenorgane befinden. Aufgrund der glatten Innenseite der geschlossenen Umhüllung und einer Sperre des Ausgangs durch Borsten können die Insekten die Blüte erst wieder verlassen, nachdem die weiblichen Blüten befruchtet wurden. Während der Zeit der Gefangenschaft werden die Insekten durch Tropfenausscheidungen der Narben mit Nahrung versorgt.
Der gefleckte Aronstab ist giftig und verursacht Blasen auf der Haut, Brennen in Mund und Hals sowie Verdauungsstörungen. Als Heiltee eignet sich die Pflanze nicht, Verwendung findet aber das Homöopathikum Arum. Laut Heilpflanzenbuch des Bogener Apothekers Pahlow wird es angewendet bei Schnupfen, Nasen- und Rachenkatarrh, Mumps, Scharlach und Masern. Außerdem als Sänger und Rednermedizin, wenn es Probleme mit der Lautstärke oder dem Stimmklang gibt.
Über die Verbreitung dieser interessanten Wildpflanze in unserem Landkreis ist wenig bekannt. Wer noch einen oder mehrere Standorte weiß, soll sie dem Bund Naturschutz Tel. 09951 601318 melden.
Text und Foto: Franz Meindl
Nacht der Falter
Schmetterling des Jahres "Rotes Ordensband" ging in die Falle
Landau, August 2015
Am letzten Freitag, 21.8. hat die Ortsgruppe des Bund Naturschutzes zu einer Nachtfalter- Exkursion eingeladen.
Der Falterspezialist Ludwig Weigert aus Metten hatte sich bereit erklärt, die Veranstaltung zu leiten und auch die Vorbereitung dafür zu übernehmen. Herr Weigert hatte nämlich mit einem Gemisch aus Rotwein und sehr viel Zucker Bäume im Auwald nahe des Marineschiffes präpariert. Durch diesen Köder sollten Nachtfalter, die nicht auf sogenannte „UV-Lichtfallen“ fliegen, angelockt werden. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fand sich eine kleine Gruppe von Interessenten am Schiff ein. Vorsitzender Franz Meindl begrüßte Herrn Weigert, der dann gleich eine kurze Einführung in die Exkursion machte. Leider herrschten keine günstigen klimatischen Bedingungen für eine optimale Flugtätigkeit. Bei den ersten Bäumen fanden sich fanden sich die Gemüse- und Achateulen ein.
Ein erster Höhepunkt bei der Suche nach den nachtaktiven Faltern war, dass sich der Falter des Jahres 2015, das Rote Ordensband, am süßen Rotweinköder labte. Für das Ordensband ist der Auwald mit den Weiden- und Pappelgebüsch der ideale Lebensraum. Nach einer kurzen Fahrt wurden weitere präparierte Bäume kontrolliert. Gleich an dem ersten Baum befand sich neben den bereits gesehenen Schmetterlingen, u.a. Schwarzes C, Pyramiden- und Ypsiloneule das „Schwarze Ordensband“.
Nach der ca. 1 ½ stündigen Führung durch den nächtigen Auwald bedankte sich Franz Meindl bei Ludwig Weigert, der bei dem Geo-Tag der Artenvielfalt mit der UV-Lichtfalle schon den anderen Teil der Nachfalter näher brachte, für seine Ausführungen und überreichte eine kleine Aufmerksamkeit mit der Bitte um eine Wiederholung im nächsten Jahr. Auch sprach der Vorsitzende eine kleine Anerkennung an die drei Mädchen aus, die die bei der Exkursion mit dabei waren und mit den Lupengläser die Falter für eine kurze genaue Betrachtung fingen und dann wieder der Nacht übergaben.
Text und Fotos: Franz Dick
An ehemaligen Steinbrüchen
BN-Ortsgruppe unternahm Ausflug nach Zachenberg/Auerbach
Landau, August 2015
Einen Ausflug zum Steinbruch-Themenweg nach Zachenberg im Bayerischen Wald unternahm Sonntag, 16.8. die Bund Naturschutz Ortgruppe Landau. Die alten Granit-Abbaustellen mitten im Wald bei Muschenried demonstrieren eindrucksvoll, wie hart die Waidler früher für das tägliche Brot arbeiten mussten und wie lange die Natur brauchte, um sich von diesen frühen Landschaftseingriffen wieder zu erholen.
Der Weg hat eine Länge von 6,2 km und einen Höhenunterschied von 275 m, ist gut markiert und an jedem Steinbruch befindet sich eine Informationstafel. Im sog. Wagner-Bruch, wo bis 1987 noch Granit gebrochen wurde, ist in einer restaurierten Steinhauerhütte ein kleines Infozentrum mit Schutzhütte eingerichtet. Ein Bezug zu Landau besteht, weil der Zachenberger Steinbruchweg unter Leitung des Amtes für Ländliche Entwicklung Landau erstellt wurde und der Evangelische Verein Landau, der hier sein Begegnungshaus hat, bei der Gestaltung aktiv mithalf.
Gleich nach dem Startpunkt ging es steil bergauf zum ersten der 9 aufgelassenen Granitbrüche. Hier und an den weiteren 8 stillgelegten Steinbrüchen wurde kurz angehalten und die Geschichte der Grube erklärt. Vorbei am evangelischen Heim, dass vielen Landauer aus verschiedenen Anlässen bekannt ist, ging es zum Info-Zentrum, um dort eine kurze Rast mit Brotzeit zu machen. Nachdem alle gestärkt und voller Informationen über den Granit und seine Verarbeitung waren, ging es auf den Rückweg bergab Richtung Startpunkt. Unterwegs gaben Vorstand Meindl und Landschaftspflegerin Christine Kaiser noch Erläuterungen zu den Pflanzen am Wegesrand. Besonders beeindruckend waren die großen Bestände des Roten Fingerhutes. Vorbei an Muschenried, legte man den Rest der Bergabstrecke zum Anfangspunkt ziemlich gemütlich zurück.
Zum Schluß war man sich einig, dass der Weg wunderschön und interessant ist, aber schon etwas Kondition erfordert. Eingekehrt wurde noch in der urigen Bauernhofwirtschaft Kerschl in Zachenberg. In gemütlichen Runde ließ man den Tag mit einer Brotzeit aus selber hergestellter Wurst und Brot aus dem hofeigenen Backofen ausklingen.
Text und Fotos: Franz Dick
Ein ganz schräger Vogel
In Kleegarten ist der Wiedehopf zu Gast- Ein sehr seltenes Exemplar
Landau/Kleegarten, August 2015
„Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der bringt der Braut einen Blumentopf“, so singen Kinder auch heute noch im Lied der Vogelhochzeit. Allerdings wissen nur noch wenige, wie der früher auch bei uns heimische Wiedehopf überhaupt aussieht. Aufgetaucht ist jetzt einer dieser seltenen Vögel in Kleegarten, östlich von Landau. Frau Strasser liebt Vögel und beobachtet sie gerne. Als sie aber kürzlich aus ihrem Wohnzimmerfenster nach ihren gefiederten Freunden blickte, traute sie ihren Augen kaum. Ein schwarz-weiß gebänderter Vogel mit langem, gebogenem Schnabel, einer Federhaube am Kopf, etwas kleiner als eine Taube stocherte im Rasen. So einen Vogel hatte sie vorher nie gesehen. In ihrem Bestimmungsbuch für Gartenvögel wurde sie nicht fündig. Sie vermutete daher, dass es sich um keinen Wildvogel, sondern um einen Käfigflüchtling handelt. Trotzdem rief sie ihre Schwester an, von der sie wusste, dass die ein großes Vogelbestimmungsbuch besitzt. Und hier wurde sie auch fündig. Es ist ein Wiedehopf, der sich da in ihrem Garten herumtreibt. Als sie dann auch noch las, wie selten dieser Vogel ist, war die Freude über den sommerlichen Gast noch größer.
