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    Jubiläumsjahr 2024

    Im Jahr 2024 wurde die Kreisgruppe 50 Jahre, die Ortsgruppe Landau 40 Jahre alt.
    Aus diesem Anlass hat die Ortsgruppe Landau eine Broschüre mit Rückblicken auf die vergangenen 40 Jahre herausgebracht. Sie können diese in drei Teilen hier downloaden


    Baggereinsatz in der Erlau für die seltene Becherglocke.l

    Die Becherglocke, auch Schellenblume genannt, ist eine Waldsteppenpflanze und zählt zu den absoluten botanischen Raritäten unseres Landkreises. Sie hat den Rote Liste Status 1, was vom Aussterben bedroht bedeutet.

    27.10.2025

    Wallersdorf: Die Becherglocke, auch Schellenblume genannt, ist eine Waldsteppenpflanze und zählt zu den absoluten botanischen Raritäten unseres Landkreises. Sie hat den Rote Liste Status 1, was vom Aussterben bedroht bedeutet. Wegen ihrer Seltenheit kümmern sich die Naturschutzbehörden, der Landschaftspflegeverband und der Bund Naturschutz ganz besonders um die Art. Seit Jahren betreut der vom Landesamt für Umwelt beauftragte Botaniker Martin Scheuerer aus Nittendorf die Pflanzen bei uns im Landkreis. Aber dass es die Blume bei uns überhaupt noch gibt ist vor allem den Waldbesitzern zu verdanken. Durch die extensive Bewirtschaftung ihrer Grundstücke hatte die Becherglocke eine Chance zu überleben.  Schon vor mehreren Jahren hat der Bund Naturschutz Grundstücke in der Erlau zwischen Landau und Wallersdorf erworben, speziell für diese seltene Pflanze. Botanisch heißt sie Adenophora lilliifolia. Auf diesen BN Flächen kam die Becherglockenblume noch in geringen Beständen vor. Von Samen dieser heimischen Bestände wurden in den letzten Jahren in der Stadtgärtnerei Straubing Pflanzen nachgezogen und ausgepflanzt. Leider ist der Kratzbeer- und Hartriegelbewuchs auf den Flächen zum Teil so dicht, dass sich die Becherglocken nicht durchsetzen können. Aus diesem Grund wurde nun stellenweise der Oberboden einschließlich der Kratzbeer- und Hartriegelwurzeln mit dem Bagger flach abgezogen und abgefahren. In diese offenen Stellen können sich nun die Pflanzen gut entwickeln und selber aussäen.  Ausführung und Finanzierung erfolgten durch den Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau mit Mitteln des Bayerischen Landesamts für Umwelt. Durch die Maßnahme wird dem Aussterben der Becherglocke entgegengewirkt. Das nächste Vorkommen dieser botanischen Rarität liegt in Österreich in der Nähe von Wien.  Das Hauptareal befindet sich in Russland zwischen der Ukraine und Westsibirien. Obwohl sie die stattliche Höhe von 1,5 m erreicht ist sie eher eine unauffällige Erscheinung. Das liegt zum einen an ihren wenig auffällig bläulich-weiß gefärbten Blütenrispen und zum anderen an Ihrem Standort. Am wohlsten fühlt sich die Pflanze etwas geschützt zwischen anderen Hochstauden unter lichtem Buschwerk oder am Randbereich von Laubwäldern. In Deutschland tritt Adenophora liliifolia nur an der unteren Isar auf, und zwar in den Laubwäldern der Erlau zwischen Landau und Wallersdorf und an der Isarmündung, so steht es in der Fachliteratur. Das Vorkommen bei Landau oder besser Wallersdorf wurde erstmals im Jahr 1950 von dem Botaniker Josef Ludwig Lutz beschrieben.