Neues Tierhotel in Oberdaching
Oberdaching: Viel Lob von Bürgermeister und Dorfbevölkerung ernteten die Aktiven der Bund Naturschutz Ortgruppe Landau letzten Samstag Nachmittag in Oberdaching. Sie hatten in ca. 300 Ehrenamtsstunden den ausgedienten Transformatorturm der EON an der Straße von Großköllnbach nach Ottering zu einer Unterkunft für Wildtiere umgebaut. Innen wurden ein Zwischenboden eingezogen und Nistgelegenheiten für Eule, Turmfalke und Hangplätze für Fledermäuse installiert. Außen direkt unter dem Dach finden Mehlschwalben und Mauersegler Brutmöglichkeiten und hinter der neuen Verbretterung können Spaltenfledermäuse den Tag schlafend verbringen. 12 Nistkästen an der Außenfassade geben Meisen, Schnäpper, Rotschwanz, Bachstelze, Kleiber, Star und Sperlingen die Möglichkeit, ihre Jungen auf zu ziehen. Noch nicht fertig sind die Lebensräume für Wildbienen und Reptilien. Die Orstgruppe Moosthenning des Bund Naturschutz wird im Sockelbereich auf der Südseite noch Steine, Wurzelstöcke und Flusssand ausbringen. In so einem warmen, trockenen Lebensraum fühlen sich Eichechsen, Blindschleichen, Holzwespen, Erd- und Sandbienen besonders wohl. An der Südwand soll im nächsten Jahr zusammen mit der Grundschule noch eine große Wildbienenwand aufgebaut werden. Bürgermeister Hopfensperger lobte in seiner Ansprache das Projekt als gute Idee und sinnvolle Verwendung von ausgedienten Transformatortürmen allgemein. Sie können zur Stabilisierung des Naturhaushalts beitragen und den Erlebniswert unserer Landschaft erhöhen. Ausdrücklich stellte er die gute Zusammenarbeit des Marktes Pilsting mit dem Bund Naturschutz heraus. Bereits letztes Jahr war ein gemeinsames Projekt mit dem BN für die seltene Wechselkröte durchgeführt worden. Der Erfolg stellte sich schon heuer durch Wiederauftauchen dieser schönen Krötenart ein. Auch künftig möchte der Markt Pilsting auf das Fachwissen des BN zurückgreifen und gemeinsame Maßnahmen für die Natur durchführen. Franz Meindl erläuterte, dass das Tierhotel eine Mehrfachfunktion erfüllen solle. Es ist Lebensraum für Vögel und andere Wildtiere aber auch Schauobjekt und ein Natur-Bildungsprojekt. Es soll Beispiel dafür sein, was man am eigenen Haus für Wildtiere tun kann, und zum Nachahmen für andere Vereine anregen. Seine Vision sei, dass in unserem Landkreis viele Tierhotels entstehen, allerdings könne der BN das nicht alleine stemmen. Verbunden mit der Schaffung verschiedener Brut- und Lebensräume war auch eine gestalterische Verbesserung des Turmes. Eine Fassadengestaltung zu finden, die allen gefällt und zum Dorf passt, war für den Bund Naturschutz nicht ganz einfach. Da der Turm nicht weit von der Dorfkapelle weg ist, sollte er diese nicht in den Hintergrund stellen. Schließlich entschied man sich für eine nostalgische Gestaltung im Mittelalter-Stil in gedeckten Farben in Anlehnung an die nahe Burgruine Leonsberg. Schlussendlich kam dieses Konzept gut an, so dass die Oberdachinger nun stolz auf ihr schönes Tierhotel sind. Bei Glühmost, Kaffee, Kuchen, Bier und Brezen wurde nach den Erläuterungen des Wildvogelexperten Burkhard Werthmann das neue Tierhotel von allen zusammen in gemütlicher Runde seiner Bestimmung übergeben. Trotz viel ehrenamtlicher Arbeit, unendgeldlicher Überlassung des Trafos durch die EON und Spenden des Malerbetriebs Neu sind Kosten von rund 2000 € entstanden. Zur Deckung der Kosten bittet die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau um Spenden auf ihr KontoNr. 427906 bei der Sparkasse Niederbayern Mitte, BLZ 74250000. Wer Name und Anschrift auf dem Überweisungsträger angibt, erhält eine Spendenquittung per Post.