Zufällig machten Naturführer Meindl und seine Frau am Mittwoch, 12.8. eine Radltour nach Ettling und fuhren dabei durch Kleegarten. Auch sie entdeckten im Vorbeifahren den seltenen Gast im Garten von Frau Strasser und blieben stehen. Leider bemerkte es der Vogel, verschwand über den Hausgiebel und ward nicht mehr gesehen. Welche Enttäuschung, Franz Meindl wollte nämlich gerade seinen Fotoapparat herausholen und die Seltenheit dokumentieren.
Gelungen sind die ersehnten Fotos dann doch noch, als der Vogel ein paar Stunden später an dem gewohnten Platz vor dem Wohnzimmerfenster wieder auftauchte. Heftig stocherte er mit seinem langen, dünnen Schnabel im Rasen herum und immer wieder zog er einen Engerling, eine Schnecke und sonstiges Getier aus dem trockenen Boden, die er genüsslich verspeiste. Manchmal, wenn ihm einer der ebenfalls im Garten herumhüpfenden Stare zu nahe kam, fächerte er zur Abschreckung seinen Federschopf am Kopf auf und war dadurch noch prächtiger an zu sehen. Laute gab er nicht von sich. Der Reviergesang des Männchens wäre ein sehr typisches, tiefes, „hup-hup-hup“, das sich anhört, wie in eine leere Flasche geblasen. Der Flug des Wiedehopf ist unstet flatternd und wellenförmig. Er erinnert dabei eher an einen Riesenschmetterling als an einen Vogel und hat Ähnlichkeit mit dem Flug des Eichelhähers und er Elster. Die Brutgebiete des Wiedehopfs liegen in klimatisch begünstigten und vor allem niederschlagsarmen und warmen Gebieten. Er bevorzugt offene Landschaften mit lockeren Baumbestand, extensiv bewirtschafteten Weinberge vorzugsweise mit Stützmauern aus Naturstein, und verwilderte, großen Gärten mit altem Baumbestand. Die Nahrung besteht vor allem aus Maulwurfsgrillen, Käfern und Engerlingen sowie größeren Schmetterlingsraupen. Er erbeutet aber auch Spinnen, Asseln, Hundert- und Tausendfüßler, Regenwürmer und Schnecken. Er brütet in großen Baumhöhlen, Kopfweiden aber auch in Nistkästen. Anders als bei den meisten Vögeln sind Wiedehopfnester selbst bei knapp über dem Erdboden befindlichen Brutplätzen keine Beute für Marder. Das verdanken sie ihrer speziellen Marderabwehr: Sollte ein Marder versuchen, in den Brutraum des Vogels einzudringen, spritzen sowohl das Weibchen als auch die Jungen dem Fressfeind den Inhalt des Darms entgegen. Zusammen mit dem übel riechenden Sekret der Bürzeldrüse bedeutet dies eine äußerst wirksame Abwehrstrategie. Dies ist auch der Grund, warum man Wiedehopfbrutplätze oft schon von weitem riechen kann. Der Wiedehopf ist einer der am stärksten bedrohten Wildvögel in Deutschland und steht auf der Roten Liste. Helfen kann man ihm durch die Erhaltung alter Bäume u Obstgärten, durch Nistkästen und möglichst wenig Gifteinsatz. Bei dem Kleegarten-Wiedehopf handelt es sich vermutlich um einen Durchzügler der schon wieder auf Reisen ins Winterquartier nach Afrika ist. Es könnte sein, dass zur Zeit weitere Wiedehopfe durch unseren Landkreis ziehen. Wer einen beobachtet soll ihn dem Bund Naturschutz in Landau, Tel 09951 601318 melden.
Gemütliche Stunden im Schatten der Obstbäume verbracht
Landau, August 2015
Am 8.August fand das traditionelle Mostfest der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau auf ihrer Streuobstwiese am Zanklberg statt. Die Obstwiese mit einer Größe von ca. 7000 qm trägt 53 verschiedenste Obstbäume, die an 16 Baumpächter vergeben wurden. Die Streuobstwiese wurde 1993 vom Bund Naturschutz auf einem Grundstück der Stadt Landau angelegt. Nachdem erst vor kurzem die Wiese abgemäht und das Mähgut abgefahren wurde, trafen sich die Mitglieder und auch einige Baumpächter zu einem gemütlichen Zusammensein. Dabei konnte der 1. Vorstand Franz Meindl auch den zweiten Bürgermeister Armin Schrettenbrunner begrüßen.
Thomas Muncz bereitete Steaks, Würstchen und vegetarische Spieße auf dem Grill zu. Mit den mitgebrachten Salaten und Beilagen ließ man sich die Speisen munden. Zum Trinken gab es den selbst gekelterten Apfelmost. Jetzt nach fast einem Jahr Reifezeit ist er erst so richtig mild und süffig. Bei Kerzenschein neigt sich das Fest kurz vor Mitternacht dem Ende zu.
Beim Ferienprogramm: Exkursion am Hirtenbach
Kinder erforschten das Leben im und am Wasser
Landau, August 2015
14 Kinder erforschten mit dem Bund Naturschutz am Dienstagnachmittag den Hirtenbach. Jürgen Heinemann, Franz Dick und Franz Meindl vom Bund Naturschutz luden im Namen der Kreisgruppe ihre jungen Gäste dazu ein, das Leben im und am Wasser mit allen Sinnen zu erforschen.
Am frühen Nachmittag trafen sich die Teilnehmer mit Betreuerin Kathleen Bachmeier beim Wertstoffhof. Von dort wanderte man zurück zum Mühlbach und an diesem entlang zu den Weihern. Dabei zeigten und erklärten Jürgen Heinemann, Franz Dick und Franz Meindl ihren jungen Gästen die verschiedenen Pflanzen entlang des Bachlaufes.
Viele Kinder staunten nicht schlecht über die stattliche Anzahl von Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind, aber dennoch prächtig in der freien Natur gedeihen. Ungläubig waren die meisten, als ihnen Heinemann erklärte, welche Pflanzen essbar sind und welche nicht. Mit dem Gedanken, dass Brennnesseln nicht nur essbar, sondern durchaus auch wohlschmeckend sind, konnten sich die wenigsten Kinder anfreunden.
Am Weiher zeigte Jürgen Heinemann seinen Gästen eine Biberburg. Dabei wusste er viele interessante Sachen über diesen wieder angesiedelten Nager zu berichten. Aber auch viel Interessantes über das Ökosystem am Wasser und dessen Zusammenhänge war zu erfahren.
Nach dem Zwischenstopp an der Biberburg ging es weiter in die Sedelmeierschleife zum Unterlauf des Hirtenbaches. Am Unterlauf angelangt wurde zunächst die Wassergüte untersucht. Dabei fischten die Kinder mit Sieben Kleinlebewesen wie Bachflohkrebs, Fischegel, Wasserskorpione und Libellenlarven aus dem Bach. Anhand der Anzahl der Kleinlebewesen konnten Rückschlüsse auf die Wasserqualität gezogen werden.
