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    Ortsgruppe Niederviehbach ist wiederbelebt

    Niederviehbach. Die Vorstandschaft der BUND-Naturschutz Ortsgruppe wurde am Sonntagnachmittag im Wirtshaus „Zum See“ Lichtensee neu gewählt. Problemlos und schnell ging die Wahl über die Bühne. Anschließend informierte Andreas Engl die Anwesenden über Agri-Photovoltaik und Bio-Photovoltaik. Eine Doppelnutzung von Landflächen sei durchaus möglich.

     

    18.05.2023

    Die Vorstandschaft der BUND-Naturschutz Ortsgruppe wurde am Sonntagnachmittag im Wirtshaus „Zum See“ Lichtensee neu gewählt. Problemlos und schnell ging die Wahl über die Bühne. Anschließend informierte Andreas Engl die Anwesenden über Agri-Photovoltaik und Bio-Photovoltaik. Eine Doppelnutzung von Landflächen sei durchaus möglich.

    Wie reich sich unser Leben anfühlt, hat viel damit zu tun, ob wir merken, was uns die Natur jeden Tag einfach so schenkt, so einleitend Michael Püls. Viel von dem, was wir als selbstverständlich halten, sei keineswegs mehr selbstverständlich. So sei es gar nicht mehr selbstverständlich, Feuersalamander in der Hangleite zu beobachten. Der gefährliche Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, auch als Salamanderfresser bekannt, führte in den Niederlanden und Belgien zu einem Massensterben bis hin zum Erlöschen ganzer Feuersalamanderbestände. Diese Krankheit habe mittlerweile auch Bayern erreicht. Experten erwarten das Schlimmste für den sympathischen Lurch. Und auch nicht selbstverständlich sei das Vorkommen von Kiebitz und dem Großem Brachvogel im Moos. Beim Kiebitz sei der Bestand seit 1990 bis heute deutschlandweit um fast 90 % eingebrochen, der Brachvogel sei mittlerweile vom Aussterben bedroht. Dass es diese Arten hier bei uns im Gemeindebereich von Niederviehbach noch zu beobachten gibt, darüber sollten wir uns freuen und es wertschätzen. In vielen anderen Gegenden seien diese Arten bereits verschwunden. Leider würden wir normalerweise erst dann bemerken, wie wertvoll etwas ist, wenn es plötzlich nicht mehr da sei. Püls forderte die Anwesenden auf wegen schlechter Nachrichten nicht zu verzweifeln, sondern zu handeln. Der BUND-Naturschutz, der größte und älteste Natur- und Umweltschutzverband in Bayern sei parteipolitisch neutral und überkonfessionell. Jeder könne sich einbringen und für die Natur Gutes bewirken.

    Auch Bürgermeister Johannes Birkner war Gast der Versammlung. Naturschutz sei ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen. Birkner berichtete von der Anlage eines Folientümpels für Gelbbauchunken in Oberviehbach und wünschte sich eine sachliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem BN. Erschreckend, so Birkner, sei der aktuelle Ausbruch der Vogelgrippe am Wörther See. Viele Lachmöwen seien verendet und auch in Niederviehbach gelte nun eine Stallpflicht für Geflügel.   

    Nach dem Tätigkeitsbericht des kommissarischen Vorsitzenden stand die Neuwahl der Vorstandschaft auf dem Programm. Schnell stand die neue Vorstandschaft für die kommenden vier Jahre fest: Zum 1. Vorsitzenden wurde der bisherige kommissarische Vorsitzende Michael Püls aus Niederviehbach gewählt. Sein Stellvertreter wurde Hubert Krych, Niederviehbach. Schriftführerin wurde Andrea Püls aus Niederviehbach. Zu Beisitzerinnen wurden gewählt Thea Bendl, Süßbach, Silvia Mayrl, Oberviehbach und Beate Krych, Niederviehbach. 

    Klimawandel und Artensterben sind zwei miteinander verwobene Krisen, wobei sich Bemühungen, beiden zu begegnen, auch aktuell im Weg stehen können, so Püls. Photovoltaikanlagen oder Windkraftwerke in Wiesenbrütergebieten seien Beispiele dafür.

    Andreas Engl versucht auf seine Art Artenschutz mit Klimaschutz zu verbinden und hielt einen Vortrag über Energiewende im Einklang mit der Natur und in Bürgerhand. In seinem eigenen 2,6 ha großen Solarfeld produziere er Strom für 350 Haushalte. Gleichzeitig würde durch ingenieurbiologische Maßnahmen Strukturvielfalt (Sandbänke, Trockenmauer, Sitzwarten, Totholz usw.) geschaffen. Seine Anlage sei mittlerweile Lebensraum für 550 verschiedene Tier- und Pflanzenarten und damit ein Mehrwert für die Natur. Im Projekt EULE (Evaluierungssystem für eine umweltfreundliche und landschaftsverträgliche Energiewende) werden Maßnahmenkonzepte für einzelne Flächen erarbeitet und die Vielfalt von Pflanzen und Tieren regelmäßig erfasst. So könne eine Fläche doppelt für Sicherstellung der Biodiversität und Energiegewinnung genutzt werden. Auch landwirtschaftlich sei eine Doppelnutzung von Solarfeldern möglich. So könne auf einer Fläche sowohl Strom als auch Fleisch, Wolle, Honig, Streuobst, Obst und Gemüse erzeugt werden. Sogar Ackerbau und Grünlandnutzung auf Solarfeldern sei möglich. Bürger als Eigentümer der Anlagen würden die Akzeptanz für diese erhöhen, so Energiemanager Engl. Er plädierte für die Errichtung von Regionalwerken für die Sicherung der Wertschöpfung und Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Am Ende der Veranstaltung bedankte sich der neue 1. Vorsitzende Michael Püls beim Referenten mit einem kleinen Geschenk und nahm die Einladung an, am 09. Juli mit der BN-Ortsgruppe das besondere Solarfeld in Oberndorf zu besuchen.