Seltene Durchreisende im Landkreis
Eine seltene Beobachtung machten letzten Samstag Vogelbeobachter des Bund Naturschutz. Auf einer Wiese bei Pilsting waren Kiebitze zur Rast gelandet. Darunter pickten auch Vögel nach Nahrung, die man normalerweise nur bei einem Nordsee-Urlaub zu Gesicht bekommt. Es war ein kleiner Trupp Goldregenpfeifer. Der Goldregenpfeifer ist mit seinem hübschen Gefieder, dem runden Kopf und dem trippelnden Gang ein sehr charmanter Anblick. Goldregenpfeifer sind etwas kleiner als Kiebitze. Im Prachtkleid haben sie einen gelb, braun, schwarz und weiß gemusterten Rücken, der vor allem im Sonnenlicht goldig leuchtet. Der Goldregenpfeifer ist ein typischer Vogel Nordeuropas, sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Island, den Britischen Inseln, Irland und Teilen Skandinaviens bis nach Zentralsibirien. Den Winter verbringen die Vögel in wärmeren Gefilden zum Beispiel im Mittelmeerraum und an der Atlantikküste. Die Hälfte der europäischen Goldregenpfeifer brütet auf Island (dort gilt seine Ankunft als Vorzeichen des Frühlings), ein weiteres Viertel in Norwegen. Zum Lebensraum der hübschen Vögel zählen vor allem Moore und Heiden mit niedriger Vegetation und wenigen Bäumen. Unser Isartal erüllt zumindest ansatzweise diese Bedingungen noch und deshalb gehört es noch zu den bevorzugten Reiserouten von seltenen Küstenvögeln. Wichtig wäre es deshalb für die Vögel, dass unser Isartal nicht noch weiter zugebaut und so als Rast- und Nahrungsgebiet verloren geht. Der Bund Naturschutz weist in diesem Zusammenhang auf die derzeit laufende Landkreis-Kiebitzkartierung hin. Wer einen Kiebitz sieht, soll dies dem Bund Naturschutz Tel 09951 601318 melden. Am interessantesten sind dabei Beobachtungen vom Vilstal, Aitrachtal oder vom Hügelland.