Bei der Entnahme der Proben stellen die Kinder schnell fest, dass dies gar nicht so einfach ist. Heinemann erklärte den Kindern, dass die Wasserqualität des Hirtenbaches sehr gut sei, Trinkqualität aber nicht erreicht werde.
Nach dem gut zweistündigen Exkurs in die Natur waren sich alle Kinder einig, dass es auch in der nächsten Umgebung von Landau viel zu entdecken gibt.
Text: Landauer Zeitung
Der Blutweiderich, eine vergessene Heilpflanze
Dingolfing/Landau, August 2015
Jetzt im Hochsommer fallen bei uns im Landkreis an Gräben, Teichen, Flussufern und auch in manchen Gärten bis zu 2m hohe, purpurrote Stauden auf. Der Blutweiderich (Lythrum salicaria) steht in voller Blüte. An seinen Sprossen entwickeln sich Hunderte von Einzelblüten, die von Imkern als Bienenweide geschätzt werden.
Der Blutweiderich ist ungiftig. Junge Triebe und Blätter eignen sich als Zutat zu Wildgemüsegerichten oder Wildkrautsalat. Allerdings enthält die Pflanze viel Gerbstoffe und wird mit zunehmendem Alter bitter. Aber gerade dieser Reichtum an Gerbstoffen wurde früher genutzt. Wegen ihrer zusammenziehenden, bakterienhemmenden und blutstillenden Wirkung wurde die Pflanze früher viel häufiger als heute für Heilzwecke genutzt. Sie wurden bei Durchfällen, bei Ruhr und zur Blutstillung verwendet.Blutweiderich wurde wegen seiner blutungsstillenden Eigenschaften zur Heilung bzw. dem Verschluss von Wunden eingesetzt, ebenso bei starken Monatsblutungen.
Wegen ihres hohen Gerbstoffgehalts nutzte man die Pflanze auch zum Gerben von Leder und imprägnierte Holz und Seile mit dem Saft, um Fäulnis im Wasser zu verhindern. Überliefert ist auch, dass man die Pflanze früher zur Beruhigung von Tieren nutzte. Man hängte Ochsen eine Kranz aus Blutweiderich um den Hals um sie sanft und willig für die Arbeit zu machen. Dass der Blutweiderich als blutstillendes Mittel genutzt wurde, gab ihm seinen Namen. In einer Untersuchung zur Ernährung der Landbevölkerung rund um das Mittelmeer wurde festgestellt, dass die Pflanze eine schützende Wirkung gegen Diabetes besitzt.
Beheimatet ist die Pflanze in Europa, Asien und Australien. In Nordamerika gab es die Pflanze bis vor wenigen Jahrzehnten nicht. Über den Gartenhandel wurde sie aber dort eingeführt und wird inzwischen als Problemunkraut betrachtet, wie bei uns das Indische Springkraut.
Die Ortsgruppe Landau pflegt ein botanisches Kleinod
Die Himmelreich-Wiese wird gemäht
Landau, Juli 2015
Nördlich von Thalham, im so genannten Himmelreich gibt es ein botanisches Kleinod. Auf der nach Südwesten ausgerichteten mageren Hangwiese wachsen Blumen und Kräuter, die sonst nur noch sehr selten zu finden sind. Echte Schlüsselblume, Weidenblättriger Alant, Ochsenauge, Schopfige Kreuzblume und Skabiosenflockenblume sind nur eine kleine Auswahl der ca. 70 vorkommenden Arten. Entsprechend reichhaltig sind hier auch Schmetterlinge, Wildbienen und anderen Insekten. Entscheidend für die Erhaltung dieser Vielfalt ist die regelmäßige Mahd, da sonst die attraktiven, Licht liebenden Blumen von den Gräsern und aufwachsenden Sträuchern und Bäumen erstickt werden. Seit mittlerweile 22 Jahren mäht die Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz jährlich den steilen Hang mit dem Balkenmäher und recht das Heu ins Tal. Von hier holt es Josef Eichinger aus Oberframmering mit dem Ladewagen ab und verwendet es für seine Kühe. Leider wurde der schönste Teil des Himmelreiches in den 60-er Jahren mit Müll und Bauschutt verfüllt und so zerstört. Nach alten Aufzeichnungen blühten hier früher auch noch so seltene Wildpflanzen wie der Frühlingsenzian und die Küchenschelle. Diese seltenen Arten konnten bisher auch durch die jährliche Pflege nicht mehr regeneriert werden. Was allerdings gelang ist die Wiederansiedlung der prächtigen Feuerlilie. Sie wurde aus Samen von Pflanzen im angrenzenden Hangleitenwald nachgezogen und auf dem Hang wieder ausgepflanzt.
Viele Hände machten ein schnelles Ende
Landau, Juli 2015
Mannshoch war das Gras heuer auf der Streuobstwiese des Bund Naturschutz am Zanklberg. Damit sich die Blumenwiese unter den Bäumen gut entwickeln kann und die Wühlmäuse von Eulen, Bussard und anderen Jägern besser erbeutet werden können, muss sie 2-mal im Jahr gemäht werden. Das Wetter war ideal, so dass Klaus Klobe diese Woche die 7000 qm große Obstwiese mit dem Balkenmäher mähen konnte. Am Dienstag war dann Arbeitsansatz für die Baumpächter angesagt. Das Heu musste auf Strangen zusammengerecht werden, damit es von Jakob Sigl aus Harburg mit dem Ladewagen abtransportiert werden kann. 10 Helfer waren zum vereinbarten Zeitpunkt mit ihren Rechen zur Stelle. Wie in früheren Zeiten wurde nach getaner Arbeit der Durst mit einem Schluck frischem Apfelmost gestillt. Schade ist, dass das Heu kompostiert werden muss, da man dafür zur Zeit keine richtige Verwendung hat. Es würde für nächstes Jahr jemand gesucht, der Interesse an dem frischen Gras oder Heu der Streuobstwiese hat. Das könnte ein Landwirt, Pferdezüchter, Kleintierzüchter, oder auch ein Tierheim sein. Pacht fällt keine an. Voraussetzung wäre allerdings, dass die Bäume bei der Arbeit geschont werden und keine Rinde verletzt oder Äste abgerissen werden.
SCHLEIEREULEN IN GROßKÖLLNBACH
Eulennachwuchs am Meindl-Hof
Großköllnbach, Juli 2015
8 junge Schleiereulen wohnen zur Zeit im Stadl des Meindl Hofes in der Bahnhofstraße. Besser gesagt sie bewohnen den Eulenbrutkasten, der vor mehr als 10 Jahren vom Landauer Eulenprofessor Christof Ambros hier montiert wurde. Festgestellt wurde dies bei einer Brutkastenkontrolle durch den Bund Naturschutz. Ein absoluter Naturschutz Erfolg, denn die Schleiereule ist ausgesprochen selten. Es gibt nur 5-6 Brutpaare in ganz Niederbayern. Die Großköllnbacher Jungeulen können inzwischen fliegen und erkunden in der Nacht schon die unmittelbare Umgebung ihres Quartiers. Zur Mäusejagd sind sie aber noch zu unerfahren. Sie werden von den Altvögeln immer noch gefüttert, fast zu 100% mit Mäusen. Die Familie Meindl freut das, denn zu viele Mäuse können in der Landwirtschaft zum Problem werden. Wie jeder weiß, ist die Zeit der Eulen die Nacht. Unter Tags sitzen die 8 Jungen eng zusammengeschmiegt in ihrem Kasten. Die Elternvögel sind inzwischen nicht mehr dabei. Sie verschlafen den Tag in einem anderen Schleiereulenkasten in Großköllnbach. Erst wenn es wirklich dunkel ist, fliegen sie zu ihren Jungen um sich um sie zu kümmern. Äußerlich lässt sich die Schleiereule bereits durch ihren herzförmigen, weißen Gesichtsschleier von allen übrigen Eulen gut unterscheiden. Auch ihre Federn und Zehen sind verschieden. Ohrfedern fehlen, die Augen sind relativ klein und schwarz. Die Schleiereule wählt ihre Brutplätze innerhalb menschlicher Siedlungen. Daraus ergibt sich eine besondere Verantwortung für uns, diese empfindliche Vogelart zu erhalten. Schleiereule erbeuten hauptsächlich Kleinsäuger wie Feld- und Spitzmäuse, seltener Amphibien, Reptilien und Großinsekten. Unverdauliche Nahrungsbestandteile (Knochen, Haare) werden in Form von so genannten Gewöllen ausgewürgt.
