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    Grün in der Stadt ist nicht durch Gold zu ersetzen

    Aus dem Vortrag von Dr. Simone Linke bei der Jahreshauptversammlung 2022

    05.07.2022

    Inhaltlicher Schwerpunkt des Abends war ein Vortrag von Dr. Simone Linke, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Technische Universität München am Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen. Sie forschte am Beispiel München über die Anpassung von Verdichtungsräumen angesichts klimatischer Verschlechterungen.
    Und der Handlungsbedarf dazu ist groß. Und das nicht nur in den großen Städten, sondern in allen Wohngebieten. Die Stadt steht vor zwei großen Herausforderungen. Zum einen der Temperaturanstieg als Folge des Klimawandels. Hitzetage mit mehr als 30 Grad Celsius werden sich in den kommenden Jahrzehnten verfünffachen. Und auch die Nächte werden wärmer. Sind es heute im Durchschnitt 4 tropische Nächte mit mehr als 20 Grad Celsius, könnten es in Zukunft bereits 14 sein.
    Einerseits gibt es die Herausforderung, dem grassierenden Flächenfraß Herr zu werden, dem man sinnvollerweise mit Nachverdichtung begegnet. Andererseits spielt bei der Lösung alter Baumbestand eine zentrale Rolle. Mit dessen Hilfe kann die Temperatur um 0,9 Grad gesenkt werden. Sollten diese gefällt und durch Tiefgaragen ersetzt werden, könnten die Hitzeextreme um unerträgliche 5 Grad zunehmen. Gewachsenes Grün ist nicht durch Gold zu ersetzen. Es gibt ein Platzproblem, verursacht durch zu viele Stellplätze.
    Und wie ist mit den zu erwartenden zusätzlichen Starkregen und häufigeren Trockenperioden umzugehen? Die schlechteste Variante, so Simone Linke, wäre es, alles Wasser in die Kanalisation zu leiten, die beste wäre eine möglichst lange Speicherung des wertvollen Nass vor Ort. Das kann mit gärtnerisch gestalteten Mulden und Teichen oder mit Rigolen geschehen. Dachbegrünung verzögert den Abfluss. In diesem Punkt konnte Frau Linke auch mit einem Missverständnis aufräumen: Dachbegrünung steht nicht im Widerspruch zu Photovoltaik, denn die Beschattung durch die Paneele schützt die Pflanzen darunter vor zu starker Austrocknung in Hitzephasen.
    Wohnungsnahes natürliches Grün, ob an der Fassade, im Vorgarten oder straßenbegleitend ist ein Gewinn gerade für den weniger mobilen Teil der Bevölkerung, für das Wohnklima und für das Wasserregime der Kommune.
    Die Präsentation zu dem Vortrag finden Sie unter folgendem Link: www.ursula-sowa.de/wp-content/uploads/2022/05/Simone-Linke_GSdZ_20220503.pdf