Naturschutz ist wichtigste Versicherung
Die turnusgemäßen Neuwahlen bei der Bund Naturschutz Ortsgruppe Moosthenning brachten keine großen Änderungen.Der amtierende Ortsvorsitzende Franz Anneser spannte in seinem Rechenschaftsbericht untermalt mit Bildern aus der Gemeinde einen weiten Bogen in die Gründungszeit der Ortsgruppe und ging auf neue Entwicklungen ein. Trotz eines insgesamt gewachsenen Umweltbewusstseins bleibt Naturschutz eine große Aufgabe, die im Zweifel immer gegen wirtschaftliche Interessen ins Hintertreffen gerät. Die Lebensadern unserer Landschaften sind die Gewässer, um die es aber noch immer nicht gut bestellt ist. Fast 100 Prozent der Quellen außerhalb des Waldes sind nicht mehr natürlich. Welchen Wert eine natürlich fließende Quelle hat, erläuterte Anneser an einem Beispiel, das es noch in Töding gibt. Quellen sind Verbindungsstellen zwischen Grundwasser und offenem Gewässer, auf die über 400 Arten angewiesen sind. Jede wieder hergestellte Quelle wäre eine wertvolle Bereicherung der Ökologie jeder Landschaft. An vielen Gräben und Bächen gibt es nach wie vor keine ausreichend breiten Randstreifen, den Fließgewässern fehlt es grundsätzlich an Raum. Wenn hier nicht sofort Maßnahmen ergriffen werden sind weitere Hochwasserkatastrophen vorprogrammiert. Es muss viel mehr Wasser in der Landschaft verbleiben, denn auch Trockenzeiten werden immer wahrscheinlicher. Naturschutz ist eine wichtige Versicherung gegen drohende Veränderungen in der Zukunft. Eine große Artenvielfalt schützt vor Ernährungskrisen, beugt Auswirkungen der globalen Erwärmung vor und stabilisiert Ökosysteme. Anneser bedauerte, dass die Naturgartenbewegung der 80er Jahre so erfolglos geblieben ist. Es werden kaum mehr Obstbäume gepflanzt, stattdessen sind radikale Abholzungen die Regel. Es gibt mittlerweile viel mehr Schotterbeete als artenreiche Wiesen in unseren Gärten. Blütenreiche Wiesen sind außerhalb spezieller Schutzgebiete eine absolute Seltenheit geworden. Eine Ausnahme bildet das Königsauer Moos, aber auch hier sähe es ohne Vertragsnaturschutzprogramme nicht gut aus. In diesem Punkt muss der Naturschutz wieder viel Überzeugungsarbeit leisten, denn ohne ganzjähriges Blütenangebot werden viele Bestäuber, allen voran die Bienen, nicht mehr aus ihrer derzeitigen Krise herausfinden. Neben der lokalen Naturschutzarbeit dürfen die globalen Zusammenhänge nie aus den Augen verloren werden, so Anneser. Ein weiteres weltweites Auseinandertriften von Arm und Reich kann zu einem Zusammenbrechen der Zivilisation führen, mahnen Zukunftsforscher übereinstimmend. Vor allem die reichen Nationen müssen die Überbeanspruchung der natürlichen Ressourcen deutlich herunterschrauben. Die Bereitschaft dazu wäre vorhanden, wenn es dabei gerecht zugeht. Die anschließenden Neuwahlen konnten zügig durchgeführt werden. Ortsgruppenvorsitzender ist wieder Franz Anneser, sein Stellvertreter ist Thomas Piechotka. Marion Koszta führt die Kasse. Als weitere Beisitzer wurden gewählt: Hans Schachtner, Ursula Anneser, Dennis Hörl, Andreas Hölzl.