Die Kombination von geeigneten Brutplätzen und günstigem Jagdgebiet ist für die Auswahl eines passenden Lebensraums ausschlaggebend. Zur Jagd sucht die Schleiereule offenes Gelände auf, wie beispielsweise am Rand von Siedlungen oder entlang von Straßen und Wegen. Die Schleiereulen am Meindl-Hof begannen Anfang April mit dem Brüten und jetzt im Juli wird sich die Familie langsam auflösen. Die Jungeulen gehen dann auf Wanderschaft und gründen weit weg von ihrem Geburstort ein neues Schleiereulenrevier. Ihre Abhängigkeit von Mäusen macht die Schleiereulen allerdings anfällig. In strengen Wintern finden sie keine Mäuse auf Feldern und Wiesen und drohen zu verhungern. Dann ist es wichtig, dass sie Einflugmöglichkeiten in Scheunen und Ställe finden, wo es auch im Winter Mäuse gibt.
Klasse 3c machte 134 Arten ausfindig
Wettbewerbssieger des Geo-Tags der Artenvielfalt gekürt
Landau, Juli 2015
Der Bund Naturschutz lud Mitte Juni zu einem Geo-Tag der Artenvielfalt in Landau ein. Dabei wurde für Kinder ein ‚Wettbewerb ausgelobt, an dem sich fünf Klassen der Grundschule sowie eine Klasse der Mittelschule beteiligten. Am 2. Juli nahmen Franz Meindl und Franz Dick die Siegerehrungen in den beiden Schulen vor.
Grundschulleiterin Elfi Strobl begrüßte die beiden Vertreter des Bund Naturschutz in der Aula, wo die Zweit- und Drittklässler mit ihren Lehrerinnen schon gespannt auf das Ergebnis des Wettbewerbes warteten. Franz Meindl ließ aber zunächst nochmals kurz den Geo-Tag Revue passieren. So lag der Hauptteil der Veranstaltung zwischen 6 und 12 Uhr, als die Arten erfasst und kartiert wurden. Am Nachmittag standen dann Naturführungen auf dem Programm und nachts wurden dann Nachtinsekten mit einer Nacht-Insektenfalle bestimmt und kartiert.
An dem Wettbewerb, bei dem ein Wanderpreis ausgelobt wurde, nahmen von der Grundschule die Klassen 3a, 3b, 3c, 3d sowie 2b und 2d teil. Meindl stellte fest, dass die Klasse 3c, die 134 Arten gefunden hatte, den Wettbewerb gewonnen hat- Doch auch die restlichen Grundschulklassen haben sich gut geschlagen. So bestimmte die Klasse 3d 120 Arten und die restlichen Klassen jeweils zwischen 47 und 95 Arten.
Insgesamt wurden 61 Vögel, 59 Insekten, 34 Pilze, 17 Säugetiere, drei Reptilien, 320 Pflanzen, drei Spinnen, 16 Fische und zwei Schnecken, also 530 Arten, erfasst.
Die Siegerklasse erhielt von Meindl als Wanderpreis eine Plüsch-Wildkatze und ein Bestimmungsbuch überreicht. Alle teilnehmenden Klassen erhielten darüber hinaus Informationsmaterial sowie zwei Becherlupen, um auch künftig die Artenvielfalt zu kartieren. Zur Wildkatze bemerkte der Fachmann, dass diese auch in unserer Gegend heimisch war, in Bayern jedoch ausgerottet wurde. Seit 30 Jahren werde die Katze aber nachgezüchtet und rund 100 Tiere wurden dann ausgewildert. Heute könne man sagen, dass die Wildkatze in der Oberpfalz schon wieder heimisch wurde.
Nach der Siegerehrung begaben sich Meindl und Dick in die benachbarte Mittelschule, um die 5. Klasse von Rudi Pritzl zu besuchen. Diese erhielt mit 105 kartierten Arten eine Hamsterfigur als Trostpreis sowie ebenfalls das Informationsmaterial sowie die beiden Becherlupen überreicht.
Quelle: Landauer Zeitung
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Geo-Tag der Artenvielfalt: seltene Tier- und Pflanzenarten kartiert
Bund Naturschutz Ortsgruppe beteiligt sich wieder am Aktionstag
Landau, Juni 2015
Der mittlerweile vierte Geo-Tag der Artenvielfalt des Ortsverbandes des Bund Naturschutzes fand am 13.Juni statt. Diesmal hatten sich Franz Meindl und sein Team auf den Bockerlbahnradweg konzentriert und zwar auf die Strecke vom Bahnhof bis hinauf zum BRK-Haus.
Neben den üblichen „Verdächtigen“ fanden sich auch ein paar Bürger ein, um mitzuhelfen. Der Geo-Tag der Artenvielfalt steht ganz im Zeichen der Kartierung der gefundenen Pflanzen- und Tierarten. Mit dabei war der Kreisfischereiverein mit seinem stellvertretenden Vorsitzenden Eduard Seblitschka. Die Stiftung des Vereins „Partner der Natur und der Kinder“ übernahm die Artenvielfalt im Wasser. Die Jugendgruppe unter der Leitung von Julia Fritzsche veranstaltete mit den Kindern eine Schnitzeljagd. Ferner standen Naturführungen zum Thema Vögel, Wald, Wiese und Wasser auf dem Programm.
Hauptaugenmerk wurde jedoch auf die Suche von Lebewesen und Pflanzenarten und deren Kartierung gelegt, und das 24 Stunden lang. Die Tage zuvor war bei einem vom Ortsverband ausgeschriebenen Wettbewerb für Schulen und Kindergärten die Beobachtungsgabe des Nachwuchses gefragt. Sie gingen privat und mit den Klassen auf die Suche nach möglichst vielen Wildpflanzen und Tierarten. Zentrum des Geschehens war das Schiff der Marinekameraden. Dort wurden die abgelieferten „Fundsachen“ kartiert und wieder der Natur übergeben.
Jedes Jahr wird zu einem Geo-Tag der Artenvielfalt aufgerufen. Heuer mittlerweile zum 18. Mal. Die Aktion geht über Deutschlands Grenzen hinaus und gilt dort, wo die Zeitschrift „GEO“ ihr Verbreitungsgebiet hat.
„Wir vom Ortsverband des Bund Naturschutzes waren heuer zum vierten Mal dabei“, erklärte Franz Meindl. An der Schulaktion hätten sich die Förderschule, sowie die Grund- und Mittelschule beteiligt. „Wer die besten Ergebnisse liefert, erhält einen Wanderpreis“, versprach Meindl.
