Der Spitzgebuckelte Raukopf, ein heimtückischer Mörderpilz
Der tödlich giftige Pilz hat einen rost- bis zimtorange oder fuchsbraun gefärbten Hut, der einen Durchmesser von drei bis acht Zentimetern erreicht. Er ist dünnfleischig und oft spitz gebuckelt, was ihm auch seinen Namen verleiht. Die Hutoberfläche ist feinschuppig. Die Lamellen sind ebenfalls zimtorange bis rostbraun gefärbt, am Stiel angewachsen und haben Zwischenlamellen. Der schlanke Stiel erreicht eine Länge von ca. acht Zentimetern, ist faserig und häufig (vor allem im jungen Stadium) genattert. Das Fleisch ist orangegelblich bis ockerfarben, ebenso faserig und hat einen rettichartigen Geruch.
Der Giftpilz ist zwischen August und Oktober im Nadelwald, besonders unter Fichten, Tannen und im Fichten-Kiefern-Mischwald zu finden. In Mittelgebirgslagen und in Süddeutschland ist er verbreitet und häufig zu finden.
Der Spitzgebuckelte Raukopf enthält den Giftstoff Orellanin, der unbehandelt ein tödliches Nierenversagen verursachen kann. Das Tückische an diesem Giftpilz ist die extrem lange Latenzzeit zwischen Verzehr und Eintritt der Vergiftungssymptome. Sie kann in Einzelfällen bis zu 14 Tagen betragen. Die Vergiftungssymptome umfassen extreme Mundtrockenheit, extremen Durst, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, häufiges Wasserlassen, ein Ansteigen des Harnstoffspiegels, so dass es, wie bereits erwähnt, unbehandelt zu Nierenversagen und zum Tod kommen kann.
Vorsicht: Eine Geschmacksprobe sollte auf keinen Fall durchgeführt werden, da bereits bei geringen Mengen mit schweren Nierenschäden gerechnet werden muss.
Wichtiger Hinweis: Eine hohe Verwechslungsgefahr mit essbaren Pilzen besteht unter Umständen mit jungen Pfifferlingen.
Es gilt immer der Appell: keine Pilze mitnehmen oder verzehren, die man nicht zu 100 % identifizieren kann. Kein Pilz ist das Risiko wert. Bei Unsicherheit vor dem Verzehr bitte einen geprüften Pilzberater aufsuchen oder sich an die Pilzgruppe des Bundes Naturschutz Dingolfing-Landau wenden, Telefon 09951/601318.