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    Schreiben an die Markträte Pilstings

    Sehr geehrte Frau/ Herr

    Brachvogel und Kiebitz gehören zu Großköllnbach wie der Kirchturm. Mir als gebürtigen Großköllnbacher sind diese Vögel ein großes Anliegen, daher wende ich mich wegen der geplanten Ausweisung des Gewerbe-und Industriegebietes an der Autobahnausfahrt noch einmal persönlich an Sie.

    Die Bund Naturschutz Kreisgruppe bat Sie mit Schreiben vom 2.5.2016 um Ablehnung des Vorhabens im Marktrat. Die Bitte fand leider kein Gehör. Alle an der Abstimmung beteiligten Markträte stimmten bei der Sitzung am 2.6.2017 mit 16:0 Stimmen für das Gewerbegebiet, was mich ziemlich enttäuschte. Sie entschieden sich damit eindeutig gegen die Natur und für den Verlust von Brutplätzen des Großen Brachvogels und des Kiebitz. Der Große Brachvogel ist in Bayern vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1) und der Kiebitz stark gefährdet (Rote Liste 2). Die Arten sind in ganz Bayern stark rückläufig. Nur in unserem Landkreis finden sich noch gute Bestände, die höchsten in ganz Bayern. Ein Naturschatz, auf den wir stolz sein können, den wir aber nicht aufs Spiel setzen dürfen. Insbesondere die Gemeinden im Isartal und sie ganz persönlich als Entscheidungsträger in der Gemeinde tragen eine ganz besondere Verantwortung für den Fortbestand dieser Arten. Leider kann man Brachvogel- und Kiebitz nicht einfach versetzen und woanders wieder ansiedeln, da sie sehr wählerisch bei der Auswahl ihrer Neststandorte sind. Sie brauchen möglichst übersichtliche Landschaften mit weiten Sichtachsen. Diese Bedingungen sind im Planungsgebiet noch vorhanden. Auf Sichtbarrieren reagieren die Vögel sehr empfindlich. Die geplanten Industriehallen sind solche Sichtbarrieren und schneiden das Wiesenbrütergebiet südlich der Autobahnauffahrt optisch vom Moosgebiet nördlich der A92 ab. Dies wird unweigerlich zum Verlust der südlichen Brutplätze führen. Zusätzlich sind negative Auswirkungen auch auf das Wiesenbrütergebiet nördlich der A92 zu befürchten. Ein anderes Brutgebiet für die Vögel zu finden wird nicht möglich sein. Wegen dieser erheblichen Auswirkungen auf die Natur rät auch die Untere Naturschutzbehörde der Marktgemeinde Pilsting eindringlich von einer baulichen Entwicklung in diesem Gebiet ab. Ich persönlich appelliere an Ihre Liebe zur Natur und bitte Sie, den Naturschutz hier vor die Interessen der Wirtschaft zu stellen. 

     Franz Meindl

    Bund Naturschutz OG Landau


    Auf diesem Luftbild ist deutlich die trennende Wirkung des Industriegebiets erkennbar. Die gelben Punkte markieren kartierte Sichtungen von Wiesenbrütern