„Ich hätte in Sachen Artenvielfalt einen Grundkurs nötig“, gab Bürgermeister Dr. Steininger in seinem Grußwort zu. Ferner betonte er, „die grüne Farbe als Verbindung zum Naturschutz hat unheimlich an Bedeutung hinzugewonnen. Immer mehr engagieren sich dafür, die Natur zu schützen. Wir sind hier auf einem guten Weg, auch wenn es gilt, verschiedene Interessen auf einen Konsens zu bringen“, betonte das Staatsoberhaupt. Der Bund Naturschutz sei für die Verwaltung im Rathaus ein wichtiger Partner und würde dort deswegen immer ein offenes Ohr finden. Besonders freute sich Steininger darüber, dass der Ortsverein mittlerweile über eine rührige Gruppe verfügt.
Julia Fritzsche stellte die neue Jugendgruppe vor: „Be(e)green“ lautet unser Motto. Seit Dezember gibt es uns nun. Seitdem haben wir uns politisch engagiert, aber auch versucht, etwas Neues für den Naturschutz zu machen, indem wir unter anderem Aktionen mit Kindern durchgeführt und eine Blumenwiese angelegt haben.
Ein Lob für die Ortsgruppe gab es vom stellvertretenden Vorsitzenden der Kreisgruppe, Reinhard Fischer: „Es ist toll, wie viele Jugendliche mit dabei sind. Das spricht für eine gesicherte Zukunft“.
Die Ergebnisse des Geo-Tages konnten sich sehen lassen, waren jedoch nicht immer leicht zuzuordnen. Mit viel Sachverstand und Hilfe von Fachlektüre konnte letztlich alles ermittelt werden. Von Raupen über Edelkrebse bis hin zu einer leider toten jungen Sumpfmeise waren allerhand Schätze mit dabei.
Text: Passauer Neue Presse
Fotogalerie
Nachwuchs im Tierhotel Mohnblume
Landau, Juni 2015
Vor 3 Jahren hat die BN Ortsgruppe die alte Trafostation der Stadtwerke an der Kleegarten Straße zu einem Tierhotel umgebaut. Außen befinden sich Nisthilfen für alle möglichen Vogelarten, für Wildbienen und Fledermäuse. Innen wurden Brutkästen für die Schleiereule und den Turmfalken installiert. Stare, Meisen, Sperlinge und Fledermäuse haben das Hotel schon im ersten Jahr bezogen, jetzt hat sich auch eine Turmfalkenfamilie dort angesiedelt. Den Beweis lieferten am Freitag 4 junge Turmfalken, die vor dem Einflugloch zum Brutkasten saßen. Bemerkenswert ist, dass sich die Vögel vom relativ starken Verkehr auf der DGF3 nicht abschrecken ließen.
Der Name Turmfalke deutet darauf hin, dass sich die Tiere ihre Behausungen gerne in hohen menschlichen Bauwerken suchen. Mit 35 cm Körpergröße und 75 cm Flügelspanne zählen Turmfalken zu den kleineren Vertretern der Falken. Männchen und Weibchen kann man gut an den unterschiedlichen Kopffärbungen erkennen. Während die weiblichen Vögel einheitlich rotbraun gefärbt sind, haben die Männchen einen hellgrauen Kopf. Turmfalken sind sehr anpassungsfähig. Ihre Brut- und Jagdgebiete müssen nicht unbedingt identisch sein. Im zeitigen Frühjahr kann man die männlichen Turmfalken bei Ihren Balzflügen beobachten. Begleitet werden diese von erregten Rufen. Nach der Paarung lockt das Männchen das Weibchen zu seinem ausgewählten Brutplatz. Die vier bis sechs Eier werden vom Weibchen allein ausgebrütet. Das Männchen versorgt es während der Brutzeit mit Nahrung. Nach etwa 27 bis 29 Tagen schlüpfen die Jungen und werden von beiden Eltern mit Futter versorgt bis sie selbständig sind. Turmfalken gehen auf Freiflächen mit geringem Bewuchs auf die Jagd. Ihre Nahrung besteht zu 90% aus Mäusen. In warmen Gebieten ergänzen Reptilien und Insekten ihren Speiseplan. Ein typisches Jagdverhalten für den Turmfalken ist der „Rüttelflug“, ein Ruderflug, bei dem der Vogel eine ganze Zeit über einer bestimmten Stelle in der Luft steht und nach Nahrung sucht. Wird eine Maus erspäht geht der Falke in mehreren Etappen tiefer bis er nahe genug bei der Maus ist, um sie erbeuten zu können. Trotzdem entkommen ihm die flinken Mäuse oft und er muss ein neuer Jagdflug beginnen.
Die Feldhecken sind seine Heimat
DER NEUNTÖTER
Landau, Juni 2015
Hakenschnabel, breiter Augenstreifen und rotbrauner Rücken sind die Haupt Erkennungsmerkmale für den Neuntöter. Der Wald ist ihm zu dicht, freie Feld- und Wiesenlandschaften sind ihm wiederum zu offen. Wer den Neuntöter im Landkreis zu Gesicht bekommen möchte muss dort suchen, wo noch Hecken und Büsche die Landschaft durchziehen.
Gerne sitzt er alleine auf einem Pfosten und noch lieber auf Telefon- oder Stromleitungen, um Ausschau nach Beute zu halten. Trotz des gefährlichen Namens braucht niemand Angst vor dem Vogel zu haben. Er ist kleiner als ein Star und gehört systematisch zu den Singvögeln obwohl er nur sehr selten singt. Seine Hauptnahrung sind größere Insekten wie Heuschrecken, Käfer, Hummeln, manchmal auch kleine Nagetiere und Singvögel.
Seinen Namen hat der zur Gattung der Würger zählende Vogel von seinem ungewöhnlichen Jagdverhalten. Wenn er mehr Beute fängt als nötig, deponiert er sie auf Stacheln und Dornen von Schlehe und anderen Wildsträuchern. Aufgespießte Heuschrecken, Käfer und Mäuse sind somit ein sicheres Zeichen für die Anwesenheit des Vogels.
Der Neuntöter oder Rotrückenwürger, wie er auch genannt wird, ist ein reiner Zugvogel. Er erscheint erst ab Anfang Mai bei uns um hier zu brüten. Sein lockeres Nest aus Gräsern, Blättern, Moos und Wurzeln baut er am liebsten in Dornbüschen in einer Höhe von 0,5 bis 2 m. Die Jungen verlassen schon nach 15 Tagen das Nest. Schon im August ziehen die schönen Vögel wieder Richtung südliches Afrika.
Der Neuntöter ist in ganz Deutschland selten und wird in der Roten Liste der Tiere als gefährdet geführt. Positiv für die Ansiedlung des Vogels an dieser Stelle haben sich sicher die Biotopflächen der Ländlichen Entwicklung und des Wasserwirtschaftsamtes ausgewirkt.
Botanische Rarität wieder angesiedelt
Vom Aussterben bedrohtes Ackerwildkraut: Die Konrade
Landau a.d.Isar, Juni 2015
Eine botanische Besonderheit ist zur Zeit auf einem Roggenfeld neben dem Bockerlradweg nördlich der Talhamer Unterführung zu sehen. Der Acker ist voll mit purpurblauen Blumen. Es sind die Blütenkelche der Kornrade, einem Ackerwildkraut das vom Aussterben bedroht ist. Sie hat sich hier nicht selber angesiedelt, sondern wurde als Artenschutzprojekt von Landwirt Eder im Auftrag des Landschaftspflegeverbandes zusammen mit dem Roggen ausgesät. Die Samen stammen von den Wildackerflächen des Bund Naturschutz im Gebiet Rosenau und Wallersdorfer Moos. Die Fläche wurde von der Stadt Landau mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Bayern für ökologische Zwecke erworben.
