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    Im Zug zur Kunst

    Die Neujahrsausflüge der Bund Naturschutz Ortsgruppe Moosthenning folgen dem Prinzip, nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. So nah das diesjährige Ziel auch lag, es war doch etwas umständlich diesem Prinzip zu folgen.

    06.01.2020

    Im Zug zur Kunst
    Die Neujahrsausflüge der Bund Naturschutz Ortsgruppe Moosthenning folgen dem Prinzip, nur mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein. So nah das diesjährige Ziel auch lag, es war doch etwas umständlich diesem Prinzip zu folgen. Erding wird in einigen Jahren nach Fertigstellung des Ringschlusses von Niederbayern aus gut mit dem Zug erreichbar sein. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Es blieb die Möglichkeit in Landshut in den Flughafenexpress zu wechseln und am Flughafen den Linienbus nach Erding zu nehmen. In Erding angekommen war das erste Ziel das Museum Franz-Xaver Stahl. Dieses Museum ist ein Glücksfall für die Stadt Erding. Durch Erbschaft gelangte die Kommune in den Besitz eines einzigartigen Ouevres eines Künstlers, der zu seiner Zeit in seinem Metier eine Spitzenposition einnahm. F.X. Stahl (1901-1977) war ein akademisch ausgebildeter Tiermaler und widmete sich ein Leben lang allein dem Malen von Tieren aus seiner engeren Umgebung. Besonders den Nutztieren gehörte seine Leidenschaft. Zur Erbschaft gehört das Elternhaus aus der Biedermeierzeit, ein großer Garten samt Luftschutzbunker, die komplette Einrichtung, das Atelier im Originalzustand und über zehntausend Dokumente, Skizzen und Bilder. Die Leiterin des Museums, die Kunsthistorikerin Dr. Heike Kronseder, ist ein zweiter Glücksfall, denn sie kannte die Witwe des Künstler noch gut persönlich und ist deshalb in der Lage anhand die Ausstellungsgegenstände eine intensive Begegnung mit der Künstlerpersönlichkeit zu ermöglichen.
    Stahl war ein sehr zurückhaltender Mensch ohne nennenswerten ökolgischen Fussabdruck. Seine Umgebung erkundete er ausschließlich mit dem Fahrrad, nichts wurde weggeworfen ohne es auf Wiederverwendung zu überprüfen. Das Museum ist vorerst nur im Rahmen von Führungen zu besichtigen.
    Die zweite Station des Ausflugs war ein neu eröffneter Unverpackt-Laden in der Innenstadt. In vielen Städten eröffnen zur Zeit diese neu konzipierten Läden, die (Bio-)Lebensmittel ausschließlich ohne Verpackung anbieten. Es liegt am Kunden, entsprechende Behältnisse mitzubringen, am Eingang mit dem Tara-Gewicht zu versehen und sich die Behältnisse füllen zu lassen oder selbst abzufüllen. Manche dieser Läden können bereits ein Vollsortiment anbieten, der Erdinger Laden steht aber noch am Anfang.
    Nach dem Mittagessen führte Franz Anneser noch durch das Innere der Wittelsbacher-Stadt mit ehemaliger Wallanlage, gut erhaltenen Barockhäusern, dem "verschobenen" Turm und prächtigen Brauereigasthäusern. Am Ende lag noch der Erdinger Stadtpark auf dem Weg zur S-Bahn. Der Erdinger Stadtpark hat eine 150jährige Tradition. Der Ursprung des Parks geht auf die Adeligen von Heilig Blut zurück und hat das Gepräge eines Auwaldes an der Sempt. In den letzten Jahren wurde er intensiv renoviert, bekam wieder den Charakter eines Englischen Gartens zurück und ist ein Erlebnis für Kinder geworden mit großen Wasserspielplätzen, einem Streichelzoo und einem Keltendorf als Spielplatz.

    Zum Foto: Dr. Kronseder vor dem letzten Bild des Künstlers. Der Arbeitsplatz wirkt wie frisch verlassen, im Aschenbecher liegt noch die letzte Zigarre.