Heuer besonders viele Kiebitze bei der Stunde der Wiesenvögel im Waiblinger Moos gezählt.
Heuer besonders viele Kiebitze bei der Stunde der Wiesenvögel im Waiblinger Moos gezählt.
Bildunterschrift: Auf der Suche nach Kiebitzen im Waiblinger Moos
Pilsting: Landschaftspflegeverband und Bund Naturschutz hatten am Sonntagnachmittag zur Stunde der Wiesenvögel ins Waiblinger Moos eingeladen. Franz Meindl erläuterte in seiner Einleitung die vielfältigen Bedrohungen unserer Feld- und Wiesenvögel und die Schutzmaßnahmen. Sie seien derzeit hauptsächlich auf Kiebitz und Brachvogel ausgerichtet, da bei diesen beiden Arten in den letzten Jahrzehnten die stärksten Rückgänge zu verzeichnen sind. Durch das 5 jährige Schutzprojekt „Kiebitz und Brachvogel im Wallersdorfer Moos“ sowie weitere Schutzbemühungen im Königsauer Moos und im Rimbacher- Dornwanger Moos, die unter Federführung des Landschaftspflegeverbandes und des Landesbund für Vogel und Naturschutz laufen, wird seit mehreren Jahren diesem Abwärtstrend entgegen gesteuert. Dazu stellte Meindl den Teilnehmern die beiden Gebietsbetreuer, Susanna Hanke und Jonas Petschko vor. Unser Landkreis sei mit noch rund 500 Kiebitzbrutpaaren das wichtigste Brutgebiet für diesen Vogel in Bayern und habe daher die Hauptverantwortung für diese Art. Das Waiblinger Moos, zwischen Pilsting und Großköllnbach wurde ausgesucht, da hier in diesem Jahr besonders viele Kiebitze brüten. Anhand eines präparierten Kiebitzes, wurden die Bestimmungsmerkmale und die Unterscheidungsmerkmale der Geschlechter erläutert, dann ging man gemeinsam mit Ferngläsern und Spektiven auf die Suche. Eine Stunde lang wurde nun alle Vögel aufgeschrieben, die von den 14 Teilnehmern erspäht wurden. Zur genaueren Betrachtung und Überprüfung standen spezielle Vogelbeobachtungsfernrohre zur Verfügung. Nun waren alle Ferngläser auf die umliegenden Felder und Wiesen gerichtet. Schnell füllten sich die Listen mit Kiebitzsichtungen, aber auch Flußregenpfeifer, Feldlerchen, Schafstelzen eine Rohrweihe, Fasane, Hasen und Rehe wurden ausgemacht. Die meisten Kiebitze hatte die kleine Sophia gefunden und erhält dafür einen Sonderpreis. Mehrere brütende Kiebitzweibchen wurden entdeckt. Gebietsbetreuerin Susanna Hanke fand dann auch schon die ersten Küken, was ungewöhnlich früh ist. Gefahr drohte den Kiebitzen von der gegenüberliegenden Feldseite, wo gerade ein Landwirt mit der Ansaat seiner Flächen begann. In Absprache mit Gebietsbetreuerin Hanke bearbeitete er nur die Hälfte seiner Fläche so dass die Kiebitznester unversehrt blieben. Insgesamt wurden 42 Kiebitz-Altvögel und 10 Küken erspäht. Damit konnte erfreulicherweise eine Zunahme, zumindest in diesem Gebiet verzeichnet werden. Zurückzuführen sei dies vermutlich auf den hohen Bruterfolg des Jahres 2023 aber auch auf die wachsende Bereitschaft der Landwirte, selber bei der Bewirtschaftung besser auf zu passen und sich an den angebotenen Schutzprogrammen zu beteiligen. Am kommenden Samstag den 20.4. findet im Dornwanger Moos eine weitere Stunde der Wiesenvögel statt. Treffpunkt ist um 8 Uhr früh an der Straße von der Autobahnausfahrt Dingolfing West nach Dornwang.