Süßer Duft im Auwald
Wer zur Zeit einen Spaziergang an der Isar oder im Auwald unternimmt wird immer wieder von einem schweren, süßlichen Duft umhüllt. Es sind die Blütentrauben von „Prunus padus“, der Frühen Traubenkirsche. Sie blüht dieses Jahr wieder besonders üppig und die bis zu 8 Meter hohen Sträucher sehen aus wie weiße Wolken im üppigen Grün des übrigen Auwaldes. Im Volksmund ist die Traubenkirsche als wilder Flieder bekannt. Der wilde Flieder wächst an grundwassernahen Standorten und verträgt im Gegensatz zu den meisten anderen Gehölzen Staunässe sehr gut. In allen Teilen des Strauches wurde Blausäure gefunden, auch im Holz. Er ist daher den giftigen Stäuchern zu zuordnen. Systematisch gehört er zur Pflanzenfamilie der Kirschen. Die Blausäureeinlagerung ist eine Eigenart der Kirschen, wie man auch aus dem Kerninneren von Süßkirschen weiß.