Pflanzennamen wie Kornblume und Klatschmohn sagen den meisten noch etwas, bei Ackerrittersporn, Frauenspiegel, Erdrauch und Ackerschöterich tun sich viele schon schwer.
Die größte Seltenheiten unter den Ackerwildpflanzen ist aber die Kornrade (Agrostemma githago). Sie ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich unsere Wildpflanzen langsam an die Kultivierung angeglichen haben. Ihren Lebenszyklus hat sie vollständig an Aussaat und Ernte des Getreides angepasst. Früher wurde das Getreide noch in Garben gebunden, in die Scheunen eingefahren und im Winter gedroschen. Dabei wurden langstielige Ackerwildkräuter wie die Kornrade mit eingefahren, überwinterten in der Scheune, gelangten mit dem Stroh in den Viehstall und im Frühjahr mit dem Mist wieder auf’s Feld. Heute wird beim Mähdrusch Korn und Stroh getrennt und die Samen der Wildkräuter bleiben auf dem Feld zurück. Da der Samen der Kornrade frostempfindlich ist, überlebt er im freien Feld nicht und ist auf das Winterquartier in Scheune und Stall angewiesen. Die Kornrade enthält Saponine und ist daher giftig. Sich einen Kornradenstrauß zu pflücken, ist daher nicht ratsam. Früher, als die Reinigung des Getreides noch schwierig war, konnte dies zu Problemen führen. Heute hat man erkannt, dass die Saponine der Kornrade auch Gutes bewirken, indem sie schädliche Nematoden im Boden absterben lassen. Alle Ackerwildkräuter, auch wenn wir in ihnen keinen unmittelbaren Nutzen sehen, bilden wichtige Glieder der seit Jahrtausenden gewachsenen Lebensgemeinschaften aus Pflanzen und Tieren. So hängen von jeder Ackerwildkrautart im Durchschnitt 12 pflanzenfressende und blütenbesuchende Tierarten ab, von denen sich wiederum etliche Tierarten ernähren. So führt der Rückgang der Wildkräuter letztendlich z.B. auch zu einem Rückgang des Rebhuhns, dessen Jungen in den ersten 14 Lebenstagen auf tierische Nahrung angewiesen sind. Darüber hinaus tragen Ackerwildkräuter als Zeugen alter bäuerlicher Kultur zu einem attraktiven Landschaftsbild und damit auch zur Erholungsfunktion der Landschaft bei.
Ein Biotop von hohem Wert
Bund Naturschutz wandert entlang des Lohgrabens
Haidlfing.
Walter Franziszi freut sich über den Verlauf des neuen Lohgrabens, der als Biotop von hohem Wert sein wird: „Es wird ein ständiger Wandel in der Landschaft sein.“ Bei einer Exkursion entlang dieses Gewässers, die der Bund Naturschutz, Ortsgruppe Landau, am Sonntag, den 31. Mai 2015 gemacht hat, wurden verschiedene Aspekte angesprochen.
An der Straße nach Haidlfing nach See überquert man den Wasserlauf Lohgraben. Dort ist jetzt ein Parkplatz im Entstehen und es werden Tafeln aufgestellt, die über dieses Biotop informieren. Dort trafen sich die Teilnehmer. Sie wurden von Franz Meindl begrüßt. „ Die Umgestaltung des Lohgrabens ist ein gutes Exkursionsziel“, beschrieb Meindl die Veranstaltung. Ein riesiges ökologisches Projekt sei es gewesen, das von der Teilnehmergemeinschaft „Haidlfing V“ durchgeführt worden ist.
Es ist eines der größten Biotopbeschaffungsprojekte der letzten Jahre. Walter Franziszi gab den Verlauf der Veranstaltung bekannt, die drei wesentliche Punkte umfasst. Zunächst informierte Franziszi allgemein über die Entstehung. Bei Starkregen komme aus den Hügeln um Großenpinning viel Wasser, das die Felder überschwemmt. Es wurde ein Graben angelegt, der zwar oft trocken fiel, aber ebenso häufig über die Ufer trat. Eine Flurbereinigung wurde angeordnet und damit verbunden auch die ökologische Umgestaltung.
Seit zwölf Jahren ist er als leidenschaftlicher Naturbeobachter dabei und habe auch bei der Planung mitgestalten dürfen. Verschiedene Vorschläge seien gemacht und auch verworfen worden. Schließlich war man sich darüber einig, das Biotop so zu gestalten, dass die Arbeiten der Feldflur gefördert werden. 17 Hektar seien in das Projekt eingebunden worden.
Drei Teile umfasste die Umgestaltung. Der Graben selbst sei mit dem gewundenen Verlauf gestaltet worden, teils auch Schlucht artig, teils mit Flutmulden. Am Ende laufe er in einer Flutmulde aus. Weiter gebe es entlang des Grabens eine extensive Wiese, die mit spezieller Ansaat angelegt wurde. Schließlich sei noch die Bepflanzung mit hochkronigen Bäumen zu nennen.
Bernhard Pellkofer, Amphibienexperte bei der unteren Naturschutzbehörde, führte zu einer Flutmulde, die zeigte, wie groß die Bedeutung eines solchen Gewässers ist. So dicht wie selten komme in diesem Biotop die Wechselkröte vor. Das sei darin begründet, dass diese Froschlurch Art Gewässer ohne Vegetation bevorzugt, die im Frühjahr für kurze Zeit entstehen. Diese am Lohgraben angelegten Mulden seien ideal und davon konnte man sich überzeugen. „Hier findet man Millionen von Kaulquappen der Wechselkröte“.
Dass dieser Streifen Land auch altes Siedlungsgebiet ist, darüber klärte Kreisarchäologe Dr. Ludwig Kreiner auf. „Wir haben hier nur Frühkeltisches gefunden, man nennt die Zeit Hallstadtzeit“, erklärte Dr. Kreiner. Er hatte Keramikstücke dabei, die herumgereicht wurden. Auch über die Form der Häuser konnte er berichten. „ Es waren wohl Erdhäuser, man hob eine Grube von etwa sechs auf sechs Metern aus und baute darüber aus Holz eine Bedachung“, beschrieb der diese Siedlungsform. Gefunden habe man einen Ofen, der mit heißen Steinen befüllt wurde und so als Kochstelle diente.
Weiter westwärts erklärte Franziszi den hohen Wert dieses Biotopes. Mehr als sechs Kilometer lang erstreckte es sich jetzt von Großenpinning bis zu der Baum- und Strauchreihe entlang der Straße nach Vierhöfen. Zum einen sei es ein zusammenhängender Lebensraum, zum anderen auch einer, der sich ständig wandeln wird. Man finde hier Feldvogelarten wie Kiebitz, Feldlerche und Schafstelze, aber auch Vögel, die an Gewässern leben, wie den Flussregenpfeifer. Die Magerwiesen werden sicher Heimat für Insektenarten werden. Franziszi hob auch den Wert der Versickerungsfläche an der Straße von Haidenkofen nach Neuhausen hin. „ Hier habe ich heuer im Frühjahr Zugvogelarten aus dem Norden beobachtet, die auf ihrem Rückweg aus dem Süden Rast gemacht haben“.
