Obstbaumschnitt ist keine Kunst
Obstbaumschnitt ist keine Kunst - BN veranstaltetet Obstbaumschnittkutrs
Landau Kürzlich veranstaltete die Bund Naturschutz Ortsgruppe Landau einen Obstbaum-Schnittkurs. Mit 35 Teilnehmenden war der Kurs sehr gut besucht. Im Theorieteil, der im Heimatmuseum stattfand, erklärte Werner Glück die Grundlagen des naturgemäßen Obstbaumschnitts. Junge Obstbäume benötigen in den Anfangsjahren regelmäßigen Schnitt um eine stabile Krone aufzubauen. Nur so können sie später die Last der Früchte tragen. Das einmal angelegte Kronengerüst, bestehend aus Stammverlängerung und vier Leitästen wird zeitlebens erhalten. Junge Bäume werden oft zu wenig gepflegt. Neben dem Schnitt ist auch darauf zu achten, dass die ersten 5 Jahre die Baumscheibe offen gehalten wird, damit der Baum genügend Wasser und Nährstoffe erhält. Alte Bäume werden dagegen meist viel zu stark geschnitten. Oft werden ganze Kronenteile weggeschnitten oder Äste gekappt, wodurch die Bäume stark geschädigt werden und frühzeitig absterben. Um nicht zu viel zu schneiden sollte nicht länger als eine oder eineinhalb Stunden an einem Baum geschnitten werden. Mehr als 20% bis maximal 30% der Krone dürfen in einem Jahr nicht entfernt werden. Vor allem gilt es größere Wunden auf der Astoberseite zu vermeiden, da diese sehr leicht zu faulen beginnen und zu Astbrüchen führen. Auf der Streuobstwiese des Bund Naturschutz am Zanklberg zeigte der Referent wie der Schnitt in der Praxis durchgeführt wird. Am besten beginnt man oben am Baum, damit wieder Licht und Luft in die Krone kommt. Größere Eingriffe sollten auf mehrere Jahre verteilt werden. Werner Glück ermunterte die Teilnehmer das Gelernte selbst auszuprobieren und genau zu beobachten, wie die Bäume auf die Pflegemaßnahmen reagieren. So kann jeder seine Können Schritt für Schritt verbessern. Obstbaumschnitt ist keine Kunst, sondern ein Handwerk. Der Erfolg lässt sich messen: Gesundes, hochwertiges Obst, regelmäßiger Ertrag und gesunde langlebiege Bäume.