Jubiläumsjahr 2024
Im Jahr 2024 wurde die Kreisgruppe 50 Jahre, die Ortsgruppe Landau 40 Jahre alt.
Aus diesem Anlass hat die Ortsgruppe Landau eine Broschüre mit Rückblicken auf die vergangenen 40 Jahre herausgebracht. Sie können diese in drei Teilen hier downloaden.
Biodiversität unter unseren Füßen
Die BUND Naturschutz Ortsgruppe Dingolfing lud im Jahr des Bodens und des 25-jährigen Jubiläum zum Vortrag „Der Boden lebt“ ein. Dr. Verena Eißfeller, Biologin mit Schwerpunkt Ökologie und Bodenzoologie führte im Vortrag in die unterirdische Welt rund um die Baumwurzeln, Pilze und Bodentiere. Der Boden, ein hochkomplexes Lebewesen das es uns überhaupt ermöglicht ein Leben auf dieser Erde zu führen. Lange forschte und studierte die Biologin an der Georg- August- Universität Göttingen. Dort führte sie auch ihre Promotion zu diesem Thema durch.Neben vielen Interessenten konnte BN-Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Dingolfing Josef Rehmeier, die Kreisräte Christine Aigner (Bündnis90/Die Grünen), Karl Wolf (ÖdP), Stadtrat Hans Aigner (Bürgerliste) und besonders die Referentin und Expertin für das Bodenleben und das unterirdische Tierreich Dr. Verena Eißfeller begrüßen. Einführend wurden die wichtigsten Eckpunkte zum Boden erklärt: „Zum Beispiel begann die Bildung unserer Böden vor ca. 10.000 Jahren“, erklärte die Referentin. „In einem Würfel von 10 cm Seitenlänge sind mehr Lebewesen wie Menschen auf der Erde. Makrozersetzer wie Wurm, Tausendfüßler oder Assel und Mikrozersetzer wie die Milbe verarbeiten den Boden und was auf ihm liegt“. Heute finden wir in ungenutzten Gebieten, wie dem Laubmischwald des Nationalparks Hainich, eine klare Tiefenzonierung des Bodens. Poren im Boden sind für das Leben wichtig, wird er verdichtet verschwindet auch das Leben. Der Boden, erklärt die Referentin, ist kein Ökosystem, sondern wird mit Energie aus der Photosynthese der Pflanzen versorgt. Es gibt eine Verknüpfung von oberirdischen und unterirdischen Systemen. Wie der Transport von Energie (Kohlenstoff) und Nährstoffen aus dem oberirdischen System in den Boden funktioniert war einer der Hauptpunkte des Vortrages von Dr. Eisfeller. Das das Zusammenwirken der beiden Hauptpfade für Kohlenstoff und Stickstoff, der Streuabbau (z.B. Laub) und der Fluss über den Wurzelraum funktioniert, benötigt es viele wichtige Akteure, wie Wurzeln, Pilze, Bakterien und Tiere. Dadurch entsteht eine enorm hohe Biodiversität, die den Boden am Leben erhält. Es wurde erklärt, wie die Symbiose zwischen Pflanzenwurzeln und Mykorrhizapilzen funktioniert. Die wichtigsten Tiergruppen wurden vorgestellt. Nematoden und andere Würmer, wie zum Beispiel Regenwürmer. Zudem ging es um Milben, Springschwänze, Hundert- und Tausendfüßer, Spinnen, Käfer und weitere Tiergruppen. Aus den vielen Gruppen hat Dr. Eißfeller die Hornmilben herausgegriffen und deren Diversität aufgezeigt.Im zweiten Teil des Vortrages wurde eine wissenschaftliche Studie vorgestellt. Es wurde untersucht, ob einzelne Baumarten, namentlich Buche, Esche und Linde, einen Einfluss auf die Verteilung der Hornmilbenarten im Hainich haben. Als wichtigstes Ergebnis wurde dargestellt, dass Baumarten einen sehr großen Einfluss auf die Hornmilben haben. Die meisten Arten leben unter Buchen, da dort ganzjährig eine dicke Auflageschicht als Lebensraum zur Verfügung steht. Buchenblätter brauchen mehr Zeit bis sie das sogenannte Bodenleben verarbeitet hat. Lindenblätter sind schneller zerlegt. Die Nahrungsökologie einzelner Arten wurde von Referentin Dr. Eisfeller aufgezeigt, wobei sich zeigen ließ, dass es viele Hornmilbenarten gibt, die mutmaßlich nicht Zersetzer sind, sondern vielmehr Pilzfresser oder sogar Räuber. Das interessierte Publikum folgte dem Vortrag gespannt bis zum Schluss. Resümee des Vortrages: Wenn der Kreislauf zwischen dem oberirdischem Leben und dem System Boden ins Stocken geraten würde, wäre das Leben auf unserer Welt gefährdet.