Erste Kiebitze, Brachvögel und Feldlerchen im Isartal gesichtet
Unser Landkreis ist das wichtigste Brutgebiet für den Kiebitz in Bayern. Etwa 600 Paare, brüten im Isarmoos von der westlichen Landkreisgrenze bei Rimbach bis zur östlichen Landkreisgrenze bei Moosfürth. Weitere 70 Paare brüten im Hügelland. In Bezug auf den Kiebitz ist unser Landkreis immer noch absoluter Spitzenreiter in Bayern obwohl sie auch bei uns in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen haben. Unsere Kiebitze überwintern an der Nordsee- und Atlantikküste. Bereits vor einer Woche wurden die ersten Kiebitz-Rückkehrer-Trupps bei uns gesichtet. Schon Anfang Februar wurde der erste Brachvogel im Königsauer Moos gemeldet und diesen Sonntag konnte man schon die erste Feldlerche singend über den Feldern aufsteigen sehen. Als nächstes werden jetzt die alten Brutplätze auf den Feldern und Wiesen aufgesucht und sofern es nicht nochmal kalt wird beginnt in 2-3 Wochen die Brut. Kiebitze brüten inmitten von Feldern, am liebsten da, wo grob geackert ist oder in Mulchsaaten. Brachvögel suchen sich dagegen fast immer nur Wiesen zum Brüten aus und Feldlerchen gehen gerne in Getreidefelder. Bis die Küken der Kiebitze schlüpfen, dauert es 28 – 30 Tage. Sie sind Nestflüchter, d.h. sie laufen nach dem Schlüpfen gleich herum. Nun können sie auch vor nahenden Traktoren und Maschinen flüchten was im Eizustand nicht möglich war. Einige Landwirte passen bei der Bewirtschaftung auf und schützen die Nester so gut es geht. Leider ist das bei immer größeren Maschinen und immer wachsenden Fahrgeschwindigkeiten im Feld kaum noch möglich. Aber was soll der Landwirt machen, wenn er ein Nest mit 4 Eiern vom Traktor aus entdeckt? Die einfachste Methode ist es, die Maschine vor dem Nest auf zu heben und nach dem Nest wieder ein zu setzten, oder auch um das Nest herum zu fahren. Ist dies nicht möglich, sollte das Nest vorsichtig mitsamt den Eiern zur Seite gelegt und nach der Überwirtschaftung wieder an selber Stelle abgelegt werden. Das Nest auf das Feld des Nachbarn zu tragen funktioniert nicht, denn dort wird es von den Altvögeln nicht mehr gefunden. Die beste und erfolgversprechendste Methode ist es aber ohne Zweifel, die Flächen während der Brut- und Kükenzeit gar nicht zu bewirtschaften. Der Bund Naturschutz und der Landschaftspflegeverband haben deshalb letztes Jahr eine Entschädigung für eine spätere Bewirtschaftung der Flächen bezahlt mit Erfolg. 100 Küken konnten auf den Vertragsflächen ungestört schlüpfen. Seit diesem Jahr unterstützen auch die Naturschutzbehörden und das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten Landau-Pfarrkirchen das gemeinsame Kiebitzschutzprojekt von Bauernverband, Landschaftspflegeverband, Landesbund für Vogelschutz und Bund Naturschutz im Landkreis. Auch heuer kann wieder eine Entschädigung beantragt werden. Weitere Auskünfte erteilt Franz Meindl vom Bund Naturschutz, Tel. 09951 601318.