Quelle Text: Landauer Zeitung
Bund Naturschutz, Ortsgruppe Landau, unterstützt das Bürgerbegehren gegen den geplanten Autohof
Bei der Monatsversammlung des Bund Naturschutz, Ortsgruppe Landau im April wurden die Planungen zum Autohof Pilsting mit Zufahrt und B 20- Brücke besprochen. Alle Anwesenden waren dafür, das Bürgerbegehren gegen den Pilstinger Autohof zu unterstützen.
Der BN lehnt das Vorhaben ab, weil
- das Artensterben in Deutschland erschreckende Ausmaße angenommen hat
- geschützte Biotope zerstört werden
- der Längenmühlbach als wichtigster Wild- Wanderkorridor im Landkreis zerschnitten wird
- zu viel fruchtbarer Boden verloren geht
- Hochwasser Rückhalteflächen verloren gehen
- wir nicht mehr, sondern weniger LKW- Verkehr brauchen
- viele Anwohner direkt betroffen sind
- nur der Investor aber nicht die Bevölkerung einen Nutzen davon hat
- so Stück für Stück unsere Heimat verloren geht
Neue Bewohner im Hotel Mohnblume
Vögel, Fledermäuse und Wildbienen wohnen im Tierhotel Mohnblume
Die Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz hat letztes Jahr die ausgediente Trafostation der Stadtwerke Landau im Landauer Moos zum Tierhotel Mohnblume umgebaut. Inzwischen wohnen Stare, Meisen, Fledermäuse und Wildbienen darin. Zugegeben, alle Zimmer sind noch nicht belegt, aber was nicht ist, wird sicher noch werden. Neben viel Lob erntet der Bund Natuschutz mit dem Tierhotel auch immer wieder Kritik. Zu nahe an der Straße, bringt nichts für die Natur, zu viele Nistkästen auf engem Raum bekommt man zu hören. Macht nichts sagen die Aktiven der BN-Ortsgruppe, die Kritiker haben ja nicht ganz unrecht. Die Lage des Tierhotels direkt zwischen Straße und Radlweg ohne Bäume in der Nähe ist nicht ideal. Trotzdem wollte man sich die Chance nicht entgehen bei uns im Landkreis das erste Tierhotel zu bauen und man ist stolz darauf. Gerade durch seine Lage am Radweg eignete sich der Trafo hervorragend, um am praktischen Beispiel zu zeigen, was jeder Einzelne in seinem Garten und am Haus für den Naturschutz tun kann. Fledermausbretter, Mauerseglerkästen, Schwalbennester, Nistkästen für Schleiereule und Turmfalke, Star, Meisen, Kleiber, Rotschwanz, Bachstelze, Grauschnäpper, Amseln, Bruthilfen für Wildbienen und Steine, Sand und Todholz am Fundament als Unterschlupf für Eidechsen, Blindschleichen etc. all diese Garten- Naturschutzmaßnahmen wurden hier auf engem Raum verwirklicht. Zur genaueren Erklärung gibt es an der Ostseite des Tierhotels eine Informationstafel, an der alle Elemente des Tierhotels genau erläutert sind. Umweltbildungsprojekt für Kinder ist eine weitere wichtige Funktion des Tierhotels. Die Westfassade mit den riesigen Mohnblumen hat die Klasse 3d der Grundschuld Landau letztes Jahr gestaltet. Die Kinder werden das sicher ein Leben lang wissen und stolz auf diese Naturschutztat sein. In den nächsten Wochen wird an der Südfassade noch eine große Wildbienenwand angebracht. Gebaut wird sie von Rudi Pritzls Klasse an der Landauer Grundschule im Rahmen des Werkunterrichts und anschießend vor Ort installiert
Die beteiligten Schüler werden sich über jede einzelne Goldbiene freuen, die ihre Wand zukünftig besiedelt. Gruppen, Vereine, Kindergarten und Schulen sind zu Besichtigungen mit fachlicher Erläuterung eingeladen und sollen sich dazu bei BN Vorstand Albert Huber, Tel. 09951 1264 melden.
Neue Mauersegler Brutplätze an der B20
Dauerregen bringt Mauersegler in Not
Zur Förderung der Mauersegler wurden im April 21 Nistkästen an der B20 Brücke angebracht. Schlechtwetter verhindert Belegung
Zur Förderung der Mauersegler initiierte die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau dieses Frühjahr das Mauersegler-Patenprojekt an der B20 Isarbrücke. 21 naturverbundene Personen aus Landau und Umgebung spendeten einen Nistkasten im Wert von je 50 €. Die Kästen wurden rechtzeitig vor Eintreffen der Vögel aus ihren afrikanischen Winterquartieren zusammen mit dem staatlichen Bauamt an der Brücke befestigt. Das Regenwetter hat den Naturschützern leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bevor die Vögel überhaupt richtig auf Brutplatzsuche gehen konnten, hat sie das nasskalte Wetter wieder vertrieben. Die neuen Kästen sind bisher nicht belegt. Glück im Unglück sagen die Projektinitiatoren Werthmann und Meindl, denn sonst wäre es zur Katastrophe gekommen. Mauersegler kommen zu uns Anfang Mai aus Afrika zurück und beginnen etwa ab Mitte Mai mit dem Brutgeschäft. Um genug Insekten für sich selber und die Jungen zu finden sind sie dabei als reine Luftjäger auf einigermaßen gutes Wetter angewiesen. Längere Perioden mit nasskaltem Regenwetter zwingen sie, in wärmere Regionen aus zu weichen. Da sie pro Tag 800 km und mehr fliegen können, haben erwachsene Vögel damit weniger Probleme. Tragisch wird es allerdings für Eier und Jungvögel. Die Eier kühlen aus, Nestlinge bekommen keine Nahrung mehr. Im Lauf der Evolution hat die Natur zumindest für die Jungvögel eine Lösung gefunden. Mauerseglerküken fallen bei Schlechtwetter in eine sogenannte Hungerstarre, ein Zwangsfasten, in dem sie ohne Fressen bis zu neun Tage überbrücken können. Wenn die Tiere allerdings noch sehr jung sind, besteht schon nach wesentlich kürzerer Zeit von nur wenigen Tagen Lebensgefahr für die Küken. Neben Mauerseglern leiden auch Schwalben und Fledermäuse unter dem vielen Regen der vergangenen Woche
Folgende Tipps gibt der Landesbund für Vogelschutz, falls Sie einen entkräfteten Mauersegler oder eine Schwalbe finden:
- Wenn sich der Vogel nass und kalt anfühlt, trocknen Sie ihn mit Küchen- oder Toilettenpapier ab und setzen ihn in einen Karton mit Luftschlitzen.
- Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollte der Karton nicht zu groß sein, um eventuelle Flugversuche zu verhindern und mit Küchenpapier ausgepolstert werden.
- Verschließen Sie den Karton und stellen ihn bei Zimmertemperatur an einen ruhigen Ort. Oftmals reicht es den Tieren bereits, wenn sie sich eine Nacht im Trockenen ausruhen können.
- Eine gründliche Untersuchung des Findlings, am besten durch den Tierarzt, ist notwendig, um sinnvoll und zielgerichtet helfen zu können.
- Aufgrund der Nahrungsknappheit wurden Schwärme von Mauerseglern und Schwalben auch bereits bei der Jagd knapp über Straßen beobachtet. Dies führte bereits zu einigen tödlichen Kollisionen. Entdecken Sie einen Schwarm auf oder neben der Straße, so fahren Sie bitte äußerst vorsichtig.
