Riesiges Loch in Landaus Lunge
Hier hat die berühmte Axt im Walde gewütet. Wo früher das Sprenzinger Anwesen stand wurde der gesamte Hangleitenwald gerodet. "Für die innerstädtische Natur ist das eine Katastrophe", stellt Franz Meindl vom Bund Naturschutz fest. Und auch Bürgermeister Helmut Steininger zeigte sich bei einem Ortstermin am Mittwoch schockiert über das Ausmaß der Holzerei.
Die Naturschützer sind empört über diese Radikalkur und sehen viele offene Fraen: Waren die Behörden informiert, wer hat genehmigt, waren die Oberlieger einverstanden? Hätte man nicht wenigstens die 120jährigen Eichen stehen lassen können. Der geplante Bau einer Wohnanlage rechtfertigt jedenfalls nicht die komplette Rodung, denn der Hang selbst wird ja nicht bebaut. Das Stadtbauamt habe keine Handhabe so der zuständige Michael Schmidt-Ramsin. Eine Baumschutzverordnung gibt es in Landau nicht. Der Bund Naturschutz jedenfalls sieht sich in seiner Forderung nach einer derartigen Verordnung bestätigt. Man stehe jetzt vor der Tatsache, dass 10 Prozent des innerstädtischen Grüngürtels über Nacht zerstört worden ist, mit allen negativen Auswirkungen für die Wildtiere im Stadtgebiet, mit den negativen Folgen für das Stadtbild, für die Luftqualität, Erosion, beschleunigter Regenwasserabfluss mit Hochwassergefahr und Hangrutschungen. Bürgermeister Steininger sieht sich selbst jetzt in der Pflicht, entsprechende Verordnungen anzustßen, damit so etwas nicht noch einmal passieren kann.