Hoffnung für den Osterhasen
Der Legende nach versteckt „Meister Lampe“ an Ostern die bunten Eier. Noch. Schwindende Lebensräume machen dem Feldhasen zu schaffen, warnt der BUND Naturschutz. Doch es gibt Anlass zu vorsichtiger Hoffnung: Nicht nur die Bienen, auch der Feldhase könnte von dem erfolgreichen Volksbegehren für mehr Artenvielfalt profitieren.
Früher war der Feldhase ein „Allerweltstier“, heute ist er in vielen Gegenden Bayern ein seltener Anblick geworden und steht in Deutschland auf der Roten Liste. Bei uns im Landkreis, insbesondere im Wallersdorfer Moos sieht man den Feldhasen noch relativ häufig, aber wie lange noch? Der Feldhase braucht offene Lebensräume in der Feldflur und diese fallen immer mehr der intensiven Bewirtschaftung und dem Flächenverlust für Siedlungen und Gewerbegebiete zum Opfer. Durch immer mehr Straßentrassen werden die Hasenreviere immer mehr zerschnitten, begrenzt und isoliert.
Um einen weiteren Rückgang der Hasenbestände zu vermeiden, fordert der BUND Naturschutz den Erhalt und die Verbesserung der Lebensräume für Meister Lampe: alte Heckenbestände, Ackerraine und Brachflächen müssen erhalten bleiben und ausgebaut werden. Durch den Erfolg des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“, das vom bayerischen Kabinett kürzlich angenommen und ergänzt wurde, soll ein Biotopverbund in der Agrarlandschaft geschaffen werden. „Eine solche Vernetzung der Lebensräume könnte dem Feldhasen auf die Sprünge helfen“, so Franz Meindl vom BN-Landau.
Weiteren Aufschwung für die Feldhasen bringt es, wenn mehr blühende Strukturen in der Landschaft geschaffen und der ökologische Landbau vorangebracht wird. Von diesen Verbesserungen würden übrigens nicht nur der Feldhase, sondern auch andere Wildtiere wie Reh, Rebhuhn, Feldlerche, Goldammer, Kiebitz, Grasfrosch, oder viele Insektenarten profitieren.
Jeder kann durch den Kauf von Lebensmitteln aus ökologischem Landbau und heimischen Landwirten diese Forderung unterstützen und so dem „Osterhasen in Not“ helfen.
Der Feldhase ist ein Tier mit beeindruckenden Fähigkeiten: Er ist ein Meister der Tarnung mit hervorragendem Gehör. Durch seine langen, kräftigen Hinterbeine ist der Feldhase sehr flink: Auf der Flucht erreicht er Geschwindigkeiten von etwa 50 km/h, kurzzeitig sogar bis zu 70 km/h – das ist schneller als ein Rennpferd im Galopp! Dabei schlägt er 90-Grad-Haken und kann bis zu drei Meter hoch und sieben Meter weit springen. Um die Damen zu beeindrucken, liefern sich die männlichen Hasen in der Paarungszeit spektakuläre Boxkämpfe und Wettrennen.