Kontakt: Franz Meindl 09951/601318
Fliegende Edelsteine bekommen Brutmöglichkeit
Der Eisvogel zählt zu den attraktivsten Wildvogelarten in unserer Natur. Sein prächtiges Federkleid macht den etwa spatzengroßen Vogel unverwechselbar. Besonders die blau und türkis schillernden Rückenfedern erinnern dabei an einen Edelstein. Der Eisvogel benötigt täglich 15 bis 30 Gramm Nahrung. Er frisst vorwiegend Kleinfische von vier bis sieben Zentimetern Länge aber auch Insektenlarven, kleine Frösche und Kaulquappen. Als Stoßtaucher benötigt er zum Jagen saubere Gewässer, in denen er seine Beute sehen kann. Die Wasserqualität des Längenmühlbaches ist offenbar dafür gut genug und deshalb kommt der Eisvogel hier vor. Zum Brüten benötigt er allerdings steile und hohe Uferabbrüche, die am Längenmühlbach fehlen. Die BN Ortsgruppe Landau errichtete daher eine künstliche Brutwand nach einem anderswo schon bewährten Bauplan. Die Anlage enthält zwei Brutröhren mit je einer Brutkammer für die Jungvögel. Die Zugangsröhren sind mit Sand gefüllt, denn der Eisvogel will sein Nest eigentlich selber graben. Die Wahrscheinlichkeit, daß dieser künstliche Brutplatz bald angenommen wird ist hoch, so Vogelexperte Burkhard Werthmann. Eisvögel brüten ab Ende März. Insofern wurde die Nisthilfe zum richtigen Zeitpunkt aufgestellt. Nach einer Brutzeit von 21 Tagen schlüpfen sechs bis sieben Junge, die nach 23 bis 27 Tagen Nestlingszeit ausfliegen. Zweitbruten sind die Regel, Drittbruten möglich. In Deutschland ist der Eisvogel Standvogel oder Teilzieher. Vor allem die Männchen harren auch im Winter bei uns aus und verlassen nur kurzfristig ihre Reviere bei Vereisung der Nahrungsgewässer. Spätestens im Februar haben sie diese aber wieder besetzt. Wegen der Territorialität des Eisvogels, der sein Revier auch außerhalb der Brutzeit strikt gegen Artgenossen verteidigt, erreicht er nur geringe Siedlungsdichten. Der Bestand in Deutschland wird derzeit auf etwa 5.600 bis 8.000 Brutpaare geschätzt. Probleme bekommen die Vögel bei besonders kalten Wintern, wenn ihre Nahrungsgewässer zufrieren. Dann bricht ihr Bestand oft bis auf wenige Individuen ein. Dieses Jahr dürften die Vögel in unserem Landkreis aber gut über den Winter gekommen sein. Eine Bitte noch an Interessierte: Bitte die Vögel nicht stören, nicht an die Brutwand klopfen oder den Kasten öffnen. Beobachten der Brutwand aus gebührender Entfernung mit dem Fernglas ist natürlich erlaubt. Für weitere Informationen bitte Burkhard Werthmann, Tel. 09953 1002 anrufen.
Rückschnitt erhöht ökologischen Wert von Feldhecken.
Landau: Vor 16 Jahren wurden von der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau auf Kirchengrundstücken westlich und östlich von Reichersdorf mehrere hundert Meter Hecken gepflanzt. Sie sind Lebensraum für zahlreiche Wildtierarten. Inzwischen sind diese Hecken riesig hoch und breit geworden. Ist eine Feldhecke überaltert, verliert sie an ökologischem Wert. Sie wird im unteren Bereich kahl, so dass sie den am Boden lebenden Wildtieren nicht mehr den notwendigen Schutz bietet und auch für Vögel als Brutstätte nicht mehr attraktiv ist. Da nur noch im oberen Bereich der Hecke ein dichtes Blätterdach vorhanden ist, kann unten der Wind durchwehen. Die Funktion als Windschutz ist nicht mehr gegeben. Aktive der Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau sind zur Zeit dabei, die Hecken zu verjüngen. Dabei wird stark auf eine möglichst schonende Pflege geachtet. Jedes Jahr wird nur ein sechstel der Hecken auf Stock gesetzt, so dass in sechs Jahren die ganze Hecken verjüngt ist. Einige Bäume bleiben als sogenannte Überhälter stehen, insbesondere solche mit morschen Zweigen und Ästen. Sie sind wichtig für Spechte, Fledermäuse, Nutzinsekten und holzbewohnende Pilzarten. Die zurück geschnittenen Wildsträucher sind allesamt in der Lage, aus dem verbleibenden Stumpf wieder aus zu treiben. Durch die abschnittsweise Pflege entsteht eine neue Hecke mit vielen Altersstadien, was insbesondere für Singvögel sehr vorteilhaft ist. Unterstützt werden die Naturschützer von Matthäus Helmbrecht aus Reichersdorf. Er transportiert das Schnittgut ab und verwendet es für seine Hackschnitzelheizung. Wer gerne ehrenamtlich im Naturschutz arbeiten und bei Biotoppflegeeinsätzen der Ortsgruppe mithelfen möchte, soll beim Ortsvorsitzenden Albert Huber Tel 1264 bescheid geben.
Streuobstwiese gepflegt
Dieses Jahr sind es 20 Jahre, seitdem die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau die Streuobstwiese auf einem Grundstück der Stadt am Zanklberg gepflanzt hat. Bei der Pflanzung wurde darauf geachtet, dass die Sorten besonderes robust und langlebig sind und wenig Pflege benötigen. Es sind alles alte Sorten, die es schon zu Zeiten unserer Urgroßeltern in unseren Gärten und an Feldrändern gab. Ganz ohne Pflege geht es aber auch bei diesen robusten Sorten nicht. Ein Obstbaum muss einfach anders behandelt werden als eine Weide, Eiche oder Linde. Das Wetter war am Samstag günstig was die BN-Aktiven nutzen, um die 60 Bäume auf der Streuobstwiese am Zanklberg zu schneiden. Ausgerüstet war man mit Leitern, Staffleien, Baumscheren und Sägen. Mit dem Hochentaster wurden zuerst ganze Äste aus den Baumkronen entfernt , um diese wieder lichter und luftiger zu machen. Die Feinarbeiten ging man mit Baumschere und Handsäge an. Damit wurden kleinere Zweige und die Wassertriebe entfernt, so dass die Bäume jetzt wieder ein symmetrisches, lichtes Aussehen haben. Das Ausschneiden der Obstbäume ist wichtig, um ihre Fruchtbarkeit zu erhalten und sie vor dem vorzeitigen Zusammenbruch zu bewahren. Unbeschnittene Obstbäume mit zu weit ausladenden Ästen und Zweigen brechen oft unter der Last der Früchte auseinander und gehen damit auch für die daran lebenden Tiere verloren.
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Unter schattigen Obstbäumen gefeiert!
Die Ortsgruppe Landau des Bund Naturschutz lund am 4.August die 16 Baumpächter, Mitglieder und Freunde auf ihre Streuobstwiese am Zanklberg ein. Ab 15 Uhr stand eine Begehung der Anlage auf dem Programm. Baum für Baum wurde dabei begutachtet und auf seine Vitalität untersucht. Immer wieder huschten Eidechsen zwischen den Teilnehmern hin und her. Lt. Naturführer Franz Meindl ein Hinweis für die ökologische Qualität der Streuobstwiese.Anschließend an die Begehung wurde das Mostfaß angezapft. In geselliger Runde saß man bis zum Sonnenuntergang beisammen und freute sich über den schönen Obstbaumbestand auf der Streuobstwiese Zanklberg.