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    Tschernobyl ist noch nicht vorbei

    Die Strahlenbelastung aus der Kathastrophe 1986 ist immer noch messbar. Durch die Explosion wurde eine sehr hohe Strahlendosis in die Atmosphäre freigesetzt, die dann über Wind und Regen bis zu uns und noch weiter nach Westen verdriftet wurde. Dies führte dazu, dass Wildpilze mehrere Tausend Becquerel aufwiesen, insbesondere in Gebieten, in denen es regnete.

    27.11.2023

    Die Entwarnung gleich am Anfang: Alle im Landkreis gemessenen Pilzarten lagen weit unter dem EU- Grenzwert für Strahlenbelastung. Die radioaktive Belastung von Lebensmitteln wird in Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) Cäsium-137 angegeben. Die EU-Grenzwerte für Cäsium liegen bei 370 Bq/kg für Milch, Milchprodukte und Babynahrung. Für alle anderen Lebensmittel einschließlich Pilze liegt dieser Grenzwert bei 600 Bq/kg Frischmasse. Ursache für die immer noch im Boden und damit auch in Pilzen vorhandene Strahlenbelastung ist die Explosion des Kernreaktors von Tschernobyl im Jahr 1986, vor 37 Jahren. Durch die Explosion wurde eine sehr hohe Strahlendosis in die Atmosphäre freigesetzt, die dann über Wind und Regen bis zu uns und noch weiter nach Westen verdriftet wurde. Dies führte dazu, dass Wildpilze mehrere Tausend Becquerel aufwiesen, insbesondere in Gebieten, in denen es regnete. Im Lauf der 37 Jahre ist die Strahlenbelastung nun sehr stark zurückgegangen, aber nicht ganz verschwunden. Die Pilzgruppe Dingolfing Landau des Bund Naturschutz ließ heuer 3 Pilzarten über die Lebensmittel Überwachungsstelle beim Landratsamt und beim Umweltinstitut München aus unserem Landkreis beproben mit folgendem Ergebnis: Maronen bei Niederviehbach hatten 103 Bq/Kg , Rotfußröhrlinge bei Reisbach hatten 46 Bq/kg und Flockenstielige Hexenröhrlinge bei Parnkofen, auch Zigeuner genannt, wiesen 22 Bq/kg Frischmasse auf. Vor 2 Jahren wurden Parasolpilze aus dem Landkreis beprobt. Bei ihnen war keinerlei Strahlenbelastung fest zu stellen. Auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz kann man auch die aktuellen Werte für ganz Bayern bzw. Deutschland erfahren. Aufgeführt sind dort Höchstwerte für folgende Pilzarten: Austernseitling 8,8 Bq/kg, Birkenpilz 180 Bq/kg, Rotkappe 3,5 Bq/kg, Hallimasch 9,1 Bq/kg, Herbsttrompete 18 Bq/kg, Krause Glucke 25 Bq/kg, Kuhröhrling 15 Bq/kg, Pfifferlinge 15 Bq/kg, Steinpilze 170 Bq/kg, also alle weit unter dem EU-Grenzwert.  Am höchsten ist die Belastung wohl immer noch im Bayerischen Wald, denn im Landkreis Regen hatten Maronen heuer noch 640 Bq/kg also leicht über dem Grenzwert. Zuchtpilze weisen keine Strahlenbelastung auf.