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    Landwirte müssen wegen der Kiebitze besonders aufpassen

    Auf den Feldern im Landkreis ist jetzt Säh- und Pflanzzeit. Das trockene Wetter bietet ideale Bedingungen dafür. Wenn sie an ihre Felder im Isarmoos denken, treibt es vielen Landwirten Sorgenfalten ins Gesicht, denn hier brüten zurzeit die Kiebitze.

    18.04.2022

    Auf den Feldern im Landkreis ist jetzt Säh- und Pflanzzeit. Das trockene Wetter bietet ideale Bedingungen dafür. Zuckerrüben und Zwiebeln sind schon gesäht, der Maisanbau steht jetzt an.  Wenn sie an ihre Felder im Isarmoos denken, treibt es vielen Landwirten Sorgenfalten ins Gesicht, denn hier brüten zurzeit die Kiebitze. Die Nester einfach überfahren will keiner, aber bei immer breiteren Maschinen und höheren Arbeitsgeschwindigkeiten werden die Chancen zunehmend geringer, die Nester während der Bewirtschaftung zu entdecken. Die Kiebitze haben Ende März bis Anfang April ihre Nester gebaut, möglichst weit weg von Büschen, Bäumen und Gebäuden, einfach mitten auf dem Acker. Die Brutzeit beim Kiebitz beträgt 28-30 Tage, das heißt dass die Küken erst in 1-2 Wochen schlüpfen und das Nest verlassen. Fallen die Nester nächste Woche der Bewirtschaftung zum Opfer, gibt es keinen Nachwuchs. Auch die Akteure des gemeinsamen Kiebitzschutzprojektes von Bund Naturschutz, Landschaftspflegeverband, Landesbund für Vogelschutz und Bauernverband machen sich jetzt große Sorgen um ihre Schützlinge.  Sie bitten daher die Landwirte, jetzt ganz besonders sorgfältig zu schauen, ob sie ein Nest entdecken. Dieses kann dann umfahren oder bei der Bewirtschaftung ausgespart werden. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Nest mitsamt den Eiern mit einer Schaufel vorsichtig beiseite zu nehmen und unmittelbar nach der Bewirtschaftung wieder an genau der selben Stelle ab zu legen. Landwirte sollten sich daher möglichst eine Schaufel mitnehmen, wenn sie zu ihren Feldern im Kiebitzgebiet fahren.  Es sind derzeit auch mehrere Kartiererinnen und Kartierer im Moos unterwegs, um mit dem Fernglas brütende Kiebitze zu suchen. Wird ein Nest entdeckt, wird es mit weißen Stäben markiert, damit es der Landwirt leichter sieht. Die Bewirtschafter werden über die Markierung benachrichtigt. Einfach ist es nicht, die brütenden Vögel mit dem Fernglas zu entdecken, denn meistens liegen die Nester hinter einer Ackerscholle, einem Grasbüschel oder gut getarnt in Mulchsaat-Flächen zwischen vielen Pflanzenresten. In der Morgen- und Abenddämmerung erleichtert die Wärmebildkamera des Landschaftspflegeverbandes die Suche, allerdings findet man auch damit nicht alle Nester. Die Suche mit Drohnen soll heuer getestet werden, das Problem dabei ist es aber, dass die brütenden Vögel wegen der Drohne oft vom Nest wegfliegen. Ausserdem ist die Flugzeit der Drohnen durch die Akkus noch sehr begrenzt und daher hauptsächlich für kleinere Gebiete oder Einzelflächen geeignet, Für die rund 500 Brutpaare in unserem Landkreis müssten mehrere Drohnen und das entsprechende Personal zu Verfügung stehen. Das Landesamt für Landwirtschaft hat letzte Wochen im Mettenbacher Moos das Rehkitz-Erkennungssystem eines österreichischen Landmaschinenherstellers getestet. Am Traktor montiert könnte es, sofern es für Kiebitznester programmiert ist,  den Landwirt direkt bei der Bewirtschaftung auf Nester hinweisen. Derzeit ist das System allerdings für die Nestsuche noch nicht einsetzbar, sondern es sind noch Anpassungen notwendig.  Am sichersten ist es nach wie vor, wenn sich Landwirte dazu entschließen, die Felder auf denen Kiebitze brüten erst ab dem 1.5. oder noch später zu bewirtschaften. Im Rahmen des Kiebitzschutzprojektes kann dafür Entschädigung bezahlt werden. Die Geldmittel stammen vom bayerischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. 23 Landwirte im Landkreis machen schon mit,  aber es dürfen ruhig noch mehr werden. Anträge können noch bis 20.4.2022 gestellt werden und im Einzelfall auch noch danach, wenn noch Kiebitze brüten. Zu beantragen ist die Entschädigung bei Susanna Hanke vom Landschaftspflegeverband Dingolfing-Landau Tel. 0173 9102690.