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    Sorgen wegen neuer Hallenprojekte im Isartal

    Die Vorstandschaft der Bund Naturschutz Kreisgruppe ist mit einem neuen Hallen-Projekt im Isartal konfrontiert und hat sich noch vor der offiziellen Einleitung der Bauleitplanung damit beschäftigt. Es geht um ein von der Gemeinde Gottfrieding vorgeschlagenenes Gewerbe- und Industriegebiet an der Autobahn A92.

    25.08.2024

    Die Vorstandschaft der Bund Naturschutz Kreisgruppe ist mit einem neuen Hallen-Projekt im Isartal konfrentiert und hat sich noch vor der offiziellen Einleitung der Bauleitplanung damit beschäftigt. Es geht um ein von der Gemeinde Gottfrieding vorgeschlagenenes Gewerbe- und Industriegebiet an der Autobahn A92. Die einhellige Meinung ist: An dieser vorgeschlagenen Stelle ist der Schaden für die Natur zu hoch. Das Gewerbegebiet sollte um ca. 300 m nach Süden verschoben werden. Die Begründung: Zum einen leben in diesem Gebiet trotz der Autobahnnähe noch erstaunlich viele seltene Arten wie Großer Brachvogel, Kiebitz, Flussregenpfeifer, Schafstelze, Feldlerche, Bluthänfling, Rebhuhn, Fasan und Feldhase. Sie alle würden ihre Heimat verlieren. Zum anderen würden die Gebäude und Hallen, sowie die Unruhe und die nächtliche Beleuchtung weit ins Königsauer Moos hinein strahlen. Das Königsauer Moos ist eines der wichtigsten Brutgebiete für Brachvogel und Kiebitz in Bayern und das Vorzeige-Naturgebiet unseres Landkreises, um das wir von anderen Landkreisen beneidet werden. In den letzten Jahrzehnten wurde hier viel Geld für die Natur investiert und das mit Erfolg. Mit Personalaufwand und Ausgleichszahlungen muss ständig versucht werden, den erreichten Status zu erhalten. Es wäre fatal und dem Steuerzahler nicht zu vermitteln, wenn durch das geplante Industriegebiet nun ein Großteil der Naturerfolge zunichte gemacht würde.  Das Problem ist nicht nur die wachsende Unruhe, sondern vor allem die Sichtbarriere oder Kulisse, wie es im Fachjargon heißt, die durch die Gebäude entsteht. Meist werden diese dann auch noch mit hohen Bäumen zur Verschönerung umgeben, was die Problematik noch verstärkt, denn auf ihnen brüten dann Greifvögel und Raben, die zu den Feinden der Bodenbrüter zählen. Brachvögel, Kiebitze, Flussregenpfeifer usw. brüten nur da, wo sie weite Sichten haben, damit sie ihre Feinde früh genug ausmachen und vor ihnen flüchten können. Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigen die aktuellen Kartierungsdaten im Bereich der bereits vorhandenen Logistikhallen bei den Autobahnausfahrten Dingolfing-Ost und Pilsting/Großköllnbach. Die Vorkommen sind im Umfeld dieser Ansiedlungen massiv eingebrochen. Rückgängig machen kann man diese Fehler nun nicht mehr, aber man kann daraus lernen. Vor allem dürfen diese Hallen kein Argument sein, um eine weitere Bebauung zu legitimieren. Soll die wertvolle Natur im Isarmoos eine Chance für die Zukunft haben, darf eine Bebauung auf der Südseite der Autobahn erst im Abstand von ca. 300 m beginnen, so der BN.  Dieser Korridor muss frei von Gebäuden bleiben und das nicht nur im Königsauer Moos, sondern auch östlich Richtung Pilsting und westlich Richtung Rimbach. Dass dabei die Eigentumsverhältnisse eine gewisse Hürde darstellen können, ist dem Bund Naturschutz bewusst. Zur Lösung solcher Probleme bieten das Amt für Ländliche Entwicklung und auch das Vermessungsamt jedoch verschiedene Möglichkeiten zum Flächentausch an. Im Fall Gottfriedingerschwaige hätte der Bereich südlich des Möbellagers zudem den Vorteil, dass keine weitere Erschließungsstraße nötig wäre. Der Appell des Bund Naturschutz: “Leid sads gscheid - machts ned de letzte Natur in eurer Heimat kaputt”.