Nachwuchs im Tierhotel Mohnblume
Landau: Vor 3 Jahren hat die BN Ortsgruppe die alte Trafostation der Stadtwerke an der Kleegarten Straße zu einem Tierhotel umgebaut. Außen befinden sich Nisthilfen für alle möglichen Vogelarten, für Wildbienen und Fledermäuse. Innen wurden Brutkästen für die Schleiereule und den Turmfalken installiert. Stare, Meisen, Sperlinge und Fledermäuse haben das Hotel schon im ersten Jahr bezogen, jetzt hat sich auch eine Turmfalkenfamilie dort angesiedelt. Den Beweis lieferten am Freitag 4 junge Turmfalken, die vor dem Einflugloch zum Brutkasten saßen. Bemerkenswert ist, dass sich die Vögel vom relativ starken Verkehr auf der DGF3 nicht abschrecken ließen.
Der Name Turmfalke deutet darauf hin, dass sich die Tiere ihre Behausungen gerne in hohen menschlichen Bauwerken suchen. Mit 35 cm Körpergröße und 75 cm Flügelspanne zählen Turmfalken zu den kleineren Vertretern der Falken. Männchen und Weibchen kann man gut an den unterschiedlichen Kopffärbungen erkennen. Während die weiblichen Vögel einheitlich rotbraun gefärbt sind, haben die Männchen einen hellgrauen Kopf. Turmfalken sind sehr anpassungsfähig. Ihre Brut- und Jagdgebiete müssen nicht unbedingt identisch sein. Im zeitigen Frühjahr kann man die männlichen Turmfalken bei Ihren Balzflügen beobachten. Begleitet werden diese von erregten Rufen. Nach der Paarung lockt das Männchen das Weibchen zu seinem ausgewählten Brutplatz. Die vier bis sechs Eier werden vom Weibchen allein ausgebrütet. Das Männchen versorgt es während der Brutzeit mit Nahrung. Nach etwa 27 bis 29 Tagen schlüpfen die Jungen und werden von beiden Eltern mit Futter versorgt bis sie selbständig sind. Turmfalken gehen auf Freiflächen mit geringem Bewuchs auf die Jagd. Ihre Nahrung besteht zu 90% aus Mäusen. In warmen Gebieten ergänzen Reptilien und Insekten ihren Speiseplan. Ein typisches Jagdverhalten für den Turmfalken ist der „Rüttelflug“, ein Ruderflug, bei dem der Vogel eine ganze Zeit über einer bestimmten Stelle in der Luft steht und nach Nahrung sucht. Wird eine Maus erspäht geht der Falke in mehreren Etappen tiefer bis er nahe genug bei der Maus ist, um sie erbeuten zu können. Trotzdem entkommen ihm die flinken Mäuse oft und er muss ein neuer Jagdflug beginnen.
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