Der Huflattich blüht
Frühling heißt Erwachen der Natur. Die ersten Wildkräuter mit ihrer wunderbaren Blütenpracht werden zurzeit von den immer stärker werdenden Sonnenstrahlen aus dem Boden gelockt. Viele unserer heimischen Wildkräuter, mit ihren Blättern, Blüten und Wurzeln, sind als Heilkräuter bekannt. Besonders Pfarrer Kneipp hat das jahrtausende alte Wissen um die Heilkraft der Pflanzen und deren milde Wirkung wieder neu erweckt. Im Zeitalter der modernen Medizin haben Wildkräuter trotzdem ihr früher hohes Ansehen in der Bevölkerung weitgehend verloren. Mangels Wissen um ihren Wert, werden sie meist nur noch als "Unkraut" betrachtet und möglichst bekämpft und zurückgedrängt. Der Bund Naturschutz bemüht sich seit vielen Jahren im Landkreis dieser Entwicklung durch Aufklärung aber auch durch Kauf und Pacht von Flächen entgegenzuwirken. Für seinen Eigengebrauch kann jeder Wildkräuter und Heilpflanzen sammeln. Allerdings ist unbedingt darauf zu achten, daß keine bedrohten Pflanzenarten in die Hausapotheke wandern. Genaue Kenntnis der Pflanzen und das Wissen über ihren gesetzlichen Schutzstatus ist ein unbedingtes Muß für jeden Kräutersammler. Eine der ersten Blüten im Frühjahr ist der noch häufig vorkommende Huflattich. Seine gelben Blütenköpfe verbreiten oft schon ab Anfang März ihren süßen Honigduft. Huflattich ist ein typischer Rohbodenbesiedler und deshalb oft an lehmigen Kiesabbaustandorten anzutreffen. Zurzeit kann man noch die Blüten des Huflattichs sammeln und zwar am besten bei Sonnenschein, wenn sie ganz geöffnet sind. Sie müssen dann möglichst schnell getrocknet werden. Im Mai, Juni sammelt man die jungen Blätter des Huflattichs. Anwendung findet der Huflattich Tee vor allem zum Gurgeln bei Mund und Rachenentzündung und zur Therapie von Katarhen und Verschleimungen der Atemwege. Äußerlich eignet sich Huflattich zur Behandlung von Geschwüren, Venenentzündungen und Ähnlichem. Im Laufe der Jahreszeiten wachsen nach und nach die verschiedensten Heilkräuter in unserer Natur heran und es wird für den Anfänger schwierig herauszufinden, was er sammeln soll. Ohne Bedenken können Brennessel, Schafgarbe, Kamille, Spitzwegerich, Holunderblüten, Hagebutte, Löwenzahn und Nelkenwurz gesammelt werden. Vertieftes Wissen über unsere Wildkräuter kann man bei der Wildpflanzenwanderung des Bund Naturschutz Landau am 26.04.2013 von 15 – 17 Uhr mit Kräuterpädagogin Christine Aigner erwerben. In der Bund Naturschutz Geschäftsstelle in Dingolfing, Telefon 08731/6 09 81, können eine ganze Reihe von Büchern und Broschüren zum Thema Wildkräuter und Heilpflanzen ausgeliehen oder erworben werden.