Seltener Gast auf der Terrasse.
Eine ungewöhnliche Beobachtung machte Josef Harpaintner kürzlich auf seiner Terrasse. Bei der Vogelfutterstelle, wo normalerweise nur Amseln, Finken, Spatzen und Meisen zu beobachten sind, tauchte eine Teichralle auf. Teichrallen, oder grünfüßige Teichhühner wie sie auch genannt werden, leben normalerweise im Uferbereich von Teichen oder Bächen. Da heuer fast alle Gewässer zugefroren sind trieb offenbar der Hunger den Vogel an die ungewöhnliche Nahrungsquelle mitten in der Siedlung. Das Hobby von Josef Harpaintner ist die Naturfotografie. Mit seiner Spiegelreflexkamera konnte er Bilder von dem Tier aus nächster Nähe machen, was in freier Natur nur mit Tarnzelt und langem Warten möglich wäre. Ob das fotografierte Tier aus unserem Landkreis stammt, ist zweifelhaft. Teichrallen sind sogenannte Teilzieher, die im Winter von ihren Brutrevieren wegziehen in klimatisch mildere Gegenden. Bei diesem Tier könnte es sich um einen skandinavischen Besucher handeln. Teichrallen sind Allesfresser, deren Nahrungsspektrum vor allem von ihrem jeweiligen Lebensraum bestimmt ist. Sie fressen unter anderem die Samen und Früchte von Sumpf- und Wasserpflanzen, die Knospen von Weiden und Pappeln, Grasspitzen sowie Insekten, Weichtiere und andere Kleintiere. Die pflanzliche Nahrung überwiegt dabei der tierischen. Teichrallen flüchten bei Annäherung eines Feindes normalerweise in die dichte Ufervegetation und bleiben dort so lange, bis sie sich wieder sicher fühlen. Bei Luftfeinden oder Menschen tauchen sie auch völlig unter, wobei sie sich unter Wasser am Boden oder an Unterwasserpflanzen festkrallen und bis zu zwei Minuten dort verharren können. Das Auftauchen erfolgt langsam, meist in dichter Vegetation.