Jubiläumsjahr 2024
Im Jahr 2024 wird die Kreisgruppe 50 Jahre, die Ortsgruppe Landau 40 Jahre alt.
Aus diesem Anlass hat die Ortsgruppe Landau eine Broschüre mit Rückblicken auf die vergangenen 40 Jahre herausgebracht. Sie können diese in drei Teilen hier downloaden.
Wachsende Trockenheit im Königsauer Moos
Der schneearme Winter und die ausbleibenden Niederschläge im Frühjahr haben ihre Spuren auch im Königsauer Moos hinterlassen.
In den Entwässerungsgräben sammelt sich deutlich weniger Wasser als im vergangenen feuchten Jahr 2024. Südlich von Töding sind die Torfschichten noch am mächtigsten. Quellaustritte aus dem nördlichen Hügelland könnten ein gewisser Puffer sein. Deren Wasser wird aber relativ schnell zum großen Ableiter an der Autobahn abgeleitet. Wo ausschließlich Regenwasser für direkten Nachschub sorgen kann, wie in dem Gebiet südlich von Töding, in dem der Bund Naturschutz eine eigene Fläche hat, werden Zeichen der Austrocknung deutlich.
Glücklicherweise hat ein Partner des Naturschutzes in einem begrenzten Bereich die Regie übernommen: Der Biber findet hier ideale Bedingungen. In einem benachbarten Bruchwald steht ihm genügend Material zur Verfügung, um den Entwässerungsgraben in seinem Sinne herzurichten. Mit mehreren Dämmen hat er die Wassertiefe wieder so weit erhöht, dass er tauchend seine Burg über einen gefluteten Tunnel erreichen kann. Das torfige Material nutzt er geschickt, um die Dämme abzudichten. "Ohne den Biber wäre unser benachbartes Amphibienbiotop wahrscheinlich schon ausgetrocknet", so Franz Anneser von der örtlichen Naturschutzgruppe. Das Wasser steht im Graben wieder auf Grundwasserniveau. Unterhalb des letzten der Biberdämme wird deutlich, was ohne die Arbeit des Bibers zu erwarten wäre: nur ein kleines Rinnsall bedeckt den Boden des Grabens. Der Blick auf die unter dem Torfboden liegenden Kiesschichten wird möglich und damit auch ein Blick auf die wahrscheinliche Zukunft des Mooses. Sobald der Torfboden austrocknet und damit Kontakt mit dem Sauerstoff der Luft bekommt baut er sich ab. Er verschwindet als Kohlendioxid in die Athmosphäre und stärkt den Treibhauseffekt. Übrig bleibt Kies oder Mergel. Dieses Material bildet dann sogenannte Badlands, einen steppenartigen, kaum nutzbaren Boden.
"Wir werden als Bund Naturschutz die Situation weiter genau beobachten", so Anneser. Denn in den letzten Jahren sind diese Biberbauten immer wieder mutwillig zerstört worden, trotz strenger Schutzauflage. Das sei absolut unverständlich, denn weiter als über Grundwasserniveau könne das Wasser in den Gräben nicht steigen, da es sich ausschließlich aus Regenfällen speise und keine Zuflüsse von außerhalb erhalte. Und im Bereich südlich von Töding sind viele der Flächen an den Gräben in öffentlicher Hand. Sie gehören bereits dem Landkreis oder dem Bund Naturschutz, oder sind in Vertragsnaturschutzprogrammen. Auch wird der Biber kaum die oft beschworene "Wiedervernässung" des Mooses schaffen. Die Gesellschaft muss schon froh sein, wenn er an dieser Stelle das weitere Austrocknen aufhalten kann.