Mehr als 1600 Fische gerettet
Der Aufmerksamkeit eines naturbewußten Bürgers war es zu verdanken, dass am Freitag mehr als 1600 Fische vor dem Ersticken gerettet wurden. Er meldete letzten Donnerstag dem Landauer Naturschutzwächter und BN-Vorsitzenden Franz Meindl, dass der Ammerbach im Bereich der B20 Ausfahrt Landau-Mitte kaum noch Wasser führt. Wegen Baggerarbeiten in diesem Bereich wurde der Bach fast leergepumpt. Bei der Kontrolle stellte Meindl fest, dass sich viele Fische im Restwasser befanden, die zu ersticken drohten. Er nahm Verbindung mit der ausführenden Firma auf, die von den Fischen noch nichts wusste. Die Firma zeigte Kooperationsbereitschaft und bot ihre Hilfe bei der Rettung an. Meindl verständigte daraufhin den 1. Vorstand des Kreisfischereivereins Landau, Michael Kreiner. Ausgerüstet mit Keschern, Eimern und Umsetzbehältern waren Kreiner und sein Sohn wenig später bei der Baustelle. Mit tatkräftiger Unterstützung der ausführenden Firma wurden dann in einer Stunde 1630 Fische aus dem Restwasser gerettet. Es waren insgesamt 885 dreistachlige Stichlinge, die sich kurz vor dem Ablaichen befanden. 475 Aitel, 250 Schmerlen, 10 Gründlinge, 5 Bitterlinge und 5 Rotaugen. 4 dieser Arten stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Fische Bayerns.
Für Kreiner war der hohe Schmerlenbestand sensationell, denn diese Kleinfische gehören ebenso wie Bitterlinge zu den sehr seltenen Fischarten. Die Tiere wurden unterhalb der Baustelle wieder in den Ammerbach eingesetzt. Kreiner regte an, dass im Rahmen der Baumaßnahme in das neu entstehende Gewässer auch wieder Fischunterstände in Form von Todholz eingebracht werden sollten. Enttäuscht war man nach gelungener Rettung darüber, dass es überhaupt so weit kommen konnte. Die öffentlichen Auftraggeber hätten diese Gefahr für die Fische erkennen und entsprechende Vorsorge schon in der Ausschreibung treffen müssen.