Seltener Frühjahrspilz gesucht
Bildunterschrift: Eng zusammengedrängt wachsen hier die beige-roten Fruchtkörper des Österreichischen Prachtbecherlings unter dem Laub hervor. (Foto Meindl)
Landau: Erstmals ging die Pilzgruppe des Landkreises vor 3 Jahren mit einem Suchaufruf für den Österreichischen Prachtbecherling in die örtliche Presse. Es wurden daraufhin auch mehrere Wuchsstellen gemeldet, die in die Pilzdatenbank aufgenommen wurden. Trotzdem möchte die Pilzgruppe noch mehr über diesen attraktiven Vorfrühlingspilz wissen. Dass er heuer schon wächst ist sicher, denn er wurde an einem bekannten Wuchsort schon wieder entdeckt. Der österreichische Prachtbecherling gehört zu den holzbewohnenden Pilzarten Am ehesten fündig wird man bei älteren Ahorn Bäumen mit viel modernden Zweigen und Ästen am Boden. Laut Literatur wächst er aber auch auf Erlenholz. Im Fichtenwald wird man nicht fündig. Die bisherigen Fundstellen liegen hauptsächlich im Isar-Hangleitenwald bei Bergahorn. Allerdings sind diese Bäume im ganzen Landkreis nicht selten und deshalb ist zu vermuten, dass Sarcoscypha austriaca, wie der österreichische Prachtbecherling wissenschaftlich heißt, auch noch woanders wächst. Die wie Becher am Holz sitzenden Fruchtkörper sind 1-8 cm groß, außen hellbeige und innen leuchtend rot. Leider sind die Pilze oft von Laub überdeckt, so dass sie trotz ihrer auffallenden Farbe nicht leicht zu finden sind. Oft werden sie zufällig bei Holzarbeiten entdeckt. Typische Erscheinungszeit ist die Schneeschmelze im Frühling, also genau jetzt. Vom Speisewert ist der österreichische Kelchbecherling als ungenießbar eingestuft und seinen Namen hat er von seinem ursprünglichen Verbreitungsschwerpunkt. Sollte jemand diesen Pilz unter einer Linde oder auf Haselholz entdecken, könnte es eine andere, noch viel seltenere Art sein. Neben dem Österreichischen Prachtbecherling gibt es in Bayern noch den Jura-Kelchbecherling und den Zinnoberrroten Kelchbecherling, die ebenfalls im Vorfrühling wachsen. Die 3 Arten sind äusserlich sehr ähnlich und nur mit dem Mikroskop zu unterscheiden. Fundmeldungen für die Aufnahme in die Pilzkartierung nimmt die Pilzgruppe Dingolfing-Landau unter Tel. 09951 601318 entgegen.