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    Scharbockskraut half gegen Skorbut

    An Bach- und Wegrändern in Gärten und Parks findet man zur Zeit überall im Landkreis das heimische Scharbockskraut. Es ist eine Wildpflanze, die schon im zeitigen Frühjahr erscheint. Mit Schlüsselblume, Gänseblümchen und Leberblümchen gehört es zu den ersten Farbtupfern in unsere Landschaft. Die frühe Blüte hat einen Grund. Scharbockskraut wächst an nährstoffreichen Stellen, wo auch Bäume und Büsche gut gedeihen. Um im Konkurrenzkampf um das Sonnenlicht eine Chance zu haben, blüht es, bevor die Gehölze Blätter bekommen. Vorher müssen beim Scharbockskraut mehrere Vorgänge abgewickelt werden. Zunächst einmal gilt es, selbst zu wachsen und die Blätter zu vermehren. Dann müssen Blüten und Brutknöllchen für die Fortpflanzung gebildet werden. Und nicht zuletzt sind die Energietanks in Form von Wurzelknollen, die es den Pflanzen überhaupt erst ermöglichen, so früh im Jahr zu sprießen und dabei ihre Energievorräte weitgehend aufbrauchen, neu zu befüllen. Schon im Mittelalter wußte man, dass Scharbockskraut ein hervorragender und wohlschmeckender Vitaminspender ist.  Denn Scharbock ist die alte, volkstümliche Bezeichnung für Skorbut. Diese Vitamin C-Mangelkrankheit endete vor allem bei Seefahrern des Mittelalters, die lange Zeit auf Frischkost verzichten mussten und deshalb fast immer darunter litten, oft tödlich. Frische Vitamine in Form eines Wildsalates sind aber auch heute noch sehr beliebt und die glänzenden, jungen Blätter des Scharbockskrautes schmecken noch dazu sehr gut.  Allerdings müssen die Blätter unbedingt vor der Blüte gepflückt und verarbeitet werden, denn blühendes Scharbockskraut bildet in seinen Blättern einen Stoff aus, der bitter und brennend scharf schmeckt. Ranunculus fiscaria, wie das Kraut wissenschaftlich heißt, wurde früher auch Feigwurz genannt. Der aus dem Wurzelstock gewonnene Saft wurde früher häufig gegen Feigwarzen eingesetzt.