Flussregenpfeifer lieben kahle Kiesflächen
Mit den anderen Zugvögeln kam Ende März auch der Flußregenpfeifer aus Afrika zu uns ins Isarmoos zurück. Will man Flussregenpfeifer finden, darf man nicht auf Bäumen suchen, sondern am Boden. Seine angestammten Lebensräume sind Kiesbänke und kiesige Ufer von Flüssen. Leider gibt es die an Isar und Vils infolge Flußbegradigungen schon lange nicht mehr. Ersatzweise brüten die Vögel in Kiesgruben und auf kiesigen Ackerflächen im Isarmoos. Der Flußregenpfeifer bewegt sich hauptsächlich laufend fort. Wie auf Rädern rollt er über den Kies oder Schlamm, bleibt plötzlich stehen und verharrt regungslos. Dabei hält er auf dem Boden nach Beute Ausschau. Findet er nichts, greift er zum Trick mit dem Fuß: Er trommelt mit einem Bein sekundenlang auf den Boden und treibt damit potentielle Beutetiere aus dem Versteck: Käfer, Spinnen, Ameisen und Würmer stehen bei ihm auf der Speisekarte. Der Flußregenpfeifer (Charadrius dubius), alias "Sandläufer", alias "Seelerche" ist nicht größer als ein Haussperling, hat aber viel längere Beine. Auf der Oberseite ist er sandbraun, auf der Unterseite weiß gefärbt. Zu entdecken ist er ziemlich schwer, denn seine Gefiederfarbe lässt ihn förmlich mit dem kiesigen Untergrund verschmelzen. Charakteristisches Erkennungszeichen für die Art ist ein gelber Lidring um das Auge. Der Flußregenpfeifer steht auf der Roten Liste, eingestuft in Kategorie 3 (gefährdet). Vogelkundler schätzen ihn in Deutschland nur noch auf etwa 2000 - 3000 Paare. Für kommenden Sonntag den 9.4. laden Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz ins Großköllnbacher Moos zur Stunde der Wiesenvögel ein. Dabei sind die Chancen gut, einen Flußregenpfeifer zu sehen. Treffpunkt ist um 18 Uhr am Pendlerparkplatz auf der Südseite der Autobahnzufahrt Pilsting-Großköllnbach.