Wer findet den Märzschneckling?
Natur im Landkreis: Wer findet den Märzschneckling?
Bildunterschrift: Der seltene Märzschneckling gehört zu den Lamellenpilzen (Foto: Meindl)
Dingolfing/Landau: Zur Zeit geht kaum jemand zum Schwammerlsuchen in unsere Wälder. Wer es aber trotztdem tut, kann zur Zeit einen unserer seltensten Speisepilze finden - der Märzschneckling, wissenschaftlich Hygrophorus marzuolus. Laut Literatur erscheint er in Bergwäldern, kurz nach der Schneeschmelze. Bei uns im Landkreis dürfte es den Pilz eigentlich demnach nicht geben. Inzwischen ist dies durch mehrere Funde widerlegt . Mitglieder der Pilzgruppe Dingolfing-Landau entdeckten ihn erstmal 2009 in unserem Landkreis . Genau hinschauen muss man schon, um den dunkelgrauen Pilz mit grau-weißen Lamellen zu finden, denn oft schieben die in Nestern wachsenden Fruchtkörper nur die Erde etwas nach oben. Man verwechselt ihn dann leicht mit einer Wurzel oder einem Stein.
Der auf der Roten Liste stehende Märzschneckling liebt kalkreiche Böden. Sein Hut kann bis zu 15 cm Durchmesser erreichen. Der Hut ist jung gebuckelt, alt in der Mitte etwas eingesenkt und der Hutrand aufgeschlagen, eingewachsen bräunlich, faserig oder gefleckt. Der Geruch ist angenehm und der Geschmack mild. Er schmeckt ausgezeichnet, trotzdem darf man ihn wegen seiner Seltenheit nicht pflücken.
Heuer wurde diese mykologische Rarität bisher nur an 2 Stellen im Landkreis gefunden. Es ist aber zu vermuten, dass es ihn noch öfter in unseren Wäldern gibt. Wem also jetzt im Frühling zufällig bei Holzarbeiten oder bei einem Waldspaziergang die abgebildeten Pilze auffallen, der sollte sich an die Pilzgruppe wenden . Dabei ist der genaue Fundort nicht so wichtig. Es genügt eine ungefähre Ortsangabe für die Aufnahme in die Landkreis-Pilzkartierung. Vielleicht stellt sich dann heraus, dass der Pilz doch nicht so selten ist wie vermutet, sondern sich eben nur gut tarnt. Fundmeldungen nimmt der Pilzsachverständige Franz Meindl, Tel. 099951/601318 entgegen.