Höchste Zeit für Nisthilfen
Zwar herrschen draußen noch knackige Minustemperaturen und die Landschaft ist verschneit. Aber die Vogelwelt ist bereits in aktiver Erwartung des Frühjahrs.
Bei milder Witterung werden die ersten Vögel in den nächsten Wochen bereits mit den Vorbereitungen für den Nestbau beginnen. Mit lautem Gesang stecken Meisen bereits ihr Revier ab. Doch häufig finden die Wohnungssuchenden keine passende Bleibe. Insbesondere die intensive Nutzung und Überformung der Landschaft, aber auch die übertriebene Ordnungsliebe des Menschen in seinem unmittelbaren Wohnumfeld erschweren der heimischen Tierwelt die Wohnungssuche. Der Bund Naturschutz ruft deshalb dazu auf jetzt noch Nisthilfen aufzuhängen.
"Der Verlust an natürlichen Brut-, Nist- und Lebensstätten hat für viele unserer Mitgeschöpfe ernste Ausmaße angenommen", so Manuela Nirschl von der Geschäftsstelle am Kirchplatz in Dingolfing. Doch ohne großen finanziellen Aufwand kann hier Abhilfe geschaffen werden. Künstliche Nisthilfen und Unterkünfte sind feste Bestandteile der Arbeit für den Schutz der heimischen Tierwelt. Fertige Kästen könnten noch bis Ende Februar aufgehängt werden. Bereits angebrachte Nistkästen sollten bis dahin noch gereinigt werden.
"Dort wo alte Hochstammobstbäume fehlen, wo Scheunen vernagelt oder Ställe hermetisch abgeschlossen werden, wo Hecken nur noch als Hindernis betrachtet werden und Bäume nicht mehr alt und morsch werden dürfen, ist auch kein Platz mehr für Steinkauz, Siebenschläfer, Rauchschwalbe, Wildbiene oder Fledermaus," so Nirschl weiter. Hier gegenzusteuern und eine struktur- und artenreiche Umwelt zu erhalten, müsse oberstes Ziel des Naturschutzes sein. Daneben böten die vom Menschen angebotenen künstlichen Nisthilfen einigen der wohnungssuchenden Tierarten die Möglichkeit, über die Runden zu kommen. Mit einem Nistkasten kann man Meisen, Sperlingen, dem Rotschwanz oder auch dem Star ein passendes Quartier schaffen, aber auch künstliche Schwalbennester oder Steinkauzröhren aus Menschenhand können helfen.
In der Geschäftsstelle ist immer eine große Auswahl an fertigen Nisthilfen vorrätig. Diese werden in Kleinserien in ehrenamtlicher Arbeit gebaut und zu Selbstkostenpreisen weiter gegeben. Im Angebot sind zur Zeit Höhlen und Halbhöhlen für Stare, Meisen, Baumläufer, Kleiber und Bachstelzen, aber auch kleine Insektenhotels, Hummelkästen und sogar ein Eichkatzlfutterhaus. Als neuen Service gibt es jetzt auch Weichmetallnägel für die direkte Befestigung an Bäumen. Weichmetallnägel rosten nicht und richten bei einer eventuellen späteren Verwertung des Baumholzes im Sägewerk keinen Schaden an. Zu jeder Nisthilfe gibt es ein paar Nägel als kostenlose Zugabe, sie werden gerne auch zugeschickt, größere Mengen werden auf Anfrage besorgt. (Tel. 08731-60981)