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    Rohrweihen im Isarmoos - wie lange noch?

    10.6.2017Mäusebussard, Turmfalke, Sperber und Habicht sind bei uns die bekanntesten Greifvögel. Wer allerdings im Isarmoos öfter mit dem Fernglas unterwegs ist, wird auf einen weiteren Großvogel treffen. Meist im Segelflug nur wenige Meter über dem Boden,  mit V-förmiger Flügelstellung sucht die Rohrweihe nach Nahrung. Sie hat es auf kleine Säugetiere,  Kleinvögel, Frösche und Eidechsen abgesehen. Erspähen die Vögel eine Beute, stürzen sie blitzschnell zu Boden. Es tut zwar weh, wenn sie eines der seltenen Kiebitz oder Brachvogelküken erbeuten, sie gehörten aber immer zum Kreislauf der Natur im Moos. Nicht sie sind es, die unsere Wiesenvögel zum Aussterben bringen, sondern wir Menschen mit unserer modernen Lebensweise und unserem Landhunger. Bekommt man ein Weihenmännchen einmal genauer vor die Fernglaslinse, ist man von der Farbigkeit des Gefieders überrascht. Während die meisten anderen Greifvögel hauptsächlich tarnfarbig sind, hat das Rohrweihenmännchen ein auffallend helles, fast weißes Federkleid von dem sich die schwarzen Flügelspitzen und die braunen Schulterfedern absetzen. Das größere Weibchen dagegen ist durchgehend dunkelbraun. Es kann leicht mit einem Mäusebussard verwechselt werden, unterscheidet sich allerdings auffallend von diesem durch den cremefarbenen Kopf. Rohrweihen sind Vögel des Offenlandes mit weiten Sichtachsen. Sie brüten auch nicht auf Bäumen, sondern bauen ihr Nest am Boden, am liebsten in Schilfflächen. Die Rohrweihe ist ein Kurz- und Langstreckenzieher. Die Wintergebiete befinden sich im tropischen Afrika, z. T. auch im Mittelmeerraum (Spanien, Südfrankreich) und in den Niederlanden.  Ende März, Anfang April kommen die Vögel gewöhnlich in unser Moos zurück, Anfang September verlassen sie uns wieder.

    Rohrweihen zählen zu unseren seltensten Vogelarten. Sie sind nach deutschem und europäischen Naturschutzrecht streng geschützt und dürfen nicht verfolgt oder gar getötet werden.  Wir können stolz darauf sein, dass es diesen seltenen Vogel bei uns im Isarmoos noch gibt. Der Name Weihe soll von der Flügelhaltung her stammen die eine Ähnlichkeit mit der Armhaltung von Priestern bei der Erteilung des Segens hat. Verwechseln kann man die Rohrweihe am leichtesten mit der Wiesenweihe. Nur wenige Brutpaare gibt es von ihr im  Landkreis und zwar in den Gäubodenlagen bei Haidlfing.