Stunde der Wiesenvoegel
Vieles ist schon verloren gegangen im Isarmoos. Franz Meindl zählte eine lange Liste von Pflanzen und Tieren auf, die vor fünfzig Jahren noch wie selbstverständlich im Moos vorhanden waren: Trollblume, Mehlprimel, Prachtnelke, Fettkraut, Sibirische Schwertlilie und Lungenenzian, Weißstorch, Birkhuhn, Braunkehlchen, Grauammer, Bekassine und Wiesenpieper. Sogar der Allerweltsvogel und früher wichtiger Bestandteil jeder Jagdstrecke, das Rebhuhn, ist verschwunden. Aber wir wollen nicht noch mehr verlieren, so Franz Meindl, deshalb wollen wir der Bevölkerung zeigen, was es noch gibt und dass es wichtig ist das zu schützen. Die Moosflächen nördlich der Isar spielen trotz genannter Rückschläge eine herausragende Rolle im Artenschutz, der uns eine bundesweite Verantwortung auferlegt. Bei Kiebitz, Brachvogel und Blaukehlchen hat der Landkreis Dingolfing-Landau eine bayernweite Spitzenstellung, die aber leider von der Kommunalpolitik zu wenig beachtet wird. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Brutgebiete von allen Seiten mit immer mehr Gewerbegebieten eingeengt werden?
Der Bund Naturschutz hatte zu einer sogenannten Stunde der Wiesenvögel geladen. Von einem Autobahnbrücke bei Gottfrieding ging der Blick ins Königsauer Moos. Dort wurden von Erwachsenen und Kindern gezählt wie viele Wiesenvögel gleichzeitig zu sehen waren. Die Sonne stand tief, so dass die Vögel im niedrigen Gras gut auszumachen waren. Man stellte fest, dass Brachvögel vor allem im Kern der Wiesengebiete sich aufhielten. Kiebitze gehen eher an den Rand und suchen auch Ackerflächen auf. Nur auf ausgemagerten Wiesen fühlen sie sich wohler, da der Bewuchs dort nicht so dicht ist. Zur Not nisten sie oft auch auf Ackerflächen, dies hat zur Folge, dass die erste Brut bei der Frühjahrsbearbeitung oft zerstört wird.
Die Stunde der Wiesenvögel wird an anderen Stellen noch wiederholt.
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