Stunde der Wiesenvögel im Dornwanger Moos
Stunde der Wiesenvögel im Dornwanger Moos
Bildunterschrift: Gebietsbetreuer Röslmair erläutert den Teilnehmern die aktuellen Schutzmaßnahmen
Wallersdorf: Überraschend viele Naturinteressierte konnten Bund Naturschutz und Landschaftspflegeverband kürzlich zur Stunde der Wiesenvögel im Dornwanger Moos begrüßen. Besonders erfreut war man über die zahlreich teilnehmenden Kinder und Jugendlichen. In der Einführung erklärte Franz Meindl vom Bund Naturschutz, was es mit dieser Aktion auf sich hat. Die Initiatoren wollen damit über längere Zeit Daten zur Vogelwelt im Isarmoos sammeln, aber auch auf die Schönheit und die aktuellen Bedrohungen der Natur in diesem Lebensraum hinweisen. Anschließend informierte Wiesenbrüter-Gebietsbetreuer Manfred Röslmair vom Landschaftspflegeverband über seine Aufgaben und die derzeit laufenden Schutzprojekte. Für fachliche Fragen stand auch Naturschutzreferent Matthias Walch vom Landratsamt zur Verfügung. Lange dauerte die Einführung allerdings nicht, denn die Kinder drängten schon, endlich mit dem Suchen und Zählen der Vögel an zu fangen. Schnell waren auch die ersten Tiere entdeckt. Ein Kiebitz bei der Futtersuche, ein Großer Brachvogel, ein Rebhuhn und eine Feldlerche, die hoch aus den Lüften ihr Lied erklingen ließ. Um die Vögel noch genauer zu sehen, standen zwei Vogelbeobachtungsfernrohre zu Verfügung. Beobachtet wurde von der Straße aus, um die Vögel nicht zu stören. Zum Schluß der Beobachtungsstunde fanden sich 28 Kiebitze, 3 Brachvögel, 4 Feldlerchen, Rehe, Feldhasen, Möwen und sogar ein Waldwasserläufer als seltenste Art auf der Liste. Die Stunde der Wiesenvögel im Landkreis gibt es nun seit 3 Jahren. Die Bevölkerung ist auch heuer wieder aufgerufen, die Vögel im Isarmoos zu zählen und diese an den Bund Naturschutz zu melden. Mitmachen kann bei der Aktion „Stunde der Wiesenvögel“ jede und jeder. Einfach den Zählbogen von der Internetseite der Bund Naturschutz Kreisgruppe Dingolfing Landau herunterladen, an einem Punkt wo die Vögel nicht gestört werden Position beziehen und eine Stunde lang mit dem Fernglas die Feld- und Wiesenvögel zählen. Ins Brutgebiet hineingehen oder hineinfahren ist dabei tabu. Genaueres steht auf dem Zählbogen. Sehr kritisch sieht der Bund Naturschutz die neuen Logistikhallen und Industriegebiete im Isarmoos. Bisher sei das Isartal in unserem Landkreis von der Bebauung mit Gebäuden weitgehend frei gehalten worden. Dieses Tabu wurde mit der Ausweisung der Gewerbegebiete an den Autobahnausfahrten bei Gottfrieding und Großköllnbach gebrochen. Wenn weitere Bebauungen entlang der Autobahn folgen, werde das langfristig zum Verschwinden der Wiesenbrüter in unserem Landkreis führen, so Franz Meindl. Da in unserem Landkreis noch die meisten Kiebitze in Bayern brüten, wäre dies nicht nur ein herber Verlust für die Natur in unserer Heimat, sondern für den ganzen Freistaat.