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    Lebensraum Quellen schätzen und schützen lernen

    Der Philologe und Volkskundler Karl Weinhold stellte 1898 fest: „Als ein Göttliches erschien die Quelle den Völkern“. Leider ist diese Wertschätzung in der heutigen Zeit oftmals verloren gegangen. Quellen wurden für die verschiedensten Zwecke gefasst, mit Abfall oder Abwasser belastet oder durch Trittschäden zerstört.

     

    10.05.2023

    9.5.2023
    Bei der letzten Monatsversammlung der  Bund Naturschutz Ortsgruppe Eichendorf stand das Thema Quellschutz im Landkreis Dingolfing-Landau auf der Agenda. Vorstandsmitglied Peter Hirmer zeigte in seinem Vortrag auf, dass Quellen und Quellbäche hochwertige Lebensräume sind, die es zu bewahren gilt. Quellen waren für frühere Generationen oftmals heilige Gebiete. Der Philologe und Volkskundler Karl Weinhold stellte 1898 fest: „Als ein Göttliches erschien die Quelle den Völkern“. Leider ist diese Wertschätzung in der heutigen Zeit oftmals verloren gegangen. Quellen wurden für die verschiedensten Zwecke gefasst, mit Abfall oder Abwasser belastet oder durch Trittschäden zerstört.

    Dabei wären Quellbereiche ganz besondere Lebensräume. Viele Pflanzen- und Tierarten sind Spezialisten, die nur hier leben bzw. überleben können. Eine der Besonderheiten von Quellen ist, dass das Quellwasser mit 6 bis 10 Grad Celsius im Sommer eher kühl und im Winter warm ist. Weiter ist Quellwasser kaum durch Nährstoffe belastet. Quellen und die anschließenden Quellbäche bieten ganz unterschiedliche Lebensräume, die durch das Bodensubstrat, die Lage der Quelle sowie die Quellschüttung geprägt sind. Laut den Angaben des Bayer. Landesamtes für Umwelt leben in den Quellen Mitteleuropas rund 1.500 verschiedene Tierarten. Fast ein Drittel sind echte Quellspezialisten, die nur in diesen Lebensräumen vorkommen. Beispiele hierfür sind die Quell-Köcherfliege und die Quellschnecke. Aber auch andere Arten wie der Feuersalamander oder der Schwarze Grubenlaufkäfer nutzen die besonders sauberen Quellgewässer. Bei den Pflanzen ist das Artenspektrum zusätzlich stark von den Lichtverhältnissen abhängig. Während an schattigen Standorten beispielsweise event. das Waldschaumkraut vorkommt, sind an sonnigen  Standorten mit basenarmen Böden die Echte Brunnenkresse, das Quellkraut oder das Bittere Schaumkraut zu finden.

    Zum Schutz von Quellstandorten verwies Peter Hirmer auf die Naturschutzgesetze. Quellbereiche sind gesetzlich geschützte Biotope, die nicht beeinträchtigt werden dürfen. Zum Schutz von Quellen wäre eine Erfassung der vorhandenen Quellbiotope erforderlich. Neben den bereits amtlich kartierten Quellbereichen gibt eine Vielzahl von noch zu erfassenden Quellen. Dies soll sowohl mit ehrenamtlicher Unterstützung als auch durch professionelle Kartierung erfolgen.

    Die zweite wichtige Aufgabe wäre, Wissen über den großen Wert der Quellen an möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zu vermitteln.